hat bezüglich der Temperatur und des Geschmackes, ebenso wie hinsichtlich der Menge, bis jetzt durchaus befriedigt.

Schwäbische Gedenktage. In den Jahren 1503 und 1504 starben in Bönnigheim Adam Slraz- mann und seine Frau Barbara gcb. Schmotzerin. Das Ehepaar ist berühmt geworden durch die unge­wöhnliche Kinderschar. Die Frau hat 38 Söhne und 15 Töchter geboren, von diesen 53 Kindern seien außer 13 alle getauft worden. Es kamen zu­weilen ein Kind, zuweilen zwei, machmal drei, ja sogar vier Kinder. In der Kirche zu Bönnigheim hängt noch ein Bild zum Andenken an diese unge­wöhnliche Frau, über die sich sogar Kaiser Ferdinand I. anno 1519 Bericht erstatten ließ.

(LaudeSproduktenbSrse Stuttgart). Bericht vom 23. Dez. Die Stimmung auf dem Getreidemarkte hat sich in abgelausener Woche weiter befestigt, da sowohl Amerika als auch Rußland die Preise erhöhte und andererseits Argen­tinien mit seinen Angeboten noch recht zurückhaltend war. Die Unternehmungslust ist immer noch schwach, da die be­vorstehenden Feiertage und Jahreswechsel, insbesondere aber der teure Geldstand die Käufer zurückhält. Auf heutiger Boise, und auch unter der Woche war etwas mehr Kauflust bei unseren Mühlen zu konstatieren und kamen hauptsächlich Abschlüsse in gutem russischen Weizen zu Stande, welche für Beimilchung zu der geringen inländischen Ware nötig sind. Mehlpreise Per 100 Kilogr. inkl. Sack Mehl Nr. 0 34. ^ bis 31.50 Nr. 1: 33. bis 33.50 Nr. 2 32. bis 32.50-«, Nr. 3: 30.50 bis 3l. Nr. 4 27.50 bis 28. ^ Kleie S.50 ^ bis 10.- (ohne Sack netto Kasse).

Lkus SlaSt, Bezirk unS Umgebung.

Neuenbürg, 27. Dez. Wenn die prächtigen sonnenhellen Tage mit ihren Vollmondnächten vom Samstag, Sonntag und Montag hoffen ließen, daß uns dieses schöne Wetter auch über die Weihnachts­lage erhalten bleiben werde, so wurde man darin recht sehr getäuscht; am Dienstag trat ein Um­schwung in der Temperatur ein, in der Luft lags plötzlich wie Föhnstimmung, die für den heiligen Abend trotz des Vollmonds regnerische Witterung ankündigte. Es kam zwar an diesem Abend und am folgenden Christfestlag nicht zum förmlichen Regen, doch blieb es meist trüb und regendrohend, die Straßen und Wege waren schmutzig, das Erd­reich aufgeweicht wie nach langer Regenzeit. Nicht schöner, war es am zweiten Feiertag. Es schien zwar eine Weile, als wollte sich das Wetter wieder aufhellen; im Verlauf des Nachmittags setzten jedoch heftige Regenwinde ein, denen alsdann auch starke Niederschläge folgten. Heule ist es dasselbe Bild. Das istßkein Wetter, wie man es sich zu Weihnachten wünscht. Aber das nun zu Ende gehende Jahr 1912 ist nun einmal ein vorwiegend nasser Jahrgang; wenn sich dieser Witterungscharakter auch bis zu Ende dieses Jahres fortsetzt, so ist das nicht beson­ders verwunderlich. Das Wetter hat auch zu Weih­nachten nicht das entscheidende Wort; ob statt Schnee und Eis der alte Regen Weihnachten war es doch.

Neuenbürg, 23. Dez. (Wichtig für Militär­pflichtige). Die im Jahr 1893 geborenen jungen Männer werden am 1. Januar 1913 das militär­pflichtige Alter erreichen. Es tritt somit an diejenigen.

die nicht zum einjährig-freiwilligen Dienst berechtigt sind, die Verpflichtung heran, sich bei der Gemeinde­behörde ihres Aufenthaltortes zur Stammrolle zu melden, falls sie nicht schon freiwillig in das Heer oder in die Marine eingetreten sind. Bei der An­meldung zur Stammrolle ist das Geburtszsuznis vorzulegen, sofern die Anmeldung nicht am Geburts­ort erfolgt. Die Geburtsscheine für die Anmeldung zur Stammrolle werden von den deutschen Standes­ämtern gebührenfrei ausgeteilt. Unzulässig ist es, statt des standesamtlichen Geburtsscheines einen pfarramrlichen Taufschein vorzulegen. Auch eine Bürgerrechtsuckunde, ein Arbeitsbuch, eine Q rittungs- karte und dergl. können den Geburtsschein nicht ersetzen. Für die Beteiligten ist es empfehlenswert, sich wegen Erlangung eines Geburtsscheines nunmehr sofort an das Standesamt ihres Geburtsorts zu wenden, falls dies noch nicht geschehen ist.

Neuenbürg, 24. Dez. Die spanischen Schatzschwindler sind wieder an der Arbeit. Ein angeblicher R. de. S., der wegen Bankerolts im Gefängnis sitzen soll, versendet gegenwärtig an Pri­vatpersonen von Madrid aus Briefe, in welchen den Adressaten der dritte Teil von 800 000 ver­sprochen wird, wenn sie ihm dazu verhelfen, seinen auf einem französischen Bahnhof lagernden Koffer, in welchem die genannte Summe enthalten sei. aus­zulösen. Hierzu ist natürlich Geld nötig, das der Adressat sogar persönlich übsrbringen soll. Es dürfte kaum mehr nötig sein, das Publikum auf den offen­sichtlichen Schwindel aufmerksam zu machen.

HZ. Herren alb, 23. Dezbr. Kurz vor dem Weihnachtsfeste ist im Alter von 68 Jahren in Karlsruhe verschieden Prinzessin Agnes zu Salm- Salm. Die hohe Dame war in Herrenalb eine bekannte und beliebte Persönlichkeit, wo sie seit vielen Jahren während der Sommermonate in ihrer kleinen Villa lebte, während sie den Winter in Karlsruhe zu verbringen pflegte. Ein interessantes Leben, reich an wunderbaren Menschenschicksalen, hat nun im Tod seinen Abschluß gefunden. In einem von der Prinzessin selbst verfaßten, früher viel gelesenen Buch ist die merkwürdige Lebensgeschichte dieser seltenen Frau ausgezeichnet. Dem jüngeren Geschlecht weniger bekannt, war die Verstorbene, die in den sechzigerJ ahren des vergangenen Jahrhunderts im amerikanischen Sonderbundskrieg und noch mehr in den Kämpfen um den mexikanischen Kaiserthron sich durch ihre kluge Handlungsweise und kühnen Taten hervorgetan hatte, in früheren Jahrzehnten eine viel­genannte und gefeierte Persönlichkeit. In Amerika geboren als die Tochter des Obersten Leclerc, ver­heiratete sie sich im frühen Aller von 18 Jahren mit dem Prinzen Felix zu Salm-Salm, der in jugendlichem Tatendurst von Deutschland nach Ame­rika gekommen war, um an dem amerikanischen Sezessionskrieg teilzunehmen. Die mutige Prinzessin, eine ausgezeichnete Reiterin, folgte ihrem Gemahl in das Feldlager nach und machte einen großen Teil des Krieges an der Seite ihres Gatten mit, alle Gefahren und Strapazen des Feldzuges mit ihm teilend. Als dieser Krieg zu Ende war, trat

Prinz Salm in den Dienst des unglücklichen Kaisers Maximilian von Mexiko. Auch bei den Ereignissen, die das traurige Geschick des mexikanischen Kaiser­reichs begleiteten, hat die verstorbene Prinzessin hohe Beweise treuer, selbstaufopfernder Hingebung und starken Mu'es abgelegt. Sie ritt, mit Einsetzung des eigenen Lebens, durch die gefahrvollen Gegenden des mexikanischen Kriegsschauplatzes und erwirkte im feindlichen Lager die Freisprechung ihres gefangenen, zum Tod verurteilten Gatten. Dagegen mißlang der kühne Plan, durch den sie dem eingekerkerten Kaiser Maximilian zur Flucht verhelfen wollte und den sie mit eigener Lebensgefahr ins Werk zu setzen ver­suchte; der Kaiser wurde am 19. Juni 1867 nach dem Spruch eines Kriegsgerichts mit seinen beiden Generalen erschossen. Nach diesem Leben voll abenteuerlicher Unruhe auf amerikanischem Boden siedelte das fürstliche Paar nach Deutschland über und nahm seinen Wohnsitz in Bonn. Als der deutsch- französi'che Krieg im Jahr 1870 ausgebrochen war, beteiligte sich auch Prinz Salm an dem Kampf für Deutschlands Ehre und erlitt bei St. Privat den Tod fürs Vaterland. Unsäglicher Schmerz erfüllte das Herz der Prinzessin bei dem Tod des Gemahls, mit dem sie aufs innigste verbunden so oft selbst die Gefahren des Kriegslebens geteilt hatte. Sie selber erwarb sich aber auch in diesem Feldzug hohe Verdienste durch die aufopferungsvolle Arbeit, die sie auf dem Kriegsschauplatz der Verpflegung der Verwundeten leistete; sie wurde dafür mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. In ihrem späteren Leben schlug Prinzessin Salm schon seit Jahrzehnten ihren Sommersitz in ihrem stillen Heim zu Herrenalb auf. Das liebliche Städtchen in seiner idyllischen Schwarzwaldschönheit ist ihr eine liebe Heimat ge­worden. Der Dahingeschiedenen, die mit ihrer leut­seligen Art und ihrem teilnahmvollen Wesen sich hier vieler Herzen gewonnen hat, wird in Herrenalb von vielen, die sie näher kennen lernen durften, ein dank­bares Andenken bewahrt werden. Bei ihrer Ver­heiratung mit dem karholischen Prinzen Salm war die Verstorbene zur katholischen Kirche übergetreten; einem schon länger gehegten Wunsch entsprechend wurde ihr aber kurz vor ihrem Tod von einem evangelischen Geistlichen das heilige Abendmahl ge­reicht. Dann hat sie mutig, wie sie sich stets im Leben gezeigt, auch dem letzten Feind ins Auge gesehen. Aber auch nachdem das Grab sich über ihren sterb­lichen Resten geschlossen, bleibt das Bild dieses eigenartigen Lebens vor unserem Geiste, eines Fcauen- lebens, in welchem ein starker Einschlag männlicher Züge nicht zu verkennen ist, in welchem weibliche Hingebung und Herzensgüte ineinandergeflossen sind mit männlicher Tatkraft, Mut und Entschlossenheit.

Gräfenhausen. Unter außergewöhnlich leb­hafter Beteiligung wurden bei der Bürgerausschuß­wahl die Kandidaten des Bürgertums gewählt. Es erhielten Stimmen: Gottlob Glauner, Bauer, 164; Fr. Schumacher, Goldarbeiter. 161; Ernst Wolfinger, Baumzüchter, 154; Ernst Ahr, Vor­stand vom Bauernverein Gräfenhausen 153, während es die Partei fürFreiheit" undBrüderlichkeit"

Gin deutsches Mädchen.

Roman von Karl Meisner.

321 (Nachdruck verboten.)

Nun, so müssen Sie wohl noch länger mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen, denn ich werde bei Walser längere Zeit verweilen, um von Ihnen zu hören. Vielleicht sind Sie auch so liebens­würdig, mir einige Skizzen Ihres verstorbenen Vaters zu zeigen und mir, wenn Sie ausgeführt sind, zu überlassen. Walser fordert dann sicher keinen höheren Preis, trotzdem die Bilder jetzt ständig im Werte steigen."

Ich verspreche Ihnen von Herzen gern, gnädige Frau, Ihnen die Skizzen zu zeigen und dann nach Ihrem Wunsche zu malen. Ich will recht fleißig sein, damit Herr Walser die Bilder Ihnen bald ab­liefern kann."

Jetzt aber will ich zunächst Sie abliefsrn, liebes Fräulein,' scherzte die schreckliche Frau in furchtbarer Zweideutigkeil.Der Wagen wartet unten schon die ganze Zeit. Der arme Kutscher wird bei diesem Wetter sich nicht sonderlich wohl fühlen auf seinem hohen Sitz."

Marlha war so glücklich über das, was sie eben gehört, daß sie jeden Argwohn fahren ließ. Rück­haltlos vertraute sie der Dame, die sie als zu jener Klasse von Menschen gehörend betrachtete, die man in England als sonderbare Kunstenthusiasten und Sammler nicht so selten findet. Auch ihre Künstler­

eitelkeit war erwacht sah sie doch ihr Bild in kostbarem Rahmen im Salon einer anscheinend kunstverständigen Dame hängen hörte sie doch, welch verhältnismäßig hoher Preis dafür gezahlt wurde!

Auf einem andern Wege, wie auf dem ihres Eintritts, verließ Martha mit ihrer Begleiterin das Haus, hoffnungsfreudig und vollkommen beruhigt. Ja, ihre gesunde Jugend forderte ihre Rechte und Martha sagte lächelnd:Ich bin froh, wenn ich zu Hause bin, ich habe rechtschaffenen Hunger be­kommen."

Aber, liebes Fräulein, warum sagten Sie mir ! denn nicht ein Wort davon! Ich bin untröstlich, ; Ihnen nicht etwas vorgesetzt zu haben."

^Wir sind ja jetzt bald daheim, und außerdem macht sich das Hungergefühl erst jetzt bemerkbar."

Die alte Magd leuchtete wieder mit einer Kerze. Martha drückte ihr an der Türe ein ansehnliches Geldstück in die Hand. Auf der Straße stand wartend der Wagen, sein Lenker ging im hohen Schnee auf und ab.

Martha und ihre Begleiterin stiegen ein und schlossen den Schlag. Der Kutscher, der sich am Pferde zu schaffen gemacht, trat jetzt an den Schlag und schloß ihn noch einmal, aber nur auf der Seite, auf welcher Frau Moogh Platz genommen hatte.

Diese sagte lächelnd zu dem Mädchen:Der Kutscher hätte uns auch beim Einsteigen behilflich sein können, aber er ist gewiß in übler Laune wegen des laugen Wartens."

So werde ich ihn trösten und am Ende der Fahrt ein besonderes Trinkgeld geben," erwiderte Martha in fröhlichster Stimmung.

Kaum hatte der Kutscher, dessen Gesicht durch einen hohen Pelzkragen völlig verdeckt war, auf seinem Sitz sich niedergelassen, als Saffron eiligst herzutrat.

Weißt Du, wohin Du fahren sollst," fragte er.

Nein, die Damen haben mir noch nichts gesagt und ich vergaß, danach zu fragen."

Du fährst meine Frau und Tochter nach dem Jndia-Sguare, verstanden?," sagte Saffron mit ver­stellter Stimme.

Sehr wohl, Herr."

Der Wagen rollte fast lautlos über den Schnee, selbst die Tritte des Pferdes verhallten geräuschlos in der weichen, weißen Masse.

Saffron verschwand wie ein Schatten im dichten Schneegestöber, das unvermindert niederwirbelte. Ein teuflisches Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. Er eilte zum ehrenwerten Lord Gudin, um ihm zu melden, daß die rechtmäßige Erbin des großen Ver­mögens des verstorbenen Kaufmanns und ehemaligen Kammerdieners Homann auf dem Wege nach Indien sei oder unglücklicher Weise über Bord falle, falls sie sich zu renitent benehme.

Martha hatte wieder beim Besteigen des Wagens eine gewisse Beklemmung gespürt, doch zwang sie dieselbe gewaltsam nieder, da sie sich ihrer schämte.

(Fortsetzung folgt.) j

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