in Frage. Frankreich gedenke in Italien einige Tausend Munitionsarbeiter anzuwerben.
Bern 13. Febr. (WTB.) Die „Bern. Tagw." enthält Mitteilungen, daß dem „Secolo" zufolge bei der Explosion der Sprengstoff« in Cengio der Schaden die Summe von 4 Millionen Lire übersteige 5000 Soldaten arbeiten an der Bergung der gewaltigen Vorräte und Sprengstoffe-.
Lugano, 11- Febr. (GKG.) Im oberitalienischen 'Industriegebiet beträgt die Zahl der infolge Kohlenmangels feiernden Arbeiter nach zuverlässigen Mitteilungen 22500.
Lugano, 13. Febr. Wie italienische Blätter melden, gelang es dem österr.-ungarischen Konsul, aus Korfu zu fliehen und die wichtigsten amtlichen Dokumente mitzunehmen.
Bukarest, 14. Febr. (WTB.) „Universul" wird von amtlicher Seite ermächtigt, die Nachricht, daß Rumänien in England eine Anleihe von neun Millionen Pfund ausgenommen haben, zu dementieren. Diese Nachricht bedürfe umso mehr einer Widerlegung, als mit ihr auch die Mitteilung verbunden wurde, daß als Pfand für diese Anleihe rumänisches Getreide gegeben worden sei.
Berlin, 14. Febr. Aus Athen wird der „Berl. Morgenpost" berichtet: Das Blatt „Embros" meldet aus Alexandrien, dort seien abermals 16000 Ma n: südafrikanische englische Truppen gelandet worden. — An der ägpptisch-tripolitanischen Grenze haben die
Engländer abermals von den senussischen Truppen eine Niederlage erlitten. 5000 Engländer wurden unter starken Menschen- und Materialverlusten bei einem Vorstoß über die Grenze zurückgeworfen.
Wien, 14. Febr. (WTB.) Der König der Bulgaren hat heute mittag dem Kaiser in Schönbronn einen Besuch abgestattet. Die Begrüßung war überaus herzlich. Beide Monarchen zogen sich in die Gemächer zurück und blieben lange Zeit in intimem Gespräch. Nach dem Frühstück hielten beide Herrscher Cercle ab.
Rotterdam, 13. Febr. Roosevelt erklärte dem Vertreter der „World", Deutschland könne in der Lusitaniafrage nicht mehr weiter entgegenkommen, als dies in der letzten Note geschehen sei.
Köln, 14. Febr. (GKG.) Die „Köln. Volksztg." meldet aus London: Die Amerikaner Ford, Brpan, Jane und Addams werden in kurzem in London eintreffen, um Friedensversuche zu machen.
Den 15. Februar 1916.
Berlin, 15. Febr. (WTB.) Wie dem „Berl. Tagebl." aus Genf berichtet wird, hält der „Temps" die Operationsbasis der Alliierten bei Saloniki für stark genug, um zur Offensive überzugehen. Er befürchtet jedoch, daß die Verteidigungsstellungen, die die Bulgaren längs der griechischen Grenze errichten, schwere Hindernisse bilden würden, wenn man sich nicht schnell zum Angriff entscheide.
Frankfurt. (Priv.-Tel.) Aus Paris wird der
»Frkf. Ztg." gemeldet: Die Besetzung des rechten Wardarufers wird, wie das „Petit Journal" aus Athen meldet, von der Entente gegenüber Griechenland damit gerechtfertigt, daß bei der großen Tragweite gewisser feindlicher Kanonen, General Sarrail es für nötig erachtet sich jenseits der Sümpfe festzusetzen, die die natürliche Verteidigung Salonikis bilden.
Athen. (Priv.-Tel.) Havas meldet laut „Frkf. Ztg.": Die Bulgaren haben Fieri (25 Kilometer von Valona) in Albanien besetzt.
London. (Priv.-Tel.) Die „Times" meldet lt. „Frkf. Ztg." aus Athen: Beinahe alle serbischen Truppen sind in Korfu angekommen. Die serbische Regierung sandte der französischen ein Telegramm, worin sie für die Hilfe dankte und die Hoffnung auf einen endgültigen Sieg aussprach. Die „Times" meldet: Die Anzahl der in Korfu angekommenen serbischen Soldaten betrage ungefähr 100000 (?).
Washington. (Priv.-Tel.) Das Staatsdepartement hat nach einer Havasmeldung gestern das deutsche Memorandum über den Unterseebootskrieg erhalten.
Bern, 15. Febr. (WTB.) Der meist gut unterrichtete Abgeordnete Bevtone behauptet in der „Gazette del Popolo", Briand habe in seinen Unterhaltungen mit den italienischen Staatsmännern das Verhältnis Italiens zu Deutschland mit keinem Wort berührt. Das Verhältnis bleibe daher unverändert.
6s brsult em Auf.
66 i Erzählung von Max Arendt-Denar t.
„Nein. Beweise habe ich, soweit er in Betracht kam"», nicht, aber mein Herz sagt es mir, bah er der Anstiiter Amelies war."
Der Hohenlindower legte seinem Sohne die Hand am die Schulter.
„Mach' dich frei von all' diesen Gedanken, Edwin! Licim du dein Vaterland? Ja! Du hast ihm deute unvergleichliche Dienste erwiesen, hast dich vor dir telber gerechtfertigt. Was sonst zwischen dir und deinem Gewissen steht, ist ausgelöscht. Du hast deine Pflicht getan. Junge! Das Herz laß drankommen, wenn alles vorüber ist. Du wirst jenes Weib vergessen—"
„Niemals, Vater!"
Der Alte erschrak vor der glühenden Leiden- schait, die aus den Worten seines Sohnes sprach.
„Za, was denn, Edwin, kannst du wirklich daran auch nur einen Augenblick Lenken, dieses Weid —"
Da streckte Edwin von Carsten seinem Vater die Hand hin.
„Willst du wieder an mir zweifeln, Vater? Der Traum ist aus, für immer aus. Das ist doch wohl selbstverständlich. Nur will ich nicht lügen — ich iann sie verachten — aber ich liebe sie!"
, „Mein Junge!" sagte der Hohenlindower weich, tndem er Edwins ausgestreckte Hand ergriff. „Solche Kämpfe haben wir alle einmal durchzumachen, und ihnen feige aus dem Wege gehen, heißt noch nicht Sieger sein. Du aber —" eine Träne glänzte in semem Auge — „wirst Sieger sein, denn dein Handeln ist diktiert vom Pflichtgefühl. Unser Herz spielt uns manchen schlimmen Streich, die Hauptsache ist, daß wir immer der Vernunft, der Ehre Sie Oberhand verfchaffen. Und was den entflohenen Chevalier an
belangt — so mach' dir leine Kopfschmerzen, Naß' ihn in seine Heimat iahren. Uns wird er nicht mehr jchaoen."
Sie drückten sich noch einmal die Hände und hatten einander restlos verstanden.
Edwin nahm Handschuh und Mütze. „Nanu, willst du nicht mein Gast >ein. Junge, ich will doch wenigstens etwas von dir haben, solange wir noch zusammen sind."
„Nur noch einen Gang, Vater! Im Hilfs-Lazarett hier in der Hauptstraße liegen ein paar Jungen aus meinem Beritt. Sie muß ich doch erst mal besuchen, ehe ich mir's an Vaters Tafel wohl sein lasse."
„Aber selbstverständlich! Kann ich dich begleiten? Wir wollen den armen Kerlen was mitnehmen von unserem Überfluß: so'n paar Pullen vom Wirt und was Rauchbares, was meinu du?"
„Sie werden sich riesig freuen!"
In aller Eile ließ der Hohenlindower ein paar Flaschen Wein, eine Kiste Zigarren und eine Kiste Zigaretten in einen Korb packen.
Dann nahmen Vater und Sohn den Korb zwischen sich und trugen ihn selber hinüber zur Hauptwache, da in der menschenleeren Stadt wohl niemand aufzutreiben gewesen wäre, der den Transport hätte besorgen können. Der Gastwirt war ein alter gebrechlicher Mann, dem der Schrecken der Beschießung noch in allen Gliedern steckte.
In dem großen Prachtzimmer der Kommandantur, das früher nur zu Festlichkeiten benutzt wurde, lagen etwa vierzig Verwundete: Deutsche und Franzosen. Geschäftig und lautlos eilten die Schwestern vom Roten Kreuz zwischen den Betten hin und her, hier einem Ungeduldigen Trost, dort einem Durstigen einen Trunk spendend.
An der Hinterwand, wo ein ungewisses Halbdunkel herrschte, lag einer in schweren Fieber
phantasten. Eine Frau von hohem Wuchs wa> um ihn bemüht. Sie netzte seine Lippen mit Zitroneu- wasser und kühlte seinen Kopf mit E'sumichlä en. Dabei fuhr sie unausgesetzt mit ihrer schmalen weisen Hand über feine Stirn, dann wieder hielt sie seine Hände, die nach den Verbänden um Brust und Schenkel fahren wollten.
An dieses Bett kamen die beiden Hohenlindower zuletzt, nachdem sie ihre Gaben ziemlich verteilt halten.
„Wer ist's?" fragte Edwin, der nur die Binse am Arm des jungen Weibes sah.
Die ernste Helferin beugte sich tief über den Kranken, und es war, als ob ein Schluchzen sie duich- bebte. Leise antwortete sie: „Ein deutscher Olfizier."
Edwin von Carsten war jetzt an die andere Seite des Bettes getreten, um dem Fiebernden die Hand zu reichen.
„Hier bin ich." ächzte der Verwundete, „hier. Herr Oberst! Der Feind ist da, viele hundert Mann — Kabel zerschnitten — und Pigalls Pferd!"
Edwin beugte sich nieder; aber er richtete sich sofort wieder auf. Er wandte sich um: „Vater — es ist Karl!"
Der Alte verstand nicht sofort: dann aber, als Edwin sich auf die Knie niederließ und seines Bruders heiße Hände zwischen die seinen nahm, begriff auch der Hohenlindower.
Vater und Sohn saßen eine geraume Zeit schweigend am Bette des Fiebernden. Vergeblich warteten sie daß er einen Blick auf sie werfe, oder sie gar anspreche. — Karl von Carsten war einer von den Hoffnungslosen.
Endlich erhob sich der Alte. Er hatte den Schmerz über dieses Wiedersehen verwunden. Die große Zeit hatte von ihm einen Tribut gefordert.
„Komm', Edwin," sagte er, „dich ruft die Pflicht." Ru >s (Fortsetzung wlgt.i
Amtliche Bekanntmachungen unS Privat-Knzeigen.
K. Oberamt Neuenbürg.
.Ablieferung der beschlagnahmten Gegenstände von Kupfer, Messing und Reinnickel zu fördern, wird für die Sammelstelle Neuenburg mittlere Senfenfabrik der Firma Felsen ^ohn, die seither auf Mittwoch Nachmittags von gedehlck r ^^flosetzte Ablieferungszeit auf den ganzen Tag aus-
Die Herren Ortsvorsteher der zu dieser Sammelftelle gehörigen Gemeinden Neuenbürg, Arnbach, Birkenfeld, Gräfen- hausen, Oberurebelsbach, Unterniebelsbach und Waldrennach Een dres sofort rn ortsüblicher Weise bekannt machen lassen und die Betroffenen zur baldigen Ablieferung ihrer enteianeten Gegenstände auffordern.
Den 12. Februar 1916.
._^__ Amtmann 'H äfele.
<DMngenversmgerung
des Forstamts Mittelberg in Ettlingen am Monta 21. Februar 1916, um 10 Uhr, in der Marxzeller Müh dem Domänemvald Abt. 61, 72, 75, 76, 96, 120:
, . 1800 Baustangen, 500 Hagftangen, 2000 Hopfens
^und II. Klasse, 2400 Hopfenstangen III. und IV. Klaffe, Rebstecken und Baumpfähle.
Die Stangen lagern an der Kloftersteige oberhalb Frar an der Landstraße Äiarxzell—Frauenalb, an der Straß Frauenalb nach Schielberg und im Distrikt Maisenbach.
Bieh-Berkailf
Am Mittwoch -eu 1H. Februar ds. Js.,
von morgens 8 Uhr ab,
bringe ich wieder in meinen Stallungen
im Gasthaus zum „Badischen Hof" in Calw
einen grüßen Trrnissmt
Urelj
zum Verkauf, worunter eine
große Auswahl in
KW« ««> trächtige« ZM«r»gKM
wozu Liebhaber freundlichst einladet
Rubin R. LöwengarSt
aus Rexingen.
K. Forstamt Neuenbürg.
Keellihilj-Nerliiil
am Donnerstag den 24. Febr.
vorm. 10 Uhr
in Neuenbürg (Rathaus) aus Staatswald Mausturm:
Rm: 78 buch. Schtr.; Anbruch : 3 eich., 197 buch., 3 birk., 8 ahorn., 19 buch, und 8 Nadelholzprügels 4 Lose buch, und Nadelreis ges chätztzu OOOWellen.
Losverzeichnisse unentgeltlich vom Forstamt.
Bestellungen
ailf nicht vorrätige
MücHer
zu
Kousimatiousgescheukeu
nimmt zur pünktlichen Besorgung entgegen
C. Meeh, Buchhandlung.