186

finden diese Personen mit dem in folgendem Kurs laufenden Zug 1191 Beförderung: Pforzheim ab 6.28 nachm.

Brötzingen an 6.34 ab 6.37

Birkenfeld an 6.43 ab 6.45

Engelsbrand ab 6.52

Neuenbürg an 6.58 ab 7.00

Rothenbach an 7.08 ab 7.09

Höfen an 7.17 ab 7.18

Calmbach an 7.25 ab 7.26

Wildbad an 7.35

d) Nagoldbahn.

1. Der Zug 1186 (Calw ab 5.45 vorm.. Unter- retchenbach an 6.07) nimmt in Unterreichenbach Personen mit Arbeiterfahrkarten nicht auf; diese werden mit dem Zug 290 (Calw ab 5.24 vorm., Unterreichenbach ab 5.54 vorm.) befördert.

2. Der Personenzug 1177 (Pforzheim ab 6.20 nachm.) nimmt in Pforzheim Personen mit Arbeiterfahrkarten nur nach Brötzingen, Dill- Weißenstein und GrunbachSalmbach auf, nach den Stationen der Strecke Unterreichenbach Calw finden diese Personen mit dem in fol­gendem Kurs verkehrenden Zug 1189 Be­förderung:

Pforzheim ab 6.30 nachm.

Brötzingen an 6.36 ab 6.39

Dill-Wetßenstein an 6.47 ab 6.49

GrunbachSalmbach an 6.54 ab 6.55

Unterreichenbach an 7.01 ab 7.02

MonbachNeuhausen an 7.08 ab 7.09

Liebenzcll an 7.14 ab 7.15

Ernstmühl ffa ab 7.20

Hirsau an 7.24'/- ab 7.25

Calw an 7.33.

Nagold, 8. März. (Turnverein.) Am Sonntag nachmittag versammelten sich die Mit­glieder anläßlich der Ernennung des Herrn Gau- turnwart Pfrommer von Calw zum Ehren­mitglied zu einer Familienfeier im Gasthof zum Hirsch um den Herrn Ehrenvorstand Landtagsabg. Schaible und die Herren Ehrenmitglieder Luz und Schuon. Das neue Ehrenmitglied wurde von einer Abteilung Turner am Bahnhof abgeholt. Im Hirsch wurde dem Gefeierten unter begrüßenden Worten der Anerkennung durch Vorstand Günther das Diplom als Ehrenmitglied überreicht, worauf Herr Pfrommer in kernigen Worten dankte und den Verein Nagold zu weiterem Gedeihen beglückMnschte. Landtagsabg. Ehrenvorstand Schaible hielt eine begeisterte Ansprache über die edle Turnerei mit dem Hiuweis auf die beiden Vereinsfahnen, die das Lokal schmückten und viele schöne Erinnerungen wachriefen, und auf das leuchtende Vorbild, das der Herr Gauturnwart der Turnsache sei. Auf ihn und seine wackere Frau brachte der Redner ein donnerndes Hoch aus. Die Feier war umrahmt von schönen Weisen der Sängerriege, sowie Dar­bietungen auf Violine und Zither. Die Feier wird allen Teilnehmern in schöner Erinnerung bleiben.

(Ges.)

Stuttgart, 10. März. In der Ausstellungs­halle der Georg Schöttle'schen Möbelfabrik in der Eberhardstraße brach heute abend um 6 Uhr ein Brand aus. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weise entzündeten sich einige Vorhangstücke an der Decke und binnen weniger Minuten hatte das Feuer bedenkliche Ausdehnung angenommen. Die sofort erschienene Feuerwehr von der nahen Hauptwache griff den Brandherd vom Innern der Halle und auch vom Dach aus an und hatte das Feuer binnen einer Viertelstunde gelöscht.

Stuttgart, 11. März. Heute Vormittag 10'/, Uhr spielte in der Ludwigsstraße der 13jähr. Sohn des Schreiners Christian Gauß mit einem geladenen Terzerol, dasselbe ging los und die Kugel drang dem Knaben in die linke Seite. Der Schwer­verletzte wurde zunächst in die elterliche Wohnung verbracht.

Cannstatt, 11. März. Der zweigleisige Ausbau der Verbindungsbahn Untertürkheim- Kornwestheim ist nahezu beendigt. Das zweite Gleis ist auf einem großen Teil der Strecke gelegt. Die Erbreiterung des großen Viadukts ist so weit vorgeschritten, daß in den nächsten Tagen mit der Legung des zweiten Gleises begonnen werden kann.

Oberndorf, 11. März. Unter kurzem, wolkenbruchartigem Regen entlud sich gestern abend zwischen 4 und 5 Uhr ein Gewitter mit Blitz und Donner über unserer Stadt.

Oberndorf, 11. März. Die türkische Kommission, die seit April vorigen Jahres hier Gewehre prüft und für ihre Regierung übernimmt, beschleunigt ihre Arbeiten derart, daß täglich 400 Gewehre zur Ablieferung gelangen.

Oberndorf, 11. März. Das Verbands­fest der Radfahrer des Schwarzwaldes wird anfangs Juli in unserer Stadt abgehalten.

Ulm, 10. März. Wie dasU.T." erfährt, hat der Kaiser die beabsichtigte Ulmer Münster­baulotterie nunmehr für den Umfang der ganzen preußischen Monarchie genehmigt. Für den Absatz in Preußen werden vorerst 300 000 Lose zum Preis von 3 ^ bestimmt. Die Ziehung wird am 28., 30. und 31. Mat stattfinden.

Vom Bodensee, 11. März. (Fischerei­sache.) Da sich die badischen Fischer trotz dem Beschlüsse der Bodenseefischerei-Konferenz nach wie vor gestatten, mit Zuggarnen von 50 statt von 40 Millimeter Maschenweite auf Felchen zu fischen, haben sich die beiden Fischerelvereine Arbon und Romanshorn direkt an den schweizerischen Bundes­rat gewandt, um vorstellig zu werden, daß an dem Beschlüsse der Bodenseefischerei-Konferenz für eine Maschenweite von 40 mm bedingungslos festgehalten werden müsse, und daß ferner eine Teilung des Bodenseegebietes vorgenommen werden sollte, denn nur dadurch könnten die schweizerischen, sowie auch die württembergischen und bayerischen Interessen gegenüber der badischenUebcifischerei" geschützt werden.

Lindau, 10. März. Gegen 7 Uhr abends zog heute ein sehr heftiges Gewitter, vom Westen kommend, über den Bodensee hin. Der Aufzug des Gewitters im Westen bot für die Beschauer ein überwältigendes Bild, wie cs in solcher Großartig­keit wohl selten zu schauen war. Der Ausbruch geschah unter heftigem Blitz und Donner. Bereits am letzten Dienstag Abend wurden elektrische Ent­ladungen in der Atmosphäre wahrgenommen. Nach dem Volksglauben bedeutet ein Gewitter im März ein schönes Frühjahr, möge er Recht behalten. An­zeichen für ein solches find außerdem schon durch das Erscheinen der verschiedensten Frühlingsboten vorhanden. Infolge rascher Schneeschmelze in den Vorbergen beginnt der Bodensce zu steigen.

Köln, 11. März. In der verflossenen Nacht hat sich in einem Abteil eines Zuges von hier nach Mülheim ein Liebespaar erschossen. Das etwa 22jährige Mädchen war sofort tot, wäh­

rend der Mann kurze Zeit nachher starb. Bei dem Manne wurde eine Visitenkarte gefunden mit dem Namen Karl Deus.

Wien, 11. März. In der Universität fanden heute erbitterte Zusammenstöße zwischen deutsch- nationalen und slawischen Studenten statt. Die letzteren versuchten, die von den Deutschen be­setzte Universttätsrampe zu stürmen, wurden aber mit blutigen Köpfen zurückgewiesen, wobei die steinerne Ballustrade der Rampe in Trümmer ging. Mittags schritt die Polizei energisch ein und drängte die slawischen Studenten in die Stadt. Dieselben zogen, slawische Lieder singend, durch die Straßen, was aber von der deutschen Bevölkerung mit Protest­rufen ausgenommen wurde. Nur dem taktvollen Einschreiten mehrerer höherer Polizeibeamten ist es zu danken, daß die slawischen Studenten nicht von der Zivilbevölkerung durchgeprügelt wurden. Zahl­reiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Zusammenstöße dauerten noch nachmittags an.

Paris, 11. März. General Kontratowilsch übernahm das Kommando von Niutschwang. Die Japaner zogen Verstärkungen vom Golfe von Liao­tung heran. Zwei russische Torpedoboote, welche am 7. März Port Arthur verließen, sind nicht wieder­gekehrt. Man befürchtet, daß sie während des Sturmes untergegangen sind.

Standesamt Kak«.

Geborene.

3. März. Otto Theodor, Sohn des Ernst Schäfer, Postsekretärs hier.

5. Johannes Friedrich, Sohn des Johannes

Starzmann, Fabrikarbeiter hier.

6. Anna, Tochter des Wilh. Laup, Lokomotiv­

heizers hier.

6. Frida, Tochter des Wilh. Laup, Lokomotiv­

heizers hier.

11. Martha, To chter des Gottlob Deuschle, Werk­

führers hier.

G e st o r b e n e.

7. März. Margarete Luise Ehrmann, Tochter des

Friedrich Ehrmann, Amtsgerichtssekretärs hier, 9 Monate alt.

Gottesdienste.

Sonntag Htnrs, 13. März. Vom Turm: 160. Predigtlied: 155. 9Uhr: Vormittags-Predigt, Herr Dekan Wurm. 1 Uhr: Christenlehre mit den Töchtern. 5 Uhr: Abendpredigt im Ver­einshaus, Herr Stadipfarrer Schmid.

Das Hxser ist für die Kirchenbanten in Willmandingen und Hagelloch bestimmt.

Donnerstag, 17. März. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Herr Dekan Wurm.

Eii io nri itii».

Neues in der WiMotyek.

Rosegger:Als ich noch jung war."

Mein Wellleben oder wie es dem Waldbauernbuben bei den Stadt­leuten erging."

Hansjakob:Aus meiner Jugendzeit."

Wilde Kirschen."

Schneeballen."

Eyth:Hinter Pflug und Schraubstock." Diercks:Männer der Zeit."

Steinhaufen:Jrmela."

Musmacher:Kurze Biographien berühmter Physiker."

Christoterpe: Jahrgang 1904.

Allgemeine deutsche Biographie. Band 48.

Hans selbst durfte sie ja nichts sagcn! Und so mußte sie denn das Unheil seinen Weg gehen lassen! Als sie vorhin in den Saal zurückgeeilt war, hatte sie den Onkel mit dem Oberst in sehr eifrigem Gespräch bemerkt, und ihr scharfes Ohr hatte den Namen von Olga von Elfterem aussprcchen hören! Es wurde also bereits zwischen den Verwandten verhandelt, die öffentliche Erklärung war demnach jeden Augenblick zu erwarten! Sie hatte sich auf die Lippen gebissen, daß sie bluteten, um einen Aufschrei tiefsten Wehs zu unterdrücken. Dann kam plötzlich eine wilde, tolle Ausgelassenheit über sie. Nur nichts denken! Nur nichts von dem Schmerze zeigen! Und sie gab sich mit leidenschaftlicher Auflegung dem Tanze hin und scherzte und lachte mit den jungen Offizieren, die sie um- drängten. Inzwischen hatte Frau von Blaffer, die eine Freundin schneller Entschlüsse war, auch ihrerseits mit dem Baron gesprochen und ihrer Freude Ausdruck gegeben, mit ihm und seiner Familie in nahe verwandtschaftliche Be­ziehungen zu treten. Dieser hatte dies Kompliment in ritterlicher Weise erwidert, dann aber die sehr natürliche Bemerkung daran geknüpft, daß doch vor Allem die Zustimmung von Olgas Vater erforderlich sei.

Ach, so, richtig!" nickte die Kommandeuse. An ihren Bruder hatte bisher weder sie, noch der Oberst gedacht, diese Null hatte ja auch nichts zu bedeuten. Sie sagte indes schnell:

Oh, mein Bruder ist völlig einverstanden, er schätzt sich glücklich, einen solchen Schwiegersohn zu erhalten, ich werde ihn sofort rufen!"

Sie hatte dann in aller Eile ihren Bruder noch einmal gründlich instruiert

und schleppte ihn, eine stolze Fregatte ein kleines Boot hinter sich her zu dem Baron hin.

So, Herr Baron, hier bringe ich meinen Bruder, der sich ungemein freut, jetzt in so nahe Beziehungen zu Ihnen zu treten!"

Zuutrtreten, ja wohl, zzutrtreten!" wiederholte dieser mit schüchternem Lächeln, indem er sich verlegen die Hände rieb.

Also mein Schlingel paßt Ihnen zum Schwiegersohn?" fragte der Baron in jovialem Ton, indem er ihm herzlich die Hand reichte.

Z-zum Schwwwiegersohn, ja wohl!-P-p-paßt mir sehr!"

stotterte Sauerbier, der unter dem kräftigen Händedruck des Barons ordentlich züsammengeknickt war.

Na, dann wären wir also einig!" lachte dieser.Nun handelt es sich bloß noch um die Jugend selbst!"

JJJugend selbst, ja wohl!" Sauerbier rieb sich wieder die Hände und ließ die einzelnen Gelenke der Finger knacken.

Die ist schon so gut wie einig, Herr Baron!" rief Frau von Blaffer. Wenn Sie nun Ihrem Herrn Sohn jetzt eine diskrete Andeutung machen würden, daß er

Natürlich, sofort!" lachte dieser.Kann' ja selbst kaum erwarten, bis ich das schöne Mädchen als Schwiegertochter umarme!"

Uuumarme!" schmunzelte Sauerbier, der bei dem jovialen Wesen des Barons augenscheinlich aufgeräumt und lustig wurde. (Forts, f.)