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Anlaß, die Familienbande zu stärken, anstatt sie herabzusetzen. (Lebh. Zustimmung.) Bedenklich ist es, daß es unter allen Umständen dem Fiskus überlassen ist, den Erben etwas von dem Erbe zuzugeftehen. Das würde zu endlosen Streitigkeiten zwischen Fiskus und Erben führen. Staatssekretär Kühn: Die Begründung des Erbrechts des Reiches ergibt kein Zerrbild des Volkscharakters und des Familienlebens. Sie macht nur eine Feststellung, die nichts Verletzendes hat. Die Befürchtung, daß schließlich sämtliche Verwandten vom Erbrecht ausgeschaltet werden, trifft nicht zu. Alle Kreise müssen zu den Steuern herangezogen werden. Deshalb ist das Erbrecht des Reiches notwendig. Abg. Emmel (Soz.): Hinsichtlich der Erbanfallsteuer hatten sich die Liberalen entschieden ausgesprochen. Wir lehnen alle Steuern ab, die den Arbeiter und Beamten weiter belasten werden. Gegen die Verlängerung der Zuckersteuer müssen wir Einspruch erheben. Daß die Fürsten, die sich bis jetzt von der Steuer „gedrückt" haben, an dem Wehrbeitrag teilnehmen, ist selbstverständlich. (Vizepräsident Dove rügt diesen Ausdruck.) An der Einführung einer Vermögens- oder Erbschaftssteuer mitzuarbeiten, sind wir bereit. Staatssesretär Kühn: Die Haltung der Bundesfürsten hat den Gedanken des Wehrbeitrags populär gemacht. Die Finanzverwaltung muß darauf sehen, daß die Steuern nicht nur ihrem, sondern auch den wirtschaftlichen Interessen entsprechen, daß sie die Interessen des Reiches, der Bundesstaaten und der Allgemeinheit wahrt. Abg. Roland- Lücke (natl.): Die Ansammlung eines Kriegsschatzes wird zwar den Goldbestand der Reichsbank einschränken und auch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse einen nachteiligen Einfluß ausüben. Aber die Schädigung wird nicht so groß sein, wie die Sozialdemokratie befürchtet. Unsere Stellung zur Erbanfallsteuer liegt sehr klar zutage. Wir wollen unter allen Umständen diese oder eine andere Reichsbesitz- steuer, eventuell beide Steuerarien zusammen. Nächste Sitzung Samstag 11 Uhr: Weiterberatung und Petitionen.
Berlin, 11. April. Die 15. Kommission des Reichstages zur Neuregelung des Submissions- und Lieferungswesens beschloß heute mit 16 gegen 11 Stimmen, das Submissionswesen in einer für alle Bundesstaaten vorbildlichen Weise zu regeln und die Regierung um Vorlegung der einzelstaatlichen Bestimmungen über das Submissionswesen zu ersuchen.
Zum jetzigen Frühjahrsaufenthalte des Kaisers in Homburg v. d. H. ist zu berichten, daß am Donnerstag mittag kurz vor 12 Uhr der Herzog und die Herzogin von Cumberland, begleitet von ihrer jüngsten Tochter, der Prinzessin Olga, sowie von Prinz und Prinzessin Max von Baden mit Gefolge in Homburg v. d. H. zu einem dreitägigen Besuche des Kaiserpaares eintrafen.
Homburg v. d. Höhe, 11. April. Der Kaiser hat dem Herzog von Cumberland den Schwarzen Adlerorden und der Herzogin den Luisenorden mit der Jahreszahl 1813/14 verliehen. Gestern abend fand im Schlosse Tafel statt, bei der die Majestäten sich gegenüber saßen.
Paris, 11. April. Das Echo de Paris schreibt heute unter dem Titel „Deutschland als Mittelmeermacht": „Die zu Ende gehende Orientkrise scheint eine Begleiterscheinung nach sich zu ziehen, die unter Umständen zu einer dauernden werden kann, nämlich die Festsetzung Deutschlands im Mittelmeer. Vorerst durch Erwerbung eines Flottenstützpunktes. Dies verdient von uns mit großer Aufmerksamkeit verfolgt zu werden. Deutschland besitzt von nun an eine dauernde Ansammlung von Kriegsschiffen im Mittel- meer, die es wohl nicht mehr aus dem Mittelmeer zurückziehen wird. Zurzeit befinden sich die deutschen Kriegsschiffe „Göben", „Bremen", Geier", „Vineta". „Hertha" und „Loreley" im Mittelmeer und es ist klar, daß Deutschland diese Anzahl Schiffe nicht so weit fort schickt, um sie bald wieder zurückzurufen. Allerdings ist es noch sicherer, daß Deutschland seine Schiffe so weit von der Heimat entfernt nicht ohne einen Schutzhafen lassen wird, der also auch im Mittelmeer gefunden werden muß. Welches kann nun dieser Hafen sein. Nach unserer Ansicht kann hier nur Alexandrette in Frage kommen." Zum Schluß kommt das Blatt zu der Ansicht, daß Prinz Heinrich von Preußen bei seinem jetzigen Besuch in London an dieser Frage einen interessanten Gesprächsstoff habe. _
Der Krieg auf dem Balkan.
Wien, 11. April. Wie in hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, hat der Dreibund vorgeschlagen, Saloniki Bulgarien zu überlassen als Entschädigung für Silistria.
Rom, 10. April. Die Londoner Botschafterkonferenz schlägt vor, daß Montenegro mit einem Gebiet zwischen dem Skutari-See und dem Bojana- Fluß entschädigt werde. Zur Entsumpfung dieses Gebietes wird Montenegro von Rußland, Oesterreich und Italien ein Darlehen zu Vorzugsbedingungen erhalten. Montenegro soll geneigt sein, den Vorschlag anzunehmen.
London, 11. April. Wie das Reuter'sche Bureau erfährt, herrscht in diplomatischen Kreisen hinsichtlich einer befriedigenden Lösung der Schwierigkeiten mit Montenegro und eines baldigen Friedensschlusses steigender Optimismus, da Italien und Rußland, wie man weiß, in Centtinje Schritte tun, um Montenegro eine Art von Entschädigung anzubieten. Weiterhin ist in London in den letzten Tagen ein mächtiger, wenn auch inoffizieller Einfluß am Werke gewesen, um den Boden für eine bessere Verständigung zwischen den Mächten und Montenegro vorzubereiten.
Württemberg.
Bus StaSt» Bezirk unS Umgebung.
Stuttgart, 11. April. Der König hat den zum französischen Konsul für Württemberg ernannten Hin. Robert Armez das zur Ausübung seiner konsularen Funktionen erforderliche Exequatur erteilt.
Stuttgart. 11. April. Die Zweite Kammer begann heute die Beratung des Kultetats. Der Abg. Heymann (Soz.) lenkte dabei die Aufmerksamkeit des Hauses auf eine Frage des Kinderschuhes, nämlich die Schulbildung der sogen. Hütekinder, für die von der Regierung gar nichts getan werde, und stellte, nachdem Kultminister Dr. von Habermaas erklärt hatte, das Gesetz lasse nicht zu, diese Kinder zum Schulbesuch zu zwingen, den Antrag, die Regierung zu ersuchen, darauf hinzuwirken, daß diese Kinder während ihres Aufenthalts in Württemberg dem Schulzwang unterworfen werden. Der Minister und mehrere Redner wandten sich gegen diesen Antrag. Der Minister betonte noch, daß mit Oesterreich bereits Verhandlungen angebahnt seien, die erkennen lassen, daß die Angelegenheit zu einem guten Ende geführt werde. Mehr Zustimmung fand ein von dem Abg. v. Gauß gestellter Antrag, worin das Haus von den Erklärungen der Regierung Kenntnis nimmt und diese ersucht, die wegen Einführung der Schulpflicht erforderlichen Erhebungen anzustellen und ihre Bemühungen, eine Verständigung mit der österreichischen Regierung wegen der Schulpflicht h^rbeizuführen, fortzusetzen. Der Auffassung, als ob die Kinder in unzulässiger Weise ausgenützt würden, wurde von mehreren Abgeordneten des Oberlandes entgegengetreten. Der Antrag v. Gauß wurde schließlich, nachdem der sozialdemokratische Antrag abgelehnt worden war. einstimmig angenommen. Beim Kapitel Besoldung der evangelischen Kirchendiener wurde ein Ausschußantrag, eine Eingabe des Kirchengemeinderats Würzbach OA. Calw um Errichtung einer eigenen Pfarrei der Regierung zur Kenntnisnahme zu übergeben, zum Anlaß längerer Auseinandersetzungen, in denen die Frage der Ausscheidung des Kirchenguts eine erhebliche Rolle spielte und von der Volkspartei die Abgeordneten Staudenmeyer und Fischer sich für, der Abg. Haußmann aber gegen den Antrag aus- sprachen. Auch der Abg. Heymann erklärte sich namens der Sozialdemokratie aus prinzipiellen Gründen gegen ihn. Unterstützung fand der Antrag durch die Abgeordneten Wolfs (B.K.), Andre (Ztr). und Dr. Hieber (natl.), sowie durch den Kultminister, der ihn begrüßte, ferner durch den Abg. Speth-Wangen. Nach weiterer Debatte wurde schließlich in einfacher Abstimmung die Bitte des Kirchengemeinderats Würzbach angenommen, während für den Antrag, etwaige Ueberschreitungen nicht zu beanstanden, in namentlicher Abstimmung 57 Abgeordnete mit Ja und 17 mit Nein stimmten. Schluß 1.20 Uhr.
Stuttgart. 11. April. Nachdem gestern schon kaltes und unfreundliches Wetter geherrscht hatte, setzte heute früh 6^, Uhr nach einer kalten Nacht leichter Schneefall, der mit Regen vermischt war, ein. Die Temperatur sank auf 4 Grad Celsius. Der Blüte ist bis jetzt noch kein Schaden zugefügt worden. Aus verschiedenen Gegenden des Landes liegen gleichfalls Nachrichten über zum Teil starken Schneefall vor. Insbesondere ist auf der Alb heftiger Schneefall eingetreten. Die Schneedecke hat eine Höhe von 10 cm erreicht. Die Temperatur ist auf den Gefrierpunkt gesunken. Im Schwarzwald sind die Blüten zum Teil erfroren auf verschiedenen Berggipfeln des südlichen Schwarzwaldes fiel das Thermometer bis 6'/r Grad unter den Gefrierpunkt. Der Schnee liegt auch hier 5—10 cm hoch.
Zur Konfirmation.
Es sind unzählige Familien im deutschen Vaterlande. in denen der Konfirmationslag lief in das Familienleben eingreift. Wer zählt alle die Herzen, die voll Hoffnung und Fürsorge, mit neuen Entschlüssen und Lebensplänen, diesen Tag begehen! Wie an einem Erntelage wachsen an diesem Tage die jungen Saaten zur Reife aus für Familie, Staat und Kirche. — Als eines der erfreulichsten Zeichen der Zeit können wir es betrachten, daß heutzutage dieser der Familien schon längst wichtige Tag dem gesamten Volksleben immer wichtiger zu werden anfängt. Es sind in den letzten Zeiten die Gewissen wach geworden, und immer weiter verbreitet sich die Ueberzeugung, daß diese jungen, vom Konfirmationsaltar rns Leben tretenden Menschenkinder der sorgfältigsten Pflege bedürfen. Der Staat, Männer und Frauen aller Berufsstände suchen Mittel und Wege, diese Kinder zu bewahren und zu treuen Gliedern des Staates zu erziehen. In mancher Stadt und mancher Gemeinde sind so die der Konfirmation entgegen gehenden Kinder schon lange vor dem festlichen Tage auch ein Gegenstand der Aufmerksamkeit der weiteren Gemeinde.
Es wäre eine Freude, wenn durch diese Jugendpflegearbeit die Konfirmationsseier recht und immer mehr eine Volksfeier würde, die im Ernst begangen wird. Auch die kirchliche Gemeinschaft würde freudiger die Feier begehen können; denn in ernster Arbeit an der Jugend wird es weiten Kreisen des Volkes immer deutlicher werden, daß man Jugend nicht bilden kann ohne ernste Erfassung und Vertiefung des inneren Lebens der Herzen. Es hilft nicht, nur durch äußere Fesselung und Beschäftigung die Gemüter festzuhalten, es gilt notwendig eine Vertiefung der religiösen und sittlichen Werte, die in der stillen Arbeit Schule und Kirche gepflegt haben.
Das ist gewiß schwer, es darf auch nicht künstlich gemacht werden, und es bedarf dazu heiliger Hände und reiner Herzen. Aber in der ernsten Arbeit wachsen auch die Kräfte und die Freudigkeit Gott sei Dank, daß überall das Verantwortungsgefühl zu erwachen beginnt, daß neue Keime und Ansätze sprießen. Gott wolle dazu seinen Segen geben und recht vielen es von Herzen kommen lassen, was wir den Konfirmierten zum heutigen Tage mit Karl Geroks Worten zurufen:
Junge Rosen, frische Reben,
Blüht dem Herrn zur Freude fort,
Sonn' und Regen woll' er geben,
Daß ihm teins, ach, keins verdorrt;
Daß ihr Rosen unentblättert Glüht in frommer Scham und Zucht,
Daß ihr Reben unverwettert Reist zu edler Geistessrucht.
s.s Neuenbürg, 10. April. Infolge des prächtigen Frühlingswetters, das am letzten Sonntag Hunderte, ja Tausende zur Besichtigung der Kirschblüte ins untere Amt lockte, halte der Besuch der Turnversammlung im Lokal etwas zu leiden. Nach zahlreichen Neuaufnahmen, Erledigung der Einläufe und Verteilung der Preise für das Zöglingswetturnen würdigte der Vorsitzende Ferenbach die außerordentlichen Verdienste des nach 23jähriger Vorstandschaft zurückgetretenen Vorstands Franz Vogt und überreichte ihm in dankbarer Anerkenn- uno einen im Geschäft von Hrn. Conradi hier kunstvoll ausgeführten Ehrenbrief über seine Ernennung zum Ehrenvorstand nebst einem schönen Geschenk. Wilh. Schönthaler übermittelte die Glückwünsche der Gauleitung und gedachte alles dessen, was der Gefeierte in seiner langen Tätigkeit zur Förderung des Turnwesens im Gau geleistet habe. Sichtlich gerührt dankte Hr. Vogt für die vielen Beweise dankbarer Anhänglichkeit und Wertschätzung mit der Versicherung, dem Verein wie der Turnsache auch fernerhin mit Rat und Tat dienen zu wollen. — Aus diesem ehrenden Anlaß der Ernennung des Hrn. Vogt zum Ehrenvorstand des Turnvereins brachte der Turner-Gesangverein, dessen Mitbegründer ung langjähriges Mitglied Hr. Vogt war, demselben am Samstag abend ein Ständchen, wobei Vorstand Schönthaler dem Gefeierten namens des Gesangvereins die Glückwünsche darbrachte, für welche Hr. Vogt mit herzlichen Worten dankte.
Neuenbürg, 12. April. Die bösen Launen des April zeigten sich in den letzten Tagen in einem recht empfindlichen Wetterumschlag. Auf die frühlingswarmen Tage zu Anfang ds. Monats, die in unserer Gegend überall die Bäume zum Blühen brachten und die am letzten Sonntag ganze Scharen zu einem Spaziergang in die blühende Umgegend anlockten, stellte sich vom Dienstag ab wieder un-
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