nach dem Bahnhofe passierte, trugen Flaggenschmuck mit Trauerflor. Alle amtlichen Gebäude hatten halbmast gehißt. Die brennenden Straßenlaternen waren mit Trauerflor versehen. Kurz nach 12 Uhr erschien Prinz Albrecht von Preußen und Prinz Heinrich. Als Vertreter des Kaisers erschien der Kronprinz, der die Gräfin Waldersee zum Chor führte. Die Bertreter in- und ausländischer Fürsten, hohe Militärs, 60 Generale, Deputationen u. s. w. nahmen um den Chor Aufstellung. Die Trauerfeier wurde durch Gesang des Männergesangvereins Hannover eingeleitet. Militär-Oberpfarrer Rocholt hielt die Trauerrede. Als der Trauer-Kondukt die Kirche verließ, erscholl vom Waterloo-Platze her der Trauer-Salut von 36 Kanonenschüssen. Dem Zuge voran schritt Graf von der Planitz, der den Feldmarschallstab deS Verstorbenen trug.
Wien, 10. März. Gegen die Idee einer Vermittlung im ostasiatischen Kriege nimmt der japanische Gesandte in London, Baron Hayashi, in einem Gespräch mit dem Korrespondenten des Neuen Wiener Tageblatts entschieden Stellung. Er erklärt, Japan werde bis zum letzten Blutstropfen kämpfen; die ostasiatischen Gegensätze könnten nur durch Waffen ausgetragen werden. Die hiesigen offiziellen Stellen verharren trotzdem dabei, daß eine Vermittlung eintreten werde, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkte. In St. Petersburg herrscht hiefür große Geneigtheit, da man befürchtet, der Fall Port Arthurs werde den revolutionären Parteien Anlaß zu einer großen Aktion geben.
Paris, 10. März. Nach einer Meldung aus Söul wurde der Schwager des koreaNische n K r o n p r i n z e n, als er im Begriff war, sich in Tschemulpo nach Shanghai einzuschiffen, verhaftet und im Besitz von Papieren befunden, welche rusienfreundliche Beziehungen eines Teiles der Hofpartei ergaben.
London, 10. März. Eine Meldung aus Port Arthur besagt, die Signal-Stationen haben gestern das Erscheinen der japanischen Flotte angezeigt. 50 Minuten später eröffneten die Küstenbatterien das Feuer, die See war jedoch sehr bewegt, sodaß sich die Japaner bald zurückzogeu.
Lo ndon, 10. März. Aus Weihaiwei wird depeschiert, zuverlässigen Berichten zufolge habe bei Haiju in Korea ein Zusammenstoß zwischen den feindlichen Truppen stattgefunden, der mit dem Rückzuge der Russen endete. Der russische Vormarsch südlich der Poßjetbai dauert nach einer Tokioer Meldung fort. Aus Söul wird die Besetzung der Telegraphen-Station Ungwon durch die Russen gemeldet.
London, 10. März. Dem Renterschen Bureau ist folgendes Telegramm zugegangen: Tokio, 9. März. Hier wird versichert, bei dem am 24. Febr. unternommenen Versuch der Japaner, Port Arthur zu blockieren, seien russische Torpedo- Lootszerstörer, als sie in den inneren Hafen zu entkommen versuchten, auf eine Mine gestoßen und, gesunken. 8 von 13 russischen Kriegsschiffen die im Hafen liegen, seien kampfunfähig gemacht worden. Das Hwangtschinschausort von Port Arthur sei durch japanische Granaten bis zur Hälfte zerstört worden. Nur 3 Batterien seien fltzt brauchbar. An der Reparatur der russischen Schiffe arbeiten 400 Chinesen und 700 Russen. Die russischen Streitkräfte sollen etwa 2000 Mann betragen.
London, 10. März. Nach einer Depesche des „Daily Telegraph" aus Tientsin haben die in Takutchau gelandeten Japaner Foeng-Hoang- Tschoeng eingenommen und die Russen aus der Umgebung des Takungling-Passes vertrieben. Sie stehen jetzt nur noch etwas über 100 km vom Niut- schwang. In Ltao-Jang und Haitschang, sind die Russen, etwa 35 000 Mann stark, verschanzt. Es
haben bereits kleinere Gefechte mit günstigem Erfolge für die Japaner stattgefunden.
Belgrad, 10. März. Der frühere Sekretär des Königs Alexander, Petronjewitsch stand gestern vor Gericht unter der Anklage, 58 000 Dinar aus dem Nachlaß des Königs veruntreut zu haben. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust.
Söul, 10. März. Es verlautet, daß in der Nähe von Jung-Wu zwischen Koreanern und Russen ein Kampf stattgefunden habe.
— Die vier Schornsteine des bekannten Norddeutschen Lloyd-Schnelldampfers „Kaiser Wilhelm II.", des neuesten der „Ozean- Windhunde," wie die deutschen Schnelldampfer in der amerikanischen Presse mit Vorliebe bezeichnet werden, weisen jeder den respektablen Durchmesser von 5 m auf. Somit würde also ein sogenannter V-Zug der Staatseisenbahnen bequem einen dieser Schornsteine als Tunnel benutzen können, um hindurch zu fahren.
Gottesdienste.
Sonntag liMlnrs, lg. März. Vom Turm: 160. Predigtlied: 155. 9Y- Uhr: Vormittags Predigt, Herr Dekan Wurm. 1 Uhr: Christenlehre mit den Töchtern. 5 Uhr: Abendpredigt im Vereinshaus, Herr Stadlpfarrer Schmid.
Donnerstag, 17. März. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Herr Dekan Wurm.
HteLlaureleil.
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«S, rücke MLrkcr.sev.tr. Mome LUvit
Amtliche und Privatmyeigrg.
ImiMkßkiMU
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Hirsau belesenen, im Grundbuch von Hirsau Heft 18 Abteilung I Nr. 1 bis 10 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Johanna Hummel, geb. Beutelspacher, Ehefrau deS Georg Hummel, Besitzerin des Gasthauses zum „Anker" in Ernstmühl, Gemeinde Hirsau, eingetragenen Grundstücke:
Gemeinderätlicher
Schätzungswert
Parz. No.
7
4
a 39 gm Wohnhaus, die Schildwirtschaft
zum „Anker", Abtritt, Staffel, Backofen, Gartenhaus und Hof-
raum am Lützenhardterberg .
16 000
„
561
3
„ 58
„
Gemüsegarten allda ....
300 ^
»
»
579
36
„ 57
»
Baumacker und Oede in der Brandhalde.
1000 ^
„
533
7
„5/
Acker am Bruderberg . . .
100
„
„
534
7
„ 53
„ „ „ ...
100 ^
„
„
541
15
„ 89
Wiese im untern Brühl . . .
500
„
„
547
15
„ 65
„ „ „ . . .
500
„
„
543
15
» 72
„
„ „ „ „ . . .
500
„
544
15
,. 69
500
„
545
15
„ 64
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„ „ „ „ . . .
500
zus. 20 000
am Montag, de« 21. März 19V4, nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathause in Hirsau versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 31. Dezember 1903 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Calw, den 23. Januar 1904.
Kommissär:
Bezirksnotar Krayl.
Deufringen.
GchkN-StüNlUihiilj-NkltMs.
Am Montag, de» 14. März d. I.,
kommen im hiesigen Gemeindewald „Nächsten- Wald" wiederholt zum Verkauf: .
130 Stück Säg-, Bau- und Wagnereichen, zum- Teil Küfereichen, 4—10 m lang, 10—59 om^
Durchmesser, zus. 63 Festmeter.
13 Stück Buchen 28—37 am Durchmesser, zus.
Abfuhr gegen Gechingen günstig.
Zusammenkunft vormittags 9 Uhr im Ort.
Nachmittags 1 Uhr verkauft die Gemeinde ein größeres Wohngebäude auf de« Abbruch im öffentlichen Aufstreich an den Meistbietenden. Den 7. März 1904.
Schultheitzenamt.
Köhler.
Festmeter
Unterreichenbach.
Am Montag, den 28. d. M., findet hier
Viek»- unä Hchweinemarkt
statt, wozu höflich einladet Den 9. März 1904.
der Gemeinderat.
Kgl. Forstamt Stammheim
OA. Calw.
Nadelholz-, Stammholz-, Stangen-, Bengholz- nnd Reisig-Verkauf
am Mittwoch, den 16. März, vorm. 9 Uhr, in der Bahnhofrcstauration in Teinach: Scheidholz aus Staatswald Dickemerwald: 118 Fichten, 25 Tannen, 8 Forchen; Langholz: 78 Fm. I. Kl., 42II., 37III., 27IV. Kl. Sägholz: 20 I. Kl.. 7 II. Kl., 0,4 III. Kl. einschließlich Draufholz. Alles gereppelt.
Aus Abt. Rottannen: Fichten, Baustangen: 35 St. Kl. Io,; 15 St. Id. Aus mittl. Schleifberg, Rottannen und Scheidholz vom Distrikt Dickemerwald: Rm.: 10 Buchen Scheiter, Nadelholz: 2 Scheiter, 7 Prügel, 38 Laubholz, 229 Nadelholzanbruch; 2 Rm. Stockholz im Boden, 19 Flächenlose ungebundenes Nadelreisig geschätzt zu 3140 Wellen.
Altburg.
Gck ausjulkihku.
Bei der hiesigen SchulverbandS- pflege sind gegen gesetzliche Sicherheit sofort oder bis 1. April 550 auszuleihen.
Schulrechner Rentschler.
Sommenhardt.
Jagdverpachtung.
Am Donnerstag, den
17. März 1904, vormitt. 9 Uhr, wird die hiesige Gemeindejagd auf dem Rathaus im öffentlichen Aufstreich auf weitere 6 Jahre verpachtet. Den 9. März 1904.
Gemeinderat.