schaftlichen Produktion, den Ausbau der Wasserstraßen und die Gewährung von Kreditdarlehen an Gewerbe und Landwirtschaft. Den Reigen der heutigen Redner schloß Haußmann (VP.). Er betonte ebenfalls die Notwendigkeit der Einheit aller deutschen Stämme,-brachte vielerlei Mängel, die sich in der Lebensmittelversorg herausgestellt haben, zur Sprache. Schließlich erschöpfte er sich in Ausführungen über die innere und äußere Politik und meinte, daß der Gedanke an eine Revolution im eigenen Lande keinen Platz mehr im menschlichen Gehirn habe und daß auch die Regierung von manchen ihrer allzu ängstlich festgehaltenen Grundsätze ab- lassen müsse.
Stuttgart, 15. Juni. In einzelnen würt- tembergischen Gemeinden ist in letzter Zeit der Ochsen- und Rindfleischpreis bis auf 2 Mk. gestiegen, während er in Stuttgart seit 6. Juni 1,80 Mk. beträgt. Diese Erscheinung hat wesentlich ihren Grund darin, daß dort zu hohe Vieheinkaufspreise angelegt wurden, die zur Erhöhung der Fleischpreise drängten. Um weiteren Preissteigerungen entgegenzuwirken hat die württ. Fleischverordnungsstelle in einer Verfügung an die Oberämter bestimmt, daß in allen Orten, in denen der Preis für Ochsen- und Rindfleisch I. Qualität 1,80 Mk. für das Pfund übersteigt, Höchstpreise festgesetzt werden müssen, die nicht über diesen Preis hinausgehen. Bestehende höhere Höchstprese sind auf die Höhe von 1,80 M. herabzusetzen.
Aus SlaSt. Bezirk unS Umgebung.
Schwann. Das Eiserne Kreuz erhielt G. Gall von Dennach, die Silb. Militärverdienstmedaille erhielt W. Schaible von Schwann. Befördert wurden zum Unteroffizier: Aug. H enn; zum Gefreiten, Friedrich Wolsinger, Gottlob Sckiön- thaler von Schwann und Alb. Bodamer von Dennach.
Aus der amtl. württ. Verlustliste Nr. 404. Ers.-Jnf.-Reg. Nr. 51, 3. Komp.
Friedrich Girrbach, Calmbach, l. verw.
Gren.-Reg. Nr. 119, Stuttgart, 9. Komp.
Gesr. Karl Burkhardt, Birkenfeld, schw. verw.
Res.-Jns.'Reg. Nr. 247, 1. Komp.
Albert Wolsinger, Birkenseld, verletzt.
Berichtigung zu Verlustliste Nr. 12. Res.-Jnf.-Reg. Nr. 119, 1. Komp.
Gesr. Jakob (nicht Ldw.) Pfrommer, Dennach, verwundet.
Gesr. (nicht Res.) Karl Wunsch, Feldrennach, verw. Karl Bachteler, Arnbach (nicht Ottenhausen), verw. Wilhelm Ruff, Moosbronn (nicht Conweiler), verw. Emil Mahler (nicht Maler), Loffenau, verw.
Utffz. Robert Schill, Wildbad, verw.
Otto Stahl, Engelsbrand, verw.
Artur Hechinger, Herrenalb, verw.
Karl Merkte II, Rotensol, verw.
Hermann Bischer I, Conweiler, verw.
Friedrich Weiß, Arnbach, verw.
Gottlieb Beck, Wildbad, verw.
2. Kompagnie.
Ernst Pfeifer (nicht Pfeiffer), Bernbach, verw.
Otto Egen, Pfinzweiler (nicht Binzweiler), verw. Gesr. Eugen Krauth, Waldrennach, verw.
Karl Noser, Ottenhausen, verw.
Friedrich Kling, Unterlengenhardt, verw.
Friedrich Treiber, Wildbad, verw.
Res. Finkbeiner II, Neuenbürg, verw.
/X Herrenalb, 15. Juni. Im Konservations- hause haben die regelmäßigen Konzerte der Kurkapelle unter Kapellmeister I. Späths Leitung wieder begonnen. Wie im Vorjahre erfreuen sie sich stets großen Zuspruchs. Gestern veranstaltete Konzertsünger Meßbecher-Karlsruhe in Verbindung mit der Kurkapelle im großen Saale einen „Bunten Abend", der auch ernste und heitere Vorträge des Hosschauspielers Hans Kr aus-Karlsruhe und ein Violinsolo des Kapellmeisters Späth einschloß. Konzertsänger Meßbecher, durch frühere Darbietungen aufs vorteilhafteste bekannt, trug vier neue Gesänge des Komponisten Helmut Kellermann-München vor, wozu der Autor selbst am Flügel die Begleitung bot. Sämtliche Vorträge fanden beifallfreudige Aufnahme.
Conweiler, 14. Juni. In aller Stille ist in unserer neuen, schönen Kirche schon manch achtenswerter musikalischer Genuß geboten worden. Schülerchöre und Orgelvorträge haben hin und wieder volle
Anerkennung gefunden. Nun hat am Pfingstmontag Herr Konzertorganist P. von her Au von Mainz ein eigentliches Kirchenkonzert bei uns gegeben, das von nah und fern gut besucht war. Die vorgetragenen Orgelstücke legten von der Fingerfertigkeit des Konzertgebers ein beredtes Zeugnis ab. Mit klangvoller Stimme sang er geistliche Lieder, die für die gegenwärtige Zeit gut gewählt waren. Der Text derselben würde sicher manchem Krieger draußen zur Erquickung gereichen. Die kunstreichen Orgelstücke konnten aber nur von musikalisch gut geschulten Zuhörern völlig gewürdigt werden, und die Gesänge hätten bei etwas stärkerer, besser hörbarer Orgelbegleitung mehr Eindruck gemacht.
-l- Cal m bach, 16. Juni. Nachdem an Pfingsten sich zwei entwichene Franzosen einem hiesigen Landsturmmann ergaben und eingeliesert wurden, trieben sich letzte Nacht drei entlaufene Russen hier herum. Durchnäßt und ausgehungert ließen sie sich gerne ins Trockene bringen. Sie,, wie die Franzosen, fragten, ob der Krieg noch nicht ausgehe. Wie werden sicherst unsere Gefangenen in Rußland und Frankreich aus ihre Heimkehr freuen!
Neuenbürg, 17. Juni. Auf dem heutigen Schweinemarkt wurden bei lebhaftem Handel Milchschweine das Paar zu 105—110M. verkauft.
Alten steig, 16. Juni. Die Zufuhr auf den gestrigen Viehmarkt war keine wesentliche, auch war der Handel nicht lebhaft. Es waren zugeführt 23 Paar Ochsen und Stiere, 33 Kühe, 29 Stck. Jungoder Schmalvieh. Es kosteten Ochsen und Stiere 1810—3510 Mk. pro Paar, Kühe 381—1218 Mk. pro Stück, Jung- oder Schmalvieh 300—1118Mk. pro Stück. Dem Schweinemarkt waren zugeführt 24 Stck. Läuserschweine und 68 Stck. Milchschweine, es kosteten Läuserschweine 165—272 Mk. pro Paar, Milchschweine 110—143 Mk.
Weitere Steigerung der Papierpreise. Schon wieder steht eine ganz ungewöhnliche Steigerung der Papierpreise bevor. Nach zuverlässigen Nachrichten werden für 1000 Kilo Zeitungspapier, die in Friedenszeiten 255 M. kosteten, jetzt 480 M. gefordert. Das bewirkt, daß eine große Anzahl deutscher Zeitungen ihr Erscheinen einstellen oder den Bezugspreis gewaltig erhöhen müssen.
Sonntagsgedarike« ( 1 ? Juni).
Allerlei Kampfpreis.
Die viele Arbeit Hilst über alles hinweg. Ich habe sie als den größten Segen der Menschheit kennen gelernt. Freud und Leid, Kummer und Sorgen gehen in ihr unter. Dabei stählt sie Herz und Geist.
Aus dem Brief eines höheren Truppensührers.
-k *
Wir sind anspruchsloser geworden im Schützengraben und eben dadurch auch viel empfänglicher für die Freuden; früher hatte man sie fast selbstverständlich hingenommen.
Aus einem Feldpostbrief.
-r- -t-
Ich kann aus voller Ueberzeugung sagen, daß der Kampf ein wunderbarer Segen ist. Er macht uns zu starken, geduldigen, hilfreichen Charakteren. Er führt uns in das innere Wesen der Dinge.
„Vergebens?" — Nein! Dies Wort „vergebens" gilts festen Sinnes auszumerzen und einzugraben meinem Herzen ein slammenhaftes „Ja des Lebens!"
Otto Frommet.
Kriegstagebuch 1Y1415.
Juni 1915.
17. Bei La Bassee neue engl. Niederlage. Französische Erfolge bei Angres, beim Kirchhof Souchez und bei Ecurie. — Rückzug der Russen auf Tarnogrod. Cieszanow genommen. — Schwere italienische Verluste bei Plava und im Krn-Gebiet.
18. Englische Angriffe bei La Bassee abgewiesen. Zusammenbruch französischer Angriffe an der Lorettohöhe bei Neuville und Arras. — Erstürmung Wolkowiznas. Einnahme v. Tarnogrod.
(Das Höchste.) „Was, Sie wollen eine gekränkte Leberwurst sein? Reicht denn dazu Ihre Fleischkarte?" (Flieg. Bl.)
vermischtes.
Kehl, 12. Juni. Das stellvertretende Generalkommando des 15. Armeekorps in Straßburg den Ortsfernsprechverkehr innerhalb Kehl wieder freigegeben. In der Beschränkung des Nachbarortsverkehrs mit Straßburg und des Fernsprechverkehrs treten jedoch Aenderungen nicht ein. Auch l„ Straßburg (innerhalb der Stadtumwallung) und in den anderen Städten des Festungsbereichs ist der Ortsfernsprechverkehr freigegeben worden.
Weinheim, 16 . Juni. Um den Preistreibereien
des Obstzwischenhandels, der in den letzten Wochen besonders hier in Blüte stand, wirksam zu begegnen, wurde eine städtische Kirschenverkaufsstelle eingerichtet^ die eine große Menge Kirschen zu mäßigen Preisen abgab. Die Kirschenpreise sind sofort auf 30 und 35 Pfennig heruntergegangen. Die „Heidelb. Ztg." schreibt, die vor einigen Tagen festgesetzten Höchstpreise für Obst hätten bei einem Teil der Bauern und Baumbesitzer Mißstimmung hervorgerufen. Man mache geltend, daß diese Preise die Friedenspreise kaum überschreiten. Es wird behauptet, daß Kosten für das Pflügen und den Transport wesentlich höher seien als im Frieden. Einzelne Obstgärtenbesitzer hätten bedauerlicherweise sogar die Aeußerung getan, daß man, wenn die Preise nicht erhöht würden, das Obst auf den Sträuchern und Bäumen lieber hängen und umkommen lassen würde, als zu den festgesetzten Höchstpreisen auf den Markt zu bringen.
Preiserhöhungen. Der Verband der Deutscher Druckpapierfabriken erhöht infolge des Beschlusses des Vereins DeutscherZelltstoff-Fabrikanten, wonach die Preise für Zeltstoff gegenüber dem Friedenspreis um das Zweieinhalbfache erhöht sind, ab 1. Juli d. I. die Preise für 100 Zeitungsdruckpapier um weitere 10 -/E für Rollen und 12 -v/l für Bogen.
Wirkung des Papiermangels. Die „Breis- gauer Zeitung" vom 25. Mai erschien auf rosafarbigem Papier, weil das weiße ausgegangen war.
Zum Tode Lord Kitcheners sei an ein Gedicht von Pfarrer Johann Philipp Glock erinnert, das an die Adresse von „Lord Kitchener, den blutbefleckten Mann" gerichtet war, und dessen Schlußstrophen lauteten:
Nimm dich in acht, Mylord, nimm dich in acht,
- Wenn dich gelüsten sollte noch einmal Nach Freveltaten, die du hast getan.
Im Sudan dort und in Südafrika,
An deutschen Kriegern jetzt, an deutschen Frau'» An deutschen Kindern gar im deutschen Land! Nimm dich in acht!
Nimm dich in acht, Mylord, nimm dich in acht! Noch lebt ein Gott, der sich nicht spotten läßt, Er wird dich finden, wenn die Stunde kommt! Das Menschenblut, das deine Hand vergoß.
So frevelvoll, wie König Richard einst.
Es schreit um Rache zu dem Himmel laut! Nimm dich in acht!
LetZtc Nachrichten u. Telegramme.
Berlin, 16. Juni. Dem Hamburger „Fremden- blatt" wird aus London berichtet, daß in englischen Regierungskreisen große Empörung über Sonnino herrsche. Es ist nunmehr aus den der Regierung nahestehenden Kreisen durchgesickert, daß Sonnino durch eine außerordentlich hohe Summe bestochen worden sei, nachdem er bei den verbündeten Regierungen die Ueberzeugung zu erwecken verstanden hatte, daß er einen ausschlaggebenden Einfluß im italienischen Kabinett besitze. Sonnino sei dann Verpflichtungen eingegangen, die er später nicht ein- halten konnte. In London nimmt man es als sicher an, daß sich aus dieser Angelegenheit noch ein großer diplomatischer Skandal entwickle» wird, der weitere, Aufsehen erregende Enthüllungen bringen muß. („B. Z.") ^
Frankfurt, 16. Juni. (GKG.) Die „MB' furter Zeitung" meldet aus Lugano: „Secolo" fit über die Rückkehr Sonninos besonders erfreut, da eine Kandidatur Tittonis aufgetaucht war, und Tittoni die Auffassung zugeschrieben wird, nur England könne den Krieg lange fortsetzen, während Frankreichs und Italiens Kraft begrenzt sei.
Berlin, 16. Juni. Die „B. Z." meldet aus Genf: Der deutsche Erfolg bei Thiaumont hat «ei den französischen Fachkritikern neue Sorge erweckt. Der „Temps" findet, die Lage auf dem reckiten Maasufer sei beunruhigend und gibt dem enguM» Oberkommando zu verstehen, daß die angekundigre
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