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am 1. Sonntag nach dem Er» scheinnngssest, den 10. Januar Predigt 10 Uhr (Luk. 2,41 ff;
Lied 41 v): Stadtvikar Frank. Christenlehre sür die Söhne It'r Uhr:
Derselbe.
, Abends 8 Uhr Vortrag im Gemeinde. Haus über: „Kirche", „Gemeinschaft", „Sekte": Dekan Uhl. Mittwoch, den 13. Januar, abends 8 Uhr Bibelstunde.
Donnerstag, den 14. Jan., abends 8 Uhr Biberstunde in Waldrennach. Freitag, den 15. Januar, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde.
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7.
Neuenbürg, Montag den 1?. Januar 19i5
73. Jahrgang.
Der Krieg.
r Neuenbürg.
Bern, 6. Januar. (WTB.) Oberst Müller schildert im „Bund" die Gefechte um Flirey und den mißlungenen Durchbruchsversuch der Franzosen bei Thiaucourt Mitte Dezember. Die Deutschen verdanken ihre Erfolge, so sagt er. neben dem geschickten Zusammenarbeiten der Infanterie und Artillerie ganz besonders der unerschütterlichen Disziplin, Standhaftigkeit, Ruhe und großen Sckneß- tüchtigkeit ihrer Infanterie, die den Feind kaltblütig auss Korn nimmt, wenn er auf wirksame Schußweite herangekommsn ist. Was die Leute bei diesem Wetter in den Schützengräben auszuhalten baben, ist unbeschreiblich. Ohne die vorzügliche Verpflegung wäre der Abgang ungeheuer. Stellenweise stehen die Schützen bis über die Kniee im Wasser, das sich in dem undurchlässigen Lehmboden des Woevre überall ansammelt. Mit welcher Manneszucht und Ausdauer die Leute solche Unbilden ertragen, gehört auch zum Heldentum der Kriegsgeschichte. Als Trost in ihrer Lage dient den Leuten einigermaßen das Bewußtsein, daß „die drüben" es auch nicht besser haben. Müller meint, für die allgemeine Kriegslage hätten diese Kämpfe insofern Bedeutung, als sie zeigten, daß die deutsche Schlachtfront stark genug sei, um die gewonnenen Stellungen zu halten, bis der Zeitpunkt gekommen sei, um selbst zum Angriff überzugeben.
Berlin, 10. Jan. (WTB.) Der „Berliner Lokalanzeiger" meldet aus Kopenhagen: Deutsche Flieger haben neuerlich Armentiores bombardiert. wobei der Bahnhof und seine Umgebung schwer litten. Einige Stunden später wurde Armen- tiores von deutscher Artillerie beschossen. Auch über Hazebrouck erschien abermals ein deutscher Flieger, dessen Bomben aber nur Materialschaden anrichieten.
Berlin, 10. Jan. Aus Kopenhagen meldet die „Deutsche Tageszeitung": Wie aus Paris berichtet wird, gingen Zeppeline am Tage gestern über Calais und Gravelines und mehrere Flugzeuge überflogen Dünkirchen. Es wurden keine Bomben geworfen und man nimmt an, daß es sich nur um Erspähedienste gehandelt hat. Auch die Forts bei Boishoarn wurden von Fliegern beschossen.
Haag, 9. Januar. Der Bericht des russischen Generalstabs lautet: Am linken Weichselufer herrschte gestern überall Ruhe, abgesehen von der Front an der Bsura und bei Bolimow, wo einige Bewegungen stattfinden. Die Kämpfe nehmen allmählich die Methode des Belagerungskrieges an. Die Deutschen haben große Stahlschilder eingeführt, hinter welchen sie sich aus den Laufgräben nähern. Bei Such« nahmen sie einen Teil unserer Stellungen, konnten jedoch größtenteils wieder vertrieben worden. Die Lage in Galizien ist unverändert; unsere Offensive wird fortgesetzt.
Berlin, 10. Jan. Aus Sofia wird der „Voss. Zeitung" gemeldet, daß das ganze russische Gardekorps, das bisher in Polen operierte, vor dem orthodoxen Weihnachten nach Petersburg beordert und durch vier Reservebrigaden ersetzt wurde. Man erklärt dies zum Teil damit, daß in Petersburg größere Unruhen befürchtet werden und daß man das Gardr- korps vor der drohenden Katastrophe auf dem Kriegsschauplatz retten wollte.
Berlin, 9. Jan. Das „Berliner Tageblatt" meldet: In Petersburg wurde in der letzten Zeit eine Aeußerung des Grafen Witte vielfach kommentiert. In einer Sitzung der Zentralstelle der russischen Handels- und Industrie-Vereinigungen wurde die Deckung der russischen Kriegskosten erörtert. Graf Witte sagte: „Die Kriegsausgaben könnten nur durch große Anleihen gedeckt werden", wobei er hinzufügte, „das einzige Reich, das vom Krieg profitiere und auf Kosten des Krieges sich bereichere, sei England."
Genf, 9. Jan. (GKG.) Der „Malin" meldet aus Petersburg: Die russische Offensive im südlichen Polen und in Galizien ist durch überlegene feindliche Kräfte wieder aufgehallen worden. Der Vorstoß der Türken im Kaukasus oeranlaßte Rußland zu Abwehrmaßnahmen, die vorläufig den Zen- tralmächten eine fühlbare Erleichterung schaffen muß.
Berlin, 10. Januar. (WTB.) Die „Berliner Morgenpost" meldet über die letzten Kümpfe in O stafrika: In Tanga wurden 8000 Engländer und Inder gelandet, dis von den Deutschen, die ganz erheblich in der Minderzahl waren, in eine Falle gelockt wurden und am ersten Tage bereits den Brrlust von 600 Toten und Verwundeten halten. Am nächsten Tage wurden dis Engländer und Inder mit einem Verluste von 3000 Mann vollständig geschlagen. Unsere Verluste waren sehr gering.
Paris, 10. Jan. Der „Temps" meldet, daß der Kriegsminister angeordnet habe, daß die Gestellungspflichtigen der Jahresklasse 1915, die in den besetzten Gebieten ansässig sind und sich bisher nicht stellen konnten, sich den Rekrutierungsausschüssen des Jahrgangs 1916 stellen müssen.
Berlin, 9. Jan. Herr Weiter!« macht sich, wie der „Deutschen Tageszeitung" berichtet wird, darüber Sorgen, daß die „Pazifisten" angeblich auch in Frankreich dem Abschluß eines ehrenvollen Friedens mit Deutschland geneigt sind. Bon solcher „Gefühlsduselei" will Wetterl« nichts wissen. Cr schreibt: „Wenn Europa sich eines Jahrhunderts des Friedens und des Gedeihens erfreuen will, so ist unumgänglich notwendig, daß das Deutsche Reich verschwindet, ich sage „das Reich" und nicht die deutschen Staaten; unter der Bedingung, daß diese sich nicht wieder zusammenschließen können, wird Deutschland nicht mehr gefährlich sein."
London, 9. Jan. (WTB.) Im Oberhaus sagte Lord Haldane bei Erörterung der militärischen Lage, die Aufforderung zum Eintritt ins Heer sei in mustergiltiger Weise beantwortet. Es sei kein Grund, vorherzusagen, daß das Prinzip des Freiwilligendienstes einen Fehlschlag bedeuten werde. Falls die Notwendigkeit der Dienstpflicht erwiesen sei, werde die Regierung sich der Notwendigkeit fügen. Haldane fuhr fort: Wir kämpfen für unsere nationale Existenz. Nur ein Sieg, der die Wiederkehr des früheren Zustandes ausschließt, kann als befriedigend gelten. Die dem Lande gestellte Aufgabe ist sehr schwer, aber keine Mühe und keine Hilfsquelle des Landes soll gespart werden, um die große Aufgabe zu einem glücklichen Ende zu führen.
Berlin, 10. Jan. Der erste Ausweis der Reichsbank im neuen Jahre zeigt ein über Erwarten günstiges Bild. Auf allen wichtigen Konten treten wesentliche Entlastungen resp. Besserungen in Erscheinung. Die zur Regel gewordene Goldzunahme ist auch diesmal mit 19 Millionen Mark zu verzeichnen. Insgesamt beläuft sich jetzt der Goldvorrat auf 2111,8 Millionen Mark. Die Gesamtsumme der von der Reichsbank neu in den Verkehr gesetzten Darlehenskassenscheine zeigt im Vergleich mit den entsprechenden Beträgen der Vorwoche eine wesentliche Abnahme.
Berlin, 10. Jan. (WTB.) Nachdem das frühere Mitglied des Reichstags, Dr. Georg Weill, seiner Staatsangehörigkeit verlustig erklärt worden ist, hat der Präsident des Reichstages den Stellvertreter des Reichskanzlers um Veranlassung einer Neuwahl in dem Wahlkreis des früheren Abgeordneten Dr. Weill ersucht.
König Ludwig von Bayern hat aus Anlaß seines 70. Geburisfestes der Hindenburgspende Unterstützung der durch den Krieg Notleidenden) 100000 Mark überwiesen. In Anbetracht der Kriegszeit wurde auf Wunsch des Königs von allgemeinen Feiern im Bayernsande abgesehen.
Mailand, 9. Jan. Nach ausführlichen Berichten erfolgte der Tod Bruno Garibaldis bei Court de Chaussee in den Argonnen. Garibaldi erhielt einen Halsschuß. Seine Truppe erlitt so starke Verluste, daß sie nicht zur Front zurückkehren konnte. Von 23 Offizieren sind 15 gefallen oder verwundet.
Hamburg, 9. Jau. Das „Hamburger Fremdenblatt" hört von maßgebender Seite, daß allein im Bezirke des IX. Armeekorps* bei der Musterung des unausgeöildeten Landsturms die ärztliche Untersuchung rund 200000 dienstfähige Männer sestgestellt hat. Wenn wir auch nicht, fügt die „Voss.
^ Ztg." der Wiedergabe dieser Meldung hinzu, für einen jeden der 25 deutschen Korpsbezirke das näm- ^ liche Ergebnis erwarten können und wenn außerdem bei der nochmaligen Untersuchung und bei der Ein- ^ stellunz ein gewisser Prozentsatz der angegebenen i Zahl wieder zurückgestellt werden sollte, so reicht das Ergebnis doch hin. um den Eindruck zu recht- ^ fertigen, den sowohl die Neutralen, als auch unsere ^ Feinde von der Unerschöpflichkeit der deutschen ^ Wehrkraft gewonnen haben.
Hannover, 8. Januar. Wie der „Vossischen ^ Zeitung" von hier berichtet wird, soll jetzt mit der ^ Urbarmachung des rund 6000 Hektar großen sis«
, kalischen Moores bei Ehlershausen durch Kriegsgefangene begonnen werden. Es sind für diesen Zweck bereits 700 russische Gefangene dort eingetroffen. Bei der Kultivierung des 600 Hektar ' umfassenden Hochmoores im Kreise Bersenbrück sollen z 1500 Russen beschäftigt werden. Außerdem ist die ; Urbarmachung von 400 Hektar Hochmoor bei Vente ' und von über 500 Hektar Oedland in verschiedenen i Gemarkungen geplant.
Württemberg.
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! Stuttgart, 7. Jan. Unter zahlreicher Be- - teiligung hielt der Landesausschuß des Bundes der j Landwirte in Württemberg am Erscheinungsfest I im Saale des Herzog Christoph hier eine Sitzung. ! der vom Gesamtvorstand des Bundes Reichs- und Landtagsabgeordneter Dr. Rösicke-Görsdorf an- ! wohnte. Bei den Wahlen wurde Oekonomierat : Schund-Platzhof wieder einstimmig zum Landes- ^ Vorsitzenden gewählt. Es wurde die gegenwärtige wirtschaftliche Lage besprochen und einstimmig beschlossen, der K. Staatsregierung eine Reihe von Wünschen zu unterbreiten, die zur Zeit besonders dringend find. In einer Erklärung wird ausgesprochen, daß zur gleichmäßigen Ernährung des deutschen j Volkes eine Organisation der Verteilung der vorhandenen Vorräte an Getreide dringend notwendig sei, daß die Einführung der Höchstpreise für Getreide dringend notwendig sei, daß die Einführung der Höchstpreise für Getreide folgerichtig die sofortige Einführung von Höchstpreisen für Mehl und Brot bedingt, daß die Aufrechterhaltung der Milchwirtschaft und der Tierzucht die sofortige Festsetzung von Höchstpreisen für Futtermittel erfordert Endlich wurde gebeten, es mögen für die Frühjahrsbestellung von der Militärbehörde Arbeitskräfte, insbesondere durch Beurlaubung bäuerlicher Betriebsleiter in tunlichst weitem Umfang der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Der Versammlung wohnte auch die Mehrzahl der Landtagsabgeordneten des Bundes der Landwirte an. Eine Landesversammlung des Bundes der Landwirte findet in diesem Jahr nicht statt.
Stuttgart. 7. Jan. Die Ministerialabteilung für die höheren Schulen hat die Schulferien für das Jahr 1915 für die Schulen mit Oberklassen und diejenigen Schulen ohne Oberklassen, welche die für Schulen mit Oberklaffen bestimmte Ferienordnung angenommen haben, wie folgt festgesetzt: Osterferien 1.—19. April (je einschließlich); Pfingst- ferien 22.-26. Mai; Sommerferien außerhalb