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Frisch auf ihr Landsturmleuie, Herbei in uns're Reih'n!
Und zieht an uns'rer Seite Nach Rußland mit hinein!
Ihr kriegt ein Kampseszeichen An euren Landsturmhut,
Das zeigt, ihr dürft nicht weichen Fließt stromweis auch das Blut.
Ihr müßt mit uns beschützen Die Heimat, Weib und Kind.
Wo die Gewehre blitzen,
Die Tapfersten stets sind.
Ihr kämpft um Deutschlands Ehre. Und nicht um schnöden Sold;
Man pflegt im deutschen Heere Die Treue mehr, wie Gold!
Herbei ihr Landsturmleute Aus mutigem Geschlecht!
Ihr kämpft nicht um die Beute,
Als wie ein Söldnersknecht!
Gott ist mit uns im Bunde Und wird es immer sein,
Selbst in der letzten Stunde Läßt Gott uns nicht allein! Backnang. G. Ulshö
Extrablatt des CnMcrs.
Ausgegeben: Neuenbürg, den 12. Januar 1915, mittags 12 Uhr.
Telegramm des Wolsf'schen Büros an den „Enztäler".
(WTB.) Den II. Jan. 3.00 Uhr nachm.
Großes Hauptquartier, 11. Jan. vorm. Amtl. Westlicher Kriegsschauplatz:
In der Gegend von Nieuport, Ypern und südlich fanden nur Artillerie-Kämpfe statt. Ein französischer Angriff bei La Boiselle, nördlich Albert, scheiterte gänzlich. Nördlich Soiffons griffen die Franzosen, die sich in einem kleinen Stück unserer vordersten Schützengräben festgesetzt hatten, erneut an. Sie erzielten bisher keinen Erfolg. Die Kämpfe dauern noch an. In der Nähe von Soupir fand in den letzten Tagen kein Kamps statt. Oestlich Perthes nahmen unsere Truppen das ihnen entrissene Grabenstück zurück. Der Feind hatte schwere Verluste. In den Argonneu schritt unser Angriff weiter fort. Im Oberelsaß herrschte im allgemeinen Ruhe. Oestlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage in Ostpreußen und Nordpolen ist unverändert. Bei der ungünstigen Witterung kommen auch unsere Angriffe in Polen westlich der Weichsel nur langsam vorwärts.
Oberste Heeresleitung.
er.
leuenbürg.
Zur Kriegslage.
(Nachdruck verboten).
Berlin, den 10. Januar 1915.
Von besonderer, hoher militärischer Seite wird uns zu den heutigen Mitteilungen der obersten Heeresleitung geschrieben:
Im Westen sowohl wie im Osten leiden die gesamten Operationen erheblich unter dem schlechten Wetter. Ganz besonders tritt das auf dem polnischen Kriegsschauplatz in die Erscheinung, aber auch der Stellungskampf im Westen hat an Schwierigkeiten zugenommen. Wenn wir hören, daß z. B. die Lys auf eine Breite von 800 Metern stellenweise angeschwollen ist. so bedeutet sie mit den zweifellos sumpfigen Rändern ein Hindernis, das einfach unter den heutigen Verhältnissen unüberschreitbar ist. — Generalissimus Joffre hat das Wort von der „Zer- knapperung" des Gegners geprägt. Es ist nicht schlecht gewählt, aber es deucht uns, als ob wir die Franzosen zerknappern und nicht umgekehrt. Gerade der heutige Bericht der obersten Heeresleitung zeigt das in besonders hervorragendem Maße. Ueberall verbluten sich die Franzosen in fruchtlosem Angriff, fortgesetzt verlieren sie Material und Gefangene. Hier vierhundert, dort zweihundert usw, und einige Hundert summieren sich allmählich zu Tausenden zusammen. — Für uns aber ist das ein erfreuliches Zeichen, daß unsere Sache, wenn auch langsamer als zuvor, trotz Wind und Wetter vorwärtsgeht. — Selbst im Oberelsaß, wo die Franzosen in den letzten Tagen besonders stark vorstießen, lassen die Angriffe nach. Auch hier tritt also nach den Anstrengungen die unvermeidliche Erschöpfung ein. Im Osten versuchten die Russen rechts Her Weichsel in der Gegend von MIava erneut vorzugehen, aber auch hier blieben alle ihre Bemühungen vergeblich. Hoffentlich tritt bald starker Frost als guter Bundesgenosse für unsere Operationen ein. _
Genf, 11. Jan. Bei den Kümpfen bei Ober- burnhaupt kommandierte der französische General Bouch. Die ganze Umgebung von Oberburnhaupt ist jetzt von Deutschen Truppen besetzt. Bei Flirey
Der Krieg.
geriet eine starke französische Abteilung in einen Hinterhalt. Ein von ihnen besetzter Graben wurde von den Deutschen gesprengt. Bei Soiffons wurden die französischen Geschütze zum Schweigen gebracht. Bei der Beschießung ist auch das Justizgebäude in Soiffons schwer beschädigt worden. Die Verantwortung dafür trügt der französische Kommandant.
Lyon, 12. Januar. (WTB.) „Repubb'cain" schreibt: Die ganze Front der deutschen Anneen in Frankreich gleicht einer starken Festung, deren Einnahme eine lange Belagerung erfordert. Ganz Belgien sei aufs beste verschanzt und befestigt. Es würde ungeheuere Opfer kosten, die Deutschen zurückzutreiben. Ihr Rückzug werde freiwillig sein unter dem Zwang von Ereignissen, deren Verwirklichung man erwarte, nämlich einer Landung der Engländer bei Zeebrügge, einer Diversion auf einer anderen Stellung der Front und eines Einfalls der Russen in Schlesien. — Der „Gaulois" sagt: Eine japanische Intervention sei eine Erniedrigung für die Armeen der Verbündeten und eine Gefahr für die Zukunft Europas. Wir würden uns den Anschein einer Macht geben, die die Gelben zur Unterstützung der europäischen Zivili- sation anrufen muß, um zu siegen. Aber wir müssen und können ohne sie siegen.
Paris, 11. Jan. (WTB.) Der Eelaire, der von anfang an gegen eine japanische Intervention Stellung genommen hat, glaubt, daß von der Verwirklichung der Interventions-Idee keine Rede mehr sein könne. Rußland befürchte, daß es den Japanern den Weg für eine spätere Invasion vo,bereite, wenn es ihnen die transsibirische Eisenbahn zur Verfügung stelle. Der Hauptgegner der Intervention sei jedoch England, das die Fäden für Landungen in Händen halte, aber den Anforderungen, Japan zur Intervention zu veranlassen, täglich weniger Gehör schenke. Das Kabinett in London halte seine hauptsächlichen Einwendungen aufrecht und zeige Mißtrauen und beihnahe schlechten Willen, der einer Weigerung gleichkomme.
Berlin, 12. Jan. (WTB.) Nach einem römischen Telegramm des „Berl. Tagebl." hat sich der englische Ministerpräsident, wie aus London gemeldet wird, gegenüber Vertretern der Presse geäußert, England bedürfe der japanischen Hilfe nicht und werde sie nicht nachsuchen.
Berlin, 12. Jan. (WTB.) Ein in Neapel eingetroffener Dampfer teilt mit, daß in Australien binnen kurzem 100000 Mann zur Abfahrt nach Europa bereit seien.
Basel. 12. Januar. (WTB.) Den „Baseler Nachrichten" zufolge ruft Rußland am 15. Januar den Jahrgang 1915 unter die Waffen. Es hofft, damit einen Truppenzuwachs von 585000 Mann zu erhalten.
Paris, 11. Jan. Die Regierung zieht die Einberufung des 1917er Jahrgangs in Erwägung. Der endgültige Beschluß ist noch nicht gefaßt.
Paris, 11. Jan. (WTB.) Der „Temps" berichtet, falls die Einberufung der Jahresklasse 1917 beschlossen werde, so würde sie nicht sofort erfolgen. Die Mannschaften der Jahresklasse 1917 würden lediglich gezählt und vor die Aushebungskommission gestellt werden, so daß diese Jahresklasse nötigenfalls sofort einberufen werden könne. Hierdurch würde stets eine formierte Reserve für den Bedürfnisfall bereit gehalten.
Turin. 11. Jan. (WTB.) Die hiesige Arbeiterschaft veranstaltete gestern in einer großen Versammlung eine Kundgebung gegen eine Beteiligung Italiens am Krieg.
Berlin, 12. Jan. (WTB.) Aus Amsterdam meldet das „Berl. Tagebl.": Die „Times" berichtet, daß am Sonntag 16 deutsche Flugzeuge über dem Kanal gesichtet wurden. Anscheinend wollten sie nach England, aber das Wetter zwang sie, in der Richtung auf Dünkirchen zurückzukehren. — Zu dem Flug läßt sich der „Berl. Lokalanz." über Kopenhagen berichten, daß die Flugzeuge am Sonntag vormittag in der Nähe der Themsemündung erschienen. Es herrschte dichter Nebel. Das Geschwader flog darauf die englische Südküste bis Dover entlang.
wo einige Bomben abgeworfen wurden. Der größte Teil der Flieger warf über Dünkirchen Bomben ab. Im ganzen wurden 40—50 Bomben geworfen, die erheblichen Schaden anrichteten. Eine Anzahl Personen wurde getötet und verwundet. Die deutschen Flugzeuge kehrten unbehelligt zurück.
Berlin, 12. Jan. (WTB.) Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Frankfurt a. M : Ueber Genf ist hier ein größerer Transport deutscher Männer und Frauen und Kinder, die seit August in Frankreich festgehalten worden waren, eingetroffen.
Karlsruhe, 11. Jan. In einem halbamtlichen Artikel der „Karlsruher Zeitung" wird mitgeteilt, daß sich die Zahl der deutschen Frauen und Mädchen, die bei ihrer Rückkehr aus Frankreich in der Ueber- nahmestelle Singen eingetroffen sind, nunmehr auf 6000 belaufe. Nach den Aeußerungen Heimgekehrter sollen Deutsche, welche zur Ausreise berechtigt wären, auch jetzt noch in größerer Zahl in Frankreich sein.
Berlin, 12. Jan. (WTB.) Das „Berliner Tagebl." meldet aus Amsterdam: Ueber die Verwendung von Skikümpfern berichtet der „Daily Telegraph", daß bei den Kämpfen östlich von St. Diö am 31. Dez. eine Kompanie Franzosen auf Schneeschuhen tätig war. AM dem weißen Schnee im Hintergrund boten sie ein ausgezeichnetes Ziel, sodaß sie mehrfach unter ein heftiges Feuer genommen wurden.
Torgau, 11. Jan. (WTB.) Die in der Nacht vom Freitag zum Samstag aus Zinn bei Torgau entwichenen französischen kriegsgefangenen Offiziere, Oberleutnant Dr. Moustier und Leutnant Waharte, sind gestern abend in Eilenburg, als sie dort aus einem Restaurant heraustraten, erkannt und festgenommen worden. Sie sind bereits wieder in Torgau bei der Gefangenenkommandantur eingeliefert worden. -
Bernbach, 12. Jan. Heute nacht zwischen 12 und 1 Uhr brach in der kleinen Scheuer deS Konrad Knörr dahier Feuer aus, welches sich auch auf das Wohnhaus ausdehnte. Während die Scheuer ganz abbrannte, konnte das Feuer beim Wohnhaus auf den Dachstock beschränkt bleiben. Das Haus wurde von den Eheleuten Knörr mit ihren 7 Kindern und der Schwiegermutter bewohnt. Brandursache ist bis jetzt noch unbekannt.
Lslste Nachrichten u» TelegraMM«
Den 11. Januar 1915, mittags.
Genf. (Priv.-Tel.) Stadt und Umgebung von Soiffons wurden neuerdings wirkungsvoll von den Deutschen beschossen. Der französische Militär- tritiker Rousset gibt zu, daß das planmäßige deutsche Zusammenwirken im Argonnenwalde und auf den Maaßhöhen Verdun neuerlich ernstlich bedrohe.
Petersburg. (Priv.-Tel.) Nach einer Meldung der „Nowoja Wremja" ist die persische Stadt Sinna im Kurdistan von der Regierung abgefallen und hat ihren Anschluß an die Türkei verkündet.
Kopenhagen. (Privattel.) Nach einer Pariser s Meldung werden die Kümpfe trotz des schlechten Wetters auf der ganzen Front fortgesetzt. Sie ! toben mit besonderer Heftigkeit bei Soiffons, Perthes ^ und in der Nähe von Reims. Das gleiche gilt ! vom Oberelsaß. Auf Einzelheiten wartet man in j Paris mit großer Spannung. Auch im Küstengelände j entwickeln die Deutschen eine fieberhafte Tätigkeit, i Rotterdam. (Privattel.) Daily News meldet aus Calais: Der Angriff der deutschen Luft- ! fahrzeuge gegen Fournes—Dünkirchen und Calais dauert an. In der Nacht zum Samstag wurden in der Nähe von Calais 1 Zeppelin und 2 Flugzeuge gesichtet. Calais und Dünkirchen wurden wieder mit Bomben beworfen. die aber nur geringen Schaden anrichteten. Das Erscheinen der Luftfahrzeuge über Dünkirchen wurde nach Calais telefoniert. Scheinwerfer beleuchteten mit ihren Lichtern den Himmel, um die Deutschen zu suchen und als man sie erblickte, wurde ein Hagel von Blei abgeschossrn. Das Luftschiff entschwand dann in der Richtung nach dem Meer, ohne Schaden genommen zu haben.
Druck und Verlag der C. Meeh'scheu Buckdruckerei des EnztiilerS. — Verantwortlicher Redatteur C. Meeh in Neuenbürg.