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statierten. Der tote Attentäter wurde als der Sohn des Senators Schaumann rccognosziert, eines eifrigen Anhängers der schwedischen Partei.
Petersburg, 17. Juni. Generalgouverneur Bobrikow ist heute Morgen seinen Verletzungen erlegen.
Petersburg, 17. Juni. Die Stadt Minsk steht an 3 Stellen in Flammen. Es ist Gefahr vorhanden, daß die Stadt vollkommen vom Feuer vernichtet wird. Man vermutet, daß gegen die jüdische Bevölkerung gerichtete Brandstiftung vorliegt.
Petersburg, 17. Juni. Gerüchtweise verlautet, in dem Gefecht bei Wafangon hätten die Russen 1500 Tote und 250 Gefangene verloren. Ebenso seien 15 Geschütze den Japanern in die Hände gefallen. Die Verluste der letzteren werden auf 6000 Mann geschätzt. Es bestätigt sich, daß drei japanische Kavallerie-Eskadronen in weniger als einer Stunde völlig aufgerieben wurden, als sie den Versuch machten, die rechte Flanke der Russen zu umgehen. Die Stimmung in Petersburg ist eine sehr gedrückte.
New-York, 17. Juni. 530 Leichen sind nunmehr aufgefunden worden, 600 werden noch vermißt. Der Bürgermeister leitete eine Hilfsaktion ein.
Liaoyang 17. Juni. Seit dem 14. Juni tobt ein heftiger Kampf bei Wafangon zwischen der russischen Avantgarde und Japanern, welche von Süden kamen. Am Mittag des 14 Juni war die russische Stellung behauptet. Der Verlust der Russen betrug 300 Mann. Am 15. Juni früh 6 Uhr griffen die Japaner von Neuem an. Gegen 10 Uhr gingen die Russen zu einem Angriff über. Die Stärke der Japaner betrug 2'/- Divisionen. Weitere Meldungen fehlen. Von Port Arthur liegt keine Nachricht vor.
Tokio, 17. Juni. Die Transportschiffe „Sado Maru" und „Hitschi Maru" sind von den Russen bei Tschuschima zum Sinken gebracht worden. Man befürchtet einen großen Menschenverlust. 397 Ueberlebende von dem erstgenannten Schiffe sind in Noji, 153 vom zweitgenannten in Kuroka angekommen. Diese erklärten, die Schiffe seien durch Torpedo zum Sinken gebracht worden.
Tokio, 17. Juri. Gerüchten zufolge hat Kurokis Armee Dienstag und Mittwoch ein blutiges Gefecht bei Tokuridji gehabt. Die Japaner blieben im Vorteil, verloren aber 1000 Mann. Die Russen zogen sich zurück unter Zurücklassung vieler Geschütze und der Regimentsfahne.
Vermischtes.
— Ein nettes Stückchen passierte dieser Tage im Motorwagen, der um 4 20 Uhr Reutlingen verläßt. Infolge der großen Hitze waren sämtliche Fenster des Wagens geöffnet, was zur Folge hatte, daß manchmal ein frischer Zug
durch den Wagen fuhr. Ein tückischer Windstoß nahm aber plötzlich den Hut eines mitfahrenden Herrn und wirbelte ihn aus dem Fenster. Der Herr war darüber furchtbar aufgeregt, verließ in Betzingen den Wagen und klagte dort dem Stationsvorsteher sein Leid, indem er ihn zu gleicher Zeit unter der Androhung einer Beschwerde an die Generaldirektion um sofortigen Ersatz seines Hutes ersuchte. Das war leichter gesagt wie ausgeführt und als einer der Mitreisenden den Vorschlag machte, der Stationsvorsteher möge seine rote Mütze hergeben und den Hut selbst suchen, wehrte er sich mit aller Entschiedenheit dagegen, „da er doch nicht mit der roten Mütze des Stationsvorstehers fahren könne." So blieb ihm dann nichts anderes übrig, als ohne Hut seine Weiterreise an- zutnten, wahrscheinlich mit dem Vorsatze, sich energisch bei der Generaldirektion darüber zu beschweren, daß in dem Motorwagen beim Oeffnen der Fenster Zugluft herrscht.
Ein Geschenk der Königin Natalie. Die frühere Königin Natalie hat, wie ein englisches Blatt berichtet, ihren Vertreter beauftragt, alle die Waffen, die den verstorbenen Königen Milan und Alexander gehörten, dem serbischen Nationalmuseum zu übergeben. Unter diesen Waffen sind einige von höchstem künstlerischem Wert, und die ganze Sammlung soll einen Wert von mehr als 800 000 besitzen. Sogar die Zeitungen, die sonst den Königsmord verteidigen, nehmen diese Schenkung mit Dank an und fordern, daß sie in einem besonderen Pavillon ausgestellt werden sollen. Alle Möbel, Kleidungsstücke, Gemälde und andere Wertsachen, die dem König Alexander gehörten, wurden dieser Tage von dem alten Palast nach besonderen Räumen gebracht, wo sie zunächst ausgestellt bleiben sollen, um dann öffentlich versteigert zu werden. Jedes Möbelstück und überhaupt alle Gegenstände, die in der Mordnacht irgendwie beschädigt worden sind, sollen zerstört werden, um zu verhindern, daß sie in die Hände von Fremden gelangen, die sie vielleicht zu Ausstellungs-Zwecken benutzen könnten.
— Kahlköpfigkeit. Giebt cs unter den Blonden mehr Kahlköpfe als unter den Brünetten? Ein fleißiger Zähler hat sich die unendliche Mühe gemacht und je zweieinhalb Quadratcentimeter Kopfhaut bei verschiedenfarbigen Haaren auf die Dichtheit ihres Wuchses gezählt. Danach stünden auf diesem Flächenraum 608 braune Haare, 572 schwarze, 493 rote und 790 blonde. So müßten etwas mehr als 2—300 000 Haare die Kopfhaut des ganzen Schädels bedecken. Ist der Haarausfall normal, so beträgt der tägliche Verlust von Haaren etwa 50—60 Stück, ein Mehrausfall ist krankhaft, und meist sind es die 2—6jährigen, die verloren gehen, aber auch junge, besonders bei Damen, die Locken brennen, sollen vorzeitig absterben. Dicke, grobe, schwarze und braune Haare sollen weniger zum Ausfall neigen als feine, blonde und rote Haare! Unser köstlichstes aller Haarwasser, das Jovol, ist
aber bestrebt, auch die Hellen Mancen gegen den Haarausfall widerstandsfähig zu machen. So erleben wir vielleicht eine Aera, in der es keine Kahlköpfige mehr gibt und der alte Witz hinfällig wird, nach welchem devote Untertanen Serenissimi den allerhöchsten Namenszug aus lauter Kahlköpfen tm Parquctt des Theaters bildeten, auf welch zarte Huldigung der Fürst in den Zwischenakten herniedersehen konnte.
Marktberichte.
Eßlingen, 16. Juni. Auf dem heutigen Kirschenmarkt betrug die Zufuhr 250—275 Körbe. Preis im großen 8—14 A, im kleinen 10—18 ^ per Pfd. Verkauf sehr lebhaft.
Winnenden, 16. Juni. Die Zufuhr auf dem heutigen Kirschenmarkt betrug etwa 50 Körbe; die Preise zogen wieder etwas an, das Kilo kostete korbweise 20—24 A im einzelnen 24 bis 30
Ulm, 17. Juni. Der Wollmarkt zeigte gegen das Vorjahr eine etwas stärkere Zufuhr. Der Handel, anfangs lustlos, entwickelte sich in den Mittagsstunden, so daß der Verkauf sehr rasch von statten ging. Die Preise waren im Durschnitt einige Mark höher als im Vorjahr. Heute sind nur mehr wenig Posten unverkauft.
L. Kurliste von Calw 1904.
Koket Waldhorn: Herr Fr. Kämmerer, Kaufm., mit Frau, Karlsruhe Frau Birkner, Nürnberg. Fräul. Birkner, Nürnberg. Hr. H. Wild, Kaufm., mit Frau, Nürnberg. Hr. I Reust, Kaufm., mit Frau, Nürnberg. Hr. Jos. Kühn, Privatier, Freiburg. Hr. Kurt Kirchner, Schriftsteller, mit Frau. Stuttgart. Hr. W. Keller, Kaufm., mit Tochter, Ebingen. Hr. Otto Nucff Privatier. Stuttgart.
Hasthof z. Wad. Kof r Frl. Marie Fromm, Stuttgart. Frl. Friederike Klein, Reutlingen Hr. Karl Floruß, Lehrer, mit Frau Ried.
Hasthof z. Löwen; Hr. Georg Wolf, Landgerichtskopist, mit Frau, Heilbronn.
Houston StaeNn: Frl. Helene Müller, Reutlingen.
MalthSu» Nüd: Frl. Elisabethe Mammel, Kinder- fchwester, Kuppingen OA. Herrenberg.
Bergrat a. D.Sch«;: Frau Bareiß, geb. Stälin, mit Töchterchen, Ludwigsburg.
Krt. Kelter: Hr. I. W. Ernst Sommer, Sprachlehrer, Cannstatt. Hr. Wallace Byrom. Manchester. Frl. Frida Zimmermann, Korntal. Frau Altmann geb. Reich, Rentiere, mit Tochter, Potsdam. Hr. Theodor Lang, Kaufmann, mit Frau und Kind, Stuttgart.
Lehrer AäLt«: Hr. Hermann Springer, Opernsänger, mit Frau, New-Uork. Hr. Paul Rosenfcld, Mannheim.
Bühner, res. OA.-Geometer: Frl. Anna Strudle, Ulm.
Krau SaLmau« Wwe.: Frl. Clara Sailer, Cannstatt.
Hhr. Kohter a. d. Windhof: Frau Emilie Häberle, mit Sohn, Stuttgart.
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Amtliche und Privatanzeige».
K. Amtsgericht Calw.
In das Hand elsregister, Register für Gescllschaftsfirmen, wurde unter No. 57 bei der Firma Pforzheim-Calwer Bäckermühle, G. m. b. H. in Calw, am 9. d. M., eingetragen:
Die Prokura des mit Tod abgegangenen bisherigen Prokuristen H. Lambert, Kaufmanns in Calw, ist erloschen. Dem bisherigen Buchhalter und Kassier der Gesellschaft, Franz Bär in Calw, wurde Prokura erteilt und zwar als Gesamtprokura; er zeichnet die Firma der Gesellschaft in Gemeinschaft mit dem Geschäftsführer G. Mönch in Calw. Es ist ihm außerdem die Vollmacht erteilt, bei mündlichen Verhandlungen vor Gericht die Gesellschaft allein zu vertreten.
Den 17. Juni 1904.
Stv. Amtsrichter Bühler.
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