von der Stadt am Hirsaner Weg ein Gelände NM 22000 Mark kaufen; die bürgerlichen Kollegien machten jedoch verschiedene Bedenken geltend und so zog die Firma ihr Angebot zurück; jetzt wird der Standpunkt, den die Stadtverwaltung eingenommen hat, allgemein bedauert, da der Stadt eine gute Steuerquelle entgeht.
Pforzheim, 15- Mai. In seiner Abwesenheit zeigte das Kontormädchen des Bijouteriefabrikanten Oskar Leicht in Pforzheim eine Butterhändlerin an, die ins Haus kam und Butter zu 2,30 Mk. (also über den Höchstpreis) verkaufte. Auch die Hausbesitzerin als Abnehmerin wurde vernommen und machte ihrem Mieter Leicht darum Vorwürfe. Leicht geriet nun so in Zorn, das; er mit einem Stuhl auf das Mädchen einschlug, es am Hals und an den Haaren faßte, zu Boden warf und ihm Fußtritte versetzte. In der Schöffengerichtsverhandlung, in der der Staatsanwalt gegen Leicht eine mehrmonatige Gefängnisstrafe beantragte, erlitt das Mädchen einen Anfall als Folge der Mißhandlung. Das Urteil wurde vertagt, um erst noch ein ärztliches Gutachten einzuholen.
Von der Bienenzucht. Das Interesse für die Bienenzucht ist in. allen Kreisen im Steigen begriffen. Dies zeigt auch die überaus zahlreiche Beteiligung an den staatlichen Bienenzuchtlehrkursen. In Hohenheim findet in diesem Jahr neben den Kursen für Imker ein besonderer Kurs für Frauen und Mädchen vom 29. Mai bis 3. Juni statt. Geplant sind außerdem besondere Kurse für Kriegsinvaliden.
Fünsbronn O A Nagold, 12. Mai. Von einem schweren Schicksalschlag ist die Familie des Schreiners Theurer hier betroffen worden, der drei Söhne im Dienste des Vaterlandes stehen hat. Einer von den Söhnen, der beim Feldartillerie-Reg. 49 in Ulm im Dienst steht, kam aus Ostern in Urlaub. Durch mutmaßliche Infektion erkrankte die Mutter an Genickstarre und starb in; Krankenhaus in Altensteig.
XriLgslagcbuch 191415.
Mai 191S.
15. Bei Het Sas feindliche Angriffe abgewiesen. Englische Angriffe bei Neuve Chapelle, französische Angriffe an der Lorettohöhe bei Souchez und Neuville nördlich Arras abgeschlagen. Bei Ville sur Tourbe Stützpunkt genommen. — Vordringen in Russisch-Polen bis zur Kamienna und Klimonton. Sambor genommen. — Englisches Panzerschiff „Vengeance" getroffen.
16. Bei Steenstraate und Het Sas Stellungen aufgegeben. Französische Verluste best Arras, Ablain und Neuville. Erfolgreicher Luftschiffangriff auf Calais. — Drohobycz am oberen Dnjestr genominen. — Erfolgreicher Luftangriff auf Dover.
Im Mellenbränä.-
Olckginat-Rriegsronisn aus ernlrtr Teil
von Rudolf Iollinger.
7 ) (Nachdruck verboten. Alle Rechte Vorbehalten.)
Ms die Malschule des Professors Grünwald am Abend dieses achtundzwanzigsten Juni, von der Lust des Tages ermüdet, auf dem Münchener Hauptbahnhof eintraf, schallte den Teilnehmern des Ausfluges eine furchtbare, zermalmende Kunde entgegen. Dichte Menschenscharen drängten sich mit verstörten Mienen vor den überall angeschlagenen Telegrammen, und allerorten ging das Unfahliche von Mund zu Mund'
„Der österreichische Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin, die Herzogin von Hohenberg, sind heute in Sdrajewo durch Revolverschüsse des Mitgliedes einer serbischen Verschwörerbande ermordet worden."
Verweht und zerstoben war wie vor dem ersten Windstoß eines heraufziehenden Unwetters auch der letzte Rest jugendlich sorgloser Fröhlichkeit, und gleich den eisigen Schauern einer furchtbaren Ahnung ging durch alle Herzen das Empfinden, daß da drunten im fernen Serajewo unter den Händen eines ruchlosen Meuchelmörders der Funke aufgeglimmt sein könnte, an dem sich der entsetzlichste aller Weltenbrände entzünden werde. —
L. Kapitel.
Ein Abschied.
Es war in ziemlich früher Vormittagsstunde des folgenden Tages, als das Stubenmädchen der Pension „Daheim" an die Zimmertür des Fräulein Hertba von Raven klopfte, um ihr zu melden, unten im Sprechzimmer sei ein Herr, der sie in sehr dringender Angelegenheit zu sprechen wünsche. Auf der Besuchskarte aber, die sie dem jungen
Lchießwaffen.
Alte und neue Gewehre.
Die mit der Erfindung des Schießpulvers und seiner Benutzung einsetzende Entwicklung der Geschütze und Gewehre ist keineswegs eine so schnelle gewesen, wie vielfach angenommen wird und das Rittertum wurde durch die Feuerwaffen keineswegs mit einen; Schlage überwunden. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts kamen die erste:; Feuerwaffen auf, aber noch zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatten sic noch keinen endgültigen Sieg über die älteren Waffenftffteme erlangt und erst in; Verlauf des 16. Jahrhunderts traten allmählich in den Heeren Feuergewehre an die Stelle der alten Armbrust. Eine ältere Hakenbüchse, so genannt von dem langen Haken unterhalb des Schaftes, der zur Aufnahme des Rückstoßes kein; Auslegen auf eine Mauer diente, wog etwa 10 Kilogramm, bildete also eine schwere Belastung des Mannes und schoß Kugeln von 60 Gramm Gewicht nur etwa 240 Schritt weit, während mit einer guten Armbrust Kugeln aus gebrannten; Ton, Marmor oder Blei erheblich weiter geschleudert wurden und in einer Entfernung von 250 Schritt noch solche Kraft besaßen, daß sie einen Panzer durchschlugen. Noch um die Mitte des 16. Jahrhunderts, als die Armbrust aus den Heeren bereits ziemlich verschwunden war, waren für das Laden nicht weniger als 42 Kommandos und 99 Tempos erforderlich, und nur langsam und schrittweise erfolgten die Verbesserungen, die Einführung des Steinschlosses (1630), die Panzerpatrone, die Verbesserungen der Ladeeinrichtungen, z. B. der um 1730 durch Leopold von Dessau eingeführte eiserne Ladestock. Zu erwähnen ist ferner die zweckmäßigere und dem Gebrauch besser angepaßte Form. Die Feuergeschwindigkeit war dadurch so gewachsen, daß z. B. Friedrich der Große im Siebenjährigen Krieg bereits fünf Schüsse in der Minute konnte abgeben lassen. Die Treffähigkeit und Tragweite waren freilich verglichen mit den modernen Gewehren sehr gering. Die schraubenförmig gewundenen Züge waren seit Anfang des 17. Jahrhunderts bekannt, sie sollen von dem 16Z0 in Nürnberg gestorbenen Augustin Kutter erfunden worden sein, aber die gezogenen Vorderlader leiteten keine neue Aera für die Entwicklung der Gewehre ein. Die Entwicklung der modernen Gewehre setzt vielmehr mit der Einführung der Hinterladergewehre ein, wozu man auch schon sehr frühe Versuche, gemacht hatte, die aber doch erst nacy ihrer im Jahre 1841 erfolgten Einführung in Preußen in der Form des Dreyseschen Zündnadelgewehrs ihre bedeutende Ueberlegenheit erwiesen. Bei diesen; Gewehr wurde auch zun; erstenmal die schon 1812 von Pauli erfundene Einheitspatrone verwendet, die in einer Papierumhüllung gleichzeitig Zündung, Pulver, Ladung und Geschoß in sich vereinigte. Nur die Hinterlader mit der Einheitspatrone konnten den Forderungen entsprechen,
Mädcken gleichzeitig überreichte, stand unter dem > Namen Wladimir Makarow mit Bleistift in französischer Sprache geschrieben:
„Mi; der inständigen Bitte, einen letzten Auftrag ansrichten und fick persönlich verabschieden zu dürfen."
^ Hertha, die blaß und übernächtig aussah und deren Augen die deutlichen Spuren reichlich ver- ^ gossener Tränen auswiesen, war im ersten Moment sehr geneigt, dem Besucher erwidern zu lassen, daß sie zu ihrem Bedauern außerstande sei, ihn zu empfangen. Sie hatte während der mehrmonatlichen Dauer ihres Münchener Aufenthalts niemals Herrenbesuch gehabt und fühlte sich durchaus nicht veranlaßt, gerade Herrn Wladimir Makarow zuliebe eine Ausnahme davon zu machen. Dann aber, als sie die Worte auf der Karte noch einmal überlas, griff es ihr wie eine seltsame Beklemmung an das Herz.
„Eines letzten Auftrages" wollte der Russe sich entledigen? Was konnte er damit anderes meinen als den letzten Auftrag eines Sterbenden — eines Toten ? Und wer konnte dieser Tote sein ? Einer, den sie beide gekannt hatten — vielleicht gar einer von denen, mit denen sie noch gestern fröhlich gewesen waren?
Es war eine Vermutung, die sie selber schon im nächsten Augenblick als etwas höchst Unwahrscheinliches, ja schier Unmögliches wieder aus ihren Vorstellungen zu bannen suchte. Aber der Druck lieh sich nicht mehr von ihrer Seele abwälzen, und nach einem letzten kurzen Zaudern erteilte sie dem Mädchen den Auftrag, den Herrn zu ihr heraufzuführen.
Mitten im Zimmer stehend, erwartete sie den Eintretenden, schon durch ihre Haltung und durch die Art des Empfanges deutlich kundgebend, daß sie nur auf ein kurzes Verweilen rechne. Aber sie erschrak von neuem, als der junge Maler
l die man an die Verminderung des Gewichts M 1 des Kalibers des Gewehres stellte. Es folgten denn auch, nachdem in den von Preußen geführten Feldzügen die Ueberlegenheit des Zündnadelgewehrs U so deutlich offenbart hatte, alle andern Staaten sehr bald mit der Einführung von Hinterladern. Doch darf man nicht glauben, daß Preußen seine Siege nur durch ein besseres Gewehr erfochten hat. Gute Waffen sind gewiß überaus wichtig, aber die Hauptsache ist doch der Geist, der die Truppen beseelt das zeigte sich sehr klar im Deutsch-Französischen Kriege von 1870-71, in welchem das Chassepot- Gewehr der Franzosen dem deutschen Zündnabelgewehr entschieden überlegen war, das ja auch bald nach dem Krieg durch das Mausergewehr ersetzt wurde.
Seitdem hat die Entwicklung der Gewehre weiter schnelle Fortschritte gemacht; das Kaliber, das beim Mausergewehr von 1871 noch 11 Millimeter betragen hatte, wurde weiter vermindert, um die Treffsicherheit und Wirkungsfähigkeit auf weiten Entfernungen zu vergrößern. Ferner wurde das Mehrladeprinzip eingeführt, wodurch die Schnelligkeit des Abfeuerns noch erhöht worden ist. Hier ist mit der Waffe ein Magazin, in dem sich Gewehrpatronen befinden, verbunden, und der Verschluß ist so konstruiert, daß durch sein Zurückzichen und Wiederschließen die leere Hülse selbsttätig ansgeworfen und eine neue Patrone aus dem Magazin in den Laus eingeführt wird, wodurch gleichzeitig das Zündschloß gespannt wird. Aber auch die modernsten Gewehre, die gegenwärtig ihre Probe in; Ernstfälle bestehen, bedeuten keineswegs das Ende dieser noch im stärksten Flusse befindlichen Entwicklung.
DLrmiLLhtLL.
Die Stadt Gent hat endgültig eine Junggesellensteuer für beide Geschlechter beschlossen, die erste, die in Belgien in Kraft tritt.
Friedrich der Große und rüe Eisheiligen. Die drei gestrengen Herren, die übelbelemndcten Eisheiligen Pankraz, Servaz und Bonifaz, umgeben von der üppigsten Frühlingspracht, hatten, obwohl sie sich durch einen Temperaturrückschlag bemerkbar machten, ein Einsehen und haben sich nicht grausam an der jugendzarten Natur versündigt. Man isl sich über das Kleeblatt zwar nicht ganz klar. SeW Friedrich der Große hat sich vor ihm gebeugt. K fuhr einst seinen Hofgärtner von Sanssouci übä an, daß er am 10. Mai die Pflanzen der Orangem noch nicht ins Freie gebracht habe. Der Gärtner aber wies daraus hin, daß die „gestrengen Herren" noch nicht vorüber seien, deren gefährlichen Launen man die empfindlichen Pflanzen aus der Orangene nicht ausliefern dürfe. „Ach was mit seinen gestrengen Herren! Bringe Er aus meine Verantwortung die Orangerie getrost ins Freie. Ich fürchte mich nicht vor den Herren!" Schweren Herzens ge
setzt auf der Schwelle erschien. Er sab aus, als wäre er seit dem gestrigen Nachmittag um ein Jahrzehnt gealtert, oder als wäre er über Nacht von einer schweren Krankheit befallen worden. Aus seinem ohnehin bleichen Gesicht schien auch der letzte Blutstropfen gewichen, und breite dunkle Schatten lagen unter seinen todestraurigen Augen.
„Ich bitte um Verzeihung," sagte er, sich der deutschen Sprache bedienend, die er vollkommen beherrschte. „Es ist eine sehr große Dreistigkeit. Aber die außergewöhnlichen Umstände werden mich vielleicht bei Ihnen entschuldigen, mein gnädiges Fräulein! Mein Freund Milan Geor- gewitsch hat mich beauftragt, diesen Brief in Ihre Hände zu legen und Ihnen, falls Sie es wünschen sollten, mündlich die dazu nötigen Erläuterungen zu geben."
Er hielt ihr den verschlossenen Umschlag entgegen; aber Hertha zögerte noch, ihn anzunehmen.
„Ich bin einigermaßen erstaunt, Herr Ma- karorv," erwiderte sie, wenn auch ohne Unfreundlichkeit, so doch mit fühlbarer Zurückhaltung. „Meine Beziehungen zu Herrn Georgewitsch sind niemals von der Art gewesen, daß sich daraus die Notwendigkeit einer Korrespondenz ergeben könnte. Wenn Sie, wie ich vermute, den Inhalt diese» Briefes kennen, so würde ich vorziehen, diesen Inhalt aus Ihrem Munde zu erfahren."
„Nein, Fräulein von Raven ich kenne den Inhalt des Briefes nicht. Aber ich bitte Sie recht von Herzen, ihn nicht zurückzuweisen. Ich °>n sicher, daß nichts darin steht, was Sie kränken könnte. Und außerdem — außerdem ist es doch auch der Brief eines Mannes, der — der nicht mehr unter den Lebenden weilt."
(Fortsetzung folgt.)
Horde der E
standen d;e Psi>
ängstlich alle war zu bemer Auch Servaz. Die gestrengen geschadet", fto mittinelte „Gol ist noch nlchtr eme Weise, d;e der Nacht gab sab auf eme V braun gebrannt
LLtZtll M-
Zürich, 1 hierher berichte laufenden Frie! dm Schluß, , deutschen Frie' Kriegsmüdigker und es sei müs Schlächterladen lution zu deute die Wirkungen genügend zu ft traue aus das Friedensgerücht colo meist polen Regierung ihre dem eigenen V von jeder Sch; fertigen. Aber daß keine ande Prüfung bis z dann werde de des Vierverbar Petersbn burger Zeit;;:; aus dem Preß wärtigen, in Rumäniens n offensichtlich d< machungen und russischer Kreifi die rumänische Daher hätten l gehalten, um d zu dem Abschlu mit den Mistel London, sich Asquith gl rü ckbegeb en.
I
Ongtns
ch lNachd
Hertha ! einem Kübel und es klim hatte sie niei diesen finste aber diese T Und zu unv! eine erschütt« müssen. Mi Geiste als ei vollen Blüte sie ihn mit s einen wunde: eines der Heldenlieder sein Mund noch vermoä
»Mein E .Sie wollen °r sich selbst
In stun
... »Aberw hatte er das »Vielleici stehen, wenn denke, daß haben wird,
, Nun eni der Hand n Umschlag. ; Schrift tanzt shre Willen- imstande zu