Neuenbürg.

jMO-BtkstkMrW.

Im Donnerstag. 11. Febr. d.J..

nachmittags 3 Uhr >mmen im Wege d?r Zwangs» ollstreckung öffentlich gegen lfortige Barzahlung zur Ver- eigerung:

ca. 560 Stück lementbodenplatten

usammenkunft beim Pfandlokal. Kldbad, den 10. Febr. 1915. Hiihle, Gerichtsvollzieher.

Neuenbürg.

Suche bis 1. Mai einen ästigen

Lehrjungen

elcher das Metzgergewerbe

lernen will.

Karl Silbereise«

_ Metzgermeister.

Feldrennach.

Ein ehrlicher, kräftiger

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r die Bäckerei gründlich lernen will, kann sofort oder äter ein treten bei Friedrich Blaich ickerei u. Gailhof z.Ochsen".

Zum 1. März cr., ev. früher he einen gewandten

Kmislmschcli

adfahrer), 1718 Jahre alt. Es finden nur solche Berück- stigung, welche sich über ihre rlichkeit und Tüchtigkeit ge- gend ausweisen können.

H. Grunduer Nachf. Drogerie, Wildbad.

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Iche alle vorkommende Arbeit i verrichten kann, bei schönem hn und guter Behandlung, itritt sofort oder später. Ebenda wird auch ein ver- uenswürdiger, zuverlässiger

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ucht, welcher dm Viehstand S Feldarbeit gut versteht, hn nach Uebereinkunft. Ein- .t sofort bei

Friede. Kurz jr.

Pforzheim, Hohberghof.

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stach der Amtl. Gewinnliste

1. Württ. Kriegs. Ju. lide« Geldlotterie haben wnnen:

Nr. 2647« 10-

Nr. 82 014 ^ 2«. Nr. 7S834 50

! Liste kann eingesehen werden.

C. Meeh.

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Crlrablall des Cnztilers.

Ausgegeben: Neuenbürg, den 11. Februar 1915, mittags 12 Uhr.

Der Krieg.

Telegramm des Wölfischen Büros an denEnztäler".

(WTB). Den 10. Februar, nachm. 2.15 Uhr.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Abgesehen von kleineren Erfolgen, die unsere Truppen in den Argonnen am Westabhang der Vogesen bei Ba-de-Sapt und im Hirzbacher Wald erzielten, ist nichts neues zu melden.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Die vereinzelten Gefechte an der ostpreußischen Grenze entwickelten sich hie und da zu Kampfhand­lungen von größerem Umfang. Ihr Verlauf ist überall normal.

In Polen rechts und links der Weichsel sind keine Veränderungen eingetreten.

Oberste Heeresleitung.

Zur Kriegslage.

(Nachdruck verboten!.

äxk. Berlin, den 9. Febr. 1915.

Von unserem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben:

Der heutige Generalftabsbericht bringt nicht viel neues, aber um so mehr kann man, wie wir gestern schon ausführten, dahinter vermuten. Unser Haupt­interesse ist jetzt auf die Kämpfe im Osten ge­richtet, die sich auf der weit ausgedehnten Front von Galizien bis hart an die nördlichste Grenze unseres Reiches abspielen. Nach allen vorliegenden Mel­dungen, sowohl unserer Berichterstatter als auch der Feinde, spielen sich an der Rawka und Bzura, wie auch in Galizien riesenhafte Kämpfe ab. Nach den Korrespondenten Londoner Blätter sollen heftige Angriffe auf die russischen Stellungen bei Warschau erfolgt sein, die für die Russen äußerst blutig ver­laufen, denn fortwährend kommen neue Verwundeten- Transporte von der Front in Warschau an. In wortreichen, aber inhaltslosen Berichten wird be­hauptet, daß die Stellungen immer noch gehalten werden. Die Kämpfe in den Karpathen werden voraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen, ehe dort eine Entscheidung, die sich aber auch dort offenbar vorbereitet, eintritt. Es stehen sich hier augenblicklich so riesige Truppenmassen gegenüber, wie sie wohl sonst an keiner anderen Stelle vereinigt sind und hier sind schon Schlachten geschlagen bei Jakobeni, Mrllbaba, am Duklapaß, wie sie sich würdig an die Seite anderer großer Schlachten stellen. Dadurch ist ja auch die russische Offensive nach Siebenbürgen gebrochen, die Russen aus den Kar­pathen vertrieben und vielleicht wird die Belagerung der heldenmütig verteidigten Festung Przemysl im weiteren Verlauf des Kampfes wieder und diesmal endgültig aufgehoben. Denn es erscheint ausge­schlossen, daß die Russen nun nochmals im Stande sein werden, sich zu einer so großen Offensive auf- zuraffen, zumal immer mehr ein Mangel an Munition und Waffen sich bemerkbar macht. Einzelne Truppen­teile sollen mit Stöcken ausgebildet und mit Waffen aus dem Krimkrieg, ja sogar mit Steinschloßflinten an die Front geschickt worden sein. Man kann es, wenn die Nachrichten richtig sind, wohl verstehen, daß sich der Bevölkerung Verzweiflung bemächtigt und das in die Regierung gesetzte Vertrauen schwindet, selbst wenn die russischen Minister den Mund noch so voll nehmen und durch lautes Schreien nichts anderes als Geld in ihren Staatssäckel zu füllen hoffen. -

Berlin, 10. Februar. Aus Basel meldet die Vossische Zeitung": Besonders lebhafte Tätigkeit entwickeln die deutschen Truppen gegenwärtig im Largtal. Pfetterhausen und das dahinter liegende französische Dorf Rochos werden seit Samstag un- aufhörlich von deutscher Artillerie beschaffen, sodaß die Bevölkerung des letzteren Dorfes ganz plötzlich ausquartiert und in ein Dorf hinter Belfort gebracht werden mußte. Auch Pfetterhausen ist von der Zivilbevölkerung seit längerer Zeit geräumt. Das

Dorf hat unter der Beschießung diesmal stark ge­litten. Immerhin war es den Franzosen möglich, es noch zu halten.

Genf, 10. Febr. Der bei heftigem Schnee­treiben fortgesetzte Kampf im Argonnenwald hatte, wie derLokalanz." meldet, abermals für die Deutschen einen günstigen Verlauf. Die Furcht vor den deutschen Minenwerfern veranlaßte die Mehrzahl der französischen Abteilungen, sich in einem minder gefährdeten Waldteil zu vereinigen. Sie ließen in dem umstrittenen Waldgebiet ein einziges Bataillon zurück.

Frankfurt, 10. Febr. (GKG.) DieFranks. Zeitung" meldet aus London: Die gestern hier aus­gegebenen Verlustlisten weisen nach, daß das Regi­ment Sherwood Foresters ganz aufgerieben wurde und allein 550 Vermißte zählt. Auch das Regiment South Lancashire hat 520 Vermißte.

Budapest. 11. Febr. (WTB.) In einer im Pester Lloyd" veröffentlichten Unterredung sagte Frhr. von Skoda u. a: Wenn die Franzosen unsere Mörser nachahmen wollten, so brauchten sie im besten Falle 1213 Monate dazu. Der große Wert der Mörser besteht darin, daß sie sogar im Schützengraben verwendet werden und auf allen Straßen beweglich sind. Es ist ein Glück, daß der Plan einer Einbeziehung der englischen Firma Vickers bei der Gründung einer ungarischen Kanonenfabrik aufgegeben worden ist.

Berlin, 10. Febr. Der Berliner Vertreter der Unstet Preß" v. Wiegand, hatte nach derBerl. Ztg." eine Unterredung mit dem Grafen Zeppelin. Dieser erklärte, daß der Luftkrieg stets ein wich­tiger Faktor in den Kämpfen zwischen den Nationen bleiben werde, wie jetzt der Unterseekrieg. An große Luftschlachten zwischen Luftschiffflorten glaubt Graf Zeppelin nicht. Der englischen Empörung über die Tötung von Nichtkämpfern durch Bomben von Luft­schiffen liegt nur die Furcht zugrunde, daß die Zeppeline die Isolierung Englands zerstören könnten. Die Frage, ob London mit einer Zeppelinflotte an­gegriffen würde, beantwortete der Graf dahin, daß es sich hier um eine Angelegenheit des Generalstabs handle. Ebenso wollte sich der Graf über den militärischen Wert und die Zukunftsausfichten seiner Lustkceuzer nicht äußern und betonte nur, daß wir erst im Anfang der Zeit der Lustschiffahrt uns befinden. Zum Schluß gab der Graf der Hoffnung Ausdruck, sein Lebenswerk mit einer Luftfahrt über den Atlantischen Ozean krönen zu können.

Berlin, 10. Febr. Aus Konstantinopel meldet dasBerliner Tageblatt": Das BlattDuran" meldet aus Sofia: In dieser Woche hat ein fran­zösischer Panzerkreuzer eine große Menge Waffen und Munition, darunter vier Geschütze schwersten Kalibers, nach Saloniki gebracht. Die Ladung soll durch Serbien nach Rußland geschafft werden. Vor Dedeagatsch hätten französische Kriegsschiffe von ver­schiedenen Dampfern mazedonische Passagiere herunter­geholt, was in Dedeagatsch zu lebhaften Kundgebungen gegen die Franzosen geführt habe. Der bulgarische Konsul in Saloniki hat dagegen protestiert, daß die griechischen Behörden die aus Serbien geflüchteten Bulgaren ebenso wie die Mohammedaner wieder nach Serbien zurückschicken und verlangt, daß sie auf bulgarisches Gebiet durchgelassen werden.

London. 10. Febr. (GKG) Die englische Admiralität berichtet nach derFrkf. Ztg.", daß am 6. Februar 9 Rettungsboote bei Rye an der Süd- küste von England gefunden worden sind, die die Aufschrift Oriole trugen. Man fürchtet, daß das DampfschiffOriole" der allgemeinen Dampfschiff- fahrtsgesellschaft, daß am 29. Januar London ver­ließ, durch dasselbe deutsche Unterseeboot in den Grund gebohrt worden sei, das auch dieTako Maru" und dieJcaria" vernichtet hat.

Stockholm. 10. Febr. Aus London wird dem Swenske Tagblatt" mitgeteilt, daß die Getreide­versorgung Englands tatsächlich aufgehört hat, weil die Frachtsätze für Getreide von Amerika zu sol­cher Höhe gestiegen sind, daß sie geradezu prohibitiv wirken. Dasselbe gilt auch von den La Plata- Märkien, von wo die Fracht 75 Schilling per Tonne beträgt.

Berlin, 10. Febr. (GKG.) Wie wir erfahren, liegen dem Bundesrat Anträge mehrerer Bundes­regierungen vor auf Erlaß weiterer Schutzmaßnahmen zur Sicherstellung der Lebenmittelversorgung Deutsch­lands. Voraussichtlich werden in aller Kürze neue Maßnahmen des Bundesrats bekannt gegeben werden, die den Preistreibereien im Kartoffelhandel ein Ende bereiten sollen.

Köln, 10. Febr. (GKG.) DieKöln. Ztg." meldet: Ein Kölner Kaufmann hat von einer Kopenhagener Firma, mit der er arbeitet, die Mit­teilung bekommen, daß die Engländer in der letzten Zeit den Depeschenwechsel zwischen den neutralen Ländern unterbinden, wenn sich der Inhalt auf Lieferungen beziehe. Die dänische Firma, welcher die Verantwortung für die Wahrhaftigkeit dieser neuen englischen Gewaltmaßregel überlassen bleiben muß, schreibt, die Engländer bezweckten mit diesem Verfahren einmal, daß die Neutralen den Deutschen nichts mehr liefern könnten, sodann, daß die Fracht­sätze wegen der fehlenden Güterladungen wieder fallen.

Frankfurt. 11. Febr. DieFranks. Zeitung" meldet aus Wien: Die KorrespondenzRundschau" meldet aus Stockholm: Die russischen Kriegsbericht­erstatter teilen mit, daß in den letzten Tagen un­geheure Luftschiffe über Finnland und den Baltischen Provinzen kreuzten. Dies, Luftschiffe, offenbar Z-ppeline, bewegten sich für ihre Größe unglaublich rasch und seien durch Schüsse nicht erreichbar.

Frankfurt a. M.. 10. Febr. Die Frankfurter Stadtverordneten bewilligten gestern für Zwecke der Kriegsfürsorge weitere 3 Millionen Mark; bis jetzt hat Frankfurt im ganzen 8 Millionen Mark bewilligt.

Stuttgart, 10. Febr. Auch der Kaiser und der Kronprinz haben, wie dem Ulmer Tagblatt aus den Argonnen mitgeteilt wird, die 27. Division zu dem Erfolg vom 29. Januar beglückwünscht. Dieser Erfolg stellte sich noch bedeutender heraus, als an­fänglich geschätzt wurde; statt der 400500 toten Franzosen, von denen die ersten Nachrichten sprachen, wurden deren über 1000 vor der Front gefunden.

Leist« Nachrich ten u. Telegramms.

Den 11. Februar 1915, mittags.

Berlin. (Priv.-Tel) Von wohlunterrichteter Seite verlautet, daß augenblicklich ein Gesetz erwogen wird, daß schon vom 15. Februar ab der Malz­verb rauch um 40°/o herabgesetzt werden soll.

Kopenhagen. (Privattel.) Die russischen amtlichen Berichte lauten sehr gedrückt. Die Deutschen ziehen links der Weichsel große Artilleriemassen von ausgezeichneter Beschaffenheit zusammen. Weiter wird mitgeteilt, daß die Deutschen mit dem Einsatz unerschöpflich erscheinender neuer Truppen die wütenden Angriffe erneuern.

Wien. (Privattel.) Die Russen drücken mit starken Kräften auf die Duklafurche und fahren unablässig neue Truppen an die befestigten Stellungen heran; die bisherigen Ergebnisse der von den Ver­bündeten gegen die russische Uebermacht geführten Kämpfe versprechen jedoch ein gutes Ende.

Aus dem Haag. (Privatt.) Aus London hier eingetroffene holländische Reisende berichten, daß in englischen Marinekreisrn allerhand Gerüchte über große Vorkehrungen der englischen Admiralität für den am 18. Februar beginnenden Unterseebootskrieg umlaufen. Die Häfen vor der Themsemündung erhalten je eine besondere Division Torpedoboots- Zerstörer. Für die Irische See und den Kanal sind je 2 Torpedobootszerstörer-Divisionen vorgesehen, während längs der holländischen Küste im Kreuzer­geschwader den Sicherheitsdienst versehen soll. Ins- gesamt seien über 100 Torpedoboote und Torpedo- bootszerftörer für den ständigen Aufklärungsdienst bestimmt worden.

Druck und Verlag der C. Merh'schen BuLdruckerei des EnztLlerS. Verantwortlicher Redakteur C. Meeh in Neuenbürg.