Wer

jr das deutsche Volk

is dem Verlag von Karl Siegismund, Berlin:

Berthold Otto:

nser Feind England, nser Feind Rußland, vser Feind Frankreich. elgienu.dieNenIralität.

Otto v. Gottberg: merikan^cheReutralitSt F. v. Kühlwetter:

aser Seekrieg, asere Zukunft liegt auf dem Wasser

Ernst Jäckh:

ie Türkei«. Deutschland.

Or. Hermann Levy:

»ser Wirtschafts-Krieg gegen England.

Prof. Kapp:

ie Weftmark d. deutsche» Reichs.

Fr. Lienhard:

eltkrieg in Vergangen­heit und Gegenwart u Elsatz. Lothringen.

Bar. v. Ardenne:

rdeutsch.fravzös.Krieg.

Franz Behrens:

ts Deutschlands Wirk schaftsleben.

Eßlen:

»s Geld im Kriege

Sohnrey u. Lembke:

imat und Vaterland.

Nigetict:

ei» B ruf vor und «ach dem Kriege.

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Verkehr .X! 1.60; hiezu 30 9 Bestellgeld.

Bestellungen nehmen all« Post- anstatteu und Postboten nnd in Neuenbürg dir Austräger jederzeit entgegen.

er Enztäler.

KnALflgLr kür Sas LnZtal uns Umgebung.

Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

Erscheint täglich» mit Ausnahme Ser Sonn- unö Ketttage.

Auzrixeupreis: die einsxalt. Zeile 12 A Wr auswärts 15^, bei Auskunftserteilunz durch d.Geschäftsst.20^. Reklame-Ieile Z0<^. Bei öfterer Aufnahme entsprechender Nachlaß.

Schluß der Anzeigeu- Annahme 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr. 4

LSS.

Neuenbürg, Lamstag den 16. Dezember 1916.

74. Jahrgang.

EklkMNM des Wslfl'schk» §ms LU denEnMler".

Großes Hauptquartier. 15. Dez., (WTB.)Amtl. Westlicher Kriegsschauplatz:

Front des deutschen Kronprinzen:

Auf dem Westufer der Maas versuchten die Franzosen in dreimaligem Angriff umsonst, die ihnen vor kurzer Zeit auf Höhe 304 südöstlich von Malancourt entrissenen Gräben zurückzu­nehmen. Oestlich des Flusses setzten sie nach starker, weit ins Hintergelände schlagender Feuer­vorbereitung zu mehrmaligem Angriff an. Am Pfefferrücken scheiterte das Vorgehen der Sturm­wellen in unserem Abwehrfeuer. Auf den Süd­hängen vor Hardemont kam der Angriff in unserem Zerstörungsfeuer nicht zur Entwicklung.

Oestticher Kriegsschauplatz:

Front -es General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:

Nördlich -er Bahn Zloczow Tarnopol drangen deutsche Truppen in die russischen Gräben und brachten 90 Gefangene zurück.

Front -es Feldmarschalls Erzherzog Josef:

Die gestrigen Angriffe der Russen an der ßrbenbürgischen Ostsrom hatten zumeist den gleichen Mißerfolg wie an den Vorlagen. Auf einer Höhe gelang es dem Gegner, Fuß zu fassen.

Balkan-Kriegsschauplutz:

Front der Heeresgruppe des Generalfeld­marschall von Mackensen:

Brennende Dörfer zeigen den Weg durch die große Walachei, den der Russe auf seinem Rück­zug genommen hat. Unter ungünstigen Wegver­hältnissen wetteifern die verbündeten Truppen in der Ebene, den Gegner nicht zu längerem Halt kommen zu lassen.

In dem Gebirge leistete der Feind in be­festigten Stellungen Widerstand, sie wurden durch brochen.

Buzeu ist genommen. 4000 Gefangene konnte die 9. Armee schon gestern und vorgestern als Ergebnis melden.

Bei Fetesct haben stärkere bulgarische Kräfte die Donau überschritten.

Mazedonische Front.

Teilvorstöße Lei Karolowa und Gradesnica beiderseits des östlichen Cernalaufes brachten dem Feind lediglich Verluste.

Patrouillengeplänkel an der Strnmaniederung.

Der erste Generalquartiermeister Ludendorff.

Der deutsche Abendbericht.

Berlin, 15. Dez., abends. (WTB. Amtl.) An der Somme geifinge Gefechtstätigkeit. Auf dem Ostufer der Maas seit Vormittag starke feindliche Angriffe im Gange, bei denen der Feind Vorteile in Richtung Lonvemont und Hardaumont erlangte. Kampf noch nicht abge­schlossen. Unsere Dobrudschaarmee ver­folgt den Feind, der unter Einwirkung des schnellen Vordringens in der großen Walachei seine Stellungen in letzter Nacht räumte. An der mazedonischen Front herrscht Ruhe.

Rundschau.

Daß Hindenburg sich das Großkreuz zum Eiser­nen Kreuze, das übrigens jetzt auf Hindenburgs Anregung auch der Kaiser angelegt hat, die höchste kriegerische Ordensauszeichnnng, die zum letzten Mal 1871 und zwar nur an ganz wenige Heerführer verliehen wurde, längst verdient hat, ist die gemein­schaftliche Ueberzeugung aller Deutschen. Vergleicht man damit die Reorganisation des französischen Oberkommandos, blickt man auf den aus den Tagesberichten jedermann genau bekannten Stand der kriegerischen Ereignisse dieser Woche, so kann man nur Gott danken, daß er uns in schwerer Zeit einen solchen Mann geschenkt hat. Fast die ganze Walachei ist nun auch in unserem Besitz und Rumänien ist geliefert. Sarrails Schicksal in Sa­loniki hängt ganz ausschließlich von den Entschließun­gen der deutschen Obersten Heeresleitung ab und wird sich vielleicht, kaum daß das neue Jahr recht begonnen hat, schon entscheiden. Griechenland steht von Tag zu Tag mannhafter auf und erwehrt sich seiner Peiniger. Von Cadornas Offensive ist es still geworden. Der russische Druck an den Kar­pathen bröckelt sichtbar ab und drüben im Westen liegen die Alliierten nach ihren letzten übermensch­lichen, aber vergeblichen Kraftanstrengnngen, wie neulich ein hoher Offizier im Privatgespräch äußerte, gleich erschlagenen Hunden da. Die zweite Heim­kehr unseres HandelsuntcrseebootsDeutschland" paßte so recht in dieses freudige Bild, das noch er­gänzt wurde durch die wachsenden Schiffsverluste unserer Feinde dank dem immer noch stärker ein­setzenden IInterseeboots-Kreuzerkriege, der u. a. auch wieder ein französisches Panzerschiff mit Mann und Maus zum Opfer forderte. Was sollen wir uns angesichts dieser Tatsachen durch die Versuche der Schweiz und der Vereinigten Staaten anfechten lassen, unsfreundschaftlich aber feierlich" zur Ordnung zu rufen wegen unseres Verhaltens gegen die Arbeitslosen in Belgien? Man ärgert sich na­türlich über die Unverschämtheit oder Torheit dieses Vorgehens sogenannter Neutraler, aber man legts zu dein übrigen und läßt es sich gefallen, daß unser Reichskanzler eine ruhige und sachgemäße Antwort erteilt.

Mit gespanntester Aufmerksamkeit erwartet die ganze politische Welt die Antwort auf Deutsch­lands und seiner Bundesgenossen Friedensange­bot von den Vierverbandsmächten, denn man will auf diese Weise so bald als möglich erfahren, ivie in der größten gegenwärtigen Frage die Entscheidung auf Seiten des Vierverbandcs fallen wird. Zur Zeit ist nun noch kein Urteil darüber zu fällen, wie tief die Wirkung des Friedensangebotes Deutsch­lands und seiner Verbündeten auf die des Krieges müde Bevölkerung der Vierverbandsstaaten sein wird, nnd ob diese Wirkung eine derartige sein kann daß daraus auch noch ein größerer Einfluß auf die Entschließungen der Regierungen der Vierverbands­mächte erwartet werden kan». Aus der Presse der neutralen Staaten und auch aus vielen Zeitungsbe­richten in den Vierverbandsstaaten selbst wissen wir ja, daß Anzeigen dafür vorhanden sind, daß es trotz aller Einwirkung der Kriegshetzer in den Volks­vertretungen Frankreichs, Englands, Rußlands und Italiens doch Friedensfreunde gibt, und es müßte daher vor allen Dingen abgewartet werden, ob durch das Friedensangebot Deutschlands und seiner Ver­bündeten die Anzahl der Friedensfreunde in den Vierverbandsstaatcn wachsen wird. Die bis jetzt aus der Presse der Vierverbandsstaatcn kund ge­wordenen Aeußerungen zu Deutschlands Friedensan­gebot sind noch derartig gehässig, daß daraus in keiner Weise auf günstige Ausnahme des Friedens­angebots geschloffen werden kann.

Zur Frage der eventuell aus Grund der deut­schen Friedensvorschläge einznleitenden Friedens­verhandlungen hat die Konservative Reichspartei in der letzten Woche eine bedeutsame Kundgebung

der Oeffenttichkeit übergeben. Danach hielt die konservalive Partei für nötig zu erklären, daß die Friedensverhandlungen nicht zum Frieden um jeden Preis geführt werden dürfen, sondern daß die in Aussicht genommenen Friedensbedingungen einen Frieden verbürgen müssen, der die deutsche Zukunft sichert. Auch wäre im Falle, daß die Feinde auf das Friedensangebot eingehen, der Augenblick ge­kommen, wo es Pflicht der Reichstagsabgeordneten sei, im Reichstag ihre Meinung über das zu erreichende Friedensziel zur Geltung zu bringen.

Die Zustände in Griechenland stehen noch immer auf des Messers Schneide, und liegen jetzt die Dinge dort so, daß sich die griechische Regierung mit ihrem standhaften Könige der schädlichen Ein­wirkung des Vierverbandcs und der Venizelisten mit allem Nachdrucke zu erwehren sucht.

Berlin, 15. Dez. Aus Gens wird derVoss. Ztg." berichtet: Nach Briands Erklärungen zum deutschen Frieden ward der Ministerpräsident von vielen Abgeordneten umringt und stürmisch beglück­wünscht. Ein Teil der Minister verlangte die so­fortige Aufhebung der Sitzung. Die Mehrheit be­schloß aber die Besprechung darüber. Die Debatte steht in großem Gegensatz zu den hoffnungsseligen Erklärungen des Ministerpräsidenten. Alle Redner greifen Briand und dessen Politik heftig an. Der Abgeordnete Legues, der über die diplomatische Niederlage in Griechenland interpellierte, vermahne sich gegen die Knebelung des Parlamentes und der Presse durch die Briandsche Zensur. Der Abg. Tar- dieu, der Auslandsredakteur desTemps", kritisierte in langer Rede das gesamte Rcgierungsspstem und verlangte den Rücktritt Briands. Alle unabhängigen Zeitungsartikel würden verboten. Ein unsichtbarer Taktstock lenke die Lobeskonzerte. Die Regierung schaffe einen Geisteszustand des trügerischen Opti­mismus, der den Tatsachen nicht entspreche. Daher rühre die tiefe Enttäuschung, die im ganzen Lande übet die jüngsten Ereignisse herrsche. Die Moral Frankreichs werde durch ein neues Vertrauensvotum für Briand nicht gestärkt werden. Admiral Bienaimee führte aus:Niemand will vom Frieden etwas wissen, ehe nicht der Feind ans dem Lande verjagt ist. Aber die neue Briandsche Regierung ist zu dieser Aufgabe nicht geeignet, deshalb verweigern wir ihr das Ver­trauen." - Ministerpräsident Briand ermahnte die Kammer, sich jetzt um die Regierung zu scharen und alle Mittel zum Siege zu gewähren. (Beifall, aber auch starker und langandanernder Widerspruch gegen Briands Rede.) Das Vertrauensvotum wurde schließ­lich mit 314 gegen 165 Stimmen angenommen. Der Kammersitzung ivar eine Geheimsitzung der Oppo­sitionellen in der Abgeordnetenkammer und im Senat vorangegangen, in der Clemenceau äußerst heftige Angriffe gegen Briand richtete, der nicht imstande sei, den Krieg nach Ablehnung der Friedensangebote Deutschlands zu einem glücklichen Ende zu führen.

Köln, 15. Dez. DieKöln. Ztg." meldet aus Washington: Das Friedensangebot der Mittel­mächte nimmt alles Interesse in Anspruch und füllt daher die Zeitungen mit Besprechungen. Amerika wurde tatsächlich durch die Ereignisse völlig über­rascht und hohe Hoffnungen sind jetzt weithin geweckt worden. Die Meinungen gehen allerdings stark aus­einander, aber der allgemeine Eindruck liegt vor, daß Deutschland einen meisterhaften Zug getan habe, indem es den Riegel vor den Friedenserörterungen fortzog und Wilson die Gelegenheit gab, welche er seit Monaten gesucht hat. Die Männer des öffent­lichen Lebens sprechen freimütig ihre höchste Genug­tuung aus, die Presse ärgert sich und zweifelt die Aufrichtigkeit der Vorschläge an, wobei sie die deut­schen Ruhmesreden lächerlich macht und Deutschlands Leistungen verkleinert. DieNew-Aork World" sagt: Das Wichtigste an den Friedensvorschlägen ist die Tatsache, daß sie überhaupt gemacht worden sind. Die kaiserliche Regierung gibt damit amtlich zu, daß der Krieg ein Fehlschlag für sie gewesen ist.