fällt in einen topographisch historischen und in einen medizinischen Teil. Im elfteren giebt der Verfasser eine Ortsbeschreibung und Geschichte des Bades und seiner Quellen und eine Schil­derung der Spaziergänge und Ausflüge, im zweiten Teil werden die zwei Hauptanstalten des Bades Teinach, daS Mineralbad und die Wasserheil­anstalt, eingehend besprochen und Kurregeln beim Gebrauch der Bäder gegeben. Das Büchlein zeichnet sich durch frische Sprache, feinsinnige Schilderung der Natur und außerordentliche Sachkenntnis aus. Ein begeisterter Freund der Natur, ein aufmerksamer Beobachter des Schwarz­waldes und seiner Bewohner, ein hervorragender Arzt mit langjähriger Erfahrung redet in dem Büchlein zu dem Leser und will diesem ein treuer und zuverlässiger Führer sein auf einem reizvollen Fleck Erde. Der Verfasser hat mit größter Sorg­falt und ungemeiner Geschicklichkeit das Wich­tigste und Interessanteste zusammengestellt, was einem Kurgast, Sommerfrischler und Touristen von Nutzen sein kann, und wir sind versichert, daß niemand das Büchlein unbefriedigt aus der Hand legen wird. Reizend sind die verschiedenen Spaziergänge und Ausflüge geschildert; treffende Erklärungen unterstützen die Beschreibungen und auf jeder Seite des Buches erkennt man, daß dasselbe das Resultat zahlreicher eigener und

fremder Erfahrungen, wissenschaftlicher Forschung, kritischer Prüfung und ehrlich und mühsam er­rungener Ucberzeugung ist und deshalb auch überzeugend und fruchtbringend wirkt. DaS Büchlein verdient die weiteste Verbreitung und sei deshalb aufs Beste empfohlen.

Die Weiber vor» Weinsberg , drama­tischer Schwank in 2 Aufzügen, mit Benützung des Uhland'schen Bruchstücks, nebst einer Vorrede, von Ernst August Benzinger. Broschiert 1 ge­bunden 1.50. Verlag von Karl Rohm in Lorch (Württemberg). Durch alle Buchhandlungen zu be­ziehen.

Die geschichtlich eiwiesene Rettung der Männer durch Weinsbergiscker Weiber Treu und List ward nun auch endlich dramatisch erfolgreich dargetan und zwar au Hand Uhlandischer Hinterlassenschaft, die Hosschau- spieler Benzinger mit ebensoviel Erfahrung, als Ge­schick und Talent, ergiffen und ausgestaltet. Eine Bien ge äußerst charakteristischer Personen treten da vor uns hin, die Sprache ist glatt und fließend. die Reime sind un­gesucht und einschmeichelnd, der Aufbau des Ganzen interessant und packend, auch die Steigerung vollzieht sich in trefflicher Entwicklung und größter folgerichtiger Natürlichkeit. Der echte Humor des Lebens findet auch einen breiten Raum darin und würzt, mit ungezwungen köstlicher Erfindung und weiter Behaglichkeit, alles in wohltuendster Weise. Eine inhaltsreiche didaktische Vor­rede über Weinsbergs litterarische und geschichtliche Be­deutung geht dem Weike voraus, das bereits von mehreren Bühnen für nächste Saison zur Aufführung angenommen. Hofrat Tr- Theobald Kerner in Weinsberg ist das Werk

gewidmet, das auf keinem Tische fehlen und jedem eine Freude sein sollte, der sich in unserer Zeit noch für württembergische Geschichte und Litteratur begeistern kann.

LauwirWftl. KkMsmkM Salm.

Zur Erlernung der landw. Buchführung

wird von Herrn Landw.-Jnspektor vr. Wacker im Mädchenschulgebäude in der Badgasse in Calw unten im Parterrestock links an 4 Nachmittagen je von 47 Uhr ein Kursus für Laudwirte ab­gehalten und am Montag, de« 4. Juli, «achm. 4 Uhr, begonnen werden.

Etwaige Teilnehmer werden eisucht, sich in Bälde, spätestens bis 14. Juni, beim Unterzeich­neten anzumelden.

Für die Herren Lehrer wird später ein be­sonderer Kurs abgehalten werden.

Calw, 1. Juni 1904.

Der Bereinsvorstand:

Reg.-Rat Voelter.

Gottesdienste.

1. Sonntag «ach Hrintt, 5. Juni. Vom Turm: 353. Predigllied: 348, Liebe, die du mich zum Bilde rc. 9 Uhr: Vormitt.-Predigt, Herr Dekan Roos. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. 2 Uhr: Bibelstunde in der Kirche. Herr Stadtpfarrer Schmid.

Donnerstag, 9. Juni. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Herr Dekan Roos.

Amtliche und privataiycigm.

Nagold.

TNarktkonzessionsgesuch.

Die Stadtgemeinde Nagold hat um die Erlaubnis nachgesucht, wie bisher so auch künftig je am letzten Montag des Monats Januar und am ersten Montag des Monats Juli einen

Viehmarkt

abhalten zu dürfen.

Etwaige Einwendungen gegen die Gewährung dieses Gesuchs sind inner­halb der Frist von acht Tage« bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen. Nagold, den 2. Juni 1904.

K. Oberamt«

I. V.: Niethammer, Amtm.

Coakspreise im städtischen Gaswerk.

Für die Sommermonate vom 1. Juni ab für je 1 Zentner

zerkleinert:

»«zerkleinert:

A.

von

1-19 Ztr.

1 25 A

1 20 ^

b.

20-49

i 20 A

1 15 A

6.

50-99

1 15 I.

1 10 Z..

ä.

100199

1 10 ^

1 05 A

6.

200 Ztr. u. darüber 1 05 A

1 Z.

ab Gaswerk.

.! Die Beifuhrkosten betragen pro Zentner 10 ^

In Quantitäten von 1 Ztr. ab erfolgt die Lieferung an jedermann und können Bestellungen von jetzt ab bet der Gaswerksverwaltung vorgemerkt werden.

Stadt. Haswerksverwaltung.

Schütz.

Kkkmmlmchiiiig, bktk. die EcsilndhkitsMhki.

Es besteht Veranlassung, nachfolgende gesetzliche Vorschriften dringend in Erinnerung zu bringen:

1. Die Abtritte müssen mit wasserdichten, gehörig bedeckten, leicht und vollständig zu reinigenden Behältern versehen sein, aus welchen die Auswurfstoffe weder nach der Straße laufen, noch in Kellerräume oder das Erdreich dringen können. (8 22 Vollz.-Verf. z. Bauordnung.)

2. Die Düngerstätten sind so zu verwahren, daß Jauche oder andere Flüssigkeiten nicht auf Straßen und öffentliche Plätze abfließen können. (Art. 33 Bauordnung.)

3 Das Ablager» von Abtrittstosse« auf Dungstätten, welche sich weniger als 15 w von Wohngebäuden entfernt befinden, ist verboten. (8 3 ortspolizeil. Vorschrift vom 12. Nov. 1898).

4. Das Einwerfen von Schult, Unrat, oder anderen festen, das Wasser verunreinigenden oder den Lauf desselben störenden Gegenständen oder von Tierleichen in die Nagold, den Ziegel-, Schieß- und Wurstbrunnen­bach ist verboten.

Die Vorschriften über die Einrichtung der Abtritte und Dungstätten können auf dem Rathaus bezogen werden.

Die Benützung der Kehrichtabfuhreinrichtung (Gebühren von 1 an), wird dringend empfohlen. Anmeldungen nimmt der Vorarbeiter Sailc entgegen.

In der nächsten Zeit werden unvermutete Abtritt- und Winkelvisitationen vorgenommen und angezeigte Verfehlungen, nachdem vorstehende Bestimmungen nunmehr seit Jahresfrist wiederholt bekannt gemacht worden sind, ohne Weiteres mit Strafe geahndet.

Calw, den 2. Juni 1904.

Stadtschultheißenamt.

Conz.

Calw.

Ver^au^ von NI ' ' ,'ern.

Die im Wochenblatt Nr. 83 und 84 näher beschriebenen städtischen Ge­bäude mit Gärten am Schießberg und zwar:

Geb. Nr. 355 mit Parz. Nr. 345, angekauft zu 10500 ^ und

Geb. Nr. 356 mit

kommen am

9

Parz. Nr. 345, angekauft zu 11000 1

Dten-tag, de« 7. Juni 1904, vormitt. 11'/, Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten und letztmalige« Versteigerung, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 3. Juni 1904.

Ratsschreiber Dreher.

K. Grundbuchamt Gültlingen.

Derkauf eines Wohn- und Hekonornie- geöäudes mit Schkosserwerkstatt.

Im Auftrag der Eigentümer bringe ich aus der Hinterlassenschaft des verstoib. Schlossers I. Holzäpfel von hier dessen Anwesen,

Geb. Nr. 89 5 a 58 gm Wohnhaus, Scheuer, Schlosserwerkstätte,

Wagenhütte und Schweinstall, an der Straße nach Calw gelegen, mit Parz. Nr. 4369 35 gm Gemüsegarten vor dem Haus und

Parz. Nr. 4371 1 a 95 gm desgl. hinter dem Haus daselbst am Donnerstag, 9. Juni 1904, vorm. 11 Uhr, auf dem RathauS unter günstigen Kaufs bedingungen im 1. Termin zur Versteigerung.

Da in diesem Anwesen seit vielen Jahren mit gutem Erfolg eine Schlosserei betrieben worden und Konkurrenz am Platze ausgeschlossen ist, so wäre einem Handwerksmann gute Gelegenheit zur Gründung einer Existenz geboten, zumal auch der vollständige Handwerkszeug, der event. auch be­sonders verkauft wird, sowie noch Aecker und Wiesen miterworben werden könnten; Liebhaber sind eingeladen.

Den 4. Juni 1904.

Grundbuchbeamter: Kern.

Gültlingen.

Fahrnis-Auktion.

In der Nachlaßsache des ch Schlossers I. Holzäpfel findet in dessen Wohn- und Oekonomiegebäude am

Donnerstag, de« 9. Juni und Freitag, de« 10. Juni 1904, je von vorm. 8 Uhr an

eine Fahrnisversteigerung statt, wobei vorkommt am:

Donnerstag: Bücher und Portraits, Mannskleider, Betten und

Leinwand, Küchengeschirr, Schreinwerk, Fässer, Züber und M-IM Standen, Faßdauben, der Vorrat an Most, allerlei Haus-IMDM rat, Feld- und Handgeschirr, 2 Mostpressen, Rüben- Putzmühle. Obstmühle und eine Dreschmaschine, Futter- schneidmaschine, sowie ein vollständiger Schlofserhandwerkszeug mit Schleifsteinen und Brückenwage und der Vorrat an Eisen;

Freitag : 1 Kuh, Kalbin, Rindle, Hühner, Gänse, Wagen und Fuhrgeschirr, Pflug und Egge, sodann 15 Ztr. Dinkel,

3 Ztr. Ackerbohnen, 5 Ztr. Haber, 20 Ztr. Heu Oehmd, 30 Ztr. Stroh und Nutz- und Brennholz.

Kaufsliebhaber find eingeladen.

Den 4. Juni 1904.

Im Auftrag der Erben:

Schultheiß Kern.