Feuerschein in. der Richtung gegen Dennach. Es > brannte die in der Markung Dennach gelegene sogen. Schwanner Säg mühle des Holzhändlers Ludwig Aldinger in Schwann. Die Rotenbach« Fabrikfeuerwehr unter ihrem Kommandanten E. Holzer rückte alsbald aus. Ihrem energischen Eingreifen ist es zu verdanken, daß der an das Sägmühlegebäude unmittelbar angrenzende und deshalb vom Feuer stark gefährdete Wald verschont blieb. Der Gebäudeschaden beträgt etwa 7000 Dazu kommt noch Holzmaterialschaden. Die Sägmühle stand seit 1. April ds. Js. außer Betrieb. Die Brandursache ist auf Brandstiftung zurückzuführen. Der Täter konnte bis jetzt nicht ermittelt werden.
Bad Liebenzell. Die Sonntage der letzten Zeit brachten uns einen äußerst starken Fremdenverkehr. Liebenzell zeigt sich aber auch im Fest- gewand. Der Wald bietet durch die verschiedenen Schattierungen in Grün ein herrliches Farbenspiel, denn in keinem andern Revier findet man so viele Arten ausländischer Nadelhölzer als gerade im Revier Liebenzell, z. B. die Weymulhskiefer, Douglastanne, Thuja und Cypresse. Schon hat sich auch eine Anzahl Kurgäste eingesunden. Manche Verbesserungen werden dieselben hier finden. Die Eisenbahnverwalt- ung ließ den Bahnhof erweitern, um den gesteigerten Ansprüchen des Verkehrs genügen zu können, sowie einen hübschen Gehweg zum Bahnhof anlegen. Mit großem Kostenaufwand läßt die Gemeinde die Hauptstraße der Stadt, die Kirchstraße, umbauen und beiderseitig Gehwege anbringen. Auch die Bautätigkeit beginnt wieder eine regere zu werden. Einige Neubauten sind bereits erstellt, andere werden folgen. Mit dem Bau eines stattlichen Volksschulgebäudes wird im Lauf des Sommers begonnen werden.
Pforzheim, 25. April. Am Wehr bei der Benckiser'schen Fabrik hat man gestern vormittag auch die Leiche der 10 jährigen Tochter der Frau des Zurichters Fehr von der Wilhelmshöhe gefunden, die am 20. ds. Mts. als Leiche an derselben Stelle geländet wurde. Dem Kind waren die Arme mit ^ einem Seil gefesselt. Offenbar hat es die Mutter, ' die krank war, mit in den Tod genommen. -
Warnung vor dem Ankauf von Geheim- >> Mitteln. Im Wege des Hausierhandels haben in letzter Zeit verschiedene Personen im Bezirk Spaichingen und in den benachbarten Bezirken „Thüringer Kräutertee" und „Eukalyptusöl" oder „Eukalyptuswasser" feilgeboten und in erheblichem Umfang auch verlaust. Der Verkaufspreis stand in gar keinem Verhältnis ^ zu dem Wert der Ware. Außerdem sind die ge- - nannten Mittel als Geheimmittel vom Verkauf im Wege des Hausierhandels ausgeschlossen. Das Ober- l amt Spaichmgen erläßt daher eine öffentliche Warnung ' vor Personen, die mit solchen Mitteln hausieren gehen. j
Vermischtes. i
„Der Mangel des Kittelsacks". Die ! »Zeit" bringt allerlei Notizen „Aus dem Tagebüchel" < von Peter Rosegger, darunter auch einige über E die T aschenlosigkeit des Damenkleides", über
die Rosegger einige sachlich-fachlich verständnisvolle Wörtlein zu sagen weiß: „Bei allen Unbegreiflichkeiten der Frau ist mir die unbegreiflichste — der Mangel des Kittelsackes. Kittel hat die Dame ja gar keinen an, sondern eine Robe oder wie man das Ding sonst nennt. Aber selbst die bekittelte Bäuerin hat ihre Sachen, so etwa das Geldtäschchen, im warmen Versteck geborgen zwischen Busentuch und Brüsten. Weil im ganzen Kleid keine Tasche vorhanden ist. Die Tasche! Der Schneider tul's nicht, sie würde den schönen Wuchs stören. Die Taille, die Modefalten! Für Kleinigkeiten, die man immer bei sich haben muß, hat die Dame ein Hand- täschchen. das nicht etwa mit schmucken Kettchen am Gürtel hängt, sondern das sie frei in der Hand trägt. Ein Ledertäschlein, gar nett und zierlich und lieblich — viel lieblicher als das vor Schreck und Aerger entstellte Antlitz der Dame, wenn sie plötzlich diese Handtasche verloren hat. — Gestern sah ich eine solche Unglückliche. Sie schoß durch die Herren- gasse von einem Wachmann zum anderen: Ihr Handtäschchen sei ihr gestohlen worden. Mit Geld! Ihr sonst sehr feines Angesicht war schrecklich anzuschauen; lodernde Wangen, wie wahnsinnig rollende Augen, fletschender Mund mit Jammergeschrei. Unweit hinten eilte ein junger Mensch, barhaupt, ohne Ueberrock; ein Plattenbruder! dachte ich, und der hatte das Handläschchen. Aber anstatt von der verzweifelten Dame hinweg, eilte er auf sie zu, übergab ihr die Tasche, die sie in einer Delikatessenhandlung liegen gelassen hatte. Fünfzig Kronen Finderlohn soll sie gegeben haben. — Dann ging sie zu ihrem Schneider. Um sich einen Sack ins Kleid nähen zu lassen? „A, beilrib nit." An der Taille saß eine Falte nicht richtig. „So tragt man's immer! Ueber- machen!" — Was wir Männer doch für Philifter- seelen sind! Ich habe in meinem Anzug vierzehn Taschen. Zwei in den Hosen, zwei in der Weste, fünf in der Jacke, fünf im Ueberrock. In jeder ist was drinnen — Taschenmesser, Kamm, Geldtäschchen, Bleistift, Sacktuch, Nolizbüchel, auch ein Stück Brot manchmal, usw. Die innere Jacken lasche ist so groß, daß sie kein Schneider macht. „Unförmig! Paßt nit!" Selber muß ich mir sie „einhängen", wie der Fachausdruck lautet. In dieser großen Tasche trage ich stets irgendeinen guten Kameraden bei mir — ein Buch. Sie kichern alle, auch die eine, so morgen schluchzen wird, weil sie das Handläschchen mit dem Schmuck vermißt. Nicht allemal ist ein Jüngling zuwege, der ihr's nachträgt . . ."
Die „Himmelfahrt". In einem Städtchen in Nebraska, das sich noch keiner Zeitung erfreut, ist es Sitte, die „Familiennachrichten" an der Kirchentüre anzuschlagen. Eines Tages war da zu lesen: „Bruder Nelson ist um 4 Uhr 30 abends gen Himmel gefahren". Am nächsten Tage fand man. von fremder Hand geschrieben, den Zusatz: „Himmel, 9 Uhr 40 morgens. Große Aufregung! Nelson noch nicht eingetroffen".
Das größte Theater Südamerikas. In Buenos Aires wird im nächsten Monat das große Internationale Theater eingeweiht werden, das das
Erzählung aus der Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe.
Von Franz Wichmann.
^ (Nachdruck verboten.)
„Willst Du auch klüger sein wie Pater Marzellus, der ehrwürdige Kapuziner, der immer gegen den Feind geeifert hat? fragte Nazl noch einmal. „Glaubst Du, daß auch die frommen Väter aus Eigennutz handeln?"
. „Aus Ehrgeiz, ja; denn den Pater läßt der Ruhm semes Bruders Haspiugers, der dem gleichen Kloster angehört, nicht schlafen. Geh', Du warst zu lange fort, um alles zu verstehen. Laß mich los, Nazl — sollten wir doch Brüder sein und wie Brüder handeln."
„Dn wirst uns nicht verraten?"
Giovanni horchte angstvoll in der Richtung gegen me Stadt zu. Sein scharfes Ohr glaubte nahende dritte zu vernehmen. Wahrscheinlich kam Oberhäuser mit Gesinnungsgenossen zurück. In der nächsten Minute konnte er verloren sein.
„Was denkst Du — ich werde nichts zu deren Schaden thun, unter denen ich aufgewachsen, die auch meine Brüder sind."
.In der Erregung beachtete Nazl nicht das tückische Aufleuchten in den Augen des anderen und fühlte nicht den Doppelsinn seiner Worte. „Schwöre es mir, Gwvanni I"
„Wenn Du meine Hand hältst, kann ich sie nicht zum Himmel erheben."
Einen Augenblick noch zögerte Nazl. Es war ihm, als halte er sein eigenes dunkles Geschick. Wenn er losließ, kam die Kugel ins Rollen und war nicht mehr zurückzuhalten. Doch nicht er, ein Höherer mußte sein Los bestimmen. Er gab die Hände des Gefangenen frei. -. »So geh'; ich will nicht richten über Dich — eile Dich, ehe sie da sind."
Mit Mühe unterdrückte Giovanni einen lauten Aufschrei der Freude. „Ich danke Dir, Bruder, sei ohne Sorglich weiß, was ich zu thun habe."
„Schwöre mir —"
Aber der Befreite hörte ihn nicht mehr. Im gleichen Augenblick war er im Gebüsch verschwunden und kletterte wie eine Katze die steile Schlucht gegen Pardell empor.
Als das leise Knacken der Zweige verstummte, befiel Nazl eine Angst. Hatte er recht gethan, durfte er Giovanni trauen? Doch jetzt kamen die Zweifel zu spät.
Oberhäuser war mit zwei zu allem entschlossenen Bauern zurückgekehrt, die er in der Wirtschaft zum „Kalten Keller" gefunden. Betroffen blieb er stehen, als er Pontifeser allein erblickte.
„Wo ist der Schurke? Er soll nicht lebend die Stelle verlassen!"
Die Dunkelheit verbarg die Röte, die Nazis' Gesicht überflog. „Er hat sich losgerisien, ich konnte ihn nicht halten, Du bliebst zu lange, Pate."
Wilde Flüche antworteten ihm. „Verdammt, er ist entkommen, der Verräter, der Elende! Wir müssen ihn finden. Wo ist er hin?"
Nazl zeigte nach der entgegengesetzten Richtung. „Fort, — er ist den Weg zurnckgelaufen. Wenn Ihr eilt, könnt Ihr ihn vielleicht noch erreichen."
Ohne weiter auf ihn zu hören, stürzten die drei in zorniger Wut die Straße entlang. Giovanni war gerettet.
Mit schwerem Herzen und widerstrebenden Gefühlen setzte Ignaz Pontifeser seinen Weg dem kleinen Städtchen entgegen fort. Es drängte ihn, seine vielleicht rasche und unüberlegte That wieder gut zu machen, indem er möglichst schnell den ihm gewordenen Auftrag ausführte. Wie anders nur alles kam! Er hatte geglaubt, Ruhe und Frieden zu finden und bei ehrsamer Arbeit die Vergangenheit vergessen zu können, und nun sah er sich,
> größte Gebäude seiner Art in ganz Südamerika darftellt. Die Bühne dieses stattlichen Baues besitzt j 16 Meter Breite und 18 Meter Tiefe; das Parkett umfaßt 1150 Fauteuils, die beiden Ränge zählen
- 108 Logen. Das prachtvoll ausgestaltete Foyer bietet ' für 1800 Menschen Platz. Weiträumige Empfangs- i und Restaurationssäle runden die großartige Anlage j Anlage zu einer schönen Gesamtwirkung ab.
s Mensch, was willst du mehr! Ein findiger i amerikanischer Theaterdirektor glaubt das Rätsel z gelöst zu haben, wie man es machen muß, um jeden j Abend ein ausoerkauftes Haus zu erzielen. Jetzt, z wo das Problem endgültig gelöst ist. wird natürlich j jeder rufen: „Wie einfach, wie selbstverständlich!" ! Aber die Lösung des Rätsels war nichtsdestoweniger ! schwer. Sie besteht darin, daß der Theaterdireklor sozusagen eine Garamie für seine Ware übernimmt, ; genau wie ein Schneider oder ein Eierhändler. Ist ! man beim Eierhändler gegen faule Eier versichert, ! und kann sie ihm an den Kopf werfen und sein Geld zurückoerlangen, ei, warum sollte es im Theater
- anders sein! Mit einem Wort, die Sache ist die: l Wem das Stück nicht gefällt, der kriegt sein Geld ! wieder! Alio stand es zu lesen in einer Anzeige j der „New Jork Times" mit folgendem Wortlaut: ! „Allen ihr Geld zurück, denen unser Stück nicht j gefällt. Wenn Sie ein Auto oder eine Nähmaschine
kaufen, so kaufen Sie unter Garantie. Auch die
Komödie „Ruth kommt vorbei" im „.-Theater"
ist garantiert. Wer nicht lacht, bekommt sein Geld wieder!" Man muß nicht glauben, daß es sich hier um eine Schmiere in der Vorstadt handelt, im Gegenteil, das Theater, wo Ruth vorbeikommt, gehört ; mit zu den besseren Kunstanftalten New-Jorks und ! liegt in einer der besten Straßen. Man ist jedoch ^ über diese nach europäischen Begriffen ziemlich j geschmacklose Reklame schnell getröstet, wenn man i aus einer anderen Anzeige desselben Blattes entnimmt, z das die Amerikaner nun glücklich auch „Das Leben Jesu Christ«" im Kino vorführen. „9000 Fuß lang, ! natürlich koloriert, und wundervolle Orgelbegleitung", i heißt es in der Ankündigung. Eintritt 10 bis 50 , Cents. Mehr kann der Mensch wirklich nicht ver- . langen!
? Steuerpoesie. In dem österreichischen Grenz-
i orte Mühlviertel erdachte sich ein steuerfeindliches ! Bäuerlein folgenden Haussegen:
! „Bewahr, o Goit, dies Haus aus Stein,
s Und alle, die da gehen aus und ein,
! Beschütz uns Menschen aus Erdenstaube
- Und dreh zurück die Steuerschraube.
j _
! jschaufensterreklame.j „Kellner", sagte der Gast ! empört, „was soll denn Vas heißen? Gestern bekam : ich für denselben Preis eine Portion Huhn, die war ! genau noch mal so groß wie heute". „Jawohl, Herr", antwortete der Kellner, „wo saßen Sie i denn?" „Da drüben am Fenster". „Das war es eben. Die Leute, die am Fenster sitzen, kriegen immer die größere Portion. Las macht sich von draußen sehr gut!"
ehe er den heimatlichen Boden noch recht betreten hatte, mitten in das Treiben der erbitterten Parteien hinein- gcriffen, bevor er selbst zu unterscheiden vermochte, was das beste für das arme, schwer unter der harten Zeit leidende Land war.
Am Thor trat dein Wandernden kein Posten entgegen. Der Feind schien in der That nichts von den Dingen zn ahnen, die das Dunkel der Nacht ansbrütete. Er hatte alle Vorsichtsmaßregeln außer acht gelassen, und doch bildete Klausen die wichtigste militärische Position am Eisack, den Schlüssel zum Norden Tirols: denn wer den Ort besaß, beherrschte die Straße von Brisen nach Bozen, und zur Behauptung der beiden wichtigen Städte war es erforderlich, nicht nur den Engpaß von Klausen zwischen Fels und Fluß, sondern auch die umliegenden Höhen des Mittelgebirges von Latzfons tind Velthurns in Händen zu haben. Nur die scheinbare Ruhe der Bevölkerung konnte den französischen Kommandanten so weit getäuscht haben, daß er sich sorglos mit seiner kleinen Schar hier niederließ und nichts zur Befestigung seiner Stellung that.
In der That herrschte die Ruhe des Todes in der kleinen altertümlichen Stadt. Fast kein Mensch begegnete Nazl, als er die einzige lange, schmale Gasse dahinschritt, deren Enge der Volksnah trefflich charakterisierte mit der Behauptung, ein Bartscheer könne ans dem Fenster seiner Wohnung über die Straße hinweg dem Nachbar den Bart abnehmen.
Die träumende Stille ließ in Nazis Seele die Erinnerung an vergangene Tage ausleben. Eben kam er ja an dem Hause des Meisters vorüber, bei dem er seine Lehrzeit verbracht. Welche Hoffnungen hatten nicht damals seine Brust erfüllt! — Ein großer Künstler wollte er werden, der die guten lieben Heiligen eben so schön malte, wie sie in den Kirchen zn sehen waren. Er fühlte die Kraft, den Beruf in sich und hatte bereits begonnen, eine heilige Mutter Gottes zn malen. Verena lieh ihm die Züge dazu. (Fortsetzung folgO