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nur auf 59—90 Stimmen brachte. Bringt man von den letzteren noch die Stimmen der Verwandtschaft in Abzug, so zeigt sich, daß in der hiesigen Ge- meinde für einseitige Parteiinteressen keine Neigung besteht. Daß man aber auch die Arbeiterschaft in der Gemeindevertretung haben will, beweist die Wahl des Goldarbeiters Fr. Schumacher mit zweithöchster Stimmenzahl.
Calw, 23. Dez. Die städtische Krankenpflegeversicherung, die seit Jahren namhafte Zuschüsse aus der Stadtkasse benötigte, wird auf 1. Januar 1913 aufgelöst und es werden die Mitglieder der Bezirkskrankenpflege überwiesen, die allerdings mit dem weiteren Inkrafttreten der Reichsversicherungsordnung nach Ablauf eines Jahres selbst aufgelöst werden wird. — Vom neuen Bezirkskrankenhaus ab soll ein Weg zum sogen. „Hohen Felsen" noch in diesem Winter gebaut werden. Derselbe wird weiteres, sonnig gelegenes Baugelände erschließen, er wird aber auch einen herrlichen Urberblick über die im Tale liegende Stadt gewähren. — Der untere Teil des Friedhofes soll erweitert werden. Der eine Zeitlang von den Kollegien gehegte Plan der Anlage eines „Waldfriedhofes" auf der westlichen Höhe über der Stadt wurde wieder fallen gelassen, nachdem sich eine Bürgerversammlung gegen dieses Projekt ausgesprochen hatte. — In der letzten Sitzung der bürgerlichen Kollegien konnten aus Stiftungsmitteln 120 Bedürftige mit Weihnachtsgaben von durchschnittlich je 5 Mk. bedacht werden.
Enzberg, 24. Dez. Der hiesige Landjäger Neumann hat den Brandstifter Heinzeimann in Goldbach in der Schweiz festgenommen, wohin er ihm nachgereift war. Vorher hatte er ihn in einem Tannenwald bei Hirsau entdeckt, Heinzeimann war ihm aber damals entkommen.
vermischtes»
Die älteste Frau Deutschlands. In Dormowo im Kreise Meseritz lebte eine Frau, die sicherlich nicht nur die älteste Frau der Provinz Posen, sondern vielleicht des ganzen Deutschen Reiches ist. Es ist dies die Arbeiterin Hedwig Stawna, die, wie festgestellt wurde am 15 Oktober 1794 geboren ist. Sie hat ihr ganzes Leben hindurch gearbeitet und war noch im letzten Herbst mit Kartoffelhacken beschäftigt. Seit einigen Wochen liegt die alte Frau infolge eines Schlaganfalls krank zu Bett. Seit einer Reihe von Jahren bezieht sie die gesetzliche Altersrente. Angehörige hat Frau Slawna nicht mehr, sie sind ihr alle im Tode vorangegangen.
Ein streitbarer Bock. Kein Jägerlatein, sondern eine wirklich verbürgte Jagdgeschichte ist es, die sich dieser Tage auf einer Treibjagd an der preußisch-bayrischen Grenze abspielte. In einem niedrigen Gebüsch, so schreibt man der „Koburger Ztg.", hatte der als eifriger und guter Schütze bekannte M. von L. das Glück, einen starken Rehbock direkt vor sich aufspringen zu sehen. Bis sich der Jäger von seinem Erstaunen einigermaßen erholte, hatte ihn auch schon der Bock mit einem mächtigen Satz zu Boden gestoßen, war über ihn hinweggeeilt und hatte ihm dabei mit dem Geweih die Flinte entrissen und mitgenommen. Ungefähr zehn Schritte mochte der Bock gelaufen sein, als plötzlich ein Schuß krachte, und zwar aus der Flinte, die das Tier am
Geweih mittrug. Anscheinend war der Bock mit dem Abzugbügel in einem Busch hängen geblieben. Zum Glück wurde niemand der Jagdteilnehmer durch Schrote verletzt, nur der Jäger hatte im Gesicht und an der Hand einige unbedeutende Verletzungen, die ihm der Bock mit den Läufen beigebracht hatte. Also hätte beinahe der Bock den Jäger erschossen.
Gut gegeben. Einen Reinfall erlebte eine aus Engländern bestehende Gesellschaft, welche die Pfaueninsel bei Potsdam besuchte. Sie ließ sich von dem diensttuenden Bootsführer übersetzen. Bei der Rückfahrt besprachen sie nun, wieviel Trinkgeld sie dem Urberführer geben wollten. Einer der Herren bat die anderen, ihm dies zu überlassen. Er würde dem Bootsführer einen halben Psnny (nach unserem Gelde etwa 5 --s) geben, dies wäre seines Ecachtens genug, und die Beteiligten freuten sich schon auf das enttäuschte Gesicht, das der Bootsführer voraussichtlich machen würde, wenn er sein Trinkgeld erhielt. Natürlich wurde alles in englischer Sprache verhandelt. Man hatte keine Ahnung, daß die Bootsführer königliche Beamte sind und als alte gediente Matrosen die englische Sprache gut beherrschen; ruhig, als verstände er kein Wort Englisch, führte der Bootsführer das Boot seinem Ziele zu. Bei der Ankunft stiegen die Herrschaften aus und der letzte Herr wollte ihm großmütig das besprochene Trinkgeld reichen. Die Mitglieder der Gesellschaft machten sehr verdutzte Gesichter, als der Bootsführer nach der „Potsd. Tagesztg." im reinsten Englisch erwiderte: „Ich danke den Herrschaften. Wir sind Matrosen der kaiserlichen Marine, stehen im Dienste des deutschen Kaisers und sind so gestellt, daß wir nicht nötig haben, Almosen von Engländern anzunehmen."
Letzte Nachrichten u. Telegramms
Berlin, 26. Dezbr. Prinzessin August Wilhelm ist heute nachmittag von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Das Befinden von Mutter und Kind ist gut. Die Kaiserin weilte heute seit den frühesten Morgenstunden bei der Prinzessin im Palais in der Wilhelmstraße.
Berlin, 25. Dez. Die hiesige türkische Botschaft hat vom Minister des Aeußern in Konstantinopel folgendes Telegramm erhalten: Der Kommandant der Oftarmee telegraphiert, daß griechische Banden, welche in das in der Nähe von Janina gelegene muselmanische Dorf Kolonjatih einrückten, trotz guter Aufnahme, die ihnen zu Teil wurde, die Einwohner ohne Unterschied des Alters und des Geschlechts unerbittlich niedermetzelten und die Männer verstümmelt und verbrannt haben.
Konstantinopel, 26. Dezbr. Die gesamte türkische Presse ist einig darin, daß die von den Balkanverbündeten aufgestellten Friedensbedingungen unannehmbar und unlogisch seien. Sie erklärt es vor allem für unmöglich, daß die Türkei Adrianopel aufgebe, da abgesehen von seiner großen strategischen Bedeutung für die Erhaltung der Türkei als europäischer Staat, es auch durch geschichtliche Erinnerung an die Türkei geknüpft sei. Die Blätter weisen den Gedanken zurück, daß die Bulgaren einen Zugang zum Marmarmeer erhalten, oder daß alle Inseln des Archipels an Griechenland abgetreten werden.
Derartige Bedingungen würden einem dauernden Frieden nichts nützen. Man glaubt, daß die Verbündeten diese Forderungen als Maximum aufgestellt haben, um schließlich zu einem Vergleich zu gelangen, der auch eine Entschädigung enthält. — Der Minifter- rat hat die Gegenvorschläge formuliert, welche die türkischen Bevollmächtigten auf der Friedenskonferenz am Samstag unterbreiten sollen.
Hamburg, 26. Dezbr. Durch den starken Sturm in der vergangenen Nacht wurde zum Teil erheblicher Schaden angerichtet. Die Feuerwehr wurde fortgesetzt zur Hilfeleistung herbeigerufen. Das Dach der Luftschiffhalle bei Fuhlsbüttel wurde teilweise abgedeckt. Die Feuerwehr war annähernd 7 Stunden in Tätigkeit, um den Schaden notdürftig auszubessern. Der Sturm, der besonders zwischen 12 und 1 Uhr außerordentliche Stärke angenommen hatte, richtete auch im Hafen und auf der Unterelbe beträchtlichen Schaden an. Eine Anzahl kleinerer Fahrzeuge ist gesunken oder gestrandet. Bei Bruns- haupten ist eine deutsche Dacht gestrandet.
Greifswald. 26. Dez. In Vorpommern hat der Orkan in der vergangenen Nacht großen Schaden angerichtet. Es wurden Fernsprechleitungen zerstört, Leitungsmasten umgeworfen und Dächer beschädigt. Die alte Greifswalder Marienkirche hat stark gelitten.
Dem Menschen von heute fällt es oft sehr schwer, aus der Menge der sich ihm für jedes nur erdenkbare Bedürfnis anbietenden Mittel sofort das wertvolle Original von seinen Schmarotzern zu sichten. Das gilt in besonderem Matze auf dem Gebiete der Hygiene und hier wieder speziell für die unbegrenzte Schar von Salben. Um Geld und Aerger zu sparen, ist es das rötlichste, man bedient sich nur alter, als vorzüglich bekannter Medikamente und als solches ist der rühmlichsten Hervorhebung würdig die „Rino- Salbe". Bei allen Wunden und Geschwüren, bei Haut- Affektionen, Ekzemen, Flechten, Kopfgrind, Psoriasis und jeglicher Art von Beinwunden ist sie von vortrefflicher heilbringender Wirkung. Mtt außerordentlicher Deckkraft verbindet sie die große Annehmlichkeit, daß sie die Entwickelung der ;u"gen Haut nicht hindert. Die „Rino-Salbe" ist in allen Apotheken (Dose zu «kL 1.15 und 2.25) erhältlich, aber nur echt in Originalpackung weiß-grün-rot und mit Firma Rich. Schubert u. Co., Weinböhla - Dresden. Die Vortrefflichkeit der Rino-Salbe gibt ihr ein Hausrecht überall.
von dem Berg.
Literarisches.
Wie man seine ««streitigen Außenstände ohne Kosten für Anwalt und Prozeß erfolgreich einziehe« kann. Unter diesem Titel ist soeben bei Emil Abigt zu Wiesbaden von Or. jur. Ed. Karle meyer, dem Verfasser des „Großen Handbuch für das gesamte Mahn- und Klagewesen" ein kleiner praktischer Ratgeber für deutsche Gläubiger nach einem neuen Verfahren mit gebrauchsfertigen kopiersähigen Formularen erschienen, der nur 75 (Porto 10 -f) kostet. Wie oft scheut man der Kosten wegen den Rechtsanwalt in Anspruch zu nehmen, und wie oft macht sich der Gläubiger noch durch erfolglose Pfändungen nutzlose Kosten, weil er den richtigen Weg nicht kennt, wie er hier gezeigt wird.
WorcrusfichMche Witterung.
Im Westen zieht ein neuer kräftiger Luftwirbel auf, dem der Hochdruck schwerlich Stand halten wird. Für Frei- tag und Samstag sind deshalb neue Störungen, d. h., vielfach trübes und auch zu Schneesällen geneigtes Wetter zu erwarten.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg
Kmtliche Bekanntmachungen und Privat-Bnseigen-
Stadt Wildbad.
Stammholz-Verkauf
am Donnerstag den 9. Januar 1913 vormittags 10 Uhr
auf dem Rathaus in Wildbad im schriftlichen Aufstreich aus Stadtwald I Meistern Abt. 1k Großer Rank 114 Stück tannenes Langholz I.—V. Kl. mit zus. 162,22 Fm.
19 „ „ Sägholz I.—III. Kl. mit zus. 12,31 Fm.
25 „ „ Langholz 1.—V. Kl. mit zus. 48,51 Fm.
14 „ „ Sägholz I.—III. Kl. mit zus. 16,77 Fm.
Stadtwald I Meistern, Abt. 4 Schillereiche:
7 Stück forch. Langholz I., V. und VI. Kl. mit zus. 14,58 Fm. 64 Sägholz mit zus. 63,47 Fm. I.—111. Kl.
Stadtwald I Meistern, Abt. 5 Kapellberg:
100 Stück forchenes und tannenes Langholz I.—VI. Kl. mit zus. 143,92 Fm.
147 „ forchenes und tannenes Säghvlz I.—III. Klasse mit
zus. 165,72 Fm.
Die verschlossenen, vom Bieter Unterzeichneten, bedingungslosen, in ganzen und Zehntelsprozenten ausgedrückten Angebote
-mit der Aufschrift „Angebot auf Nadelholz-Stammholz" wollen 'spätestens zu obengenannter Stunde dem Stadtschultheißenamt übergeben werden; der alsbald auf dem Rathaus hier erfolgenden Eröffnung können die Bieter anwohnen. Klasseneinteilung und Taxpreise pro 1912; der Ausschuß ist zu 100°/° der Taxpreise angeschlagen.
Wildbnd, den 24. Dezember 1912.
Stadtschultheißenamt.
Bätzner.
Vereinsbank Wildbad
eingetr. Gen. m. «. H.
Unsere Kasse bleibt
Dienstag -en 31. Dezember -s. Js. nachmittags
NW" geschlossen. -M8
Neuenbürg. Eine freundliche
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unter jeder Garantie dem Verkauf aus, sowie eine schöne, 30 Wochen trächtige
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Friedrich Ditlns, Bauer.
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