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S«r>cht»stanu >2v i«i<lc e«U» >pc-lin».

Nr. 55

Amts- unä Knzestteblall für öen Oberamlsbezirk (alw.

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Dienstag, den 6. März 1928

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verantwortl. Schriftleitung: Zrieckrich Hans Scheele Ornkk un«i Verlag öer A Oelschläger'ichen Bucbäruckerei.

101. Jahrgang.

Der Marine-Etat im

Das Panzerschiff wird gebaut

Tie - State für das P- '.rcrschiss bewilligt.

TU. Berlin. 6. März. Im HanShaltSausschuß d-S Reichstages fand gestern die Aöftimmung über die 1. Skate für das Panzerschiff statt. Sie wnrde mit 18 gegen 12 Stim­men der Sozialdemokraten, Kommunisten, Demokraten und des Bayerischen Bauernbundes bewilligt.

Mittwoch Parteüührerkon'crenz in der Reichskanzlei.

TU. Berlin, 6. März. Wie dasVerl. Tageblatt" meldet find die Vorsitzenden der Fraktionen und ihre Sachbearbeiter im Hauptausschuß des Reichstages für Mittwochabend 5 Uhr zu einer Konferenz in die Reichskanzlei gebeten worden, in der der Reichskanzler den Parteiführern vrrtraullche Mittei­lungen über die Phöbns-Angclegenheit und den Fall Loh­mann machen wird.

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WirlschaslSdeballe im Reichstag

Berlin, g. März. Die wirtschastspolitischc Aussprache im Reichstag wurde gestern mit ausgesprochener Lustlosigkeit fortgesetzt. Man theoretisterte gegeneinander. Der Volks- partetler v. Raumer polemisiert« vom Unternehmerftand- puukt aus gegen dlc Sozialdemokratie und deren marxistische Glaubenslehre, wobei er aus der Abneigung der ihm nahe, stehenden Kreise gegen das Schlichtungswesen kein Hehl machte. Der Berliner HandelSkammcrsyndikuS Meyer (Dem.) stellte der Wirtschaftspolitik der gegenwärtigen Ne­gierung, mit der er scharf ins Gericht ging, das demokratijchL . Programm entgegen^ Die Regierung, so führte er auS, haiu ihre Versprechungen ans Beseitigung der wirtschaftsfeind-

Zusammentritt des

Die Danziger Fragen wiederum vertagt

TU Genf, 6. März. Der Völkerbundsrat ist gestern zn seiner ersten Sitzung zujammengetreten, die wie üblich ge­heim mar. In dieser Sitzung dürste die Mehrzahl der aus der Tagesordnung der Ratstagung stehenden Punkte ver­handelt ward sein. Aus der Tagesordnung stehen u. a. der Danziger Eiscuöahnerstreik und verwandte Hragen, Perso- nalerncnnunge», rumänische und armenische Flttchtlingsfra- gen und Opiumhandel.

Der Völkerbundsrat hat, wie wir erfahren, beschlossen, die Fragen der Danziger Wefterplatte, sowie der Anlegung von polnischen Kriegsschiffen im Danziger Hasen von der osst-iellen Tagesordnung der gegenwärtigen Session abzntetzen. Da das Dokument des Gutachtens des Haa­ger Schiedsgerichts in der Danziger Eisenbahner« frage bisher in Gens noch nicht eingetrossen ist, wurde auch dieser Punkt, der ursprünglich gestern verhandelt werden sollte, von der.Tagesordnung abgesetzt »nd aus eine der nächsten Sitzungen des RateS verschoben.

Mandatssrage« vor dem Völkerbundsrat.

Im Anschluß an die Geheimsthung des VölkerbundsrateS fand unter dem Vorsitz des kolumbischcn Delegierten Uruttta eine kurze öffentliche Sitzung statt. Nachdem der Rat einen Bericht über die griechische Flücht- ltngssürsorge entgegengenommcn hatte, befaßte er sich mit dem lausenden Bericht über die letzte Tagung der Mandatskommission. In diesem Bericht werden die Manüatarmächte ausgesordert, der Mandatskommission Mitteilung über das nationale Statut der Einwohner, über die postalischen Einrichtnngen und Tarife z» machen. Es wird ferner hervorgehoben, daß die Arbeiten der Kommission die gegenwärtigen Verhandlungen zwischen England und dem Jrakgcbiet nicht berührten.

Die erste Unterredung Stresemann-Briand.

TN. Genf, s. März. Gestern um 18 Uhr hat die erste Un­terredung zwilchen Stresemann und Briand im Hotel des BerghueS stattgesunden. Ueber den Inhalt -er Unterre­dung, die etwa in Stunden dauerte, wird zunächst von bei- den Selten Stillschweigen bewahrt. Es wurde lediglich er­klärt, daß heute eine Erklärung in der JnvestigationSfragc zu erwarten sei.

Man nimmt gegenwärtig an, daß der Rat heute in einer geheimen Sitzung die Verhandlungen über den Jnocstiga- tionSantrag der Kleine« Entente gegen Ungar« beginnen wird. Es stehe« gegenwärtig ein« Reihe von Kompromiß-

Haushaltsausschuß

lichen Schranken nud aus Förderung des Handelr.uertragS- werks nicht gehalten. Nicht ein autonomer Zoll sei er­mäßigt, dagegen seien eine Reihe wichtiger Leveusmittcl zölle erhöht worden. Die Erhöhung der deutschen Zoüein- nahmen bedeute gleichzeitig Erhöhung unseres Preis­niveaus. Das einzige, was das Kabinett für die Preissen­kung getan habe, seien Ermahnungen an den Kleinhandel und das Handwerk gewesen. Der Neichsernährungsinlnister betätige sich fast ausschließlich als Hemmschuh der Außen- handelspoltttk, Dle Demokratische Partei lehne diese Wirt­schaftspolitik ab. Sie erblickte das Kernproblem in der Er­mäßigung des Preisniveaus und in der Hebung der Ausfuhr. Sie fordere, daß mit der Herabsetzung der autonomen Zölle endlich Ernst gemacht, und daß namentlich der gewerbliche Mittelstand gefördert wird. Die Wirtschaftliche Vereinigung forderte d!: Zusammenfassung des Wirtscha^ts.nd Arbeits- Ministeriums zn etnem gemeinsamen Ressort.

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Schließung des Neichsentschädigungsamls

TU Berlin, 6. März. Das Reichsentschädigungsamt, ge­gen dessen Vizepräsidenten am Samstag das Revolveratten­tat verübt wurde, wird bis aus weiteres für alle Besucher geschlossen bleibe» und unter Polizeischuh gestellt. Ais Grund wird angegeben, daß die Dezernenten gerade jetzt vor -er endgültigen Festsetzung der Entschädigungsansprüche d rart von Besuchern überlaufen werden, daß ihnen keine Zeit mehr zur Arbeit übrig bleibt. Mitgewirkt habe bei dem Ent­schluß auch die Talsachtv dast sie Beamte» jett-dem Attentat mit Drohbriefen und Ankündigungen, das Amt werde noch in die Lust gesprengt werden, überschüttet werden.

Völkerbundsrats

Vorschlägen zur Erörterung, u. a. daß der Völkerbundsrat Ungarn seinen Tadel erteilen soll oder eine besondere Un- tersnchungskommisston entsendet, ohne daß hierbei offiziell das Jnvestigatlonsversahren aufgerollt wird, gegen das so. wohl von englischer als auch von italienischer Sette eine ausgesprochene Abneigung besteht. Ans deutscher Seite lehnt man nach wie vor das offizielle Jnvestigatlonsversahren gegen Ungarn ab. Auch würde man dem Ersuchen, aus An­laß der ungarischen Anvestigation offiziell die prinzipielle Frage einer Revision des JnvestlgatlonsprogrammS aufzu- rollcn, ablehnend gegeuüberstehen, da rnan die Jnvestiga- tionsfrage durch die Protokolle vom Dezernber 1921 und 1926 als endgültig erledigt ansieht.

Brtanb über seine Unterredung mit Stresemann.

TU. Genf, 6. März. Der französische Außenminister Briand erklärte gestern abend einigen Pressevertretern über den Verlauf seiner Unterredung mit Dr. Stresemann, man befinde sich gegenwärtig aus dem Wege einer Lösung der JnvestigatioSfrage und er hoffe, daß ein allerseits befriedigendes Resultat Zustandekommen werde. Es ver­lautet ferner, daß in dieser Unterredung die Rheinland­frage einen breiten Raum eingenommen habe, doch wer­den vorläufig von seiner Seite irgendwelche näheren Mit­teilungen hierüber gemacht.

Kompromitzverhandlnngcn in der JnvestigattonSsrage.

LU Gdnf, 6. März. Im Laufe des gestrigen Abends haben fortgesetzt Verhandlungen -wischen den Außenmini­stern und Delegierten über die im Vordergrund stehende JnvestigattonSsrage gegen Urgarn stattgefunden. Der außerordentlich komplizierte Charakter dieser Frage, der Zusammenhang mit dem aktuellen politischen Problem der Balkanpolittk und dem Kontrollrecht des Völkerbundes füh­ren zu einer mtgewühnlichen Erschwerung der Verhandlun­gen. Der Italienische Delegierte Scialoja hatte gestern abend eine längere Unterredung mit dem ungarischen Außenmini­ster Walko und sodann eine Rücksprache mit Chamberlain. ES scheint gegenwärtig von französischer Seite der Vorschlag in den Vordergrund gerückt zu werden, entweder eine be­sondere Kommission auS militärischen oder ztvilen Sachver­ständigen oder lediglich eine besondere Auskunftsperson zur Untersuchung der Sankt Gotthard-Affäre zu entsenden. Fer­ner soll die italienische Negierung veranlaßt werden, das ge­samte Maschlnengewehrmaterlal -nrückzunehmen, während die ungartsche Negierung den JdentitätennachweiL für -aS Material zu führen hätte. Die englische Delegation legt sich zur Zeit größte Znrückhaltnng ans. Bonseiten -eS engst.

Tages-Spiegel

Der HanshaltsanSschutz deS Reichstages genehmigte Re erst« Rate znm Bau -es im Marineetat «ngefor-erten Panzer» krenzers. ,

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Deutschland wird bis zur Beilegung des Konflikts «it Est­land keine» neuen Gesandten in Reval ernenne«.

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Tie polnischen Wahlen brachten im ehemals dentsche« Teil­gebiet einen Mandatsznwachs flir die Demschcn von acht ans dreizehn.

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Die VSlkerbnndSratStagnng wurde gestern in Sens eröff­net. In der erste« Sitzung wurde« die Danziger Frage» von der Tagesordnung abgesetzt.

Stresemann hatte gestern mtt Brtand eine einftitn-ige Un­terredung.

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Die «agarische Waffenschmnggelasfitre soll heute in eine« Konferenz -er Außenminister der Großmächte »nte« de« Borfltz DrnmondS besprochen »»erde«.

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DaS erste Postflngzeng ans der Linie Frankreich-Südamerika» -aS am Freitag Casablanca «erließ, ist bisher nicht in St. Louis eingetrossen. EL gilt als verloren.

scheu Außenministers wird erklärt, daß England in dieser Angelegenheit nicht Richter sei und infolgedessen seine Stel­lungnahme nicht bekanntgeben könne, doch dürsten zweifel­los auch von englischer Sette gegenwärtig energische Ver­suche im Gänge sein, ekne Kompromißlösung herbeizusllh- ren.

Di« Saardelegation in Gens eingetrossen.

TU. Eens, 6. März. Gestern ist die Saardelegation unter Führung deS Kommerzienrats Röchling eingetrossen. -Der Rat wird sich während dieser Tagung mtt der Neubildung der Saarregierung, insbesondere aber mtt der Ernennung eines Nachfolgers für das ausschetdende belgische Mitglied der Saarregierung, Lamberts, zu beschäftigen haben. Eine Einigung über den Nachfolger ist bisher noch nicht erzielt worden.

Fünf-MLchtc-Besprechung über de« WeltfriedenSpakt.

TU. Genf, 6. März. Rach den bisherigen Dispositionen wird sür heute eine Besprechung der fünf Mächte England, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan erwartet, aus der der Vorschlag der Regierung der Vereinigten Staaten aus Abschluß eines internationalen Weltfriedenspaktes znm ersten Mal zur Erörterung gelangen soll

Die polnischen Sejm-Wahlen

- Deutsche Wahlerfolge.

TU Warschau, S. März. Nachdem jetzt aus sämtlichen 61 polnischen Wahlbezirken die vorläufigen Wahlergebnisse vor­liegen, lasten sich die MandatSztffcrn zusammen mit den aus dle einzelnen Listen entfallenden Mandate der EtaatSlisten folgendermaßen berechnen:

RegiernngLpartei 195 Mandate. Sozialisten 62, Wyznw» lenle 36, Nationale Arbeiterpartei S, Bauernpartei DombSkt 25. Kommunisten 5, Minderheitenblock 87 Mandate. Natlo. naldemokraten 86, Christliche Demokraten und Plasten 31. Kleine Parteien: Ukrainische Selrob links 8 Mandate, Ukr. Selrob rechts 9. Ukr. Nadikalsoziallsten 1V, Ukr. Petroscho-, witschpartei 1 Mandat, Nationale Inden 1. Radikale Bau^ ern 1, Komm. Bauern 8, Rüsten 1, Lok. Listen 13 Mandate.

Während tn den ehemals deutschen Gebieten der Minder­heitenblock eine« bnrchschlagende» Erfolg hatte, gestaltete sich das Wahlergebnis in den östlichen Minderheitengebieten weit ungünstiger als erwartet. Die Zahl der Mandate ist sowohl bei den Juden, Weißrussen als auch bet den Ukrai­nern znrückgegangen.

Meldungen a«S Lemberg zufolge ist man in ukrainischen Kreisen über das Wahlresultat in der polnischen Ukraine aufs höchste erstaunt. Es erscheint völlig unerklärlich, daß in einzelnen Bezirken, deren sämtliche Mandate bet der Wahl im Jahre 1922 aus den Mtnderheitenblock sielen, diesmal überhaupt kein Mandat errungen wurde. In den drei Wahl­kreisen Wolhyniens, in denen 1923 sämtliche 16 Mandate auf den Minderhettenblock sielen, hat der Minderheltenblock diesmal den amtlichen Bekanntmachungen »nsolge nur ein einziges Mandat erhalte», «ährend der RegiernngSbiock. von besten Anhängerschaft man dort vorher garnichtS «ntzte, mtt 10 Mandaten ans der Wahl heroorgtng.