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Der LnztälLN
Knzeiger kür Ta? Enztal unS Umgebung.
Amtsblatt kür Sen VbsramtsbLAiek Neuenbürg.
Lelcheint täglich, mit Ausnahme Ser Sonn-und Kesttage.
111. Neuenbürg. Samstag dev 13. Mai NN6.
Anzeigenpreis:
die einsxalt.Zeile 12 für auswärts 15^, bei Auskuiiftserteilun- durch d.Gekchäftsst.LgA. Reklame-Zeile 30^. Bei öfterer Aufnahme entsprechender Nachlaß.
Schluß der Anzeigen- Annahme 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr.4
74. Jahrgang.
TklMM des. m Kims «ll den „CüMlrr"
(WTB.) Den 12. Mai, nachm. 3.30 Uhr.
Großes Hauptquartier, 12. Mai. Amt!.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Südöstlich der Hohenzollermverke bei Hulluch Mrmten pfälzische Bataillone mehrere Linien -er englischen Stellungen. Bisher wurden 127 unverwundete Gefangene eingebracht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Der Gegner erlitt außerdem erhebliche, blutige Verluste besonders bei einem erfolglosen Gegenangriff.
In den Argonnen scheiterte ein von den Franzosen unter Benutzungvon Flammenwerfern unternommener Angriff gegen die Fille morte.
Im Maasgebiet herrschte beiderseits lebhafte Artillerietätigkeit. Von einem schwachen französischen Angriffsversuch im Thiaumontwald abgesehen, kam es zu keiner nennenswerten Jn- fanteriehandlung.
Oestlichkr Kriegsschauplatz:
Ein deutsches Flugzeuggeschwader belegte den Bahnhof Horodzieja an der Linie Kraschin-Minsk ausgiebig mit Bomben.
Balkan-Kriegsschauplatz :
Keine besonderen Ereignisse.
Oberste Heeresleitung.
Im Verlause des großen Weltkrieges Hai sich mm auch jetzt eine mächtige Stimme oder vielmehr eine Stimme vieler Millionen geknechteter Völker erhoben, welche vor aller Welt verkünden, daß das vom Vierverbande verkündete Freiheitsziel für alle Völker ein furchtbarer und frecher Schwindel ist. Die Vertreter der von Rußland unterdrückten Völker, die Finnländer, Balten, Letten, Litauer, Polen, Juden, Ukrainer, Muselmanen und Georgier haben einen herzzerreißenden Hilfeschrei an den Vorkämpfer für die Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Freiheit, nämlich an den Präsidenten Wilson von Nordamerika gerichtet, und dieser Hilferuf gipfelt in dem Rufe, daß diese von Rußland geknechteten Völker vor ihrer Vernichtung geschützt sein wollen. So klagen und jammern 80 Millionen Untertanen des russischen Kaisers. Mehr als die Hülste der Einwohner Rußlands sind also gar keine Russen und werden dafür von den Russen geknechtet und ausgeplündert. Der Herr Präsident Wilson mag nun diesen Hilferuf annehmen oder vielleicht auch gar nicht berücksichtigen, so wird man doch aus dieser weltgeschichtlichen Kundgebung der unterdrückten Völker Rußlands erkennen, ivas der Vierverband und was Mmal auch das elende und raubgierige Rußland für suun verruchten Schwindel mit den angeblichen Ur- Inchen und Zielen des Weltkrieges getrieben haben und noch treiben. Und England ist durch diese Kundgebung auch entlarvt, denn der Vergleich zwilchen den' von Rußland geknechteten Völkern und
den
von England unterjochten Irländern, Schotten,
Indern, Äegyptern und Buren liegt sehr nahe. Der Ausstand in Irland wurde ja von England glücklich niedergeschlagen und jeden Tag finden Ver- uflÄMgen und Hinrichtungen der aufständischen Irländer in Dublin statt, aber daneben erhebt sich die lurchtbare Anklage gegen das heuchlerische England, welches vorgibt, gegen die Tyrannei und für die
Freiheit aller kleinen Völker in der Welt zu kämpfen, aber in England selbst den Irländern so wenig Freiheit und Gerechtigkeit zuteil werden läßt, daß sie sich mit den Waffen in der Hand gegen Englands Herrschaft erhoben haben. Natürlich ist England so frech und behauptet, daß Deutschland den Aufstand in Irland angezettelt habe, auch wenn dafür nicht der Schatten eines Beweises zu erbringen ist. Wie übel die Lage in England ist, kann man daraus erkennen, daß trotz eines dahingehenden Antrages im englischen Unterhause die englische Regierung es nicht wagen darf, die nun in England zum Gesetze gewordene allgemeine Dienstpflicht für das Heer auch aus Irland auszudehnen. England besteht daher aus einer den Staatsgesetzen gehorsamen und einer den Staatsgesetzen ungehorsamen Reichshälfte. Diese Zustände und die andauernden Mißerfolge Englands im Weltkriege haben in England auch schon dazu geführt, daß sich englische Zeitungen über die Maulhelden im englischen Ministerium lustig machen. So hat die angesehene englische Zeitung „Daily Mail" neuerdings erklärt, daß die englischen Minister die größten Fabrikanten von Siegen seien. Sie verstanden sogar die Niederlagen der englischen Truppen vor Gallipoli zu Siegen ausznnutzen, trotzdem sich dort die Engländer aus dem Staube gemacht hätten. Sogar die Niederlage und die Gefangennahme des Generals Townshend mit seinem ganzen Heere durch die Türken bei Kut-el-Amara werden von den englischen Ministern als eine Art Großtat hingestellt. In Wirklichkeir sei aber die Niederlage der Engländer bei Knt-cl-Amara der größte Verlust, den Englands Heer jemals erlitten habe. Wenn sich in England selbst schon solche Stimmen gegen den Schwindel und die Anmaßungen der englischen Minister erheben, dann gibr es für England in diesem Weltkriege wohl doch noch ein furchtbares Erwachen.
Die große Spannung zwischen Nordamerika und Deutschland hat in dieser Woche ihre günstige.Lösung gefunden. Der Präsident Wilson hat das in der Unterseebootskriegsführung an Amerika geinachte Zugeständnis Deutschlands nach der Note vom 4. Mai als genügend erachtet und es ist auch in diesem Sinne am Mittwoch die amerikanische Antwortnote vom amerikanischen Botschafter in Berlin der deutschen Regierung überreicht worden. Damit hat der Streitfall zwischen Deutschland und Nordamerika seine Erledigung gesunden. Die von allen Seiten an den Notenaustausch zwischen Deutschland und Nordamerika angeknüpften Betrachtungen können an dieser Sachlage gar nichts ändern, es verdient aber beachtet zu werden, daß die Feinde Deutschlands über die Verständigung zwischen Deutschland und Nordamerikasehr ärgerlich sind, und daß die neutralen Staaten im allgenreinen eine große Freude darüber empfinden, daß der Weltkrieg durch das Zugeständnis Deutschlands an Nordamerika in der Führung des Unterseebootskrieges nicht noch eine weitere Ausdehnung erfahren hat, man kann daraus ersehen, was für Hoffnungen England und seine Bundesgenossen an den Streit zwischen Deutschland und Amerika geknüpft haben. Das, was der Vierverband aus eigner Kraft nicht erreichen vermag, nämlich die Besiegung Deutschlands, das sollte Amerika besorgen Helsen. Es ist nun allerdings eine eigenartige Sache, daß Amerika irgend eine Beeinflussung (einer Haltung gegenüber den Völkerrechtsbrnchen Englands durch Deutschland nicht annehmen will. Man muß aber doch wohl erst noch abwarten, wie Amerika die weiteren Völkerrechtsbrüchen Englands in Bezug ans den Seeverkehr behandeln wird.
Der Reichstag hat am Dienstag seine Arbeiten fortgesetzt und in seinen Beratungen die Vorlage über den Ersatz der Kriegsschäden im Reichsgebiete erledigt. Auch die Vorlage, betreffend die Amderung des Vereinsgesetzes, welche man kurz ein Gesetz zugunsten der Gewerkschaften nennen könnte, fand im
Reichstage eine sehr wohlwollende Beratung. Der fatale Fall der Verhaftung des Abgeordneten Liebknecht wegen seiner Teilnahme an einem Tumulte am 1. Mai in den Straßen von Berlin fand im Reichstage nicht die von den Sozialdemokraten erwünschte Erledigung, denn der Reichstag erblickte in seiner Mehrheit in der Handlungsweise des Abgeordneten Liebknecht eine staatsfeindliche Handlung und hat deshalb mit 329 gegen 111 Stimmen die sozialdemokratischen Anträge auf Haftentlassung Liebknechts abgelehnt.
Für Deutschlands Beziehungen zu seinem bulgarischen Bundesgenossen vollzog sich in der letzten Woche das hocherfreuliche Ereignis, daß unter der Führung des Vizepräsidenten der bulgarischen Abgeordnetenkammer ein Anzahl bulgarische Abgeordnete in Deutschland als Gäste des deutschen Volkes weilten und erst in Dresden, dann in Berlin und ferner auch noch in Hamburg glänzend empfangen wurden. — Von der Lage auf den Kriegsschauplätzen ist erfreulicher Weise zu berichten, daß es den deutschen Helden vor Verdun durch große Ausdauer und Opfermut gelungen ist, durch die Eroberung der Höhe „304" und des noch dahinterliegenden Gebietes einen großen Erfolg gegen die Franzosen zu erringen. Bei Tünaburg wurde ein Angriff der Russen zurückgeschlagen.
Stuttgart, 11 Mai. Als Beweis, zu welchen Mitteln die Presse des feindlichen Auslandes ihre Zuflucht nehmen muß, um die Bevölkerung in guter Stimmung zu erhalten, kann eine vom „Temps" veröffentlichte Nachricht angesehen werden, die sich dieses Blatt durch die „Agence Fournier" am 9. Mai aus Mailand melden ließ: Darnach berichtet der dortige „Secolo" aus Grund einer Mitteilung, die er aus Zürich erhalten hat, über lärmende Kundgebungen, die am 1. Mai in Stuttgart stattgefunden haben sollen. In der Meldung wird u. a. behauptet: daß eine Menge von Manifestanten die Hauptstraßen der Stadt durchzog und Ruse gegen den Krieg ausstieß. Ein Professor, der an die Leute eine Ansprache halten und ihnen ihre wenig vaterländische Haltung vorwersen wollte, sei beinahe gelyncht worden. Das Militär habe einschreiten und ans die Ruhestörer schießen müssen, wobei es 12 Tote und viele Verwundete gegeben habe. — Die Stuttgarter werden erstaunt sein, die Kunde von diesen „tumnltuarischen Manifestationen" zn vernehmen, von denen sie bisher nichts gehört und nichts gesehen haben. Weiter kann inan den Schwindel wahrlich kaum mehr treiben.
Lust n a n, 10. Mai. Eigenartige Blutvergiftung. Als eine hiesige Frau eine Henne einfangen und deren kranken Fuß verbinden wollte, stürzte sich der fürsorgende Gockeler auf die Frau, pickte mit seinem jedenfalls mit Unrat behafteten Schnabel auf die Handobersläche derselben, traf eine Blutader und die Folge war eine sehr gefährliche Blutvergiftung, welche eine längere ärztliche Behandlung und zuletzt eine Operation in der Klinik notwendig machte. Jetzt ist eine Besserung eingetreten.
Kus SlaSt, Bezirk unS Umgebung.
Neuenbürg, 12. Mai. Am Sonntag den 7. Mai, nachm, von 2'/s Uhr ab hatte die Ällgem. Ortskrankenkasse Neuenbürg aus dem Rathaus Ausschußsitzung. Vorgetragen und besprochen wurde die Jahresrechnung pro 1914, deren Vorlage, weil die Rechnungsakten infolge der durch den Krieg geschaffenen außerordentlichen Lage (Fehlen von Beamten) erst im Februar 1916 durch die bei dem Württ. Krankenkassenverband eingerichtete Revisionseinrichtung geprüft zurückgegeben werden konnten, verspätet stattfand. Dem Reservefond wurden im Jahre 1914 zngeführt 33674 Mk. 59 Pfg. Die