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fliaung zu stellen und bei den Arbeitsämtern und Arbeitsnachweisen der Wanderarbeitsftätten sich zu melden. Bei der Kgl. Zentralstelle für die Land- Wirtschaft sind bereits ähnliche Angebote eingegangen. Die Lanwirte werden ersncht. ihren Bedarf an Arbeitskräften bei den Oberämtern anzumelden. Die Kgl. Eisenbahnoerwallung hat Fahrpreisermäßigung für die Beförderung der Erntearbeiter in Aussicht gestellt.
Stuttgart. 6. August. (Vom Obstmarkt.) Auf dem heutigen Großmarki war die Kauflust flau. Die Preise waren: Heidelbeeren 15—16 Pfg. Johannisbeeren 10. Stachelbeeren 5—6, Pflaumen 5—7. Pfirsiche 15—25, Aprikosen 15—28. Aepfel 8—16 Psg. per Pfund.
Kus StaSt, Bez irk u nS Umgebung.
Seine Majestät der König hat die evangelische Pfarrei Schömberg. Dekanats Neuenbürg, dem Pfarrer Supper in Schlat, Dekanats Göppingen. übertragen.
Seine Majestät der König hat den Dekan Roos in Calw seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt und ihm bei diesem Anlaß das Ritterkreuz des Ordens der Württ. Krone verliehen.
Neuenbürg. 5 Aug. (Gemeinderatssitzung am 4. August). In der heutigen Sitzung kam die gegenwärtige ernste Lage zur Sprache und es wurde mit Bedauern erwähnt, daß auch hier schon unnötige Lebensmittelpreisfteigerungen vorgekommen seien. Um solchen Vorkommnissen für künftig vorzubeugen. hält es der Gemeinderat für zweckmäßig, demnächst eine Kommission einzusetzen, welche erforderlichenfalls auf Stadtrechnung Vorräte anschafft und solche feilbietet. Wenn nötig, sollen schärfere Maßregeln ergriffen werden, um die Bevölkerung vor Ausbeutung zu schützen. Diese Kommission hätte auch die Pflicht, den Angehörigen der eingerückten Mannschaften mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. — Als Stellvertreter des einberufenen Polizeidieners Stäbler wurde Graveur Christian Schumacher bestellt.
Neuenbürg, 7. Aug. Der Bezirksobmann des Kriegerbundes hat an die militärischen Vereine des Bezirks folgendes Ausschreiben erlassen:
„Feinde ringsum bedrohen unser geliebtes Vaterland! Da ist es eine tröstliche Genugtuung, daß auch die Kameraden aus unserem Bezirk ohne Unterschied mit leidenschaftlicher Begeisterung dem Rufe ihres Kriegsherrn gefolgt sind und noch folgen werden. Mit berechtigtem Stolz verzeichnen wir diese Tatsache und wir schöpfen daraus die frohe Zuversicht,, daß unseren Waffen mit Gottes Hilfe der Sieg beschieden sein möge.
Für diejenigen Kameraden, welche nicht zur Fahne berufen sind, erwächst hieraus die doppelte Pflicht, nicht nur für die Familien der ausmarschierten Kameraden zu sorgen, sondern auch im Interesse der Landesverteidigung bei den Behörden ihre Dienste anzubieten. In beiderlei Hinsicht verweise ich auf meine Bekanntgabe und den öffentlichen Aufruf im heutigen „Enztäler".
Diese ernsten Zeiten erfordern die Beihilfe eines
Jeden und so darf ich hoffen, daß ein jeder Kamerad nach Kräften seine Schuldigkeit tue."
Unter anderem wird noch mitgeteilt, daß bis zur weiteren Entwicklung der Dinge die Ausbezahlung von Sterbegeld aus der Bezirkssterbekasfe eingestellt wird.
Pforzheim, 4. August. Der Bürgerausschuß genehmigte heute in Mündiger Sitzung den Antrag des Stadtrats, wonach der Beschluß vom 2. Juli, die Aug. Kayser'sche Millionenerbschaft anzunehmen, aufgehoben wird, nachdem die Veruntreuungen im Bankverein zu Lebzeiten Aug. Kaysers den Wert dieses Erbes stark herabgesetzt und den Bankverein in Gefahr gebracht haben. Der Stadtrat wird ermächtigt, die Erbschaft auszuschlagen, aber es ist ein schriftlicher Vertrag mit dem nunmehrigen Alleinerben Robert Kayser zu machen, wonach das Erbe der Hilfsaktion für den Bankverein zugut kommt und etwa übrig Bleibendes wieder der Stadtgemeinde zufließt. Nach dem Lauf der Dinge werden außer ff Aug. Kayser bezw. seinem Erbe wohl auch noch die Aufsichtsräle und Revisoren des Bankvereins für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden, soweit sie ihre Aufsichtspflicht versäumten. Man hofft sicher, daß es gelingt, einen Konkurs des Bankvereins zu vermeiden und ihn zu sanieren, obgleich der jetzige Zeitpunkt der denkbar ungünstigste ist. Die Gläubiger selbst dürfen nichts verlieren.
Pforzheim, 5. Aug. Der bisherige Bankdirektor Fritz Krämer vom Pforzheimer Bankverein ist nach neueren Nachrichten in Durlach verhaftet - worden. Direktor Fritz Hermann hat seine Flucht ! von London nach der amerikanischen Union fortgesetzt.
j Verstärkte Beschränkungen für den Post-, ! Telegraphen- und Fernsprechverkehr mit dem i Ausland.
Der Postverkehr zwischen Deutschland und England ist gänzlich eingestellt und
findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht j mehr statt. Es werden daher keinerlei Postsendungen I nach dem angegebenen fremden Land mehr angenommen. bereits vorliegende oder durch die Briefkasten zur Einlieferung gelangende Sendungen werden den Absendern zurückgegeben.
Der private Telegraphen- und Fernsprechverkehr zu und von diesem Land ist ebenfalls eingestellt.
K. Geueraldirektiou der Posten und Telegraphen.
Beschränkungen in der Annahme und Beförderung von Postsendungen sowie im Postkredit- und im Postscheckverkehre.
Die Verhältnisse machen die sofortige Einstellung des Postanweisungs-. des Postkredit- brief-, des Po st Nachnahme- und des Post- auftragsverfabrens in den Ober-Postdirektions- bezirken Straßburg (Eis.). Metz, Trier, Gumbinnen, Königsberg (Pr.). Danzig, Bromberg, Posen, Breslau und Oppeln erforderlich. Postanweisungen, Postnachnahmesend- ungen und Postauftragsbriefe sind daher bis auf weiteres im Verkehr nach und von den Postanstalten
der genannten Bezirke nicht zulässig; auch die Ausstellung von Postkceditbriefen sowie die Auszahlung von Beträgen auf Grund solcher Poftkreditbriefe wird für die bezeichneten Bezirke aufgehoben; ferner können daselbst weder Einzahlungen auf Zahlkarlen für ein Postscheckkonto noch Auszahlungen auf Zahlungsanweisungen der Postscheckämter erfolgen. Die Postscheckämter haben die an Empfänger in den in Frage kommenden Orten bar zu zahlenden Scheckbeträge mittels Wertbriefs abzusenden.
Letzte Nachrichten u TelegramML
"lV. Berlin, 5. Aug. Es ist fast ausgeschlossen, daß fremde Luftschiffe oder Flieger Berlin erreichen werden. Zahlreiche deutsche Flieger, auch deutsche Luftschiffe, find dagegen auf Uebungsflügen, auch in der Provinz Brandenburg und über den westlichen Vororten von Berlin usw. Viele unserer braven Flieger sind, wenn nicht von allen Seiten Ruhe und Besonnenheit bewahrt wird, den schwersten Gefahren ausgesetzt. Es ist daher unter allen Umständen jedes Schießen auf Luftfahrzeuge zu unterlassen.
Berlin, 6. Aug. Außer dem deutschen Katholikentag sind auch der sozialdemokratische Parteitag und der für Oktober nach Köln einberufene Nationalliberale Parteitag abgesagt. — Dasselbe wird wohl auch bei dem Parteitag der Fortschrittlichen Volkspartei der Fall sein.
Berlin, 6. Aug. Da von den 9000 Angestellten der großen Berliner Straßenbahngesellschaft jetzt schon 4475 zu den Waffen einberufen sind und weitere 2 bis 3000 beim Landsturmaufgebot folgen werden, hat die Direktion beschlossen, bei den Anhängewagen die Frauen als Schaffnerinnen zu verwenden.
München, 6. Aug. Bei der bayerischen Vereinsbank wurden 40 000 Mk. russische Staatsgelder, der Restkredit des Gesandten, beschlagnahmt.
Wien. 6. Aug. Bei der Ersten österreich- j ischen Sparkasse und der Zentralsparkaffe der Gemeinde Wien haben heute nach Meldungen der Abendblätter die Einlagen die Rückzahlungen bedeutend überschritten. Der Verkehr der Parteien nahm einen normalen Verlauf, was ein Zeichen der vollständigen Beruhigung der Einleger ist. Ebenso ist das Escomptegeschäft der Oesterreichisch-ungarischen Bank vollständig in normale Bahnen zurückqekehrt.
Wien, 6. Aug. Das „Serbische Pressebüro" verbreitet über die Feindseligkeiten zwischen Serbien und Oesterreich-Ungarn sowie über die Haltung und das Vordringen der österreichisch-ungarischen Truppen Meldungen, welche teils entstellt, teils tendenziös frei erfunden sind. Die beste Entkräftung dieser Meldungen sind die wahrheitsgetreuen offiziellen Mitteilungen, welche das K. und. K. Telegraphen- und Korrespondenzbüro über den Konflikt zwischen Serbien und Oesterreich-Ungarn verbreitet.
'liV. Paris, 6. Aug. (Ueber Kopenhagen.) Im Schwarzen Meer ist ein österreichischer Dampfer beschlagnahmt worden.
London, 6. Aug. Der deutsche Dampfer Tryand ist mit 17 Mann Besatzung im Kanal bei Manchester zurückgehalten worden.
Bekanntmachung«»! unN Prwat-klnzÄgsm»
SeyiMS des Ministeriums des Innern, detr. de« Verkehr mit Kriestnnde«.
Auf Grund des Art. 7e und 51 des Polizeistrafges. vom 27. Dezember 1871 (Reg.Bl. S. 391) in der Fassung des Gesetzes vom 4. Juli 1898 (Reg. Bl. S. 149) wird nachstehendes verfügt:
8 1 -
Es ist Verbote«, Tauben zur Beförderung von Nachrich- ttü ohne Genehmigung der Generalkommandos zu verwenden.
8 2 .
, Die Besitzer von Brieftauben, die dem Verbände deutscher Briestaubenliebhaber Vereine nicht angehören, haben der Orts- polizeibehörde über die Zahl und den Aufenthaltsort der Diere unter Angabe der Linie, für die sie eingeübt sind, sofort Mitteilung zu machen.
Wer Brieftauben beherbergt, die nicht einem Mitglieds des Verbandes deutscher Brieftaubenliebhabervereine angehören, hat diese Tiere der Ortspolizeibehörde auszuliefern, d-i über sie verfügt.
Aufgefundene Brieftauben sind ohne Berührung der etwa an rhnen befindlichen Depeschen an die nächste Zivil- oder Militärbehörde abzuliefern.
8 3.
Gegenwärtige Verfügung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft.
K. Forstamt Laugenbraud.
Wklhslj-Ammhch-
Vcrklillf.
Der auf den 11. Aug. 1914 ausgeschriebene Nadelstammholzverkauf findet nicht statt.
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bester Qualität, das Liter zu 45
Kanzleitinte
in verschiedenen Fabrikaten und Füllungen,
Copiertirrte
in verschiedenen Füllungen,
Tinten-Pulver
zur Bereitung von 1 Liter tiefschwarzer Kanzleitinte, 1 Päck- chen 80 empfiehlt die
C. Meeh'sche Buchdruckerei.
Finanz-Departement.
Bekanntmachung des K. Finanzministeriums, freiwillige Steuereutrichtung betreffend.
Die Verbindung der Wehrbeitragsveranlagung mit der Veranlagung zur Einkommen- und Kapitalsteuer auf 1. April 1914 hat es mit sich gebracht, daß die Steuerzettel und Veranlagungsbescheide ungeachtet angestrengtester Tätigkeit noch nicht an alle Steuerpflichtigen ausgegeben werden konnten. Es wird allem aufgeboten, die Steuerveranlagung trotz des durch die Mobilmachung verringerten Personals zu beschleunigen und die Steuerbehörden werden zur raschen Erreichung dieses Ziels ihr Aeußerstes tun. Andererseits erscheint es, da die Staatskasse bei den gegenwärtigen Verhältnissen sehr großer Mittel dringend bedarf, als die vaterländische Pflicht jedes einzelnen Beitragspflichtigen. zu ihrer Beschaffung auch in seinem Teil nach Kräften beizutragen. Demgemäß ergeht hiemit an alle Steuerpflichtigen die Aufforderung, ohne Rücksicht auf die Fälligkeitstermine ihre Leistungen an Einkommensteuer, Kapitalsteuer. Wkhrbeitrag freiwillig und uuverweilt an die zuständigen Steuerstellen ab- zusühren; sofern ihnen ihre Steuerschuldigkeit derzeit noch nicht eröffnet sein sollte, unter eigener Abschätzung des mutmaßlichen Betrags, für den bei der Einkommen- und Kapitalsteuer in vielen Fällen der im letzten Jahr (1913) entrichtete Steuerbetrug einen Anhalt geben wird.
Stuttgart, den 4. August 1914. Pistorius.