ÄAs Staöt, BeZirk unS irmgaburrgi.

Calmbach. Der Gefr. Eugen Peter, ein Sohn des Bäckermeisters Fr. Peter von hier, von welchem vier Söhne unter der Fahne stehen, wurde anläßlich des Besuchs S. M. des Königs von Württemberg mit der Silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet, nachdem er vor kurzem zum Gefreiten befördert wurde.

-r. Schwärzende r g. Dem Unteroffiz. Adolf Gutscher, Verwalter des Kurhauses Haas, wurde kürzlich die Silberne Verdienstmedaille verliehen, nachdem er schon vor längerer Zeit mit dem Eis. Kreuz ausgezeichnet wurde.

Es ist eine Bekanntmachung des stellv. General­kommandos XIII. (K. W.) Armeekorps best. Bestands­erhebung von Nähfaden Nr. VV. /A. 500. 12. 16 X. u. W erschienen, deren Wortlaut im Staatsanz. vom 30. Dez. 1916 veröffentlicht ist.

Wildbad, 4. Jan. Alle Freunde edler Kirchen­musik seien hiemit auf das am Sonntag den 7. Januar in der hies. Stadtkirche stattfindende Weihnachts­konzert der Familie Dr. Fischer hier unter Mit­wirkung des Evang. Kirchenchors aufmerksam ge­macht. Wie aus dem im Anzeigenteil d. Bl. teil­weise angeführten Programm hervorgeht, wird Frau Dr. Fischer u. a. die Sopran-ArieMein gläubiges Herz, frohlocke" von I. S. Bach, die zu dem Schön­sten zählt, was Altmeister Bach geschrieben hat, und dasGebet" ausTannhäuser" von R. Wagner singen, während Hr. Dr. Hans Fischer u. a.Cia- cona" von Vitali auf der Violine (Viola alta) und der 12 Jahre alte Sohn Wolfgang mit dem acht­jährigen Schwesterchen Renegate das Flötenkonzert­stück von Mozart spielen wird. Wenn so aus hohen musikalischen Genuß zu rechnen ist, so sei noch be­sonders auf den wohltätigen Zweck der Veranstaltung, die alles Interesse verdient, hingewiesen. Die Zeit für das Konzert ist so geschickt gewählt, daß der Besuch auch den zahlreichen Musikfreunden in den unterhalb W'ldbad liegenden Talgemeinden mög­lich ist.

Pforzheim, 4. Jan. Der Goldschmiedelehr­ling Ernst Ger lach und der Goldarbeiter Alfons Königsberger stahlen in einer Bijouteriefabrik Edelsteine, Silber und anderes Metall im Wert von 4300 Mark und gaben es dem 76 jährigen Pri­vatier Häberlen gegenTantieme" zum Aufheben. Ein großer Teil des Gestohlenen ist wieder beige­bracht worden. Die Diebe wurden jetzt mit je 6 Monaten Gefängnis bestraft. Häberlen kommt später vor Gericht, da er krank ist.

Zum 100jährigen Bestehen der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg. 6. Januar 1817 1917.

Vor 100 Jahren war über Württemberg schwere Prüfung gekommen. An den Folgen und Lasten der napoleonischen Kriege hatte Land und Volk noch

Der Krieg als Friedensstifter.

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iman von S. Hillger.

(Nachdruck verboten.)

10. Kapitel.

bitter zu tragen, der Wohlstand war bedenklich ge­sunken; betrübende Zeiten hatte auch die Landwirt­schaft hinter sich. Da kam das Jahr 1816 mit Ueberschwemmung und Hagelschlag und vö/ligem Mißwachs. Dieser dunkle Horizont grüßte bei ihrem Einzug in das Land die Kronprinzessin Katharina die russische Zarentochter und Nichte des Königs Friedrich. Mitten in der sich immer steigernden Volksnot, am 30. Oktober 1816, starb der König. Das neue Königspaar Wilhelm !. und Katharina sah sich alsbald vor ungewöhnlichen Aufgaben. Fehlte es auch nicht zur Linderung der Not an vielartigen staatlichen und privaten Maßnahmen, die manchen Vergleich hieten mit den Begleiterscheinungen des Mangels und der Teuerung der Gegenwart, so wuchs doch die Erkenntnis, daß es auch für die Zu­kunft galt, dem Uebel der Verarmung an die Wurzeln zu gehen, und zeitigte den Gedanken einer- einheitlichen Zusammenfassung aller Fürsorge und Hilfe. Der tiefdurchdachte Plan eines das ganze Land umfassenden Wohltätigkeitsvereins init Orts- und Bezirksleitungen und einer Zentral- leitung in Stuttgart hatte die junge Königin in der Stille ersonnen. Im Dezember 1816 berief fie einen kleinen Kreis von Frauen und Männern zur Besprechung dieses Planes, der am 6. Januar 1817 in einer von der Königin geleiteten Sitzung seine endgültige Gestaltung erhielt. Schon Tags darauf erging eine K. Verordnung, welche der neuen Einrichtung die Genehmigung erteilte, jede amtliche Förderung verfügt und dem Gedanken einer engen Verbindung zwischen gesetzlicher und frei­williger Fürsorge zu seiner Durchführung den Weg weist. Grundsätze und Ziele des Wohltätig­keitsvereins wurden öffentlich dargelegt in einer Kundgebung, die ein Muster genannt werden darf von organisatorischem Geist, von Scharfblick für die Nöte und ihre Ursachen, von Voraussicht in Auf­findung der Wege zur Abhilfe mit dem damals noch neuen und fruchtbaren Grundsatz: Arbeit statt Almosen und darum Schaffung und Erleichterung der Arbeits- und Verdienstmöglichkeitcn und der Gelegenheit zur Vorbildung. Ein Aufruf an alle Kreise und Stände ohne Unterschied der Konfession folgte zur Erlangung der nötigen Mittel. Besonders warmherzige und eindringliche Hirtenbriefe empfahlen die neue Einrichtung auch der katholischen Geistlich­keit des Landes. So kam der Plan der Königin mit deren höchst bedeutungsvollen persönlichen An­teil und gestützt durch staatliches und kirchliches An­sehen zu schleuniger Durchführung. Der feste Grund war gelegt zu der Entwicklung bis zum heutigen Tage.

Heute ist ein lückenlvses Netz von Be- zirkswo hltätigkeitsvere inen üb er das ganze Land ausgebreitet. Von den Ortsvereinen der ursprünglichen Organisation besteht, eine hochragende Säule, heute noch der Stuttgarter Lokalwohltätig- keitsverein als ein Segen der Hauptstadt. Eine neue Rechtsgrundlage erhielt die Zentralleitung 1902 durch Anerkennung als öffenliche recht-

Dora warf ihni einen verächtlichen Mick zu. Bemühe dich nicht! Ich befreie dich von meiner Person. Das Matz ist übervoll. Icb gehe. Mag hier wirtschaften, wer da will, ich habe es satt! Von dieser Stunde an trennen sich unsere Wege. Gottlob! habe ich es nicht nötig, bei dir auszu- harien, der mit keinem Menschen auskommt, auch nicht mit der eigenen Frau. Es gibt noch Men­schen, oie mich zu schätzen wissen!"

Ls ans mutzte fort. Im Kino war Iugendvor- stellung, dieselbe begann schon am frühen Nachmit­tag. Dafür bekam er extra bezahlt.

Er ging stumm hinaus, mit wirbelnden Ge­danken. Seine größte Angst war, die Stelle wieder zu verlieren.

Dora war wie zerschlagen Ihre Augen brann­ten, ihre Glieder flogen.

Sie trat an ihren Arbeitstisch, auf dem noch das Material zu den Seidenstickereien ausgebreitet lag. Sie fühlte, daß sie nicht mehr konnte. Ihre Hände zitterten so, daß sie die Nadel nicht hätte halten können Sie packte zusammen. Es war ja doch alles entschieden, ihres Bleibens hier nicht mebr.

Nebenan plapperten die Kinder, ahnungslos, daß zu dieser Stunde eine folgenschwere Wendung sich in ihrem jungen Leben vollzog.

Die Mutter wollte von ihnen gehen, ihre Kinder verlassen, weil sie es verlernt hatte, an der Arbeit, am bescheidenen häuslichen Glück Ge­fallen zu finden. Das Nichtstun, das Schwelgen in üppigen Daseinssteuden lockte.

Ja, Dora wollte gehen. Hier war ihres Blei­bens nicht länger. Zu harte und, wie sie meinte, unverdient harte Worte waren gegen sie gefallen.

Der Gedanke, sich von den Kindern trennen zu müssen, tat ihr weh. Doch war es ja keine Trennung für immer. Alfred würde sicher einen Weg finden, der ihr die Kinder zurückgab. Einst­weilen waren sie in Ludmillas Obhut, die sich gern ihrer annehmen würde, wohlgeborgen.

Einstweilen brauchte sie Ruhe, um sich selbst wiederzufinden. Auf Ruhe und Frieden freute sie sich am meisten.

Den Koffer hatte sie zur Hälfte ja schon ge­packt, sie füllte ihn vollständig, zog den leichten Staubmantel an und stand nun fertig da.

Nichts hielt sie mehr zurück. Nichts? Griff es nicht plötzlich so hart wie eine Eisen­hand an ihr Herz? War es nicht, als hätte sie Bleigewichte in den Füßen? Sie lauschte auf die feinen Sümmchen ihrer Kinder Gebürte sie nicht zu ihnen? Wenn eins davon krank wurde? Mieze war so zart und neigte zu Erkältungen. Sie war es gewohnt, daß bei der kleinsten Un­päßlichkeit die Mama sich an ihr Bettchen setzte und sie umhegte.

Ach, fort mit den sentimentalen Regungen! In Wirklichkeit war alles anders, als die erregte Phantasie es ihr ausmalte. Was zögerte sie noch? Die Entscheidung war ja schon gefallen. Ihr blieb keine Wahl mehr. Und hätte sie wirk­lich von vorn angefangen, zu überlegen, so wäre das Resultat doch stets dasselbe gewesen: Ein Zusammenleben mit Hans war für sie zur Un­möglichkeit geworden.

Gefaßt ging sie zu den Kindern, um sie nicht zu erschrecken.Mama gehl fort, kommt aber bald wieder. Seid recht artig!"

Die letzten Worte erstickten in einem tränei- losen Aufschluchzen. Die Kleinen ließen sich nicht

liche Körperschaft und Neufassung ihrer Grundbestimmungen. Für den Weitblick bei der Gründung ist es bezeichnend, daß die organisato­rischen Gedanken, die Zwecke, Grundsätze, und der Aufgabenkreis bei aller sonstiger zeitgemäßer Fort­bildung im wesentlichen beibehalten werden konnten. Durch die Schaffung eines Beirats wurde nament­lich auch die persönliche Verbindung mit dem Lande zu befestigen gesucht. Die unmittelbare Aufsicht des Königs und der besondere Schutz der Königin, die Ernennung der männlichen und weiblichen Mit­glieder durch den König und die Besoldung der Beamten der Zentralleitung durch den Staat ist in den neuen Grundbestimmungen festgelegt.

Blicken wir endlich noch auf das, was in 100 Jahren durch die Zentralleitung begründet, angeregt und gefördert wurde, so kann dem am allerwenigsten eine kurze Betrachtung genügen. Aber schon ein Ueberblick zeigt die Größe der geleisteten Arbeit. Zwei beredte Zeugen aus den ersten Jahren sehen wir heute noch in den bald 100 jährigen Einricht­ungen einer Landesvermittelungsstelle für Verwert­ung weiblicher Hand- und Heimarbeit, derNational­industrieanstalt" (im Königsbau) und in der Württ. Sparkasse (Landessparkasse), die volkserzieherisch und volkswirtschaftlich für unser Land von höchster Be­deutung geworden ist. Auch hier war Königin Katharine die Urheberin des frucht- und segensreichen Gedankens. Man vergegenwärtige sich, wasdie oberste Leitung und Vertretung der Wohl­tätig ke it s bestrebun gen zur sittlichen und wirtschaftlichenHebungderärmerenVolks- klasscn" in sich begreift, um zu verstehen, welche Aufgaben der unmittelbaren und mittelbaren Tätig­keit der Zentralleitung durch Anregung, Förderung, Aussicht, Unterstützung, Beratung, Begutachtung, Vertretung nach außen in immer wachsendem Maße gestellt wurden. Die Mitwirkung der Zentral- leitung wurde ein Wesentliches bei fast allen bedeutsamenForlschritten der Wohl­fahrtspflege. Es sei hier nur auf die Gebiete der Jugendfürsorge (Bewahrung, Erziehung, Erwerb­bildung) und der Volksgesundheit (Krankenpflege, Tuberkulosebekämpfung, Volksheilstätten, Säuglings­pflege) beispielsweise hingewiesen. Eine besondere Aufgabe war und wurde mehr und mehr die plan­mäßige und einheitliche Durchführung der Hilfe­leistung bei größeren Notständen, wie Mißwachs, und bei unglücklichen Ereignissen wie Hagel-, Ge­witter- und Sturmschaden, Brandunglück', Ueber­schwemmung, Erdbeben. Ein Notstandsfond seit 1898 bewährt sich als eine weise vorsorgende Einrichtung. Im gegenwärtigen Kriege ist die Zentralleitung der gegebene geschäftliche Mittelpunkt geworden für die Organisation der Hilfstätigkeit für die Kriegerfamilien in den Landbezirken, des Landesausschusses fürKriegsinvalidensürs orge und der Nationalstiftung für die Hinter­bliebenen der Gefallenen. Aus Volksnot erwachsen, wird sie, die Vielerfahrene und Bewährte, mitten in Kriegsnot 100 Jahre alt. Ihre bisherige

stören. Sie waren es gewolmt, auf eine Stunde allein zu bleiben. Sie spielten ruhig weiter.

Nachdem dieser Abschied überstanden, wurde es ruhiger in Dora. Sie ging von der Treppe und befahl einem vorüberfahrenden Droschreu- kutscher, zu halten und ihren Koffer herunterzuholen. Dazu mußte sie ja noch einmal mit hinauf in die Wohnung.

Leise schloß sie auf. Der Koffer war nicht schwer. Der Kutscher, welcher schwerere Lasten ge­wohnt war, trug ihn mit Leichtigkeit bis zur Treppe und trug ihn auf dem Nacken herunter.

Es ging alles geräuschlos, ohne jedes Auf­sehen vonstatten.

Ehe Dora sich dessen versah, saß sie im Wagen und fuhr zu einem Bahnhof, d^n sie als Ziel angegeben.

Sie schmiegte sich in die Polster. Sie war erschöpft, aber auch beruhigt. Von dem vunten Leben, das in den Straßen wogte, bemerkte sie nichts, so eingehend war sie mit sich selbst be­schäftigt.

Auf dem Bahnhof lohnte sie den Kutscher ab, übergab den Koffer zur Aufbewahrung und be­hielt nur die Handtasche mit dem Weißzeug für die Nacht zurück

Nach einer halben Stunde fuhr sie in einem Auto nach der Wohnung, die Bittner für sie ge­mietet.

Sie wurde von der Wirtin, einer weißhaarigen alten Dame, sehr respektvoll empfangen und herz­lich willkommen geheißen.

Gnädige Frau dürfe nur klingeln, es stehe alles zu ihrer Verfügung. Man würde sehr be­müht sein, ihre Zufriedenheit zu erringen. Ob gnädige Frau Tee wünsche?"

(Fortsetzung folgt.)

Geschichte ist zugleich vielleicht schwersten Aufg gewachsen bleibt. Dazi das neue Jahrhundert dem Gedenktage übera selbst eine Wohltat ger wünsch entgegengebracht

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TieBerl. Morgenp deleien hat hier ein ) verübt, der aus Kön Kaufmann Felix Hk weniger als 497000 Schwindeleien spielte auch als Gutsbesitzer-

Ei n Kirchturm Lützelwig (unweit ö a. d. Etze hat der orkc nacht den Kirchturm Schiff der Kirche wu Turm stark beschädigt. Einsturz, da derselbe licherweise nicht zu Sch

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vor einem Jahr"

1. Schwere russische An terten. Im Mitt PostdampferPersia

2. Mißlingen englischer Völkerrechtswidrige Konsulir, in Saloniki

Z. Voller Erfolg einer Bassee. - Schwere Front; die Russen iw Der britische Dampfe nischeRenkoku Mar

4. Wiederholte vergehst Russen in Ostgalizie Verluste.

5. Artillerie- und Mine

6. Lens wurde vom F> ungar. Erfolge in M

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I. Durch Bekanr ernährungsamts vom ' und Staatsanz. Nr. 3l die Zeit vom 1. Jan worden, und zwar bei

Pferden (und so den ganzen Zuchtfarren auf die Füttern mit Zulassi

II. Der mit ober Nr. 298) angeordnete hienach nicht bis zum zum 31. Mai 1917 un genannten neuen Verbl

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Den 3. Januar

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Vom Arbeitsau- Oberkontrolleur Fra: der Jugendwehr in 3 Willigkeit zur Mitarbe