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Hottesdienste

irr Weuerrbürg am 4. Advent, den 24. Dezember, Predigt >0 Uhr (Joh. 3. 22ff.; Lied Nr. 892): Dekan Uhl.

11 Uhr Beichte für die Abendmahls­gäste des h. Christsests. (Nachmittagsgottesdienst beruht.) Christfest, den 25. Dez., Kirchen­chor:Ebre sei Gott!" Predigt ,0 Uhr (Luk 2, 1 ff-, Lied 149):

Dekan Uhl.

Abendmahlsfeier ^Beichte 9b's Uhr). i

Nachmittags 5 Uhr liturgischer Got- :

tcsdienst mit Schülerchören: s

Stadtvikar Oppenländcr. -

Abends 6 Uhr Weihnachisieier der Sonntagsschule in Waldrennach:

Dekan Uhl.

Stephanustag, den 26. Dezember, Predigt >0 Uhr :Joh. i, >4 ff;

Lied 4l 6)' >

Sladlvikar Oppenländer. l

Katholischer Gottesdienst

trr Weuerr6ürg

Samstag, den 28. Dezember, 89 abends Beichtgeiegenheit,

Sonntag, d. 24. Dez, 4. Advent,

Beginn des Gottesdienstes ^8 Uhr fiüb.

Montag, d. 25 Dez, Weihnachts- fest» >/»8 Uhr srüh Hirtenmesse: daran anschließend Beichtgelegen» heit. 9 Uhr vorm. Predigt und Hochamt.

Mittwoch, den 27. Dez.. '/-8 Uhr abe, ds Kriegsbetstunde.

enbürg.

s Der «nztälen

k301.

Neuenbürg, Samstag de« 23. Dezember ISIS.

74. Jahrgang.

Xriegsweihnacht 1 Y 1 H.

Noch iinmer walten dunkle Mächte,

Gottvater, unterm Sternenzelt . . .

Noch sinkt die heiligste der Nächte Auf eine kampfdurchwühlte Welt . . .

Noch stürmt der Haß um unsre Mauern.

Die Mörser spern .. . grimm blitzt der Stahl... Kampstrutzig und das Herz voll Trauern Sieht uns der Tag zum dritten Mal! . . .

Wohl künden Glocken deine Güte,

Die uns den Heiland einst gesandt,

Der Nächstenliebe reinste Blüte,

In eines Kindes Sein gebannt!

Uns zu erretten aus den Schlingen

Der Selbstsucht, trug er Not und Leid . . .

Sein Stern erglänzt ... die Englein singen . . . Doch endlos weiter tobt der Streit!

Vergebens wehrt den finstern Schatten Des Kaisers Friedensangebot . . .

Auf denn, wir wollen nichr ermatten.

So lang der Feindschaft Fackel loht!

Stehn wir als Schirmer auf der Warte Des Menschenrechts, von Gott erkürt;

So sei in Kraft nun dieser harte Befreiungskampf zum Sieg geführt . . .

Schart euch, ihr Kinder, um die Tanne,

Die leis' geheime Fäden spannt;

Und daß kein Weh sie übermanne.

Nehmt fest die Mutter an die Hand:

Zu trutz'ger Wacht aus fremdem Grunde Jetzt füll das heiße Herz gelenkt.

Zu ihm, der wohl in gleicher Stunde Der Seinen in der Heimat denkt!

Dann aber lauscht den fernen Chören Der Engel, die verheißungsvoll Das Wunder dieser Nacht beschwören.

Das Freund und Feind erlösen soll! . . .

Und will sich Wehmut dir verschwistern Dem Jubel in der Kinder Reihn:

Das Festlicht stammt... die Nadeln knistern . . . Getrost! Bald wird es Frieden sein!

Rachdr. verboten. A. R.

Weihnachtsfriede.

Bon Prälat v. Plank, Ulm. ep.- Zum drittenmal feiern wir Weihnachten im Krieg, zum drittenmal mischt sich in den Klang der

Der Krieg als Friedensstifter.

Roman von S. Hillger.

2H (Nachdruck verboten.)

Ein ganz kleines Lächeln ließ Doras schöne weiße Zähne sehen.Unkenntnis schützt nicht vor Strafe."

Nun, gut, dann straf' mich wenigstens mit tausend Küssen, damit ich daran denke !" Er hatte sie schon in den Armen und erstickte sie fast mit seinen Liebkosungen.Leb' wohl, mein süßes Weib!"

Als er sie endlich freigab, strich Dora kopf­schüttelnd ihr zerzaustes Haar glatt.Im Lokal aufspielen zur Unterhaltung der Zecher, das ist doch keine Beschäftigung für dich!"

Ach was, die Zeiten sind schlecht, und was sich darbietet, wird mitgenommen!"

Du hältst es auf die Dauer doch nicht aus."

Das wird sich finden! Vorläufig bin ich stoh, daß sich mir eine Geldquelle eröffnet hat."

Damit ging Hans. Es war die höchste Zeit. Warte nicht auf mich," sagte er,du sollst schlafen, und ich sorge. Die Nachtwachen schaden deinen schönen, geliebten Augen."

Erst als er fort war, kam es Dora zum Be­wußtsein, daß von Bittner gar nicht die Rede -wischen ihnen gewesen war.

Aber was lag daran! Hans war treu und gut wie immer/ Ihre Gedanken jedoch hatten ihr gestern so viel häßliche, gefährliche Möglich­keiten vorgespiegelt, die ihn fernhalten konnten. Wie war sie nur dazu gekommen, ihm so Böses zuzutrauen?... Eie wollte nicht länger darüber grübeln, sondern froh sein, daß die Schatten ge- sthwunden.

Vergnügt sang sie vor sich hin. Nur schnell

Weihnachtsglocken der Donner der Geschütze und in den Gesang der Weihnachtslieder der häßliche Laut zerplatzender Granaten. Oder sollte zwischen dem Augenblick, da diese Betrachtung niedergeschrieben wird und dem heiligen Abend oder Christsestmorgen in Erfüllung gehen, oder wenibstens sich vorbe­reiten, was unseres Kaisers und seiner Verbündeten Angebot erreichen möchte: Friede auf Erden?

Das wäre ein Weihnachtsgeschenk ohne gleichen!

Unmöglich ist ja nichts mehr in dieser Zeit der Überraschungen, aber freilich : w ah rscheinlich > werden wirs nicht nennen.Entschlossen zum Kamps" müssen wir jedenfalls bleiben, wenn wirzum Frieden bereit" sind, zu einem ehrenvollen dauer­haften Frieden. Denn lieber soll er noch länger verziehen, trotz unserer Wünsche, als daß er käme und wäre der Opfer nicht wert, die gebracht wor­den sind, draußen an der Front und bei uns in der Heimat.

Darum wollen mir auch unsere Weihnachtsfeier unabhängig machen vom äußeren Geschehen und Er­gehen und unsere Weihnachtsfreude, die draußen und daheim nicht fehlen soll, gründen auf das, was uns der ewige Lebenswille unseres Gottes zugedacht hat und was uns kein Feind, kein Uebelwollen der Menschen rauben kann, daß wir durch Weihnachten aus Nacht und Dunkelheit zum Licht, aus der Himmelsferne zur Himmelsnähe, aus der Gottent- sremdung zur Gotteskindschaft kommen sollen. Ist es nicht etwas Großes, daß diese Freude allem Volk widerfahren soll, allem, nicht bloß den Glück­lichen, Satten, Reichen zugedacht ist? Und hat die Liebe, die mit der heiligen Weihnacht in die Welt gekommen, nicht wenigstens das bei uns erreicht, daß soviel an uns ist, überallhin ein Strahl von Weihnachtsfreude dringen soll, daß kein Soldat draußen, kein Kind in der Heimat sagen könne: Ich bin vergessen, mir macht niemand eine Freude?

Friede auf Erden!" Ob wir wollen oder nicht, wir werden den Ton nicht los: am tiefsten von der ganzen Weihnachtsverkündigung dringt er uns ins Herz, und er klingt nach bei den einen als sehn­süchtiger Wunsch, als fernes Gebet, bei andern als bange, zweifelnde Frage, bei manchen wohl auch als bitterer Hohn. Vielleicht, wenn unsere Herzen mehr auf den Ton gestimmt wären: Ehre sei Gott in der Höhe, vielleicht würde dann Frage und Zweifel verstummen und wir würden erkennen, wie uns Gott durch das Kind in der Krippe einen Frieden gesandt hat, der auch im Toben des Weltkrieges stand hält.

im Kämpfen und Ringen bis aufs Blut, im Dulden und Leiden bis zum Tode sich bewährt, den Frieden, den Christus in sich trug und von dem er bei seinem Scheiden sprechen konnte: Den Frieden laste ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.

Wer das Wort geprägt hat vom Bankerott des Christentums in diesem Krieg, der hat nicht bedacht, wie viele Herzen, die sonst hätten brechen mästen unter der Last des Leids, stark geblieben sind, wie viele Seelen, die sonst bitter geworden wären unter ihrem Geschick, noch danken und Gott die Ehre geben konnten beides in Kraft des Geistes, der mit der HI. Nacht in die Welt eingetreten, in Kraft des Friedens, der ihnen von diesem Kinde aus geworden war. Wer darauf achtet, für den vollzieht sich in aller Stille eine Theodizee, eine Rechtfertigung Gottes in eben der Zeit, da andere an aller Theo­dizee verzweifeln wollen. Es gibt aber noch eine Art, dies Wort als Wahrheit zu erweisenFriede auf Erden", wenn wir selbst in unserem Teil über­all Frieden verbreiten, wo es in unserer Macht steht. Und da wollen wir anfangen beim nächsten und engsten Kreis. Mancher schilt, daß nicht Friede werde in der Völkerwelt er täte bester, in seinem Herzen und in seinem Hause und in seiner Nach­barschaft und Gemeinde sich um den Frieden zu mühen. Und was könnten wir als deutsches^ Volk inniger uns wünschen, als Friede für alle Stände für alle Konfessionen, Frieden für Stadt und Land! Je mehr wir in uns selbst im innersten Heiligtum unsere Seele den Weihnachtsfrieden tragen, den Frieden eines Gotteskindes, desto mehr werden wir auch Frieden um uns her verbreiten können. So ist'sGeschenkund Mahnung zugleich, und als bei­des gleich groß und gleich bedeutsam, was die Weihnachtsbotschaft uns zürnst:

Friede auf Erden!

vermischtes.

Fünfzig Festungen erobert! Nach der Be­zwingung von Bukarest ist in dem Siegeszuge der verbündeten Heere eine Höchstleistung geschaffen worden, wie sie bisher noch kein Krieg gesehen hat. Fast das gesamte europäische Festungsgebiet befindet sich mit Ausnahme der Festungen der neutralen Staaten in den Händen der verbündeten Zentral­mächte. Nicht weniger als 50 Festungen find bis­her von den verbündeten Mittelmächten erobert

an die Arbeit! Die langen Vormittagsstunden gehörten ihr. Da konnte sie fleißig sticken. Gegen Abend sollte, was sie fertig hatte, von einem Boten abgeholt werden.

Sie hatte am gestrigen Abend trotz der in ihr wachsenden Unruhe einen Teil der Arbeit be­reits geschafft.

Ludmilla erwachte durch das Oeffnen und Schließen der Korridortür und rieb sich die ! Augen.

Wahrhaftig, sie hatte die Zeit verschlafen, i gerade heute, wo sie doch hören wollte, was : zwischen den beiden vorging. Sicher war Stein- ^ j berg schon fort. j

! Sie schlich zur Tür und lauschte. Weinte ! ^ Dora denn nicht? Hatten die Eheleute sich gar ! nicht gezankt? Sie schlüpfte durch die Wohn- j stube und blieb an der nur angelehnten Küchen- I tür stehen.

Da hörte sie Dora singen, ihre Stimme klang wie ein glückverkündendes Glöcklein.

Das kennt man." dachte Ludmilla hämisch, ich soll glauben, daß alles wieder gut zwischen ihnen ist. Mir kann sie ja aber nichts vormachen.

! Ich wette, daß der Gebieter auch heut nacht wieder ! durchbrennt. Freut mich, daß er austrumpft und ^ endlich den Herrn herauskehrt, freut mich über die Maßen."

^ vie öffnete die Küchentür.Guten Morgen! So obenauf? Wann kam denn der Gemahl?"

Als es ihm beliebte, Fräulein Ludmilla, und heute will es der Nachtschwärmer ebenso machen. Ist das nicht himmelschreiend? Müßte ich mir nicht eigentlich die Augen rot weinen?"

Dabei lachten Doras Augen so schelmisch, ! daß der alten Jungfer an der Echtheit dieser Glückseligkeit jeder Zweifel schwand.

Sie wollen mich zum besten haben," zischle sie,aber dazu müssen Sie sich schon jemand anders aussuchen."

Wütend entfernte sie sup.riayinter steckt etwas Besonderes. Aber nicht eher »erd« ich ruhen, als bis ich es heraus habe."

Als Dora später eifrig an den Seidenstickerei«« arbeitete, kamen ihr doch wieder allerhand Ge­danken, die sie ihrer harmonischen Stimmung entrissen.

Ludmilla war fort,' die Kinder schliefen »och. Ganz ungestört konnte sie grübeln und alles er­wägen.

Es lag j« auf der Hand, daß Hans dem Jugendfreunde auswich. Dadurch mußte Bittner sich natürlich beleidigt fühlen. Er würde nicht wiederkommen, ihr aber fehlen, sie empfand schon jetzt ein Grauen vor dem öden Einerlei der Tage

Als die Kinder munter wurden, packte sie ihre Handarbeit zusammen, wusch und kämmte die Kleinen und gab ihnen Frühstück. Dann räumte sie auf.

Bei allem war sie flink und geschickt. Eine Lust war es. ihr zuzuschauen.

Als sie ihre häuslichen Obliegenheite» er­ledigt und soeben eine frische weiße Schürze vor­gebunden hatte, klingelte es.

Ein halb banges, halb freudiges Erschrecken durchrieselte sie. Wenn das Bittner wäre, dann könnten sie in aller Ruhe sprechen, nichts störte sie in den nächsten beiden Stunden. Aber Unsinn, so etwas zu denken! Wie sollte er . . .

Sie eilte nack der Korridortür, um zu öffnen.

Es war doch Bittner.

Mit der Sicherheit des Siegers stand er vor ihr. Er lachte sie an, seine Blicke huldigte» ihr« Schönheit, und diese stumme Anbetung t«t ihr wohl.

(Fortsetzung svlgt.)