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Stadtvikar Frank, pfer vor» und nachmittags die im Felde stehenden dcglicder bestimmt.) acht 8 Uhr in der Kirche, h, den 18 Nov., abendS Bibelstunde.

^tag, den 19. Nov., abendS libelstunde in Waldrennach. , den 20. Nov., abends Kriegsbetstunde.

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Amtsblatt wr sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

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Fernsprecher Nr. 4.

Telegramm-Adreffe: Enztäler, Neuenbürg"

183.

Neuenbürg, Montag den 16. November M4.

72. Jahrgang.

Der Krieg.

Kopenhagen. 14. Nov.National Tidende" meldet aus Rotterdam: Die Deutschen setzen ihre Angriffe unaufhörlich Tag und Nacht südlich von Roulers fort. Sie sperrten die Hauptwege nach Blankenberghe, Zeebrügge und Liffewighe. um eine Umgehung durch die ausgestreckten englischen Linien zu verhindern. Von Gent und von Süden kommen ständig Verstärkungen an. Pferde und Mann­schaften machen gewaltige Anstrengungen, schwere Geschütze nach Apern zu bringen. Die Deutschen machen unaufhörliche Nachtangriffe, unter­stützt durch schwere Artillerie.

Rotterdam, 14. Nov. (WTB.) DerMaas­bode" meldet aus Dünkirchen: Ein schwerer Nebel hängt über dem Schlachtfeld. Seit dem Fall Dix- muidens nehmen die Deutschen ohne Zweifel eine viel bessere Stellung als vorher ein. Die Truppen haben sehr viel unter den Ueberschwemmungen zu leiden. Man erwartet jeden Augenblick einen An­griff der Deutschen, die schweres Geschütz in Stell­ung gebracht haben. Das Ziel ihrer jetzt wieder kräftig aufgenommenen Offensive scheint vor allem zu sein, die Engländer aus ihren Stellungen zu vertreiben und gleichzeitig die Belgier abzuschneiden.

Berlin, 15. Nov. (WTB.) DenHamburger Nachrichten" wird aus Brüssel gemeldet: Aus bester Quelle kann bestätigt werden, daß zwischen Belgien und England sehr ernste Differenzen bestehen. Es heißt, daß jeder persönliche Verkehr zwischen König Albert und der englischen Heeresleitung aufgehört hat. Die Engländer suchen unter allen Umständen die vom König gewünschte direkte Verständigung mit Deutschland zu verhindern.

London, 16. Nov. (WTB. Nicht amtlich). Lord Roberts ist, einer amtlichen Mitteilung zu­folge, gestorben. Er befand sich in Frankreich auf Besuch bei den indischen Truppen, deren Oberbefehls­haber er früher war. Am Donnerstag zog er sich eine Erkältung zu, aus der sich eine Lungenentzün­dung entwickelte, der er rasch erlag.

Konstantinopel, 15. Novbr. (WTB) Die Blätter melden, daß der heilige Krieg, der gegen Frankreich proklamiert wurde, in Marokko an Ausdehnung gewinnt. Dem BlatteSaedet" zufolge, das in Tanger erscheint, sind 10 000 Marok­kaner unter Abdul Melik in Taza eingezozen. Sie nahmen die französischen Beamten gefangen. Es kam Mischen den Marokkanern und Franzosen auch in der Umgebung von Tanger zu einem Kampfe, wobei die Franzosen geschlagen wurden. Der Gou­verneur von Tanger soll die französische Regierung darauf aufmerksam gemacht haben, daß die Stadt von den Marokkanern genommen werde, falls er nicht in einigen Tagen Verstärkung erhalte. Mit den Verstärkungen wird es schwer halten. Den Ko­lonien wurden schon zuviel militärische Kräfte entzogen.

Athen, 15. Nov. (WTB.) Nach einer Mit­teilung aus guter amtlicher Quelle wird der Khedive, begleitet von 50 Personen, demnächst Konstantinopel verlassen, um das Kommando in dem Feldzuge gegen Egypten zu übernehmen.

Valparaiso, 15. Nov. (WTB.) Amtlich wird in Abrede gestellt, daß eine japanische Flotte an der Küste von Chile bemerkt worden sei. Es seien die deutschen SchiffeLeipzig" undDresden" gewesen, die ihre Vorräte ergänzten.

Konstantinoel, 14. Nov. (WTB.) Die türkischen Blätter zollen dem Heroismus der Offiziere und der Mannschaft der Emden hohes Lob.

Wien, 13. Nov. Der Kaiser zeichnete je 5 Millionen Kronen für die österreichische und die ungarische Kriegsanleihe. Die Gemeinde Wien zeichnete im ganzen 25 Millionen.

Wien. 13. Nov. (WTB. Nicht amtlich.) Von dem Kommando S. M. SchiffKaiserin Elisabeth" ist durch Vermittlung der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft iu Peking die Meldung hier eingetroffen, daß das genannte Kriegsschiff nach Erschöpfung der Munition versenkt worden sei, worauf seine Besatzung weiter gekämpft habe. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind von der Schiffsbesatzung 8 Mann gefallen. Fregattenleutnant Baierle und 80 Mann sind verwundet.

Tokio, 13.'Nov. (WTB. Amtlich.) Unter« irdische Minen explodierten am 11. Nov., während sie entfernt wurden und löteten 2 Offiziere und 8 Soldaten und verwundeten 1 Offizier und 56 Mann. Im Hospital in Tsingtau befinden sich 436 ver­wundete Deutsche.

Tokio, 15. Nov. (WTB.) Amtlich. Ein japanisches Torpedoboot wurde beim Minenfischen in der Bucht von Kiautschou zum Sinken gebracht.

Petersburg, 14. Nov. Aus Tientsin wird aemeldet: China überreichte in Tokio eine neue Protestnote wegen der Besetzung des chinesischen Telegraphenamtes in Weihaiwei durch japanische Truppen.

Berlin, 14. Nov. (WTB. Amtlich.) Eine Meldung desReuterschen Büros" aus russischer Quelle behauptet, daß zwischen dem 23. Okt. und dem 5. Nov. die Russen den Deutschen 22 000 Ge­fangene, darunter 323 Offiziere, mehr als 100 Kanonen und 4 Haubizen abgenommen haben. Wir sind ermächtigt festzusiellen, daß diese Angaben erfunden sind.

Berlin, 14. Nov. (WTB. Amtlich.) Die Nachricht ausländischer Blätter, daß einer der deutschen 42-Zentimeter-Mörser explodiert sei und daß die Explosion großen Schaden 'angerichtet habe, ist, wie amtlich festgestellt wurde, vollständig erfunden.

Berlin, 14. Nov. (WTB. Amtlich.) Es gehen noch immer bei der Post und bei den Paket- pedots der Heeresverwaltung Gesuche ein um Aen- derung der Adressen oder Rückgabe bereits eingereichter Pakete. Solchen Gesuchen kann ausnahmslos nicht entsprochen werden.

Berlin. 13. Nov. Wie wir erfahren, haben die Deutschen in Argentinien 375000 Mk. dem Reichskanzler für die Zwecke der deutschen Kriegs­führung auszahlen lassen. Die Deutschen in Mexiko hatten nach den letzten hier eingetroffenen Nach­richten weitere 150000 Pesos gesammelt.

Rotterdam, 12. Nov. Die französische Zeitung Gaulois" schildert den heldenmütigen Angriff einer württembergischen Brigade am linken Ufer der User folgendermaßen:Um 12 Uhr mittags hatten die Württembergs! in großer Zahl unter dem Schutz ihrer Artillerie mit Hilfe von Planken die Mer überschritten. Nach einem eine Woche lang anhaltenden Kampf war der Fluß durch gesunkene Boote, Baumstämme, Leichen von Menschen und toten Pferden verstopft worden. Mittlerweile hatten die Verbündeten eine Stellung weit hinter der Front besetzt. Die deutsche Infanterie, die sich am linken Ufer gesammelt hatte, bereitete sich zum Sturmangriff vor. Einige Kopfbedeckungen waren von den Verbündeten auf j den Rändern leerer Schanzen niedergelegt worden und zogen das Feuer der deutschen Artillerie auf sich. Die Württemberger rückten vor. Sie waren erstaunt, als sie die Schützen­gräben verlassen und nur einige Kopfbedeckungen vorfauden. In jenem Augenblick hörte man aus westlicher Richtung ein dumpfes Grollen. Das Geräusch wurde deutlicher und war dem Nahen der Flut ähnlich. Plötzlich brach das strudelnde, schäu­mende Wasser hervor, das Bäume und Leichen mit sich führte und alles vor sich Hertrieb. Von den deutschen Linien erhob sich ein Schrei der Wut und des Entsetzens. Die Flut kam und sofort waren die deutschen Schützengräben überströmt. Die

Württemberger retteten sich nach einem höheren Gelände, um aus dem Überschwemmungsgebiet herauszukommen.

Vernichtung zweier französischer Regi­menter. DieNeue Züricher Zeitung" schreibt u. a. über einen zwischen St. Mihiel und der deut­schen Grenze am 22. und 23. Okt. auf der ganzen Linie unternommenen Angriff französischer Truppen aus Toul: Die Franzosen hatten das Gelände schlecht erkundet und marschierten in parallelen Marsch­kolonnen bis auf etwa 400 Meter Entfernung an die deutschen Stellungen heran und begannen dann auszuschwärmen. Die Deutschen lagen in ihren Stellungen, die Geschütze und Maschinengewehre in die Feuerlinie der Infanterie, in die vorbereiteten Geschützstände vorgezogen, alles schußbereit. Kein Schuß fiel. Die Franzosen liefen förmlich in das Feuer hinein. Man ließ sie auf 200, auf 100, an einzelnen Stellen bis auf 50 Meter herankommen. Da begann mit einem male auf der ganzen Linie ein höllisches, mörderisches Feuer, das die fran­zösischen Schützenlinien. Unterstützungen und Reser­ven im wörtlichen Sinne hinmähte. Die deutschen Feldgeschütze sprühten ihnen ihre Schrapnells ent­gegen, die Maschinengewehre ließen ihr vernichtendes, ratterndes Strichfeuer spielen und die Infanterie gab Schnellfeuer ab. Die Wirkung dieses Feuer­überfalles war fürchterlich. In Haufen lagen die Leichen nachher übereinander, drei, vier Mann hoch an einzelnen Stellen. Die Schützenlinie wurde so­zusagen bis aus den letzten Mann vernichtet; was an Reserven noch vorgebracht werden konnte, brach ebenfalls unter dem wohlgezielten, ruhig abgegebenen Feuer der Deutschen zusammen' Der Angriff war blutig abgewiesen. Erst als die Ueberbleibsel der Reserven zurückfluteten, konnte die französische Ar­tillerie in Tätigkeit treten, während sie vorher teils durch den Nebel und die Dunkelheit der Morgen­dämmerung, teils durch die eigene, in der Gefechts­linie stehende Infanterie verhindert war, zu wirken.

Die Vernichtung einer Zuavenabteilung. (Aus einem Feldbrief in derFranks. Ztg."). Durch Telephon konnte auch die Artillerie von dem nächt­lichen Besuch unterrichtet werden. Ms die schwarzen Kulturträger auf 200 Meter heranzekommen waren, ging ein Höllenspektakel los. Obschon wir ein ver­nichtendes Feuer auch Maschinengewehre und Geschütze halfen mit auf die Angreifer richteten, wurden die Schwarzen immer näher Herangetrieben. Auch die französische Artillerie feuerte wie besessen auf unsere Stellungen. Die glühenden Geschosse, die Scheinwerfer und die Leuchtkugelgarben sorgten für ein feuriges Bild. Die Zuaven schienen ganz geblendet und liefen in den Tod direkt hinein. Fast alle wohl jüber 1500 wurden niedergemäht. Haufenweise bedecken sie das vor uns liegende Ge­lände. Die Franzosen blieben schön außerhalb der Schußweite und lehnten auch diesmal eine Waffen­ruhe zur Beerdigung der Toten ab, wodurch der Aufenthalt in den Schützengräben wenig angenehm wird. Obschon die Franzosen schätzungsweise 12 000 Granaten und Schrapnells uns widmeten, hatten wir nur 8 Tote und 30 Verwundete. Sie schießen äußerst freigebig. Uns laden sie ebenfalls zum eifrigen Schießen ein, indem sie fahrende Puppen spiäen" lassen. Auch manche andere Unterhaltung wird ersonnen und so gehen gute und schlechte Tage im Schützengraben vorüber. Wir kommen aber auch stetig vorwärts.

Der Niedergang des britischen An­sehens. Bittere Pillen bekommt England aus den Vereinigten Staaten zu schlucken, wo man eine ganz erhebliche Minderung des englischen Ansehens klipp und klar feststellt. DieWashington Post", die bither seit Beginn des Krieges mit der Sache der Verbündeten sympathisierte, greift jetzt England heftig in einem Leitartikel an. der mit größeren Lettern gedruckt ist und viel Beachtung fand. Unter dem