zwischen der Volksvertretung und den Wahlkreisen der einzelnen Bezirke. Auch die Sonntagsruhe dürfe nicht gestört werden. Der Abg. Hanser (Zentr.) bestritt das Vorhandensein eines Bedürfnisses für den sozialdemokratischen Antrag, der unrichtig und unzweckmäßig sei. Seine Partei stimme gegen den Antrag Keil, weil sie das Interesse des Zusammen­hangs des Bezirks und der Abgeordneten wahren wolle. Minister v. Fleischhauer wies auf die Abstimmung über die Sonntagswahlen im Jahre 1903 hin und schloß aus ihr, daß es sich hier um eine Frage handle, die vom Standpunkt der Volks­partei aus keineswegs als einwandfrei angesehen werden könne. Der Abg. Keil (Soz.) erwiderte, daß der Sonnlagsfriede durch Abgabe des Wahl- zettels weniger gestört werde, als dies oft in am Sonntag abgehaltenen Zentrumsversammlungen ge­schehe. Die Rechte sei nur dann für den Proporz, wenn es gelte, der Sozialdemokratie Abbruch zu tun. Nach weiteren Bemerkungen des Vizepräsidenten Dr. v. Kiene, des Ministerpräsidenten Dr. o. Weiz­säcker und der Abgg. Haußmann (Bp). Körner (BK.) und Keil (Soz.) wurde der Antrag Keil über die allgemeine Einführung des Proporzionalwahl- systems in namentlicher Abstimmung mit 53 gegen 15 Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Der zweite Teil des Antrags Keil über die Bestimmung des Sonntags als Wahltag wurde ebenfalls in namentlicher Abstimmung mit 50 gegen 16 Stimmen und 1 Enthaltung (Haußmann) abgelehnt. Nach einigen persönlichen Auseinandersetzungen zwischen den Abgg. Mattutat (Soz.) und Andre (Zentr.) wurde die Sitzung kurz vor 2 Uhr geschlossen. Morgen vormittag 9 Uhr: Gesindeordnung, Tarifier­ung von Getreide.

Stuttgart, 20. März. Der Landesver­band der Wirte Württembergs hat an das Ministerium des Innern eine Eingabe gerichtet über den Würzegehalt des Biers, mit Rücksicht auf die schon seit längerer Zeit aus allen Teilen des Landes lautgewordenen Klagen über zu niedrig eingebraute Biere. Viele der untersuchten Biere hätten einen Extraklgehalt von weniger als 10 Prozent er­

Aus dem Niederdruck im Westen hat sich über dem Kanal ein kräftiges Tief herausentwickelt, das fick gegen Mitteldeutschland in Bewegung gesetzt hat und uns nach seinem Hereinkommen meist bedecktes und regnerisches Wetter, verbunden mit mäßig kühler Temperatur bringen wird.

geben. Im Interesse des biertrinkenden Publikums sowohl als auch im Interesse des Wirtsgewerbes, welches das Bier zum Verkauf bringt, sei es gelegen, daß auf gesetzlichem Wege ein Mindestgehalt der Biere und zwar von 10'/s Prozent Extrakt festgelegt wird, damit eine genügende Garantie für die Güte der Biere und vor allem für einen be­stimmten Gehalt an Nährstoffen geboten ist. Eine Bierpreiserhöhung würde nach dem Dafürhalten von Fachleuten bei den heutigen Rohmaterialpreisen durch die Festsetzung des Mindestgehalts des Extrakts auf 10'/, Prozent nicht in Frage kommen, zumal eine große Anzahl von Brauereien, insbesondere die Großbrauereien in Württemberg heule schon ihre Biere mit einem Extraklgehalt von über 10 Prozent Herstellen. Eine Kontrolle der Biere wäre den Behörden ohne große Kosten heute schon möglich, da ^ einmal die größeren Städte durch ihre Nahrungs- l mittelämter regelmäßige Bierunlersuchungen vornehmen lassen und genaue Statistik über die Bierverhälinisse führen und zum andern die Kgl. Kameralämter der Malzsteuer wegen den Malzverbrauch der einzelnen Brauereien einer genauen Kontrolle unterziehen. Die Bierverhälinisse in Württemberg bedürfen dringend einer Regelung in dem Sinne, daß rin Mindest- exlraktgehalt von 10'/, Prozent gesetzlich festgelegt wird.

Schwäb. Hall, 20. März. Infolge des Erd- ! bebens in der Nacht zum Mittwoch hat sich in Wil- i helmsglück der Boden an einer Stelle westlich des ehemaligen Gebäudekomplexes des Salzbergwerks um mehrere Meter gesenkt. Da die Senkung hinter dem Kinderheim Bruderhaus Wilhelmsglück bis zu 5 Meter betrug und Gefahr vorhanden ist. daß der Boden noch weiter nachgibt, weil er unten von der früheren Salzsaline her hohl ist, mußten 20 Kinder im Alter von ^/t bis 6 Jahren aus dem Gebäude gebracht werden.

Leist« Nachrichten n« LelcgrmMA

Berlin. 20. März. Prinz und Prinzessin Ferdinand von Rumänien sind heute nachmittag in Berlin eingetroffen. Sie wurden am Bahnhofe vom Kaiser und der Kronprinzessin empfangen und in das Kgl. Schloß geleitet.

Venedig, 20. März. Das gesunkene Schiff konnte bis an die Wasseifläche gehoben werden. Es liegt sehr schräg und ist voller Schlamm. Man versucht das Schiff in das Arsenalbassin zu schleppen, wo die letzten Nachforschungen nach den Opfern des Unglücks oorgenommen werden sollen. Es wurden zwei weitere Leichen gefunden.

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Voraussichtlich- Witterung --

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conrati in Neuenbürg

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Bekanntmachung

für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes, welche vom Bezirkskommando Calw kontrolliert werde«.

In den letzten Tagen des Monats März erhalten sämtliche in dem Oberamtsbezirk Neuenbürg wohnenden Mannschaften des Beurlaubtenstandes für das Mobilmachungsjahr 1914/15 ihre Mobilmachungsbestimmung in Form einer roten Kriegsbeorderung oder weißen Paßnotiz durch die Post zugesandt.

Wer bis 31. März ds. Js. eine rote Kriegsbeorderung oder weiße Paßnotiz nicht erhalten hat, hat hiervon sofort dem Bezirksfeldwebel seines Aufenthaltsorts schriftlich oder mündlich unter Einreichung des Militär- bezw. Ersatz-Reserve-Passes Meldung zu erstatten.

Unterlassung dieser Meldung, ohne genügende Entschuldig­ung, wird bestraft.

Der Verlust einer Kriegsbeorderung oder Paßnotiz ist dem Bezirksfeldwebel umgehend zu melden.

Die für das Mobilmachungsjahr 1914/15 ungültigen gelben Kriegsbeorderungen pp., welche die Mannschaften in Händen haben, werden von den Mannschaften der Reserve, Landwehr I. Aufgebots und der Ersatz Reserve aller Waffengattungen gelegentlich der Frühjahrskontrollversammlnuge» eingezogen.

Mannschaften der Landwehr II. Aufgebots aller Waffen­gattungen einschließlich derjenigen Mannschaften, welche im Jahre 1914 das 39. Lebensjahr vollenden und solche, die von der Frühjahrskonlrollversammlung befreit werden, haben ihre un­gültige» Kriegsbeordernugeu pp. in der Zeit vom 1. bis 7 April 1914 entweder persönlich dem Bezirksfeldwebel abzugeben oder durch die Post eiuzusendeu.

Wenn die Uebersendung durch die Post erfolgt, so ist, um Strafporto zu vermeiden, ein offener Briefumschlag mit dem VermerkHeeressache" zu verwenden. (Gleiches Verfahren wie bei sonstigen Meldungen.)

Zum Beurlaubtenstande im obigen Sinne gehören:

1. Sämtliche Mannschaften der Reserve, Marine-Reserve, Landwehr und Seewehr 1. und II. Aufgebots, welche in den Jahren 1896 bis 1913 beim Militär eingetreten sind, mit Ausnahme derjenigen, welche bereits 39 Jahre alt sind oder im Jahre 1914 das 39. Lebensjahr vollenden.

2. Sämtliche zur Disposition der Ersatzbehörden bezw. Truppen­teile beurlaubten Mannschaften.

3. Die in den Jahren 1876 bis 1893 geborenen Ersatz- Reservisten, welche geübt haben.

4. Die in den Jahren 1882 bis 1893 geborenen Ersatz- Reservisten, welche nicht geübt haben.

Calw, den 7. März 1914.

Königl. Bezirkskommando.

Die Ortsbehördeu werden beauftragt, Vorstehendes in den Gemeinden wiedeiholt aus ortsübliche Weise bekannt zu geben. Neuenbürg, den 7. März 1914. K. Oberamt:

Ziegele.

Arnbach.

Stamhch- Md StllUL-Lecklls.

Am Donnerstag den 26. März 1914

kommt aus dem Gemeindewald aus hitsigem Rathaus von

Vormittags Ist Uhr an zum Verkauf:

1160 Stück Tannen I.Vl. Kl. mit 488,90 Fm.

92 Forchen IV.Vl. ., 25.89

66 Buchen u. Eichen III.VI. 15,44

209 Baustangen 1IV Kl.

175 Hagstangen I.IV.

240 Hopfenstangen II.IV.

771 Reisstangen I. u. II

124 eichene Derbstangen I.111.

Den 14. März 1914.

Gemeinderat.

Holzversteigerung

des Forstamts Mittelberg (Ettlingen) am Samstag de« 28. März 1914, um 19 Uhr m der Marxzeller Mühle:

1. Aus dem Revier des Foistmans Blöth in M tzlin- schwand, in Abt. 32, 36, 50 56, 58. 600 Lter buchenes, 280 Ster tanneneS und forlenes Scheitholz, 130 Sier buchenes, 240 Ster tannencs und forlenes Pcugeiholz, 60 Ster Reisprüget, 25 Lose Schlagraum. 2 Ahorn, 10 Eichen V. und VI. K.asse, 27 Ster Schindelholz.

2 Aus dem Revier des ForstwartS Eisele in Marxzell, in Abt. 24: 220 Ster buchenes Scheit- und Pcügelholz, 420 buchene Wellen, 5 Lose Schlagraum.

In Abt. 72 (Unterklosteiwald): >6 Eichen II. unb III. Kl. (meist Ausschuß). 18 IV. Kl, 42 V. und Vi. «l

K. Forstamt Neuenbürg.

Weg-Sperre.

Wegen Holzsällungen am Steilhang ist der linksseitige Eyachtalweg

von Mittwoch den 25. ds. Mts.

ab geiährdet und wird daher auf etwa 8 Tage

gesperrt.

K. Forstamt Calmbach.

Rkisig-Verkais

am Donnerstag den 26. März,

nachmittags 3 Uhr, in derJägerhütte" aus Staats- walo Käloting Abt. Keppler, Rvlwasen, Rollmiß, Kuchen- bruckle Ui.d Zellerhvlz:

53 Rm Nadelholz-Reisprügel, 3850 geschützte Wellen brttt- liegendes Nadelreis und Rep- pelrinde in 49 Losen.

K. Forstamt Wildbad.

kichesstamm- «»> Kri-holpUlrkaiff

am Moatag d. 30. März 1914,

vormittags 10 Uhr, in Wildoad im Gasthof zum gmd.nen Stern" aus Staats- wuld 1 Abt 13 Hint. Kciegs- waldebene. 54 Hausacker, 96 Hi-tt. Lpeckenteich, lOl Hintere Langsteig, 121 Hinterer Lin. en- guiud, 122 Unt. Ait rgrund: Eichenstä-, me: Fm. 3,43 IV-, 2,53 V. Kusse Ferner Rm. 4 buch. Auttchuß; Anbruch: 22 Eich n, 2i1 Buchen, 8 Birttu, 9,5 Nadelholz.

Lusv rzeichn sie unentgeitl ch durchs Forstamt.