RunSschau. >
Ein Verein sozialdemokratischer Aerzte I ist in Berlin in Bildung begriffen. Eine Besprechung, ! an der etwa hundert Aerzle teilnahmen. hat bereits ftattgesunden. Zum vorläufigen Geschäftsführer ist der Stadtverordnete, prakt. Arzt Dr. Zadek. gewählt worden. Es soll sich hierbei um eine Organisation handeln, die die einzelnen Aerzte, die ungeachtet des Krankenkassenkonfliktes für die Kassen lätig sind, gegen das Vorgehen anderer Berufsvereine schützen will.
Berlin, 9. Jan. Der Präsident des Hansabundes. Geheimrat Rießer, Kat sich mit dem Schnelldampfer „Kronprinzessin Cecilie" des Norddeutschen Lloyd nach Amerika begeben. Der Zweck dieser Reise ist die Veranstaltung von Vorträgen über deutsches Bankwesen, die Geheimrat Rießer vor New Marker Banken halten wird. Er dürfte vier Wochen in Amerika bleiben.
Barmen, 9. Jan. Gestern fand unter großer Beteiligung die Beerdigung der 3 Musketiere statt, die bei dem Eisenbahnunglück in Woippy ums Leben gekommen waren. Unter den Kränzen befand sich auch ein solcher vom Kaiser, vom Kronprinzen und von dem Prinzen Joachim.
360 Millionen Konkurs-Verluste in einem Jahr. Nach der letzten amtlichen deutschen Konkurs-Statistik betrug der Verlust eines einzigen Jahres an den Zahlungs-Einstellungen rund 360 Millionen Mark, eine für unseren Nationalwohlstand sehr betrübend hohe Summ«. Und sie erhöht sich noch erheblich, wenn man die Verluste hinzurechnet, die durch außergerichtliche Vergleiche entstanden sind. Das sind Schädigungen des Gewerbestandes, die vom großen Publikum kaum beachtet werden, die aber mit berechnet werden müssen. Wenn man dazu sagt, solche Verluste können verhütet werden, wenn nicht so viel geborgt wird, so wird dabei die Geschäftslage außer Acht gelassen, die zum Kreditieren zwingt. Wenn die Arbeiter und Gewerbegehilfen nur für bar bezahlte Arbeiten beschäftigt werden sollten, so würden viele Tausende Hände feiern Müssen.
Kehl, 3. Januar. Die Entwicklung des Rheinhafens von Kehl hat im veiflossenen Jahre weitere Fortschritte gemacht. Der Umschlag der angekommenen und abgegangenen Güter belief sich insgesamt auf etwa 510 000 Tonnen, gegen 415 788 Tonnen im Vorjahre. Dies bedeutet eine Zunahme von etwa 23 Prozent. Besonders lebhaft war der Verkehr an hochwertigen Gütern, wie Getreide, die Ankunft in Kohlen hat ebenfalls eine entsprechende prozentuale Zunahme erfahren. Aber auch der Talverkehr hat sich lebhaft entwickelt und es konnten besonders die Holztransporte von 6627 Tonnen im Jahre 1911 um 22 310 Tonnen im Jahre 1912 auf 35 888 Tonnen im verflossenen Jahre gesteigert werden.
Ein neuer großer Tunnel durch den Jura zur Verbesserung des Eisenbahnverkehrs zwischen Frankreich und der Schweiz wurde kürzlich vollendet. Der neue Schienenftrang unterfährt (zum größten Teile auf französischem Gebiete) den Mont d'Oc in einer Länge von 6099 Metern.
Neue Radiumgewinnung. Die Pittsburg Standard Chemicil Works Company erzeugt Radium durch ein neues Verfahren mit Vanadium, das billiger als das bisher gewonnene Radium ist. Die Werke verkaufen den Hospitälern bereits größere Quantitäten zu billigen Preisen. Bisher ist allerdings nur für etwa eine halbe Million Mark Radium hergestellt.
WürttLMbci-g.
Stuttgart, 5. Jan. (Anlegung von Meisterregistern für die Handwerkskammern durch die Gemeindebehörden.) Von den Handwerkskammern werden zurzeit an die Schultheißenämter Fragebogen versandt zur Anlegung eines Meisterregisters. das späterhin als Grundlage für die Berücksichtigung der zur Führung eines Meistertitels und zur Lehrlingsanleitung befugten Handwerker bei öffentlichen Verdingungen dienen soll. Die Anlegung des Registers soll den Handwerkskammern von der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel nahegelegt worden sein. Auf die Anfrage eines Schultheißenamts. ob die Handwerkskammer die umfangreiche Arbeit bezahle, erwiderte die Kammer, daß die Gemeinden gemäß H 103 der Gewerbeordnung verpflichtet seien, diese Erhebungen unentgeltlich zu machen. Die Berechtigung dieser neuen unentgeltlichen Arbeitsbelastung der Gemeindebehörden wird in der württ. Gemeindezeitung jedoch bestritten, da die Verpflichtung die Gemeinden nur insoweit trifft als die Handwerkskammer die betreffende Handlung nicht
selbst besorgen kann und die Handlung behufs Erfüllung der gesetzlichen und statutarischen Aufgaben der Handwerkskammer verlangt wird. Beide Voraussetzungen treffen nicht zu. da die Handwerkskammern durchaus in der Lage seie>, die zur Anlegung des Meisterregisters erforderlichen Tatsachen bei den Gewerbevereinen, den Kameralämtern und auf den Rathäusern durch ihre Beamten selbst erheben zu lassen.
Stuttgart. 5. Jan. (Der Versicherungs» ftempel.) Mit der Gebäudebrandschadensumlage für das Jahr 1914 muß erstmals der Reich-stempel für Versicherungen zur Erhebung kommen. Es ist für Württemberg eine besodere Regelung des Verfahrens in Aussicht genommen, wozu aber die Genehmigung noch nicht erfolgt ist. Da dadurch das Brandschadensumlageverfahien und besonders die Buchung und Registrierung wesentliche Veränderungen erleiden, hat die Umlage höherer Verfügung zufolge zunächst im Anstand zu bleiben.
Stuttgart. 7. Jan. (Sitzgelegenheit auf den Bahnsteigen.) Wo ein Bedürfnis vorliegt, werden nunmehr auf allen Zwischenbabnstei'gen der Bahnhöfe mit Bahnsteigunterlührungen Sitzbänke mit Windschutzvorricb'ungen ausgestellt. Eine Zeichnung der Bänke mit Preisangabe ist den Bauinspeklionen vom Hochbautechnischen Bureau der Generaldirektion bereits zugegangen.
Stuttgart, 8. Jan. Gegen das wegen der Zabernnummer vom kommandierenden General ergangene Verbot gegen die Lustigen Blätter im Bereich des 13 Armeekorps war beim Kriegs- Ministerium eine Beschwerde eingereicht worden, die nunmehr abschlägig beschieden wurde.
Stuttgart. 5. Januar. (Neues Verbandsorgan.) An Stelle der in das Eigentum des Verbandes württemb Gewerbevereine übergegangenen „Deutschen Gewerbe- und Handwerker- Zeitung" hat der Württ. Handwerker-Landesverband die in Stuttgart erscheinende „Geschäftswehr", die vom Württ. Bunde für Handel und Gewerbe herausgegeben wird, zum Verbandsorgan bestimmt. An der Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Handwerker-Landesverbandes soll dadurch nichts geändert werden. Der Verband gliedert sich auch dem Bunde für Handel und Gewerbe nicht an und identifiziert sich nicht mit dessen Programm und Tätigkeit. Der Herausgabe eines eigenen Korrespondenzblattes. die vom Landesausschuß des Württ. Handwerker-Landesverbandes im Dezember beschlossen worden ist, haben sich wesentliche Schwierigkeiten entgegengestellt, so daß die nunmehr beschlossene Regelung getroffen werden mußte. Auch der Bund Württ. Handwerksmeisterinnen hat die „Ge- schäftswehr" zu seinem Verbandsorgan bestimmt.
Stuttgart, 8. Januar. Das mit einem Cafä verbundene Restaurant We st end in der Rotebühl- straße ist von seinem Besitzer Greiner zum Preise von 165 000 Mk. an den Koch Beßler in Stuttgart verkauft worden.
Stuttgart. 8 Jan. Im hiesigen Diakonissen- hause ist dieser Tage eine Persönlichkeit gestorben, die sich in weiteren Kreisen großer Verehrung erfreute: die ehemalige langjährige Oberschwester im alten Krankenhaus in Ulm: Martha Moorweiß. Gebürtig von Nattheim. O.A. Heidenheim, trat sie 1859 in das Diakonissenhaus ein und kam 1860 als Gemeindeschwester nach Ulm, wo sie 50 Jahre lang segensreich wirkte. Nachdem sie sich im deutschfranzösischen Krieg in der Pflege der Verwundeten ausgezeichnet hatte, wurde sie an die Spitze des Ulmer Diakoniffenhauses gestellt. Bei einer Typhusepidemie in Bernstadt in den 70 er Jahren hatte sie die Kranken in aufopferndster Weise gepflegt. In Ulm konnte sie ihr 50jähriges Diakoniffenjubiläum und das Jubiläum ihrer 50jährigen Tätigkeit in Ulm begehen. Vor wenigen Jahren sah sie sich genötigt, aus Altersrücksichten — sie hat ein Alter von 78 Jahren erreicht — in den Ruhestand im Stuttgarter Diakonissenhaus sich zurückzuziehen, wo sie nunmehr gestorben ist.
Wehrbeitrag und Lebensversicherung. Nach der Cannstatter Zeitung dürfte es noch wenig bekannt sein, daß sowohl bei der Vermögenserklärung zu dem einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag, als auch bei der in 3 Jahren erfolgenden Besitzsteuer- veranlagung, die noch nicht fälligen Ansprüche aus Lebens-, Kapital- und Rentenversicherungen als Kapitalvermögen in Betracht kommen. Diese Ansprüche sind in die Steuererklärung mit dem Rückkaufswert oder mit 2 Dritteln der eingezahlten Prämien oder Kapitalbeträge aufzunehmen. Durch diese Besteuerungsart sind die Versicherten gegenüber den Nichtversicherten, die einen gewissen Teil ihres Vermögens anderweitig verzinslich angelegt haben, im
Vorteil, denn der Rückoersicherungswert ihrer Police» ist bedeutend niedriger als die sonst ersparten Tarifprämien mit Zinsen. Um die Wehrsteuererklärung rechtzeitig abgeben zu können, dürfte es sich für die Beteiligten empfehlen, bei Zeiten den Rückoersicherungswert der betr. Versicherung, der auf alle Fälle niederer ist als die bezahlten Prämien im Werte, bei den betreffenden Versicherungsgesellschaften zu erfragen.
Heilbronn, 8. Jan. Der schöne Neubau der Allgemeinen Orlskrankenkasse an der unteren Allee hier erforderte nach der neu erfolgten Abrechnung einen Gesamtaufwand von 170 000 Mk., nämlich Granderwerbung 27 000 Mk., Baukosten 138 000 Mk. und Architektenbonorar 5000 Mk. Von diesen Kosten konnte dis Kasse aus laufenden Mitteln 77 317 Mk. bestreiten und die Versicherungsanstalt hat eine Hypothek von 75 000 Mk. zu 3 ^/ 2 °/» verzinslich gegeben.
Heilbronn, 8. Januar. Vollstreckungsaktuar Sei her hatte als Berufsvormund auswärts zu tun. Seine Frau und seine Kinder waren verreist. Bei seiner abends erfolgten Heimkehr wurde ihm eine schöne Bescherung zu teil. Von geunffenloser Seite wurde ihm ein 3 Monate altes Kind, für welches er als Vormund bestellt ist. in seine Wohnung gelegt. Am gleichen Abend wurde die Sache noch der Polizei übergeben.
Dürrmenz-Mühlacker, 8. Jan. Die Gemeinde sieht nunmehr auf eine sechzigjährige Entwicklungsperiode zurück, die begonnen hat mit der im Herbst 1853 «öffneten Zentralbahn Ulm—Stuttgart—Bietigheim—Mühlacker, die hier in die beiden Linien Pforzheim und Bruchsal verzweigt. In der ersten Hälfte dieser Periode hat der im Jahre 1883 verstorbene Schultheiß Meißner, der 30 Jahre lang der Gemeinde Vorstand, mit Eifer und Weitblick die ersten Grundlagen gelegt, auf denen mit Ausdauer und Umsicht die Gemeindevertretung der letzten 30 Jahre das heutige große Gemeinwesen aufgebaut har. Durch die Ansiedlung einer Reihe großer industrieller Unternehmungen haben viele Arbeiter am Platze lohnende Beschäftigung gefunden und eine stattliche Arbeitergemeinde hat sich teßhaft gemacht. Besonders hat sich Mühlacker entwickelt, stadtarlige Slraßenzüge und Wohnquartiere sind entstanden und auch dieser Winter zer^l eine frische Bautätigkeit. Die bedeutende Entwicklung dieses Ortsteils hat die Erstellung eines besonderen Schulhauses nötig gemacht und wie damit auf dem Gebjet der Schule soll nun durch ein m Mühlacker neben dem neuen Schulhaus zu erstellendes, insbesondere gottesdienstlichen Zwecken dienendes Gemeindehaus auch auf kirchlichem Gebiet eine Scheidung der Ortsstelle Dürrmenz und Mühlacker eintreten.
Sindel fingen, 8. Jan. Gestern nachmittag spielte sich im Eichholz ein seltener Kampf zweier Tiere ab. Ein Dachshund stöberte eine große Wildkatze auf, die sich aber dem Hund kräftig zur Gegenwehr stellte. Es entspann sich ein heißer Kampf auf Leben und Tod. wobei schließlich die Wildkatze auf der Strecke blieb.
Pfullingen. 8. Januar. (Der pfiffige Schnauzer.) Der Hund eines hiesigen Fabrikanten gestattete sich dieser Tage, wie die „Schwarzw. Kreiszeitung" erzählt, freie Eisenbahnfahrten nach Reutlingen und wieder zurück. Er glaubte, seine Herrschaft sei in den bereitstehenden Zug eingestiegen; aber da er sie nicht finden konnte, sprang der Hund auf den Hinteren Wagen und ließ sich nach Reutlingen fahren. Trotz allen Suchens fand er auf dem dortigen Bahnhof seinen Herrn nicht, weil er nicht mitgefahren war, und so benützte er wieder den letzten Wagen des herausfahrenden Zugs, um wieder bequem und schnell hierher zu kommen. Wenn man auch annehmen kann, daß der Hund die Fahrt schon öfters mitgemachl hat, so ist dieses Beispiel von Selbständigkeit im Eisenbahnfähren von einem Hund — es ist ein „Schnauzer" — immerhin einigermaßen verblüffend.
Zur Berufswahl.
Aus Gmünd. (Erfolge eines „einjährigen" Gewerbelehrlings.) Ein hiesiger Bürgerssohn erhielt im Gymnasium seine Ausbildung, die er mit gutem Erfolg absolvierte. Während der Lehrzeit, die er hier bei seinem Vater für die ersten zwei Jahre genoß, gelang es ihm, sich wiederholt an der Gewerbeschule auszuzeichnen, er wurde für seine Leistungen mit der selten verliehenen Medaille bei seinem Abgang anerkannt. Nun hat er bei der diesjährigen Gesellenprüfung in Stuttgart den ersten Preis davongetragen, der bisher aus naheliegenden Gründen regelmäßig an die Tuttlinger fiel. Außerdem erhielt er bei derselben Gelegenheit vom süddeutschen Messsrschmiedverband eine silberne Uhr im
Wert von 25 ^ Mann in Winnendei seine Lehre, wobei er Gewerbeschule ausge freuen uns über dieser Handwerkersohnes uu bewiesen ist, daß ei gleicher Begabung au Erfolg führt. Möcht« auch andere Eltern ( Handwerk eine Zukunf keineswegs zu gut ist schreckender Deutlich! gelehrten Berufe imn damit auch schlechtere Handwerk trotz aller kunft blühen wird. L Gmünd werden ihm gereichen.
Aus Staöt, B
Calmbach, 8.
4. ds. Mts., von na hiesige Militärvere Versammlung im ( Vorstand Kübler e Bekanntgabe der To allem den Kamerad glückliches und gesegri er weiter einen kurzei Vereinsjahr, in wel besucht, die Verhandli schaftlicher Weise Erl Verein neu zugetceter 2 Kameraden durch so daß der Mitglieds 108 Mitglieder betr, infolge von Unglücks fällen 113 Mk. meh werden. Als befände Vereinsjahr bezeichnet verlaufenen Bezirks!«« so viele Kameraden a haben. Zum Schluß Kameraden zu treuer und gedeihlicher Arb neuen Jahr. Hieraü Geschäftsberichts durc erster« keinem Anstar Dank für seine Mühe ausgesprochen wurde, ordnung erhielt Kassie den Rechenschaftsberick Bericht ist zu entnehu von Mk. 1900— auf ist. trotz Leistung vo stützungen und Mk. 1 verstorbenen Kamerad Ernst Müller, Straf Leistung eines Verein gliedern, muß auch de Nörglern des Militc
Noman
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Und, sollte der S bekommen, selbst in die so meinte sie, ein znvei ganz allein die Pcrsü für die Stellung einer - borg anScrsehen würde.
War die Matter l sicher, so schien es. als Ferrari, seinen eigenen ES war ein lang Fran, daß ihre einzige reichbegüterten Vetter '. acht gelassen, diesen ' noch war kein bindendes Grafen ausgesprochen.
Fran von Dähibe« Sommeraufenthalt. Ho heiß ersehnt, so wartet geduld aus die endliche auf dem Spiel.
Daß Ellinor ihrer Herzen liebte, kam Lei dei Nach Erna von Z „ih örichte Gcfüh lsäußeru nur hemmender Ballast Die Baronin glaub nabe zu sein, aber seit luligcu Sängerin hatte j