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geb. Mürkke,

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Dobel, 20. Januar 1914.

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Teilnahme an der Beerdigung Vaters, Großvaters, Bruders ugers

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irden Hinterbliebenen.

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Zweites

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Der Ln.^täler.

Zweites

Blatt.

12.

Neuenbürg, Mittwoch öen 2t. Zaunar 1914.

72. Jahrgang.

RunSschau.

Prinz Heinrich-Flug 1914. Vom 17. bis 25. Mai wird der in diesem Jahre zu veranstaltende Prinz-Heinrich Flug in zwei großen Etappen über 1800 Kilometer führen. Die erste Hülste der Strecke geht von Darmstadl über Mannheim, Pforzheim, Straßburg, Speyer, nach Mannheim, Worms und Frankfurt mit einer Zwangszwischenlandung und über Wiesbaden, Koblenz, Köln wieder nach Frank­furt. Die zweite Hülste führt von Frankfurt über Marburg nach Kassel, Braunschweig. Hamburg mit einer Zwangszwischenlandung, ferner nach Hannover, Minden, Herford, Münster, Osnabrück. Bremen und Hamburg. Am 21. Mai ist eine strategische Auf­klärungsübung von Hamburg über Münster nach Köln und am 25. Mai eine tarktische Aufklärungs­übung bei Köln. Der Flug wird also wiederum um bis an die Grenzen Württembergs führen. Insgesamt sind 71000 Mk. an Preisen und Geld­entschädigungen vorgesehen, ferner ein Kaiserpreis und ein Ehrenpreis des Prinzen Heinrich. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 20 beschränkt.

Die deutschen Sparkassen. Trotz der Zeiten Ungunst hat die Spartätigkeit des deutschen Volkes weiterhin zugenommen. Im Monat No­vember verzeichnten die 233 Sparkassen, die ihre Ergebnisse in einer eigenen Zeitschrift veröffentlichen, einen Zuwachs von 15 Millionen Mark. Diese Kassen stellen mit ihrem Einlagenbestand etwa ffs des Gesamtbestandes der deutschen Sparkassen dar, woraus auf einen Gesamtzuwachs der Spartätigkeit von 40 auf 45 Millionen im November zu schließen ist. Im Jahr zuvor ergab der November eine Abnahme von 35 Millionen als Folge der Balkan­krisis.

Straßburg, 19. Jan. Eine kleine Montags- Überraschung wurde heute den Truppen unseres Standorts beschert. Um 7 Uhr früh wurden sämt­liche Regimenter Straßburgs, der Train und die Husaren ausgenommen, auf Befehl des kommandieren­den Generals v. Deimling alarmiert. Im Gegen­satz zu jenem letzten Garnisonalarm, der von Unter­zahlmeister Wolter inszeniert, die Truppen mittelst Trommel, Horn und Trompete auf den Polygon folgte, war der heutige Alarm ein stiller. Es ist jene Art militärisch zu alarmieren, bei der der Alarm­befehl im Standort durch Telepbon und Ordonnanz, in der feld- oder kriegsmäßigen Ortsunterkunft von Mann zu Mann weitergegeben und so nicht lauter als durch mündliche Mitteilung bekannt gemacht wird. Im Feld hofft man von dieser Lärmvermeidung eine bessere Ausnutzung der Ueberraschung beim Gegner. Ganz ähnlich wirkte auch der heutige stille Alarm. Wohl kaum jemand in Straßburg. der nicht dem Heere angehört, hat' es geahnt, daß die gesamte Garnison schlagfertig gemacht wurde. Die Truppen rückten, feldgrau bekleidet, gegen */s8 Uhr früh auf den Alarmsammelplatz ab. Als solcher war der Kronenburger Exerzierplatz bestimmt. Von dort fand unter persönlicher Leitung des kommandierenden Generals eine große Winterübung mit gemischten Waffen statt.

Das Mannheimer Schwurgericht sprach das 18jährige Dienstmädchen Anna Stegmüller von St. Leon, die am 15. Oktober vorigen Jahres ihr neugeborenes Kind in den Rhein geworfen hatte, von der Anklage des Mordes frei.

Wiesbaden, 19. Jan. Ein schwerer Raub­mord ist heute in der Mittagsstunde in der Jahn­straße hier verübt worden. Die Frau des Küfers Valentin Schweitzer wurde mittags gegen 1 Uhr, als ihr Mann zum Essen heimkehrte, am Bettpfosten hängend aufgefunden. Als des Mordes verdächtig kommt ein Schlafbursche in Betracht, der seit acht Tagen bei Schweitzer, wohnte. Er war stellenlos und von Beruf Dreher. Vor dem Mord hat zwi­schen ihm und seinem Opfer ein Kampf stattgefunden. Die Leiche wies mehrere Messerstiche am Hals auf. Der Täter hat dann versucht, mit einem Stemmeisen die Kommode aufzubrechen, in der, wie er wußte, 200 verwahrt wurden. Da ihm dies nicht ge­lang, raffte er das in der Nähe befindliche Geld zusammen und entfloh.

Braunschweig, 19. Januar. Hauptmann v. Grone hat mit eigener Lebensgefahr drei Personen vom Tode des Ertrinkens gerettet, die auf dem abgeeisten und wieder zugefrorenen Teil des Kreuzleiches beim Schlittschuhlaufen ein ge­brochen waren.

Aus St. Avold wird gemeldet: Am Samstag abend, als der Oberstleutnant v. Gottberd vom 9. lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 173 mit geladenem Gewehr über einen Graben springen wollte, entlud sich die Waffe. Die Schrotladung drang dem jungen Leutnant Fälsche in den Kopf und führte den sofortigen Tod herbei.

In Binningen bei Basel geriet ein mit fünf Knaben besetzter Schlitten unter ein Auto. Vier Knaben wurden von dem Lastwagen überfahren und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

In einem vornehmen Münchener Hotel wohnte seit einigen Wochen ein englisches Ehepaar, das Juwelen im Werts von einer halben Million Mark bei sich hatte. Der Engländer erstattete der Polizei Anzeige, daß ein in demselben Hotel wohnender Skandinavier und dessen in einem benachbarten Hotel abgestiegener russischer Freund ihn und seine Frau schon seit mehreren Jahren auf allen Reisen ver­folgen und von ihm Juwelen von hohem Werte zu erpressen versucht haben. Die Polizei verhaftete die beiden Erpresser. In dem Badezimmer des Russen fand man eine Schlange, die von Wächtern des Tierparks Hellabronn eingefangen wurde. Es wurde festgestellt, daß die beiden Erpresser und Juwelendiebe das englische Ehepaar in dem Münchener Hotel bestehlen und hierbei die Schlange als Schreck­mittel benutzen wollten, um ungestört den Juwelen­diebstahl auszuführen.

Württemberg.

Stuttgart, 18. Jan. Zu den neuesten Quer­treibereien innerhalb der sozialdemokratischen Partei Stuttgart teilt jetzt auch dieSchwäb. Tagwacht" mit, daß vor einiger Zeit in Stuttgart und im Lande eineanonyme Schmutzschrift" gegen den Genossen Westmeyer verbreitet worden sei. Die Parteiinstanzen haben sich pflichtgemäß mit der An­gelegenheit befaßt. Nach den Informationen der Schwäb. Tagwacht" basiert die Schmähschrift auf einem, übrigens vor mehr als Jahresfrist passierten, harmlosen Vorgang,den nur die schmutzigste Phantasie in solcher Weise verwerten konnte". Welcher Art dieser harmlose Vorgang war, wird von der Schwäb. Tagwacht" nicht einmal angedeutet; es wird aber der Wunsch ausgesprochen, daß es ge­lingen möge, die Verfertiger und Verbreiter des Pamphlets zur Rechenschaft zu ziehen. Im übrigen wird von derTagwacht" bestätigt, daß Parteisekretär Bullmer seine Kündigung eingereicht hat und daß Genosse Westmeyer das gleiche zu tun beabsichtige.

Stuttgart, 19. Jan. (Von der schwäbischen Turnerschaft.) Der Kreisausschuß der schwäb. Turnerschaft hielt am gestrigen Sonntag unter Vorsitz von Professor Lachenmaier eine Sitzung hier ab, in der über die Austritte von Vereinen Mitteilung gemacht wurde, die bekanntlich auf den Anschluß der Deutschen Turnerschaft an den Jungdeutschlandbund zurückzuführen sind. 42 Vereine sind ausgetreten, 12 neu eingetreten. Das nächste Landesturnfeft im Jahre 1915 wird in Eßlingen gehalten werden. Der Burgfestplatz soll, wie verlautet, als nicht aus­reichend außer Betracht kommen. Am 19. Juli findet das Kreisbergfest auf dem Rosenstein bei Heubach statt. Im Oktober wird ein Wetturnen der besten Geräteturner des Landes in Stuttgart gehalten und am 15. November wird der Kreis­turntag sich mit der Wahl eines neuen Kreisvertreters beschäftigen. Einer Anregung von Kreisturnwart Held wegen Einführung eines Prüfungsturnens für dis schulentlassene Jugend wurde zugestimmt. Zu der Denkschrift des Reichsausschuffes für olympische Spiele, der die Anregung gab, in den Schulen jährlich Prüfungskämpfe zu veranstalten, trat der Kreisausschuß der Ansicht des Württ. Turnlehrer­vereins bei, wonach eine sportsmäßige, auf einseitige Höchstleistungen gerichtete körperliche Ausbildung sich aus gesundheitlichen und erzieherischen Gründen für

die Schuljugend nicht eigne. Der seitherige, ver­diente Kreisvertreter, Gemeinderat Hoffmeister- Ludwigsburg, wurde einstimmig zum Ehrenkreis­vertreter ernannt.

Stuttgart, 19. Jan. Am Samstag wurde in Gaisburg ein Fuhrmann von seinem ausschlagenden Pferd, das er, als es die Last nicht mehr weiter­ziehen konnte, fortgesetzt mit der Peitsche zum Zug antrieb, an die Stirne getroffen und erheblich verletzt.

Heilbronn, 19. Jan. Die 6. Generalver­sammlung des Verbandes württ. Industrieller wurde am Samstag unter dem Vorsitz von Kommerzien­rat Heilner-Bietigheim hier gehalten. Nach dem Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers Bayer-Stutt­gart umfaßt der Verband heute rund 1000 Mit­glieder der ganzen verarbeitenden Industrie des Landes. Die nächstjährige Generalversammlung wird in Ulm gehalten werden. Im Anschluß an die Generalversammlung fand am gestrigen Sonntag eine zahlreich besuchte Jnduftriellenversammlung hier statt, der Vertreter der Ministerien des Innern und des Aeußern, der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, der Kreisregierung Ludwigsburg, der Handels­kammern und verschiedener Gemeinden anwohnten. Ueber die Neckarkanalisierung referierten Kommerzien­rat Heilner-Bietigheim, Fabrikant Hauck-Heilbronn und Schiffahrtskommisfär Hoffmann. Die Ver­sammlung nahm einmütig eine Resolution an, in der mit Entschiedenheit die sofortige Inangriffnahme der Schiffbarmachung des Neckars gefordert wird, weil mit der Durchführung dieses Planes die künftige Gestaltung der wirtschaftlichen Wohlfahrt des Landes in erster Linie abhängig sei. Die Versammlung be­grüßt das energische Vorgehen des Neckarkanal- kornitees in dieser auch von den württ. Handels­kammern seit Jahrzehnten nachdrücklich verfolgten Frage und bittet Regierung und Landtag, den Vor­stellungen dieser Organisationen so schnell wie möglich die Verwirklichung folgen zu lassen.

Untertürkheim, 19. Jan. Auf Veranlassung des Volksvereins Untertürkheim sprach am Sonntag nachmittag Rechtsanwalt Dr. Reis (Stuttgart) in einer öffentlichen Versammlung über den Wehr- beitrag. Wie zeitgemäß Vorträge über dieses Thema sind, zeigte der Besuch der Versammlung. Der Redner verstand es auch in ganz ausgezeichneter Weise, den an sich recht spröden Stoff interessant und anschaulich zu behandeln. Politisch bedeutsam ist, was Dr. Reis in der Einleitung seines Vortrages bezüglich der Vermögenszuwachssteuer hervorhob. Es sei, meinte der Redner, bezüglich dieser Steuer noch nicht aller Tage Abend. Es sei nicht ganz ausgeschlossen, daß der alte Kampf gegen diese Steuer wieder ausgenommen werde. Die Vorgänge im preußischen Herrenhaus und im preußischen Ab­geordnetenhaus lassen diese Vermutung gerechtfertigt erscheinen. Eine absolute Sicherheit, daß es bei dieser Vermögenszuwachssteuer bleibe, habe man nicht. An der Hand des Fassionsbogens besprach der Redner sodann, wie die einzelnen Rubriken aus­zufüllen sind. Mit seinen cirka zweistündigen Dar­legungen erntete Dr. Reis den lebhaften Beifall der Versammlung. (Beob.)

Tübingen, 16. Jan. Als Nachfolger des am 1. April in den Ruhestand tretenden Musikdirektors Schneckenburger vom Jnf.Regt. Nr. 180 in Tübingen wird der Kapellmeister der Gmünder Bataillonskapelle, Kühn, an die Spitze der Regi­mentsmusik dieses Regiments treten. Das Scheiden dieses um das Gmünder Musikleben sehr verdienten Mannes aus Gmünd wird dort allgemein bedauert.

Schorndorf, 19. Januar. Der Gemeinderat beschloß die Anschaffung von Säbeln für die Schutz­mannschaft nach dem Muster der Stuttgarter Polizei. Anlaß zu diesem Beschluß bildete folgender Vorgang: Der Schutzmann Joos hatte in der letzten Woche die Verhaftung eines steckbrieflich verfolgten Burschen, des 25 Jahre alten Alfred Müller von Oberurbach, vorzunehmen. Müller zog dabei ein scharf geschliffenes Metzgermesser und versuchte auf den Schutzmann einzustechen. Dieser zog sofort seinen Säbel, und es gelang ihm, den Stich durch einen wuchtigen Hieb abzuwehren. Die Verhaftung konnte erst erfolgen, nachdem Müller kampfunfähig