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39. Amts-
uud KuzeigeölaLt für den Bezirk Halw. 79. Jahrgang.
Srsch.klMlgjtage: Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag. Jnlertiontpre!» 10 Pfg. pro Heil« für Stadt »nd SqklSort«; außer Bezirk 1! Pfg.
^ Donnerstag, den 10. Mär; 1904.
AbonnementSpr. in d. Stadt pr. Viertelt. Mk. I.lll incl. Träger! DierteljLhrl. PostbezugSpretS ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar- ortsverlehr I Mk.. f. d. sonst. Verkehr Ml. 1.10. Bestellgeld W Pfg.
Amtliche Aekarmtmachnngen.
Die Ortsbehörden
werden beauftragt, dafür zu sorgen, daß sämtliche die Zeit vom 1. April 1903 bis 31. März 1904 betreffenden Forderungen der Gemeinden für Quartier und sonstige Leistungen an die Militärverwaltung soweit dies nicht geschehen bis spätestens 15. April ds. IS. bei der Intendantur des XIII. Armeekorps etngereicht, sowie daß die vorschußweise bezahlten und noch nicht liquidierten Marfchgebühr- «iffe sofort bei der Amtspflege angemeldet werden. Calw, 5. März 1904.
K. Oberamt. Voelter.
Bekanntmachung.
Die Telephonanstalten in Althengstett, Mött- lingen, Monakam, Neuhengstett, Ostelsheim, Otten- bronn, Simmozheim und Unterhaugstett werden am
10. ds. Mts. eröffnet und werden dieselben zugleich auch den Unfallmeldedtenst aufnehmen.
Calw, 7. März 1904.
K. Oberamt.
Voelter.
Bekanntmachung.
Von der Amtsversammlung und dem landw. Bezirksverein find in Gemäßheit des Artikel 9 des Württ. Ausführungs-Ges. zum Reichsges. über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen für die 3 Jahre 1905, 1906 und 1907 nachstehende Personen als sachverständige Schätzer gewählt worden:
1. Flik, Schultheiß in Althengstett.
2. Kübler, Schultheiß in Brettenberg.
3. Ernst, Schultheiß in Stammheim.
4. Oettinger, Johs., Oekonom in Calw.
5. Hatsch, Karl, Müller in Liebenzell.
6. Haug, Jakob, Oekonom in Ostelsheim.
7. Ziegler, Fr., Hirschwirt in Gechingen.
8. Graze, Schultheiß in Möttlingen.
9. Braun, Schultheiß in Oberhaugstett.
10. Stoll, Schultheiß in Altburg.
11. Keppler, Schultheiß in Oberreichenbach.
12. Erlenmaier, Schultheiß in Ottenbron n.
13. Wurster, Schultheiß in Agenbach.
14. Lörcher, Schultheiß in Schmieh.
15. Volle, Schultheiß in Unterhaugstett.
16. Wolf, Schultheiß in Zwerenberg.
17. Gäckle, Christ., Bauer in Simmozheim.
18. Scholl, Schultheiß in Unterreichenbach.
19. Seeger, Gemeinderat in Neubulach.
20. Kugele, Ulrich, Bauer in Oberriedt.
21. Schneider, Oekonom in Calw.
22. Hanselmann, Schultheiß in Liebelsberg.
23. Luz, Schultheiß in Deckenpfronn,
24. Frey, Schultheiß in Aichelberg.
25. Schnürle, Schultheiß in Oberkollbach.
26. Burkhardt, Gemeindepfleger in Würzbach.
27. Mast, Schultheiß in Neuweiler.
28. Den gier, Schultheiß in Rötenbach.
29. Lörcher, Schultheiß in Oberkollwangen.
30. Großmann, Anwalt in Oberweiler. Calw, 7. Mürz 1904.
K. Oberamt. Voelter.
Die Ortsbehörden
werden bezüglich des demnächst beginnenden Jmpf- geschästes zur genauen Ausführung der ihnen durch Ministerialverfügung vom 6. Dezember 1899 Reg.-Bl. S. 1093 insbesondere deren Anlage ,4 Angewiesenen Obliegenheiten angehalten.
Calw, 8. März 1904.
K. Oberamt.
Amtm. Rippmann.
Die Schrilth.-Aemter
werden unter Hinweis auf den Erlaß des K. Ministeriums des Innern, vet«. das Hebammenwesen vom 10. Febr. d. I., Min.-A.-Bl. S. 69, veranlaßt bis zum SO. d. Mts. zu berichten:
1) ob bezw. wie viele Hebammen sich in der Gemeinde befinden,
2) wie alt diese sind,
3) welche Wartgelder sie ständig beziehen,
4) wie viele Geburten für jede durchschnittlich (in den letzten 3 Jahren) anfallen.
Hiebei sind insbesondere die 3 letzten Absätze des genannten Erlasses zu beachten, eventuell sind Fehlanzeigen vorzulegen.
Calw, 8. März 1904.
K. Oberamt.
Amtm. Rippmann.
Bekanntmachung
betr. eine Feldbereinigung aus Markung Oberhaugstett.
Nachdem die Kgl. Zentralstelle für die Landwirtschaft, Abteilung für Feldbereinigung, laut Erlasses vom 1. März. d. I. sich für die Ausführung einer Bereinigung der Gewände: „Saaleräcker, Saaler, Dorfwiesen, Steig, Römer, Herdweg, Seewiesen, Jhlesgasse, Schroten, Hurdweg, Grund, Moos, hinterm Moos, Pfaffengrund, Glasweg, Haldenäcker, Frohnwiesen und Gaismad" der Ge- meindemarkuug Oberhaugstett ausgesprochen hat, so wird die Tagfahrt zur Abstimmung über den Antrag sowie zur Wahl der Landwirte und ihrer Ersatzmänner für die Vollzugskommission auf Samstag, de« 16. April ds. Js., vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Hiezu werden sämtliche beteiligte Grundeigentümer, bezw. ihre Vertreter, unter Androhung des Rechtsnachteils eingeladen, daß diejenigen, welche bei der Abstimmungstagfahrl weder in der Person noch durch einen seine Vertretungsbefugnis rechts- giltig nachweisenden Vertreter erscheinen, als dem beantragten Unternehmen znstimmend angesehen und von der Teilnahme an der Wahl die Mitglieder der Vollzugskommisston ausgeschlossen werden, und daß ein Einspruch oder eine Wiedereinsetzung in den
Msnllltton» Nachdruck «erboten.
Krieg im Frieden.
Roman von Hans Hochfeldt.
(Fortsetzung.)
„Was ist denn mit meiner Kousine?" fragte er Falkcnhayn unruh'g. „Ist sie unwohl?" Er war schnell aufgestanden.
„Aeh, ich weiß nicht, — gnä's Fräulein wollte plötzlich zu Ihrer Fräulein Schwester!" antwortete dieser.
Olga erglühte im heftigen Unwillen! Sie haßte plötzlich Ella, die durch ihr Forteilen so jäh die Stimmung unterbrochen und das entscheidende Wort von Hans, welches sich schon auf seine Zunge drängte, zurückgehalten hatte.
„So bleiben Sie doch sitzen, Herr Baron!" bat sie, nur mühsam den Groll, der sie überfiel, beherrschend.
Doch der Zauber der Stunde war einmal gebrochen. Hans hatte nur Sinn und Gedanken für Ella.
„Ich möchte doch lieber — ich bin doch gewissermaßen verantwortlich für meine Kousine" — stotterte er, — „sie war während des ganzen heutigen Tages nicht recht wohl, — ich will nur schnell Nachsehen."
„So kann doch Herr von Falkenhayn gehen!" unterbrach ihn Olga ungeduldig.
„Nein, nein, ich gehe lieber selbst," rief Hans unruhig. „Verzeihen Sie einen Moment, ich komme sofort zurück."
Mit leichter Verbeugung eilte er schnell aus dem Salon.-
XIV.
Olga blickte starr und mit wcitgeöffneten Augen Hans nach! Stand ihm die Kousine so nah, daß er über derselben sie vollständig vergaß? Ja, daß er sie deshalb so vollständig brüskierte? In ihren Augen leuchtete es drohend und wild auf, die Flügel ihrer klassisch geschnittenen Nase zitterten, ein scharfer, verächtlicher Zug legte sich um ihre Mundwinkel, und ihre Lippen preßten sich hart aufeinander. Sie sah in diesem Augenblick wie ein schöner, finsterer Dämon aus! Im nächsten Augenblick jedoch veränderten sich ihre Züge wieder, — ihr verletztes Selbstgssühl und ihr Stolz gaben ihr schnell ihre Fassung und äußere Ruhe wieder zurück, sie würde dafür schon seiner Zeit ihre Revanche nehmen, denn vergessen — vergessen würde sie es nie, um der albernen Kousine willen derart vernachlässigt worden zu sein! — Ihr Fächer brach plötzlich in Stücke, — sie hatte ihn mechanisch zwischen ihren Händen zerbrochen. — Plötzlich erinnerte sie sich, daß sie nicht allein war. Sie warf einen schnellen Blick auf Falkenhayn, der sie mit aufrichtiger Bewunderung anstarrte. — Sie wendete sich ihm zu und fragte in gl?rchtziltigcm Tone:
„Was war denn mit Fräulein von Horgen?"
„Wahrhaftig, keine Ahnung — öh — sprang plötzlich auf und lief davon." — Ucbsr sein Gesicht flog plötzlich ein Grinsen. „Aeh — wir haben Beide etwas unerwartet unsere Begleitung verloren — darf ich — äh — inzwischen bei Ihnen den Lückenbüßer machen, gnä'S Fräulein?"
„Bitte sehr!"
Falkenhayn nahm neben Olga Platz.
„Ich muß sagen — äh — bei uns im Zivil würde es nicht Vorkommen,