schsft als Kampfflieger auf dem westlichen Kriegsschauplatz schwer verwundet in englische Gefangenschaft geraten. Er erlitt bei dem Luftkampfe einen Bauchschuß und eine Beinverletzung und wurde bewußtlos aus seinem abgestürzten Flugzeuge gezogen.
Wien. 27. März. Die „Zeit" meldet aus Lugano: „Perseveranza" schreibt in einem Leitartikel über Rußland, daß Italien angesichts der letzten russischen Ereignisse jede Hoffnung auf eine russische Rettungsaktion aufgeben müsse, falls eine deutsch- österreichisch-bulgarische Offensive in der Lombardei geplant sei.
In England befürchtet man. daß infolge der großen politischen Umwälzungen in Rußland die auf der Petersburger Konferenz der Vierverbandsmächte seinerzeit gefaßten Beschlüsse nicht durchgeführt werden könnten, es ivird sich daher in diesen Tagen eine englische Militärkommisfion mir einem Prinzen und einem Staatsmanne an der Spitze nach Petersburg begeben, um den ganzen Einfluß Englands dahin geltend zu machen, daß Rußland seine Vertragsverpflichtungen gegenüber dem Vierverband erfüllt.
Köln, 27. März. Ein bei Serre in deutsche Kriegsgefangenschaft geratener englischer Hauptmann, der seit Kriegsbeginn im Felde steht, wurde nach seiner Meinung über das Ende des Krieges befragt, worauf der -Offizier laut „Köln. Volksztg." erklärte, er glaube nicht, daß der Krieg durch die Waffen entschieden werde, sondern daß sich darüber schließlich die Diplomaten zusammenfinden würden. Der Offizier klagte bitter darüber, wie sehr seit der ersten Expedition nach dem Festland sich der Ersatz des britischen Heeres verschlechtert habe. Die Truppen hätten in der letzten Zeit in den Gräben stark gelitten. Sie befänden sich in trauriger Verfassung und schlechter Stimmung. Die Hälfte feiner Leute sei heute erfroren.
Rotterdam, 26. März. (WTB.) Wie Maas- boode erfährt, weigert sich die englische Regierung, die niederländischen Schiffe in Zukunft in Halifax zu untersuchen. Sie würden wieder einen Hafen in England anlaufen müssen. Infolgedessen feiert einige Getreideschiffe, die im Begriff gewesen seien, nach Amerika auszufahren, in Rotterdam geblieben.
Wien, 27. März. Die Korrespondenz Rundschau meldet laut „Berl. Kriegsztg." aus Stockholm: Wie aus besonderer Quelle verlautet, ist Stockholm seit 24 Stunden ohne amtliche Depeschen aus Petersburg. Der Stockholmer Korrespondent des „Rnßkoje Selo" erhielt eine Drahtmeldung aus Moskau, wonach die Proklamierung der Republik unmittelbar bevorstehe. Es sei zweifellos, daß Rußland entschlossen sei. die Monarchie endgültig fallen zu lassen.
Nach einem Berichte des „Neuen Wiener Journals" aus Petersburg hat die neue Regierung den Petersburger Arbeiterverein durch eine scharfe Maßregel deshalb' geschlossen, weil er in einem Aufrufe »die Arbeiter und Soldaten aufgefordert hatte, die neue Regierung zu zwingen, den Frieden sobald als
möglich abzuschließen. Man wird dabei abwarten müssen, ob die sehr große russische Arbeiterpartei sich dieser Maßregel der neuen Regierung fügen wird.
Wie aus Petersburg gemeldet wird, brach in Wladiwostok am 21. März eine Feuersbrunft in den städtischen Hafenanlagen aus und verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit. Dabei verbrannten KX1000 Pud Baumwolle. Für 7 Millionen Rubel Patronen explodierten. Der japanische Dampfer „Nagasaki Marum", der Artilleriemunition geladen hatte, flog in die Luft. Es wird angenommen, daß das Feuer von der Gendarmerie gelegt worden ist.
Stockholm. 27. März. Laut „Nowoje Wolja" begann der Streik in der Putilow-Fabrik bereits am 15. März. Während der Unruhen tagte dort dauernd eine Arbeiterversammlung. Der erste und zweite Direktor wurden von den Arbeitern festgenommen und auf dem Platz vor dem Baltischen Bahnhof erschossen.
Nach den neuesten Berichten aus Amerika hat der Präsident -Wilson den Vorschlag Roosevelts, ein Freiwilligenheer von 100000 Mann nach Europa zu schicken, sehr kalt ausgenommen, und vertritt Wilson den Plan, daß vorläufig nur die ganze Flotte Amerikas mobil gemacht und Handelsschiffe für den Kriegsgebrauch requiriert werden sollen.
Stuttgart, 24. März. Zur Beachtung. Die Ausbildung junger Leute für den Verkehrsbe- amtendicnst ist insofern gegenwärtig nicht empfehlenswert, als nach einer Mitteilung des „Staatsanz." der Bedarf an Eisenbahn- und Postanwärtern für das laufende Jahr vollständig gedeckt ist und als voraussichtlich auch im Jahr 1918 nur eine ganz beschränkte Zahl von Bewerbern Aussicht auf Annahme für den Eisenbahn- und Postassistentendienst hat. Die Kriegsverhältnisse scheinen überhaupt zu einem übermäßigen Andrang junger Leute zur Beamtenlaufbahn geführt zu haben.
Bekleidung der Hilfsdienstpflichtigen i in Militärdienst. Die Hilfsdienstpflichtigen im Militärdienst tragen grundsätzlich bürgerliche Kleidung. sorgen auch selbst für Unterhaltung und Neubeschaffung ihrer Kleidungsstücke. Berufliche Sonderkleidung kann von der Betriebsstelle durch Vermittlung der zuständigen Kriegsamtsstellc auf dem Bezugsscheinweg angefordert werden. Einzelne militärische Bekleidungsstücke werden unentgeltlich leihweise oder gegen Abnutzungsentschädigung geliefert.
Stuttgart, 25. März. Der diesjährige Stuttgarter Pferdemarkt findet am 16. und 17. April auf dem Cannstatter Wasen statt. Mit demselben wird auch wieder ein Hundemarkt verbunden sein.
Stuttgart. 26. März. Der Munitionsfabrikant Lambert Eisele. war überhäuft mit Arbeit und hat infolgedessen einen jugendlichen Arbeiter von
17 Jahren nicht in die Gewerbeschule schicken können, bezw. ihm erklärt, wenn er an der Maschine fehle müsse er ihn entlassen, da er zu dieser Arbeit keine weiblichen Personen verwenden könne. Bei seiner Verteidigung bemerkte der Angeklagte, daß der Arbeiter jetzt in die Werkstatt und nicht auf die Schulbank gehöre, er habe jedenfalls vaterländischer gehandelt als die Schulbehörde, Die Amtsanwaltschaft hatte 21 Geldstrafe beantragt: das Gericht sprach den Angeklagten frei.
Aus Stadt. Be zirk u nd Umgebung.
Neuenbürg, 28. Mürz 1917.
Bedeutsame Kundgebungen
beginnen nnt dem heutigen Tage in allen deutschen Zeitungen für den tatkräftigen, unwiderstehlichen Friedens- und Siegeswillen des deutsche» Volkes. Es handelt sich um Kundgebungen des Vereins Deutscher Zeitungsverleger. Jeder ohne Ausnahme muß diese mit sprechenden Zeichnungen ausgestatteten Abhandlungen lesen und dann »tz«e Verzug das Gelesene in die Tat umsetzen. — Der bekannte Schwarzwaldmaler C. Liebich in Gutach hat seine Kunst in den Dienst der Werbearbeit für die 6. Kriegsanleihe gestellt. Er ist der Schöpfer der bis in alle Einzelheiten sauber und künstlerisch ausgeführten Zeichnung am Kopf des auf der ersten Seite unserer heutigen Ausgabe erscheinenden Aufrufes, die einen unserer wackeren Feldgrauen darstellt, wie er Kriegsanleihe zeichnet. Wir wissen aus den früheren Kriegsanleihen, wie zahlreich sich unsere Kämpfer draußen in den Schützengräben an den Zeichnungen der Anleihe beteiligt haben, weil sie wissen, daß sie auch auf diese Weife mithelfen, den Sieg zu erringen. Auch bei dieser Kriegsanleihe werden die Feldzeichnungen wieder ihr gutes Teil zum Erfolg der Anleihe beitragen. Sollen wir Daheimgebliebeyen uns durch unsere Feldgrauen, die ebenso wie ihr Kamerad auf Liebigs Bild sicher zu Tausenden ihr Scherflein zur Anleihe beisteuern, beschämen lassen ? Wie der Feldgraue auch der Kriegsanleihe gegenüber seine Pflicht tut, so müssen wir Da- heimgcbliebenen erst recht unsere Pflicht tun - daran müssen wir uns beim Anblick des Bildes erinnern und den Aufruf beherzigen.
Calmbach. Das Eiserne Kreuz ll. Klasse und die Silb. Verdienstmedaille unter Beförderung zum Gefreiten erhielt Dragoner Pfenning er für bewiesene Tapferkeit bei den Kämpfen in Rumänien.
Aus der amtl. württ. Verlustliste Nr. 554. Gefr. Albert Haag, Wildbad, bish. verm., in Gefgsch. Unteroffz. Robert Klink, Conweiler, gefallen.
Paul Weiß. Arnbach, infolge Krankheit gestorben.
Neuenbürg. 26. Mürz. Del neue Eisenbahn-Personen tarif. Auf Grund der vom
vom guten tlas volle.
Roman von A. Hottner-Grefe.
28^ (Nachdruck verboten.)
Da fuhren sie dahin, und dem Mädchen war es, als erlebe sie ein Märchen. Diese Lautlosigkeit, dieses ewige Gleichmaß schläferte sie beinahe ein.
„Man weiß gar nicht, wohin man fährt," sagte sie plötzlich aus ihrer Versonnenheit heraus.
Johannes Gebhart sah geradeaus. Seine scharfen, Hellen Augen blitzten.
„Immer fährt man dem Schicksal entgegen," erwiderte er knapp.
Er hatte es wahrscheinlich irgendwo gelesen, dieses einfache Wort, denn er war ein eifriger Bücherstöberer und merkte sich manches, das er dann oft sehr treffend anwandte. Aber Jula war ganz eigenartig berührt.
„Immer dem Schicksal entgegen," dachte sie — „dem Schicksal." —
Der Schnee fiel und die weite Welt stand in einer ungeheuren, feierlichen Ruhe. Aber in Jula Weltins Herz kam der Friede nicht. Ihre Gedanken kreisten immer um das Wort und fast fiebernd dachte sie: „Welches Schicksal? Wie wird es aussehen?"
Sie fuhren durch verschlafene Dörfer und einsame Weiler. Und nun kam der Wald. Jähling bog die Straße in den Forst ein.
Das Licht war längst verglommen: überall lagen die Schatten der Nacht. Und zwischen den hohen Bäumen herrschte eine tiefe Dunkelheit.
„Wie weit ist's noch?" fragte Jula. Ein Schauer überrann sie plötzlich.
Der Alte wiegte den Kopf.
„Mehr als eine Stunde. Es wird fast zehn Uhr, ehe wir dorr sind. Uebrigens, da — hinter
uns da fährt noch einer denselben Weg. Ich hört' es schon seit einer Weile."
Jula horchte. Wirklich! Wenn man scharf hinhörte, so unterschied man den Hufschlag eines anderen Pferdes, wenn auch sehr ungleichmäßig und gedämpft. Der Weg hier, der hatte überhaupt kein anderes Ziel als den „Liesinghof." Also fuhr da noch jemand dem einsamen Hause zu? Und um diese späte Stunde?
Und beinahe unwillkürlich dachte das Mädchen :
„Das Schicksal? Man muß ihm nicht immer entgegensahren. Manchesmal rast es auch hinter uns her und holt uns ein."
„'s ist der Joseph von der Telegraphenstation — ich erkenne schon das Pferd," bemerkte Johannes.
Jula ward unruhig. Ein Telegramm — an ihren Bruder — gewiß war es an ihn, denn die Knechte oder Mägde erhalten äußerst selten derartige Verständigungen — war das nicht etwas höchst Ungewöhnliches, jetzt, wo Frank schon seit Jahren, wie sie wußte, fast außerhalb jeden Verkehrs stand?
Der Joseph kannte Jula Weltin genau, und als sie sagte, sie fahre auch nach dem „Liesinghof" zu ihrem Bruder, da blinzelte er schlau:
„Ob das Fräulein da wohl einem armen, gichtischen, alten Mann eine Stunde in Kälte und Unwetter ersparen würde? Freilich — es sollte nicht sein. Aber das Fräulein sei ja so verläßlich. Und das Telegramm müsse doch noch heute an den Herrn Frank Weltin abgegeben werden, es sei extra darauf vermerkt. Und sein Postpferdchen sei schon so todmüde. Es käme kaum mehr vorwärts."
Jula streckte fast ein wenig zögernd die Hand
aus.
Eine Depesche aus Wien. Richtig. Und da stand außen darauf: „Muß noch heute zugestellt werden."
Sie zahlte den Boten und verwahrte das
Papier. Der kleine Wagen des Postdiener» wandte um: Johannes Gebhart fuhr zu. llnü wieder gingen die wirren Gedanken des Mädchens dieselben Wege wie früher, aber nun dachte sie
„Das Schicksal. — Vielleicht halte ich es selbst Hier — in meinen Händen."
So fuhr sie dahin, immer tiefer hinein in bar Schweigen. Der Weg wurde ansteigend. Iv- hannes hatte recht gehabt: es war ein hartes Fahren durch die tiefe Finsternis.
Der „Liesinghof" lag mitten im Walde aut einer Wiese. Dunkel hob er sich aus den verschneiten Obstbäumen hervor, die ihn umstanden Auch auf dem Hofe war kein Licht. Nur aus einem einzigen Fenster des Hauses quoll ein matter Schein.
„Wer ist da? Wer kommt noch so spät?"
Ein Fenster hatte geklirrt, eine starke laute Männerstimme rief die Worte über den Hof.
„Jula!" entgegnete das Mädchen. — „Kamm herab, Frank, Johannes soll die Pferde einstciien. Wir müssen hier übernachten."
Das Fenster droben flog zu, und eine Minute später trat Frank Weltin unter die Haustür. Er schüttelte der Schwester die Hand und pfiff einen Knecht herbei. Die Pferde trabten nach dem zweiten Hof, Johannes verschwand mit dem Knecht ebendahin.
„Bitte, tritt ein," sagte Frank Weltin kurz
Sie ging hinter ihm her in das Zimmer, wo das Licht brannte. Und wieder- während sie sich aus ihren Umhüllungen schälte und dabei ihre Blicke durch den öden kahlen Raum wandelten, empfand sie, was sie hier bei ihren seltenen Besuchen noch jedesmal empfunden: die trostlose Leere, die furchtbare Abgeschiedenheit, welche htec herrschte.
tKortietzuna kolat.1
Hauptausschuß Reichsverkehrsfl bestehenden Bes 2. Kl. 14°/«, 3 erhoben. Da c steuer wegfallt, 2. und 3. Klaff treffenden proze die Schnellzugs, der 3. Klasse l also künftig bis über 150 km 1
Auf. ihr k ««leihe! Nie es, sondern i
Aus Nord berichtet, daß f wickelte Malzfc hat. Das ist k sehenerregenden
W artenbe hiesigen Gegend 114M Mk. ver
.Aufs der Bff'ngutsbesitzci zlied des Reick sjir die Natio AXIOM -// und rische Kriegsinv,
Der badischi zucht will den durch Ausgabe «it beschränkteres wäre, in hon angeborenen Ho: armen Jahren durch will man da ist, Honig zr Schleuderpreisen der darauf aug kaufen, stets eim trauen haben ka durch Einrichtum sernab von den
Stellv. Geuei
(Staats!
Unter Hinw kommandos vom «ahme von Guri Beilage zum Sti Ersuchen des K. alle Anträge r Bereifung fü mittelbar an die sondern an die ' amtsmigelegenhei richten sind.
Stnttgar:
Auf Grund des Reichskanzlei S. 1357), des I 1817 (Staatsanz »ersorgungsstelle nehmigung diese, Höchstpreise für
1 Pfund Lend ausgelas l Pfund Mus höchstem 4 Pfund Fleis weide, 5 Fleisch l 1 Pfund Knoö
lleberschreitti ^ zu 4 Jahr u «ner dieser Stra «achung vom 13
Den 25. M