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Reeh'schenBuchhandlung.
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chdruckerei des Enztälers.
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Preis vwrteltährl.: in Neuenbürg ^ 1.50. Durch die Post bezogen- im Orts- und Nachbarorts-Verkehr ^ 1.50.; im sonstigen inländisch.
Verkehr 1.M; hiezu 30 ^ Bestellgeld.
Bestellungen nehmen alle Post- anstasten und Postboten und ,n Reuenbürg die Austräger jederzeit entgegen.
Der «nztäler.
klnzeigrr kür Sas Enztal und Umgebung. Amtsblatt kür Sen Gberamtsbezirk Neuenbürg.
Erscheint täglich, mit Ausnahme Ser Sonn-unS Festtage.
Anzeigenpreis:
die einspalt. Zeile 12 A für auswärts 15^, bei Ausknnftserteilung durch d.Geschästsst.20^. Reklame-Zeile 30^i Bei öfterer Ausnahme entsprechender Nachlaß.
Schluß der Anzeigen- Annahme 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr. 4
^ 72.
Neuenbürg, Samstag den 25. März MK.
74. Jahrgang.
Telegramm des Wolff'schen Büros an den „Enztäler".
(WTB.) Den 24. März, nachm. 5.00 Uhr. Großes Hauptquartier, 24. März. Amtlich.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In der Champagne, an der Straße Somme- Py-Souain in den Argonnen, im Maasgebiet und bis zur Mosel hm steigerte sich die Heftigkeit der Artilleriekämpfe zeitweilig erheblich.
Westlich von Haucourt besetzten wir in Auswertung des vorgestrigen Erfolges noch einige Gräben, wobei sich die Zahl der Gefangenen auf 32 Offiziere, 879 Mann erhöhte.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Während sich die Russen am Tage nur zu einem starken Vorstoß am Brückenkopf bei Jakobstadt östlich von Buschhof aufrafften, unternahmen sie nachts wiederholte Angriffe nördlich der Bahn Mitau-Jatobstadt, sowie einen Ueberrumpelungs- versuch südwestlich von Dünaburg und mühten sich in ununterbrochenem, heftigem Ansturm gegen unsere Front nördlich von Widsy ab. Alle ihre Angriffe sind in unserem Feuer, spätestens am Hindernis, unter schwerer Einbuße an Leuten zusammengebrochen.
Weiter südlich sind keinerlei Angriffe erfolgt.
Balkan-Kriegsschauplatz:
In der Gegend von Gjevgjeli kam es beiderseits des Wardar in den letzten Tagen mehrfach zu Artilleriekämpfen ohne besondere Bedeutung.
Aus einem feindlichen Fliegergeschwader, das Wolovee, westlich des Doiransees, angegriffen hatte, wurde ein Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. Es stürzte in den See.
Oberste Heeresleitung.
(WTB.) Den 24. März, nachm. 10.20 Uhr.
Berlin, 24. März. Nachrichten zufolge, die von verschiedenen Stellen hierher gelangt und neuerdings bestätigt sind, fand am 29. Februar in der nördlichen Nordsee zwischen dem deutschen Hilfskreuzer „Greif" und drei englischen Kreuzern und einem Zerstörer ein Gefecht statt. „Greif" brachte einen großen englischen Kreuzer von etwa 15000 Tonnen durch Torpedoschuß zum Sinken und sprengte sich zum Schluß selbst in die Luft. Von der Schiffsbesatzung gerieten etwa 150 Mann in englische Kriegsgefangenschaft, deren Namen noch unbekannt sind. Sie werden von den Engländern, die über den Vorfall strengstes Stillschweigen beobachten, von jedem Verkehr mit der Außenwelt abgeschlossen. Maßnahmen hiergegen sind eingeleitet.
Der Chef -es Admiratstabs der Marine.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 24. März. Im Reichstag kam es aus Anlaß der Rede des Sozialdemokraten Haase zu Auftritten von unerhörter Wildheit und Auseinandersetzungen der beiden sozialdemokratischen Parteien vor versammeltem Hause. Führte auch das Vorgehen Haases zu tumultuarischen Vorgängen, so hatte dies doch zur Folge, daß die Mehrheit der sozialdemokratischen Fraktion unter stürmischem Beifall des Hauses in bestimmtester Form verkünden ließ, die deutsche Arbeiterschaft stehe fest zur Stellungnahme der Fraktion von: Tag der Kriegserklärung an und werde das Vaterland in der Not niemals verlassen. (Str. P.)
Berlin, 24. März. Heute fanden zwei Sitzungen des Reichstags statt. In der zweiten
l Sitzung (nachmittags) wurde der Notetat in seinen einzelnen Teilen gegen die Stimmen von etwa 20 Sozialdemokraten in zweiter und dritter Lesung a n- geno Minen. — Die nächste Sitzung soll am 4. oder 5. April ds. Js. stattfinden.
Berlin, 24. Mürz. Der Seniorenkonvent des Reichstags beriet heute vor der Plenarsitzung über die Geschäftslage. Es wurde vereinbart, daß sich das Plenum nach der heutigen Sitzung vertagt. Die nächste Plenarsitzung wird vermutlich am 4. April stattfinden.
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Die Beratungen des Reichstages in dieser Woche galten der ersten Lesung des Etats und den Kriegsteuervorlagen. Das Ergebnis dieser Beratungen kann dahin zusammengefaßt werden, daß die sozialdemokratische Partei durch ihren Redner, den Reichs- tagabg. Keil, verlangte, daß gegenüber der Riesenlast der Kriegsschuld und der notwendigen Fürsorge für die Hinterbliebenen und Invaliden des Krieges neben den Steuervorlagen vor allen Dingen eine einmalige große Vermögenssteuer eingeführt werden möchte. Der Abg. Spahn gedachte in seiner Rede zunächst der großen Verdienste des aus seinem Amte ausgeschiedencn Großadmirals v. Tirpitz um den Ausbau und die Organisation der deutschen Flotte, und werde der Reichstag die Pflege des großen Werkes des Großadmirals v. Tirpitz treu bewahren. Auch der volksparteiliche Abg. v. Payer gedachte der Verdienste des Großadmirals v. Tirpitz und erklärte zu den Steuervorlagen, daß dieselhen schwerlich ohne wesentliche Aenderung zur Annahme gelangen würden. Die fortschrittliche Volkspartei halte auch ihre Stellung zur Kriegsgewinnsteuer aufrecht, und es sei auch zu beachten, daß durch das deutsche Volk der Wunsch gehe, die Kriegsgewinnsteuer noch möglichst zu erhöhen, es werde aber gut sein, daß auch in dieser Hinsicht ein gewisses Maß innegehalten werde. Der Reichsschatzsekretär erklärte, daß der Schwerpunkt in den Steuersragen auf der Kriegsgewinnsteuer, die nicht nur eine Besteuerung der Kriegsgewinne, sondern eine Besteuerung jeden Vermögenszuwachses seit drei Jahren sein solle, liege.
Der alte schwäbische Kriegsrnhm hat in der ablaufenden Woche in der Erinnerung an längst vergangene Zeiten württembergischer Waffenehre und durch eine heldenmütige Tat unserer Landwehrbataillone vor Verdun eine neue Belebung erfahren, die bei uns allen das Herz schneller schlagen ließ vor Freude und Stolz, aber auch vor Dankbarkeit für den Opfermut unserer Brüder und Söhne. Kurz nachdem das 3. Infanterieregiment „Altwürttemberg" (Nr. 121) in Ludwigsburg und das 8. Jnf.-Regt. „Großherzog Friedrich von Baden" (Nr. 126), das sonst in Straßburg steht, aber gegenwärtig sein Ersatzbataillon in Zuffenhausen hat, in schlichter, würdiger Feier den Tag begangen hatten, an dem sie vor 200 Jahren ins Leben gerufen wurden, ist es, wie der Bericht aus dem Großen Hauptquartier vom letzten Dienstag meldete, württembergischen Landwehrbataillonen im Verein mit bayrischen Regimentern in dem nun schon seit Wochen dauernden Kampfe um Verdun gelungen, von Norden her bei Avocourt die französische Front zu durchbrechen und damit eine neue Bresche in die lebendige Mauer zu schlagen, die Frankreichs Heere mit bewundernswerter Tapferkeit um den schwer bedrohten Waffenplatz bilden. Die strategischen Wirkungen dieser glorreichen Tat werden sich erst in der nächsten Zeit des Näheren erweisen. Wir aber sind heute schon stolz darauf, daß auch unsere Truppen sich ihren Anteil an dem Ruhme, der dort sicher erblüht, erringen konnten. Wir freuen uns dessen umsomehr,,je weniger Grund uns die innerpolitischen Ereignisse der letzten Woche gegeben haben, eine ungemischte Genugtuung über die allgemeine Lage zu empfinden. Die Nebel, die
da ans den Niederungen alter Parteigegensätze aufgestiegen sind, werden sich wohl bald zerstreuen. Es wäre ja geradezu jämmerlich, wenn jetzt, wo wir Erfolg über Erfolg erzielen und zu den glänzenden Schlachten unserer Feldgrauen eine nicht minder ruhmvolle finanzielle Schlacht bei der 4. Kriegsanleihe geschlagen haben, das alte deutsche Erbübel den kraftvollen Körper der Nation schwächen dürfte und uns in den Augen der Feinde als krank erscheinen ließe.
Der Seekrieg brachte in letzter Woche ein Gefecht zwischen deutschen und englischen Torpedobooten an der flandrischen Küste. Nach dem Berichte der deutschen Admiralität mußten sich die englischen Schiffe vor einem energischen Widerstande der deutschen Torpedoboote zurückziehen. Der Seekrieg hat auch den ärgerlichen Zwischenfall geschaffen, daß der große holländische Dampfer „Tubantia" dicht an der holländischen Küste seinen Untergang aus noch nicht ganz aufgeklärten Gründen fand und die holländischen Zeitungen ohne weiteres geneigt waren, den Untergang dieses großen Dampfers der Tätigkeit der deutschen Unterseeboote zuzuschieben. Die deutsche Admiralität konnte aber auf das bestimmteste erklären, daß zur Zeit des Unterganges des „Tubantia" überhaupt keine deutschen Kriegsschiffe in der Nähe der „Tubantia" waren, also der Verdacht bestehen bleibt, daß ein englisches Unterseeboot heimlich die „Tubantia" vernichtet hat, um die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Holland zu stören und aufs neue bei den neutralen Staaten und zumal auch bei Nordamerika den*Verdacht zu wecken, als ob Deutschland den Unterseebootskrieg ohne jede Rücksicht auf das Völkerrecht führe.
Was Senator Humüert in Verdun gesehen hat.
Der Senator und ehemalige Artillerieoffizier Hmnbert ist in Verdun gewesen, das er im Senat vertritt, und schildert nun im Pariser Journal (vom 17. und 18. März) seine frischen Eindrücke wie folgt: Ich habe die alte Festung und ihre Umgebung drei Tage lang besucht. Ja, ich habe gesehen, wie sie stoisch alle Martern unter den deutschen Geschossen ertrug. Auf meinem Weg habe ich all die Wagenladungen beobachtet, die nach Verdun gehen, um die Heere mit allem Nötigen zu versorgen. Dann habe ich auch die ungeheure militärische Maschine bei der Arbeit beobachtet und kehre nun wieder tief erschüttert von der tragischen Majestät des Schauspiels und voller Bewunderung über die Heldenhaftigkeit unserer Soldaten heim. Das deutsche Bombardement! Davon kann man sich gar keine Vorstellung machen, nicht einmal eine entfernte Vorstellung, wenn man dem Schauspiel nicht in unmittelbarer Nähe beigewohnt, wenn man die Bomben nicht hat fallen sehen, wenn man ihre Wirkungen nicht mit eigenen Augen festgestellt hat. Hier hat das ganze moderne Deutschland mit seinen Fabriken, Kasernen, Arsenalen, mit seinen sechzig Millionen Bewohnern, die seit vier Jahrzehnten von der fixen Idee beherrscht sind, der ganzen Welt den Krieg zu erklären (!!), dieses Deutschland mit seinen Arbeitern, Soldaten, Minen, seinen Hochöfen, Laboratorien, Essen, hier hat das wissenschaftliche, industrielle und militärische Deutschland seine höllischen Erzeugnisse, sein totbringendes Material auf uns ausgeschüttet. Unter dem Hagel von Geschossen wollte ich die alte Maasstadt Wiedersehen. In Begleitung von drei Freunden in Uniform bin ich durch die verödeten Straßen der Stadt hindurchgeeilt. Ich habe die Truppen in ihren Unterständen besucht. Nirgends leugnet der Soldat seine Todesverachtung. Der anmutige Blick auf das Maasufer ist dahin. Alle Gebäude, die den Fluß einrahmten, sind ins Wasser gestürzt. Das Theater, in dem eben Wohltätigkeitsfeste veranstaltet wurden, ist zur Hälfte zerstört. Im Augenblick, wo wir über eine Brücke gehen, pfeift ein Geschoß durch die Lust, es schlügt durch das Dach eines Hauses, und das Hans ist
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