K. Oberami Neuenbürg.
Verkehr mit Oelsrüchten.
Tie Bundcsratsverordnung über den Verkehr mit Oet- früchtcn v. 15. Juni 1916 ist durch Bundesratsverordnung v. 26. Juni 1916 (Reichsgesetzbl. S. 595) teilweise abgeändert worden.
Die wesentlichen Aenderungen bestehen darin, daß außer
1. ) den bisher beschlagnahmten Oelsrüchten auch Sonnenblumen und Senf (weißer und brauner) beschlagnahmt sind,!
2. ) die Lieferungspslichtigen die zur Herstellung von' Nahrungsmitteln in der eigenen Hauswirtschaft erforderlichen Mengen, jedoch nicht mehr als 30 lkK, von allen Oelsrüchten (nicht wie bisher nur von Mohn und Leinsamen) zurückbehalten dürfen,
3. ) ans Antrag für abgelieserte selbstgewonnene Oelsrüchte im Verhältnis Oelkuchen für den eigenen Bedarf beansprucht werden können, und
4. ) Der Uebernahmepreis für einzelne Oelsrüchte erhöht worden ist.
Die Gemeindebehörden »vollen die Beteiligten auf die Bundesratsverordnung v. 26. Juni 1916 Hinweisen, die zur Verarbeitung vorgeschriebenen Erlaubnisscheine (s. oben dir. 2 und Art. 1 Abs. 2 Nr. 2 der Verordnung) aussteltcn, allwöchentlich die Erlaubnisscheine wieder Anziehen, und bei der, Vorlage der vorgeschriebenen Bestandsanmeldungen jeweils an- gcben, wieviel im Einzelsalle zur Verarbeitung zugelassen worden ist.
Den 2. Aug. 1916. Oberamtmann Ziegele.
felcirennscli, 3. KuZust 1916.
vcMksggtMg.
kur die vielen Leweise lrer?I. Deilnairme, welctie wir von nab und kern erkakren ckurkten anlässlich des blirisclieidens meines lieben, teuren lVlannes, unseres treubesorZten Vaters, Lruders, ZcbwieZersoknes, LckwgMrs uncl Onkels
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sprechen wir unseren Herr!. Dank aus. Lesonders danken wir dem titl. ö/lilitar- und Veteranenverein von hier, Conweiler und pkinrweiler, dem Lerirks-IVirtsverein, der hiesigen Ortsbehörde, ldrn. Oberlehrer bllricb kür den erbebenden Oesan§, sowie kirn, blauptlebrer 8tan§er kür seine trostreichen IVorte am Orabe und allen, die ikn ru seiner letzten Lullestatte begleiteten.
Oie tiektrauernden Hinterbliebenen:
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König Wilhelm Anbilänms Spende
m 6. Oktober vollendet sich ein Vierteljahrhundert, seit Seine I/I Majestät König Wilhelm der Zweite den Thron seiner Väter
bestiegen hat.
Während dieser langen Regierungszeit Hill der König in der Förderung des Volkswohls seine höchste Befriedigung gesucht und gefunden, Land und Volk durften sich eines reichen Schatzes landesväterlicher Fürsorge erfreuen. Verfassung, Gesetzgebung und Verwaltung sind unermüdlich weiterentwickelt und den über die überkommenen Formen hinausgewachsenen Anforderungen der neueren Zeit angepaßt worden. Landwirtschaft und Industrie, Handel und Verkehr sind mächtig gefördert, Kulturaufgaben jeder Art, soweit immer die Kräfte des Landes reichten, erfüllt worden. Große gemeinnützige Einrichtungen aus allen Gebieten, insonderheit zum Wohle der weniger bemittelten Klassen, sind neu geschaffen worden und haben sich in der schweren Kriegszeit erprobt. Der Zusammenschluß Württembergs mit den übrigen deutschen Staaten im neuen Reiche ist noch enger und fester geworden und in der jetzigen Kriegszeit, blickt unser König mit gerechtem Stolze auf seine Württemberger, die mit den andern deutschen Stämmen an Tapferkeit und Ausdauer wetteifern im Kampf für Deutschlands Erhaltung, für seine Ehre, Größe und Freiheit.
In der Rückschau auf die Zeit glücklicher harmonischer Entwicklung aller Kräfte des Volkes, in inniger Dankbarkeit für die Wohltaten einer 25 jährigen Regierung, die fest verankert ruht in dem herzlichen gegenseitigen Vertrauen von Fürst und Volk, will das würt- tejnbergische Volk trotz des Krieges den Gedenktag nicht vorübergehen lassen, ohne ein äußeres Zeichen seiner Ergebenheit und Dankbarkeit vor dem Thron niederzulegen.
Nicht mit rauschenden Festen kann dieser Tag begangen werden, dazu ist die Zeit zu ernst und zu hart, zu schwer lasten die Sorgen
Stuttgart, im Juni 1916.
Graf v. Zeppelin.
Ter Präsident der Ersten Kammer:
Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein und Jagstberg.
und Nöten des Kriegs aus dem Herzen des Königs, zu stark leidet er mit seinem Volke unter den vielen Kümmernissen, die der Krieg in Haus und Familie trägt. Unsere Feier kann nur darin bestehen, daß wir dem König die Last erleichtern, daß wir ihm Helsen, Kummer und Sorge zu lindern, Not und Elend zu steuern. Wir wissen, daß wir ihm dadurch allein eine der Kriegszeit würdige,, seinem landesväterlichen Herzen wohltuende Jubiläumsgabe darbringen.
Wir fordern daher unsere Mitbürger und Mitbürgerinnen auf zu einer Sammlung für das Jubiläum des Königs. Das Ergebnis der Sammlung soll Seiner Majestät zur Verfügung gestellt werden zur Unterstützung in Not geratener Kriegsteilnehmer und ihrer Angehörigen, denen durch die gesetzliche Fürsorge oder durch andere vorhandene Fürsorgeeinrichtungen nicht ausreichend geholfen werden kann. Ebenso soll die Fürsorge für solche, die durch den Krieg in Not geraten sind, ohne daß sie oder Angehörige am Krieg teilgenommen haben, in den Rahmen der Zwecke der Jubiläumsspende fallen.
Für einen so guten und dringenden Zweck, für eine Sammlung, mit der wir dem König Freude machen und unserer Dankbarkeit zeitgemäßen Ausdruck geben, werden sich, des sind ivir gewiß, die Herzen der Württemberger weit öffnen!
Jeder gebe, was er kann, um eine der schönen Bestimmung würdige Spende zu ermöglichen, auch die kleinste aus treuem Herzen kommende Gabe ist willkommen.
Möge unser Aufruf landauf landab freudigen Widerhall und willige Geber finden!
Der Präsident der Zweiten Kammer:
Kraut.
Diesem Ausruf schließen sich die Unterzeichneten an: Schultheiß Allinger in Dobel: Stadtschultheiß Bätzner in Wildbad: Bezirksschulinspektor Baumann in Neuenbürg: Apotheker Bozenhardt in Neuenbürg: Pfarrer Breitweg in Birkenfeld: Frau A. Commerell in Höfen: Baddiener Karl Eisele in Wildbad: Volksschulrektor Eppler in Wildbad: Schultheiß Feldweg in Höfen: Forstmeister Finckh in Wildbad: Stadtpfarrer Fischer in Wildbad; Fabrikant Alfred Gauthier in Calmbach; Siadtschultheiß Grüb in Herrenalb: Oberamtsarzt On. Härlin in Neuenbürg: Schultheiß Hermann in Schömberg: Schultheiß Hörnle in Calmbach: Direktor Holzer in 'Rotenbach: Schultheiß Kircher in Gräsenhausen; Schultheiß Köhler in Loffenau; Sanitätsrat I)i'. Koch in Schömberg; Fabrikant Hermann Lemppenau in Höfen; Frau Marie Lerch in Höfen; Pfarrer Luz in Gräsenhausen; Kameralverwalter Mangold in Neuenbürg: Redakteur und Buchdruckereibesitzer Meeh in Neuenbürg; Kaufmann Emil Meisel in Neuenbürg; Hotelbesitzer Karl Mönch in Herrenalb; Buchdruckereibesitzer Reinhardt in Wildbad;
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Pfarrer Renz in Ottenhausen; Pfarrer Reusch in Feldrennach ; Stadtpfarrer Rösler in Wildbad; Oberlehrer Ruppert in Conweiler; Sattlermeister Sader in Höfen; Fabrikant A. Schmidt in Neuenbürg; Frau Klara Schnitzer in Wildbad; K. Badearzt Or. Schober in Wildbad; Oberamtsrichter Scholl in Neuenbürg; Frau Emil Seeger in Neuenbürg; Schultheiß Genfer in Schwann; Stadtpsarrer Storz in Herrenalb; Pfarrer Supper in Schömberg; Bankdirektor Ulmer in Wildbad; Magazinier Franz Vogt in Neuenbürg: Landwirt Erich Weiß in Ottenhausen; Oberlehrer Wieland in Birkenfeld.
Ferner der geschäftsführende Ausschuß für den Oberamtsbezirr: Oberamtmann Ziegele in Neuenbürg, Vorsitzender; Dekan Uhl m Neuenbürg; Sägwerksbesitzer Friede. Keppler in Calmbach: Hoff
apotheker l)n. Metzger in Wildbad; Oberamtssparkassier Holzapfel m
Neuenbürg (Bezirkssammelstelle).
Die in den einzelnen Gemeinden errichteten Sammeljtellen werden noch bekannt gegeben werden.
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Truck und Verlag der C, Mech'schen Buchdruckerei d-d Enztälers. - Verantwortlicher Redakteur C. Meeh m Neuenbürg.