Aus StaSt. Bezirk uns Umgebung»
Neuenbürg. Hauptmann Bösenberg in Ulm. im Pionier-Bataillon Nr. 13 wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. — Hauptmann Bösenberg hat bekanntlich mit seinen wackeren Pionieren von der 3. Kompanie im Juli vor. Js.. noch kurz vor dem ungeahnten Ausbruch des großen Krieges in 8 tägiger fleißiger Arbeit den Bozenhardt- Pionierweg hier ausgeführt.
Das Ritterkreuz 2. Kl. des Friedrichsordens mit Schwertern ist dem Leutnant d. R. im Feldartillerie-Regiment Nr. 65. Theodor Held aus Höfen. Inhaber des Eisernen Kreuzes, von S, M. dem König verliehen worden.
Bernbach. Die Silberne Militäroerdienst. Medaille für Tapferkeit vor dem Feind erhielt Reservist Otto Sieb im Reserve-Regiment Nr. 111, Sohn des Landpostboten Sieb.
Wildbad. Der König von Bayern hat den hiesigen Kurarzt, Hofrat Dr. Lorenz, der zur Zeit einen bayrischen Lazarettzug führt, zum Kgl. bayr. Oberstabsarzt befördert.
Neuenbürg. Die roten Gastwarkeu verlieren heute ihre Giltigkeit und sind spätestens bis 5. Mai bei den Karteuabgabestelleu umzulauschen! Von morgen ab dürfen dir Wirte nur noch weiß- farbige (Mai ) Gastmarken auuehmen!
, /X Herrenalb, 29. April. Gestern nachmittag waren I. Kgl. Hoheit Prinz und Prinzessin Max von Baden zu Besuch in unterem Kurort, dessen herrliche Umgebung im schönsten Lenzschmucke prangt, nahmen den Tee ein in der Villa Waldheim und verließen hochbefriedigt die gastliche Stätte nach zweistündigem Aufenthalt. — Das hiesige Vereinslazareit erhielt neuerdings 128 Verwundete, welche von Karlsruhe hieher verwiesen wurden. Auch eine größere Anzahl Offiziere sind zu kürzerem Erholungsaufenthalt hier angekommen. _
„Das eiserne Korps" ist die Ueberschrift eines Kriegsgedichts, das Rechtsanwalt Helmut Schwab in Stuttgart zum Verfasser hat und von ihm als Postkarte im eigenen Verlag herausgegeben wurde. Der Reinertrag findet zugunsten unserer Verwundeten Verwendung. Die mit der goldgeprägten alten Reichssturmfahne geschmückte Karte ist von der Firma Greiner u. Pfeiffer in geschmackvoller Weise ausgeführt und unterscheidet sich vorteilhaft von vielen minderwertigen Kciegspostkarten. Das Gedicht, das nach der Melodik „Preisend mit viel schönen Reden" gesungen wird, schildert den Heldentod des Hauptmann Faulhaber als Führer des 3. Bataillons des Füs.-Regts. 122 und preist die unübertrefflichen Taten unseres tapferen Schwabenkorps. — Die wirklich hübsche, überaus ansprechende Karte ist im Laden der Geschäftsstelle des „Enztäler" zu haben.
Aufklärung «ud Abwehr über die sog. Kropfkrankheit ;
an Krautpflauzeu. ^
Die Kropfkrankheit der Krautpflanzen hat in den ! letzten Jahren immer mehr überhand genommen und ' , beeinträchtigt den Anbau des Krautes namentlich in i ! Küchengärten außerordentlich Die Ansteckung der - Pflanzen erfolgt offenbar schon im Saatbeet. Es ! handelt sich um einen Schleimpilz, der in die jungen ! Würzelchen einwandert und dort dann die gallen- > artigen Wucherungen veranlaßt. Das Wichtigste ; wäre also, die Anzucht in einem Boden vorzunrhmen, > der sicher nicht von dem Pilz verseucht ist. Dabei ! ist zu beachten, daß der Pilz sehr leicht verschleppt wird, wenn man di« kranken Strünke nicht auf dem Felde verbrennt, sondern auf den Kompost wirft. Die zur Anzucht nötigen Beete kann man keimfrei machen, indem man sie mit einer 3prozentigrn Formalydlöiung im Herbst stark übergießt oder wenn man Torfmull, das reichlich mit gewöhnlichem Karbolineum getränkt ist, im Herbst untergräbt. Die Felder überstreut man im Herbst stark mit Aetzkalk. Küchengärten werden nur dadurch keimfrei gemacht werden können, daß dir Anpflanzung des Krautes 3—4 Jahre ganz unterlassen wird. L.
Telegramm des Wölfischen Büros an den „Enztäler".
(WTB.) Den 29. April, 4.15 Uhr nachm.
Großes Hauptquartier, 29. April, vorm. Amtl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Unsere auf dem westlichen Kanalufer befindlichen Stellungen nördlich von Ypern am Yper- leebach bei Steenstraate und Hetsas werden seit gestern nachmittag ununterbrochen, aber vergeblich angegriffen. — Oestlich des Kanals scheiterte ein gegen unseren rechten Flügel von Franzosen, Algeriern und Engländern gestern abend gemeinsam unternommener Angriff unter sehr starken Verlusten für die Feinde. Die Zahl der von uns in den Kämpfen nördlich von Ypern erbeuteten feindlichen Geschütze hat sich auf 63 erhöht.
Feindliche Minensprengungen an der Eisenbahn La Bassee-Bethune und in der Champagne, nördlich von Le Mesnil, waren erfolglos.
Bei Le Mesnil wurden nächtliche französische Angriffe gegen die von uns gestern nacht eroberten Stellungen unter starken Verlusten für den Feind abgeschlagen. Die hier gemachten französischen Gefangenen sind in jammervoller Verfassung. Sie zitterten vor Angst, da ihnen von ihren Offizieren vorgeredet worden war, sie würden, falls sie in deutsche Gefangenschaft gerieten, sofort erschossen werden.
Auf den Maashöhen südöstlich von Verdun schoben wir unsere Stellungen um einige hundert Meter vor und befestigten sie.
In den Vogesen ist die Lage unverändert.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Südlich von Kalwaria setzten wir uns in den Besitz des Dorfes Kowale und der Höhe südlich davon.
Bei Dachowo südlich von Sochazcew eroberten wir einen russischen Stützpunkt.
Oberste Heeresleitung.
LLLAte NachrrchtM n» LLlWssÄMML
Paris, 30. April. Die Kammer hat gestern ihre Sitzungen wieder ausgenommen. Der Präsident Deschanel eröffnet« die Sitzung mit einer Rede, in der er dem gefallenen Deputierten Chaigne einen Nachruf widmete und des aus deutscher Gefangenschaft zurückgekkhrtrn Deputierten Pasqual gedachte. Deschanel schloß mit der erneuten Versicherung, daß daß ganz Frankreich von dem unbeugsamen Willen beseelt sei, zu siegen. Seine Rede wurde begeistert ausgenommen.
Den 30. April 1915, mittags.
Berlin. (Pciv-Tel) Der militärische Sachverständige der Londoner „Daily Mail" erklärt: Die Verbündeten bemühten sich, das ihnen entrissene Gebiet zurückzuerobern, weil ihre Stellung in Dpern gefährdet sei. Die Deutschen stünden nur rund elf' Kilometer von Poperinghe und ihre schweren Geschütze hätten eine Schußweite von mindestens 14 Km.
Kopenhagen. (Priv-Tel.) Nach einer Meldung der „Politiken" aus Dünkirchen sind die Verluste der Verbündeten bei Dpern fürchterlich. Die Verwundeten müßten größtenteils liegen bleiben, da die Lazarettzüge überfüllt seien und das Personal nicht ausreicht.
Rotterdam. (Priv. Tel.) Das englische Kriegs« Ministerium erläßt dringende Aufrufe an alle Fabriken, Almungsapparate zum Schutze der englischen Truppen gegen die deutschen Stickbomben anzufertigen. Eine Anweisung zur Herstellung dieser Apparate wird gleichzeitig verbreitet.
Berlin. (Priv.-Tel.) Der von der Front zurückgekehrte Bischof von London bemerkte in einer Rede, daß in den Tagen, an denen an der Front nichts Besonderes vorgehl. immer rund 350 junge Engländer verwundet oder getötet würden. Das fei wesentlich eine Folge des Munikionsmangrls. Er sei von der Front mit der Urberzeugung zurückgrkehrt, daß es töricht sei. zu glauben, daß dieser Krieg beinahe vorüber sei. Er könne nicht begreifen, warum man der englischen Nation die Wahrheit vorrnthalte.
Stockholm. (Priv.-Tel.) Der russische Generalftab dementiert das Gerücht, daß der Großfürst Nikolajewitsch von General v. Siewers verwundet worden sei. Auch habe der General keinen Selbstmord begangen.
Stuttgart. (Priv.-Tel.) Die Erdbebenwarte Hohenheim registrierte heute früh 3 Uhr 20 Min. ein ziemlich starkes Fernbeben in einer Herdentfernung von etwa 7000 Kilometern.
K. Gveramt Weuenöürg.
Ausnahme >rr Wände an Nollreis, Kenchreis and Kcismehl.
Der Bundesrat hat am 22. April ds. Js. eine Verordnung über Reis erlassen. Danach ist jedermann, der mit Beginn des 26. April ds. Js. folgende Arten von Bollreis, Bruchreis oder Reismehl, nämlich Patna-Reis, grob, Patna-Reis, kurz, Spanischem Reis, Italienischem Glaee-Reis, Italienischem unglacierten Reis, Siam-Patna, grob, Siam-Patna, kurz. Arracan, Moul- mein, Bassein, Rangoon, grob, Rangoon, normal, Rangoon, Stürzung. Bruchreis I, Bruchreis II, Bruchreis 111, IV, Reismehl für Eßzwecke in Gewahrsam hat, verpflichtet, die vorhandenen Mengen getrennt nach Arten und Eigentümern unter Nennung der Eigentümer der Zentral Einkaufsgenossenschaft m. b. H. in Berlin, Behreustraße 21, unmittelbar aozuzeigen. Die Anzeigen sind bis 29. April ds. Zs., jedenfalls aber unverzüglich nach dem Erscheinen dieser Bekanntmachung (nach dem Stand vom 26. April) zu erstatten. Anzeigen über Mengen, die sich mit Beginn des 26. April 1915 aus dem Tansport befinden, sind unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfänger zu erstatten.
Nicht anzeigepflichtig sind:
1. Mengen, die im Eigentum des Reichs, eines Bundesstaats oder Elsaß-Lothringens, insbesondere im Eigentum der Heeresverwaltungen oder der Marineverwaltung stehen;
2. Mengen, die insgesamt bei allen aufgeführten Arten weniger als zwei Doppelzentner betragen.
3. Mengen, die selbst oder deren Rohstoffe nachweislich nach dem 26. April 1915 aus dem Ausland eingeführt worden sind.
Vordrucke für die Anzeigen werden von den Handelskammern auf Verlangen unentgeltlich abgegeben.
Wer die vorgeschriebenen Anzeigen nicht erstattet oder wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 15000 ^ bestraft.
Den 28. April 1915.
'Oberamtmann Kindel AB._
K. Göeramt Weuenöürg.
Bekanntmachung.
In der Stadt Rastatt ist die Maul« und Klauenseuche ausgebroche«.
Den 30. April 1915.
- Oberamtmann Kindel, AB.
Gesucht
ein guter
«M«
lang- oder kurzhaarig, brauner Farbe. Eventuell auch zwei, aber Rüden.
Offerten unter Chiffre V. L. 8. an die Exped. ds. Blattes.
Schwann.
Der hiesige Darlehens»
kasseuverein gibt erstklassige
ab für Mk. 8,88 pro Zentner. Lager im Schulhaus in Schwann.!
K. Forstamt Neuenbürg.
aus dem Stock
am Montag, de« 3. Mai,
nachm. 3^/z Uhr beim Bahnhof Rotenbach aus der dortigen Durchforstung. Der Anfall wird auf 20 Zentner geschätzt.
Höfen.
hat zu verkaufen
Karl Wurster.
Eine junge
Hände, Schweiß «sw.
heilen rasch mit
Liasol-Heilsalbe,
a 20 und 40 Pfg. erhältlich m
den Apotheken.