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sprechungen gemacht haben, wenn sie den Serben gegen Oesterreich-Ungarn Beistand leisteten. Aber von Jialien, Griechenland und Rumänien muß es doch einmal ausgesprochen werden, daß sie mit ihrer ganzen neutralen Politik nur auf die Kriegswende lauern und sich dann auf die Seite der entschieden siegreichen Partei im Weltkriege stellen wollen, um auch ihre Interessen dann bestens wahrgenommen zu sehen. Die e Rechnung wird aber nicht mehr stimmen, wenn England. Frankreich und Rußland im O-ient als Sieger ihren Willen durchsetzen. Dann können die genannten neutralen Staaten nur noch die T-a> bauten der Mächte des Dreiverbandes sein. Aller­dings wird die Entscheidung im Weltkriege nicht im Orient sondern in Nordfrankreich und in Flandern, sowie in Russisch-Polen und Galizien fallen.

Stuttgart, 9 März. Nach einer Bekannt­machung des Ministeriums des Innern bleiben die für das Mobilmachungsjahr 1914/15 berechneten Durchschnittspreise für Brotmaterial. Haber, Heu und Stroh bis auf weiteres in Geltung.

Kus StaSt» Bezirk unS Umgebung«

Neuenbürg, 8. März. (Sitzung der bürgerl. Kollegien.) Den Gegenstand der Tagesordnung bildete die Regelung der Abgabe von Mehl und Brot an die unmittelbaren Verbraucher. Die Mit­glieder der bürgerlichen Kollegien waren einhellig der M inung. daß sich die Errichtung städtischer Mehlabgabestellen nickt empfehle, sondern daß die Mehlab^abe durch die Bäcker und Mehlhändler erfolgen solle. Diese dürfen einen Zuschlag von 6 ^ auf 1 Kilo Mehl als Entschädigung für Müh« und Auswägeoerlust rc erheben, so daß zunächst kostet: 1 Kilo Weizenmehl 54 1 Kilo Roggen-

meh! 52 Da die Mehrheit der Kollegien der Ansicht war, auch die Brotpreise zu bestimmen, so wurde festgesetzt, daß verlangt werden darf: Für 100 Gramm Weizenbror 8 Pfq, für 640 Gramm Hausbrot 28 ^ und für 1230 Gramm Hausbrot 54 Die Aendcrunq dreier Sätze wurde Vor­behalten. An sog. Wirtskarten sollen zusammen 90 Stück ausgegeben werden. Weiterhin wurde bestimmt, das Karten-Abgabe- und Rechnungsgeschäft den Herren K. Pfister und E. Meisel und die Erledigung von Anstandsfällen den Herren Gemeinde­rätin Olpp, Kaiser und Schmidt zu übertragen.

Neuenbürg, 8. März 1915.

Der Lichtbildervortrag von Leutnant Henke.

Wenn auch sicher anzunehmen war. daß sich zu dem angekündigien Vortrag mit Lichtbildern des Herrn Leutnant Henke, wie dies kürzlich in W'lddad der Fall, eine große Zahl von Zuhörern eii.finden werde, so übertraf der Besuch des Vortrags am gestrigen Sonntag abend doch diese Erwartung in großem Maße. Schon lange vor der auf ffs7 Uhr angesetz en Zeit des Beginns strömten ganze Scharen dem Gasthaus zum Anker zu, sodaß schon um 6 Uhr die weilen Räume des Hauses besetzt waren. Und immer wieder kamen weitere Besucher hinzu. Alle wollten noch ein Plätzchen finden; viele von ihnen, denen dies nicht mehr gelang, kehrten wieder in die Stadt zurück. So werden es zu Beginn des Vor­trags reichlich 700 Anwesende. Jung und Alt, ge­wesen sein, eine Zahl, wie sie, in fastdrangvoll fürchterlicher Enge", derAnker" noch nie gesehen hat und die selbst dem Gastwirt unbequem erschien, so daß er den Wunsch äußerte, man möge doch für die Schuljugend einen besonderen Abend veranstalten, sie also für heute nach Hause schicken. Dies war jedoch bei der Kürze der Zeit, in der der Vortrag zu beginnen und zu endigen hatte, nicht mehr tunlich, auch schon nicht, da die Menge durch den immer noch andauernden Andrang am Eingang des Saales eine dicke Mauer gebildet halte, die selbst bei einem von der Jugend wohlausgeführten Sturmangriff nicht hätte durchbrochen werden können. Und was war es, das die unzählig Vielen von hier und vom ganzen Tal und Umgebung herbeikommen ließ? Doch allein der angekündigte Gegenstand des Vortrags, über den Krieg", der alle Sinne und Gedanken beherrscht, aus berufenem Munde Neues durch Wort und Bild zu erfahren. Bald nach der festgesetzten Zeit konnte Herr Apotheker Bozenhardt, der Mitoeranstalter des Abends, diesen eröffnen. Er sagte in an ihm gewohnten, kernigen Worten: Vom Weltkrieg, der leider immer noch, wenn auch draußen in unserer Feinde Fluren tobt, wolle der Herr Leutnant an der Hand seiner Bilder erzählen. Selbsterlebtes und Selbftdurchgemachtes uns vorsühren. Dies geschah in unmittelbarem Anschluß Herr Leutnant Henke,

eine überaus sympatische Erscheinung, begann nach einleitenden Worten seinen Vortrag mit zwei wohl­gelungenen Lichtbildern unseres Kaisers und obersten Kriegsherrn. Das erste Bild zeigte neben dem Bild­nis denAufruf des Kaisers an Heer und Flotte", das zweite in gleicher Weise den Ausspruch des Kai­sers:Ich kenne keine Parteien mehr". Es folgten Bilder aus der Mobilmachungszeit. Abschiedsszenen auf den Bahnhöfen Ulm und Geislingen unter Spen­den von Liebesgaben und den Klängen von Musik­kapellen, die sich, soweit kein« militärischen mehr zur Verfügung waren, aus Zivilpersonen und Bahn beamten gebildet hatten. Ein Bild darunter zeigte, wie österr.-ungansche Truppen beköstigt wurden, weitere Bilder das behutsame Verladen von Gra­naten. deutsche Truppentransporte und deren Ver­sorgung mit Liebesgaben in den Bahnzügen usw. Besondere Heiterkeit erregten die in den Zeitungen viel erwähnten, von dem Vortragenden durch eine Auswahl humorvoller Beiträge ergänzten Aufschriften an den Eisenbahnwagen in den Truppentruneport- zügen. Die zweite Gruppe der Bilder führte uns alsdann auf denWestlichen Kriegsschauplatz", in die Argonnen. auf Kampfstätten wie Mesunes. Warne­ton. Binarville, Servon u. a O. deren Namen uns nun schon geläufig geworden sind, deren Bilder uns aber den Krieg mit all seinen Schrecknissen zeigen. Da sind ganze Häuser. Kirchen, Klöster, Straßen und Stadtteile zerschossen oder schwer beschädigt, ganze Ortschaften durch die Franzosen selbst, während andere Ortschaften von uns zur Aufräumung behufs Ge­winnung von allerhand Baumaterial für Einrichtung unserer Schützengräben freigegeben sind. Mit ge­spanntem Interesse bekommen wir alsdann einen Anblick der Schützengräben, Unterstände und Erd­höhlen, einen Blick in das Leben und Treiben unserer braven Feldgrauen. Der Vortragende hob mehrfach hervor, welch schönes kameradschaftliches Verhältnis zwischen den Offizieren und Mannschaften im Felde und namentlich bei dem Aufenthalt in den in dieser Kriegsführung neugrligrn Schützengräben bestehe. In weiteren Bildern wird gezeigt, wie das in den Schützen­gräben stets im Ueberflusse vorhandene Wasser mit allerhand Geräten hinausbefördert wird. Sonst aber fehlt es im Felde leider stets an gutem, einwand­freiem Trinkwasser und besonders auch an warmem Waschwasser; Offizier und Sotdat schätzen sich glück­lich, wenn sie sich nach Wochen wieder einmal mit warmem Wasser ordentlich waschen können. Aber auch die Versorgung mit Lebensmitteln wird in einigen drolligen Bildern veranschaulicht, nämlich das Ein- fangsn und Schlachten von Schweinen und die Zu­bereitung von Würsten, die, kunstgerecht hergestellt, in appetitlichster Verfassung parat liegen, um alsdann mit der Gulaschkanone zu den Schützengräben be­fördert und bei einer echt schwäbischenMetzeliuppe" verspeist zu werden. Wie sich namentlich die Kinder in Feindesland mit unseren Soldaten anfreunden und fürdeutsche Brocken" sehr zugänglich sind, dies wird in einigen andern Bildern gezeigt. Die weitere Bilder- gruppe führt uns Gefangene und Gefangenentrans­porte vor; da sind z. B. Russen und unter ihnen Kirgisen, auf einem andern Bilde sind alle Nationen, mit denen wir es zu tun haben, Franzosen, Eng­länder und Russen, zu sehen. Nun erscheinen Bilder ernster Art mit Ansichten von Gräbern, in denen die gefallenen oder infolge schwerer Verwundung gestor­benen Helden zur Erde bestattet sind. Der Vor­tragende verweilt bei diesen Bildern längere Zeit als bei den vorangegangenen und macht in warm­empfundenen. gemütsergreifenden Worten nähere Mit­teilungen über das Aussuchen und Verbringen der auf dem Felde der Ehre Gefallenen, die, wenn immer möglich, auf geweihtem Boden bestattet werden. Viele der Helden aber finden ihre letzte Ruhestätte oft, ohne daß zuvor ihre Namen festgestellt werden können, auf freiem Felde. Besonders ergreifend wirkt die Schil­derung des Herrn Leutnant, wie er längere Zeit nach der Leiche seines ersten Burschen gesucht und diese schließlich gefunden und zur Erde bestattet hat. Er zollt dabei den braven Schwabrnsöhnen, die er be­sonders lieb gewonnen, alles Lob und teilt im An­schluß daran mit, in welch lobender Weise der Kaiser und der deutsche Kronprinz sich über die tapferen schwäbischen Truppen ausgesprochen haben; so habe der Kronprinz nach der Rückkehr von einem Besuch der württemb. Truppenteile in seiner Armee gesagt: Diese Schwaben sind einfach zum Küssen", und der Kaiser hat in einer Zuschrift an den König in Stutt­gart seinem lebhaften Dank und seiner Anerkennung für die Leistungen der schwäb. Truppen rückhaltlosen Ausdruck gegeben. So fügt sich auch trefflich ein das lebensgroße Bild des durch seine Heldentat im ganzen Heere bekannt gewordenen und für dieselbe mit dem Eisernen Kreuz zweiter und erster Klaffe

und sonstigen Auszeichnungen geschmückten Leutnants Fischinger aus Eßlingen. Die letzten Bilder ver­anschaulichen die Tätigkeit des Roten Kreuzes und die Verpflegung der Verwundeten in den Lazaretten und Heilstätten. Hier unterläßt es der Redner nicht, dankend zu erwähnen, wie auch in dem stillen Enzml bis jetzt eine große Zahl von im Felde verwundeten Soldaten gute Verpflegung und Heilung gefunden haben; er für seine Person sei für die ihm zuteil ge­wordene Verpflegung in Wildbad von Herzen dank­bar. Mit einem lebhaften Aufruf zur unablässigen Unterstützung der edlen Sache des Roten Kreuzes schloß Herr Leutnant Henke seinen in jeder Hinsicht vortrefflichen Vortrag. Die meisten der Bilder wurden umrahmt durch sinnige vaterländische Gedichte, die von Junqmannen und durch Schüler und Schüler­innen der Realschule durchweg trefflich vorgetragen wurden und samt und sonders den Beifall der auf­merksamen Zuhörer fanden. Was wir in den Zei­tungen und Briefen aus dem Felde und vom Kriege lesen, hat jetzt Farbe und frisches Leben bekommen, wir haben eine Fülle von prächtigen Eindrücken in uns ausgenommen und sind dem Herrn Leutnant für den genußreichen Abend auftichüg-n Herzens dankbar, und wahrlich, die herzlichen Dankesworte, die der Bezirksleiter der Jugendwehr, Herr Bezirks-Schul­inspektor Bau mann, dem Herrn Leutnant für seinen hochinteressanten und äußerst anziehenden Vortrag darbrachte. kamen wirklich aus aller Herzen. In weiteren Worten gedachte der Herr Redner unserer braven Truppen draußen im Felde, die. wenn sie nur soviel geleistet hätten, um all das Elend und die Schrecknisse des Krieges, wie sie uns in einer Anzahl der Lichtbilder so anschaulich vorgeführt wurden, von unserem Vaterland? abzuhalten, schon allein damit unseren vollen Dank verdient hätten. Allseitige Zu­stimmung fanden auch die Dankesrvorte an Herrn Apotheker Bozenhardt und Hrn. Reallehrer W r d- maier, wie an die Jungmannschaft und die Mäd­chen. die durch ihre prächtigen Deklamationen den Abend verschönt haben. Den Wunsch, es möge der Kriegsabend hier aufs neue Anregung geben zur wei­teren Opferwilligkeit, die nötig ist. um bis zu einem ehrsamen Frieden durchzuhallen. ließ Hr. Schulmspeklor ausklingen in einem von der ganzen großen Versamm­lung begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf Kaiser und Vaterland.

§ Höfen. 10 März. (Unliebs, verspätet) Am Sonntag, 28 Frbr., veranstaltete F>aa Commerell wiederholt einen Lichtbildervortrag, wofür ihr auch hier öffentlich Dank gesagt sein soll, ebenso auch allen andern, die dabei mitgewirkt haben. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Auf­merksam hörten die Anwesenden den Worten des Pfarrers Bochterle, der in liebenswürdiger Weise die Erklärung der interessanten Lichtbilder vom westlichen und östlichen Kriegsschauplatz übernommen hatte, zu. Zum Beginn sang Frau Commerell mit gutgeschutler, reiner Stimme und sehr deutlicher Aussprache A. KlagesWir treten hier im Gottes­haus" (Dichtung v. Th. Körner) mit Orgelbegleitung. Vorteilhaft fand auch ihre ansprechende Stimme Verwendung bei den die Pausen ausfüllenden Schülerchören:Der Deutschen Gebet" undMut und Treue" von Klages mit Bearbeitung von Deutschland, Deutschland" als eantus ürmus, welchen die Knaben mit ihren Hellen und reinen Stimmen mit großer Begeisterung sangen. Mächtig brauste als gemeinsamer SchlußgesangHeil unsrem König. Heil" durch die Hallen der Kirche. Die Orgelbegleiiung und die Leitung der Gesänge hatte Oberlehrer Schund. Gewiß würden weitere ähnliche Veranstaltungen von der Gemeinde mit Freuden begrüßt werden, zumal das dabei fallende Opfer für Bedürftige der Gemeinde eine willkommene Beihilfe werden könnte.

Telegramm des Wölfischen Büros an denEnztäler".

(WTB.) Den 9. März, 3.30 Uhr nachm.

Großes Hauptquartier, 9. März, vorm. Amtl. Westlicher Kriegsschauplatz:

Auf der Lorettohöhe entrisse» unsere Truppen den Franzosen zwei weitere Graben, machten 6 Offiziere, 250 Mann zu Gefangenen und eroberten 2 Maschinengewehre und 2 klei> nere Geschütze.

In der Che tzei Souain noch Nordöstlich von Z brechen bereite L Angriff gehindert In den Vo Schnee die Gef< westlich von Mül dauern noch an. Oestlicher K Oestlich und terten russische Ar für den Feind.

Nordöstlich vl einem mißlungen in unseren Hand Nordwestlich ein Kamps, der In den für fechten nordwest nysz machten wl Russische An( nordwestlich von

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3. Abgabeorte

4. Abgabeorte

5. Abgabekart,

6. Anweisuuge Verkäufer) r

M 7. Mehlanweis

^Vordrucke z Vorräte der Vorschr Die Bezugs (Nr. 6) sind zur dem Stempel bei die Abgabe-, M Vordrucke (Z 8) Spätestens die zur Durchfü gemäß Z 22 zu zugleich Kartenab Vorschriften) sind Behufs Ei vorgesehenen Rex gäbe der Brot- u sofort anzeigen:

1. die Zahl d

2. die Zahl d

3. die ungefäl Wirtschaft Diejenigen

dem 1. August 1 weiterhin hersteb 15. Januar 191k der Schultheißen der Mehlmenge Zentralstelle für quantums erfolg Dasselbe ähnliche Betrieb, Den 9. M