wurden. Die letzte, am Donnerstag veröffentlichte Verlustliste gab 573 Tote, 70 an Verwundungen Gestorbene und 1170 Verwundete an. Die Verlust­liste an beiden Tagen beläuft sich auf 2866 Mann.

Frankfurt, 12. April. (GKG.) Aus Amsterdam wird der „Franks. Ztg." gemeldet: „Wie der Nieuwe Rotterdamsche Courant" in einem Brief aus London mitteilt, wird die Gesamtzahl der englischen V.er lüfte bis zum 31. März an Toten, Verwun­deten, Vermißten und Gefangenen mit 99 759 an­gegeben. Diese Zahl ist noch nicht einmal vollkommen. Von den 83 Regimentern der indischen Truppen sind nur die Verluste der Offiziere gemeldet. Der Kor­respondent führt sodann folgende genaue Ziffern an: An Offiziersverlusten gegen 1828 Tote, 3257 Ver­wundete, 701 Vermißte und 195 Gefangene. — An Mannschaften 17 780 Tote, 56 830 Verwundete. 17686 Vermißte und 14082 Gefangene. Unter den Vermißten find natürlich viele Tote und Verwundete. Der Rest fiel entweder unverwundet oder verwundet in die Hände des Feindes. Die „Franks. Ztg." fügt hinzu, daß es ihr wenig wahrscheinlich dünkt, daß in diesen Ziffern auch bereits die Riesenverluste bei Neuwe- Chapelle und St. Eloi enthalten sind, die nach eng­lischen Blättern auf 7—800 Offiziere und 18000 Mann zu berechnen sind.

Genf. 12. April. (GKG.) Die New-Yorker Arbeiterpresse veröffentlicht einen Aufruf an die amerikanischen Arbeiterverbände, im Inte­resse der 'amerikanischen Neutralität und zur Er­zwingung eines baldigen Friedens für Europa die ferneren amerikanischen Kriegsmaterialientransporte nach England und Frankreich durch allgemeine Ar­beitsverweigerung unmöglich zu machen. Gleiche Aufrufe bringen die Arbeiterblätter in den Hafen­städten Boston, Philadelphia und Charleston.

Genf, 12. April. (GKG.) Wie das „Jour­nal" aus London meldet, finden vom 10. bis 30. April in Großbritannien 7500 von den höheren Gesellschaftskreisen einberufene Werbemeetings statt. Es handele sich um den Beginn einer neuen großzügigen Aktion zur vermehrten Belebung der Anwerbungen für Lord Kitcheners Armee.

Die Haltung Rumäniens. General Pau hat einem Vertreter eines Blattes folgende Erklärung abgegeben: Während meines kurzen Aufenthaltes in Rumänien konnte ich lebhafte Sympathien für Frank­

reich feststellen, gewann aber auch die Ueberzeugung, daß vorläufig zwingende Gründe die Bukarest» Re­gierung verhindern, sich dem Dreiverbände anzu­schließen.

London. 12. April. (WTB.) Das Reuter'sche Büro meldet aus New Port News, daß der deutsche Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm" gestern früh in den Hafen eingelaufen sei und gemeldet habe, er habe Mangel an Kohlen und Lebensmitteln.

London, 12. April. (WTB. Reuter.) Das britische 9000 To. große Passagierboot „Wyfair" wurde auf der Höhe der Scillyinseln torpediert. Das Schiff wurde nach Queenstown geschleppt.

New-York, 12. April. Nach Meldungen aus San Franzisko muß der japanische Panzerkreuzer „Asama", der an der kalifornischen Küste gescheitert mar, endgültig verloren gegeben werden. Die Flottmachungsarbeiten sind eingestellt worden. Der „Asama" war ein 10000 Tonnen - Kreuzer und entwickelte 21 Seemeilen Geschwindigkeit. Er war mit starker Artillerie versehen und bildete eine wertvolle Kampfeinheit der japanischen Flotte.

Paris, 12. April. (WTB.) Der „Matin" rech­net nach sicheren Angaben aus, daß die Ausdehnung der Schlacht fronten der Alliierten 2668Kilometer beträgt. Davon entfallen 870 Kilometer auf die französische, 50 Kilometer auf die englische, 28 Kilo­meter auf die belgische, 1370 Kilometer auf die rus­sische und 350 Kilometer auf die serbisch-montenegri­nische Front.

Im „Baseler Anzeiger" ist zu lesen: „Herr Albert Bonnard, Chefredakteur des „Journal de Geneve", und Herr Moritz Muret, Redakteur an der „Gazette de Lausanne", sind mit der Ehren­legion ausgezeichnet worden". Die Ehrenlegion ist bekanntlich der höchste französische Orden. — Die Herren haben's verdient!

Amsterdam, 12. April. Trotz schärfster Straf­maßregeln dauern die Versuche junger Leute in Belgien fort, über die holländische Grenze zu ent­kommen und zum belgischen Heere zu stoßen. Dieser Tage wurden nach dem „Lokal-Anz." wieder 17 Burschen in einer Herberge des Grenzorlcs Rethey durch eine deutsche Kavalleriepatrouille aufgespürt und gefangen nach Hasselt gebracht.

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Den 13. April 1915, mittags.

Budapest. (Prio.-Tel.) Von der Zempliner Seite aus unternahmen die Russen den Versuch, unsere Stellungen beiUzsok zu umgehen. Dieser Versuch wurde jedoch unter großen Verlusten für die Russen zurückgewiesen, wobei wir viele Gefangene machten; auch ein anderer Versuch der Russen, in das Unatal zu gelangen, wurde in einer für den Feind verlustreichen Weise vereitelt.

Berlin. (Priv.-Tel.) Die Gesundheit des Generalobersten v. Molkte hat sich erfreulicherweise vollständig gebessert. Der General hat die volle Felddienstfähigkeit und Arbeitskraft wieder erlangt.

Berlin. (Priv.-Tel) Der Zar hat vor einigen Wochen, den Befehl erteilt, die Gefangenen besser zu behandeln.

Königsberg. (Priv.-Tel) Nach amtlicher Fest­stellung wurde bei dem russischen Einfall in Memel 63 Personen getötet. 43 verwundet und 458 ver­schleppt. darunter 189 Frauen und 100 Kinder.

Basel. (Priv.-Tel.) Nach den „Baseler Nach­richten" hat der schweizerische Bundesrat beschlossen, daß die deutsche Uebersetzung des berüchtigten fran­zösischen Berichtes über angebliche deutscheGreuel- taten in offenem Umschlag von der schweizerischen. Post nicht befördert werden soll, da der propagan­distische Charakter der deutschen Uebersetzung auf der Hand liege.

Berlin. (Priv.-Tel.) Der bisherige Gesandte von Mexiko, Kontreadmiral v. Hintze, wurde zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi­nister bei der chinesischen Republik ernannt.

«

» Was der Einzelne am Brotverbranch L spart, dient der Allgemeinheit.

Amtliche Aekcmntnmchung.

K. Höemrnt Neuenbürg.

Bekanntmachung

betr. die Regelung des Verbrauchs von Mehl und Brot.

Die in der Nr. 39 und der Beilage des „Enztälers" ent­haltenen Anordnungen der Amtskörperschast Neuen­bürg vom 6. März ds. Js. werden gemäß den Vorschriften in der Verfügung der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel betr. die Regelung des Verbrauchs von Mehl und Brot vom 3. April 1915 (Beilage zum Staatsanzeiger Nr. 84), auf welche hiemit Bezug genommen wird, abgeündert und ergänzt.

Die Anordnungen gemäß L, 01, OII Ziffer 39 ohne Absatz 5 und 0 Z. 40, L und V III und IV der genannten Verfügung treten sofort, die übrigen Anordnungen mit Wirkung vom 1k. April ISIS in Kraft.

Die Herren Ortsvorsteher werden "unter besonderer Hinweisung auf die Anordnungen unter V Z. 46 6 der Ver­fügung ersucht, die in Betracht kommenden Gewerbetreiben­de« (Müller, Bäcker, Konditoren, Erzeuger und Verkäufer von Zwieback, Teigwarenerzeuger, Verkäufer von Teigwaren, Wirte usw.) mit den neuen Anordnungen genau bekannt zu machen und für die Durchführung der Anordnungen in ihren Gemeinden Sorge zu tragen.

Den 13. April 1915.

Oberamtmann Kindel AB.

Druck und Berlag der T. Meeh'scheu BuSdruckerei d«S Enztälers. — Berantwortltchrr Redakteur C. Meeh tu Neuenbürg.