Bus StaSt, Bezirk unS Umgebung.
Calw, 11. Dezbr. Infolge der eingetretenen kälteren Witterung hat der Preis für Heu angezogen. Für unberegnetes Heu wird per Ztr. 3 Mk. bezahlt, für geringere Qualität 2.60—2 80 Mk Haberftloh mit dem Flegel gedroschen kostet pro Ztr. 2 60 bis 2.80 Mark.
Calw. 11. Dezbr. Auf dem heutigen Vieh« und Schweinemarkt waren zuzeführt: Rindvieh 332 Slück, 211 Milchschweine, 28—60 ^ per Paar; 95 Läufer, 65—145 per Paar. Der Handel
war schleppend; umgesetzt wurde bereits alles. Verkauft wu-den: Farren, Ochsen und Stiere 60 Stück zu 684—1350 p. Paar, Kühe 28. St. zu 278 bis 531 p. St., Kalbeln und Jungvieh 43 St. zu 180—469 ^ p. St., Kälber 9 St. zu 72—112 Mark p. Stück. (C. Tgbl.)
Nagold. 12. Dezember. Der Krämermarkt war verhältnismäßig gut besucht, sowohl was die Verkaufsstände als die Käufer anbelangt. Es herrschte ein reges Leben, auch sah und hörte man viel handeln und feilschen, aber im allgemeinen wenig klingende Münze. Die Marktschreier schienen auch kleinlaut geworden zu sein, denn abgesehen vom Verbot des Ausrufens, lassen sich die Leute auch nimmer so leicht beschwätzen. Der Markt trug im übrigen die kinderfreuenden Kennzeichen der weihnachtlichen Nähe, viel Fliter auch Nasch- und Gebäckwaren, Spielwaren, etc. Die eigentliche Weihnachtsluft und -Lust hätte wohl der mangelnde Schneefall gebracht, aber trotzdem dürfen unsere Ladeninhaber, Wirte und Marktleute befriedigend gut abgeschnitten haben. Auf dem Vieh markt waren zugeführt: 32 Paar Ochsen. 78 Kühe, 56 St. Jungvieh und 67 Kälber. Verkauft wurden: 13 Paar Ochsen. 44 Kühe, 40 St. Jungvieh und 28 Kälber. Der Preis pro Paar Ochsen betrug 540 bis 1440 pro Kuh 250—730 pro St. Jungvieh 280—350 und pro Kalb 120—250 Auf dem Schweinemarkt waren zugeführt: 142 St. Läuferschweine und 222 St. Milchschweine. Der Preis pro Paar Läuferschweine betrug 70—136 ^ und pro Paar Milchschweine 30—60
ep. Gefährliche Werber. Von berufener Seite wird im Organ des deutschen Nationalvereins der Freundinnen junger Mädchen gewarnt vor der Gefahr, die auch deutschen Mädchen von Seiten der Mormonen droht. Es ist nicht allgemein bekannt, daß diese gefährliche Sekte auch in Deutschland im Verborgenen eine rege Tätigkeit entfaltet, um ihren Lehren vor allen Dingen bei der werblichen Jugend Eingang zu verschaffen, was ihnen in vielen Fällen dadurch leichter gelingt, daß sie den Betreffenden baldige Heirat versprechen. Dabei geben sie vor, daß die Vielweiberei bei ihnen abgeschafft sei, eine Behauptung, die nach verbürgten Aussagen durchaus nicht der Wahrheit entspricht. Die Mormonen sind somit eine ebenso große Gefahr wie der Mädchenhandel, und es ist dringend geboten, auch diesen Feinden gegenüber ein offenes Auge zu haben.
ep. Warnung! Die Eoang. Missionsgesell- > schüft in Basel schreibt: Stets bei uns einlaufende I Klagen aus verschiedenen Gegenden über die Zu I dringlichkeit von Kolporteuren, die ihre Bücher und ' Zeitschriften unter der Angabe an den Mann zu ; bringen suchen, der Verkauf geschehe zugunsten der Basler Mission oder der Basler „inneren Mission", nötigen uns zu der erneuten Erklärung, daß die Basler Missions-Gesellschaft speziell die Missions-Buchhandlung. grundsätzlich keine Kolporteure oder Bücherresiends beschäftigt, daß also jedes Vorgeben eines solchen, im Auftrag oder zugunsten der Basler Mission zu arbeiten, zurückzuweisen ist unter Berufung auf diese Erklärung.
Oermlschieso
Wangen i. Algäu, 12. Dez. Daß die Füchse Heuer ganz außerordentlich zahlreich auftreten, will folgender Vorfall beweisen: Innerhalb einiger Tage wurden im hiesigen Jagdbezirk zwei von Füchsen erbeutete Rehgaisen aufgefunden. Ein Jäger holte die in der Nähe seiner Wohnung liegenden Ueber- reste des einen Rehs, schnitt davon 3 Stücke, vergiftete sie und legte die Brocken am Tatort Reineckes nieder. Als er am nächsten Morgen nachsah, war das Fleisch verschwunden und im Kreise herum lagen 5 Füchse — tot. Ob sie wohl auch lateinisch gkkonnt haben?
Mehr Esel. In einem bekannten Luftkurort unseres Landes ereignete sich zu Beginn der Saison zwischen einem frühzeitig aus Berlin eingetroffenen Kurgast und einem seinen Esel kutschierenden Milchbuben folgendes Zwiegespräch. Kurgast, (auf den Esel deutend): „Höre. Junge, jibt et hier noch mehr die Sorte?" Der Milchbub: „Ei freili, Herr, aber aischt, wenn mer mai Kurgäst hent."
Der Kaiser und die deutsche Sprache. In einem Artikel in der „Tgl. Rundschau", in der er darauf hinweist, daß der Deutsche auch im Auslande sich prinzipiell zurächst stets der deutschen l Sprache bedienen solle, erzählt Dr. Jäckh eine be- zeichnete Episode, die den Kaiser treffend charakter- z isiert. Dr. Jäckh schreibt: „Im vorigen Sommer ' war's: Der Deutsche Kaiser hatte mich als den - Organisator und Führer der türkischen Studienkom- mission. die Deutschland vier Wochen lang bereiste, in Kiel auf die „Hohenzoüern" einladen lassen, samt vier Türken, dem leitenden Ausschuß der fünfzigköpfigen Gesellschaft. In einer Besprechung mit dem Hofmarschall waren die üblichen Fö-mlichkeiten vereinbart, besonders auch die Personalien der türkischen Gäste festgestellt worden. Der Kaiser wußte also genau, daß nur ein einziger deutsch, die übrigen drei nur französisch verstanden. Wie wir fünf vor ihm standen, begann der Kaiser, der bekanntlich ein vollendetes Französisch spricht, die Unterhaltung in ! — deutscher Sprache und setzte sie auch so fort,
^ während der ganzen, geraumen Zeit dieser politischen ! Audienz. Die drei „französischen Türken" — führ- ! ende Persönlichkeiten — waren sprachlos, in dieses
Wortes buchstäblicher Bedeutung; sie schwiegen auch noch, als eine kaiserliche Schaluppe uns wieder ans Land trug ... sie schienen enttäuscht ... sie dachten nach . . . und schließlich sagte einer: „Ihr Kaiser hat recht, und wir haben ihn wohl kaum falsch verstanden, wenn wir seine Absicht so deuten, daß er uns sagen will: „So gut ihr französisch versteht, so gut könnt ihr euch daran gewöhnen, deutsch lernen zu müssen; besonders, wenn ihr zu mir kommt. Denn ich bin ein Deutscher!"
Was mancher nicht weiß.
Die Albaner selber nennen sich nicht so, sondern Schkzip<lari.
In der Schweiz kommen auf 100 Eheschließungen 41.7 Scheidungen, mehr als doppelt soviel wie in Deutschland.
Eisen, das weniger als 0,05 °/o Kohlenstoff beigemischt hat, ist wegen seiner Weichheit für die Technik nicht mehr zu gebrauchen.
Eine Stubenfliege führt 330 Flügelschläge in der Sekunde aus.
Weihnachtsahrreu!
Schon künden uns die langen Nächte:
Die Herbst-'Sschöl heit ist dahin;
Bald ziehen holde Weihnachtsträume Durch uns'rer Kleinen frommen Sinn.
Ja selbst im Wald die kleinen Tannen Durchzittert schon ein leises Ahnen —
Von der geheimnisvollen Zeit!
Ach wie viel sorgenvolle Nächte,
Die zogen schon an uns vorbei?
Und doch, geheimnisvolle Mächte,
Die machten uns oft sorgenfrei!
Auf manchen Wunsch mußt man verzichten,
Tat seinen Blick nach oben richten;
Von daher kommt viel Freud ins Haus!
Die Weihnacht wird den Frieden bringen,
Und g>oße Freud ins ärmste Haus;
Die Kinderschar hört man dann singen,
Der Jubel geht so bald nicht aus!
Wenn sich der Weihnacht heil'ge Strahlen Recht tief in alle Herzen stahlen —
Wird Frieden drin unendlich sein!
Sckw. G. UlShöser.
Saure Wiesen zu verbessern — mutz man grünt», lich sie enlwässer«. Erst wenn dies in sachgemäßer Weise erfolgt ist, kann man von einer Düngung, brsondeis von einer kräftigen Thomasmehldüngung, die höchste Rente ver- langen. Mit der Düngung Hand in Hand soll aber immer auch eine krästige Bearbeitung mit der Wiejencgge gehen. Zu nasse saure Wiesen liesern nur ganz minderwertiges Futter. Daker ist die Regulierung der Feuchtigkeit die erste Bedingung für jede Wiesenmelioration.
Frankfurter Breuden (60-70 Stück).
1 Pfund geschälte, geriebene Mandeln, 1 Pfund Zucker, Rosenwasser, Eiweiß, 60 Z seines Mehl. ^
Die Mandeln werden mit dem Rosenwasser fein verieben, mit dem Zucker gemischt auf schwachem Feuer so lange ge- röstet, bis sie sich trocken ansühlen. Nun stellt man die Masse bis zum anderen Tag kalt, arbeitet aus dem Brett Eiweis und Mehl hinein, wellt auf Zucker den Teig aus und drückt ihn in Holzformen. Nach 34 Stunden Derben sie in schwacher Hitze gebacken. 8 .U
Aus dem neu erschienenen „Kochbuch sdes Schwäb. Frauen vereinsj, Stuttgart"; in allen Buchhandlungen erhältlich.
Gin deutsches Mädchen.
Roman von Karl Meisner.
25s (Nachdruck verboten.)
Und in der Tat peitschte ein orkanartiger Sturm jetzt den Schnee, der mit Hagel vermischt war, derart heftig gegen die Scheiben des langen Wagens, daß sie fortwährend klirrten. Martha wiederholte ihren Dank für den so freundlich erteilten guten Rat.
„Dieser Wagen fährt also in der Richtung nach meiner Wohnung," fragte sie.
„Ja! Allerdings fährt er nicht über die Straße, die Sie mir vorhin nannten, aber er bringt Sie doch wenigstens in den Stadtteil, wo diese Straße liegt. Sollte an der Paulskirche wieder zufällig kein Wagen halten, so können Sie mit nach meiner Wohnung gehen, ich lasse dann durch meine Magd Ihnen einen holen."
„Sie sind sehr freundlich und ich weiß nicht, wie ich Ihnen dies danken soll."
„O, bitte, solche Gefälligkeiten sind wir Frauen einander wohl schuldig. Wie mir scheint, sind Sie nicht hier gebürtig."
„Nein, ich bin eine Deutsche."
„Für ein junges Mädchen ist es gefährlich, bei solchem Wetter die Straßen Londons allein zu passieren, doppelt gefährlich aber, wenn man nicht Bescheid weiß und vielfach fragen muß. Gerade bei solchem Unwetter taucht allerlei Gesindel aus seiuen Schlupfwinkeln auf, gewissenlose, brutale Menschen, die vor nichts zurückschrecken. Schon manches Mädchen ist
von diesen unheimlichen Gestalten spurlos beiseite geschafft worden, verschleppt, verkauft. In einem Wagen aber sind Sie allen Gefahren entrückt, übrigens, als Sie vorhin den Mann nach dem Wege fragten, tauchte plötzlich hinter Ihnen ein anderer Mann auf, der den Menschen zur Seite schleuderte. Sie haben ihn wohl nicht bemerkt?"
„Nein, ich habe diesen zweiten Mann nicht gesehen, ich eilte ja auch gleich davon."
Nach etwa halbstündiger Fahrt hielt der Omnibus an.
„Wir sind an der Paulskirche," sagte die Frau. „Steigen Sie mit aus?"
Martha folgte ihr.
Sie stand nun an der Ecke einer Straße, die auf einen freien Platz mündete, so viel sie bei dem Schneegestöber sehen konnte. Die Personen, die mit ihr ausgestiegen waren, zerstreuten sich rasch und verschwanden schattengleich im Dunkel. Von einem Wagen war nichts zu sehen noch zu hören.
„Was nun," fragte Martha ihre Begleiterin, die neben ihr stehen geblieben war. „Ich weiß immer noch nicht, wo ich mich befinde und wie ich nach Hause komme."
„So gehen Sie nur mit mir. Ich wohne nicht weit von hier," sagte mitleidig die Frau. „Es ist solch entsetzliches Wetter, daß Sie doch nicht nach Hause gehen könnten, selbst, wenn Sie den Weg wüßten. Denken Sie an die Gefahren, die Ihnen drohen. Meine Magd weiß besser Bescheid und wird schnell einen Wagen gefunden haben. Sehen Sie nur,"
flüsterte sie leise, „da steht schon die ganze Zeit ein Mann, der uns, oder vielmehr Sie, beobachtet. Der hat nichts Gutes vor."
Martha blickte sich ängstlich um und sah allerdings die Umrisse einer menschlichen Gestalt durch den dichten Schneefall, die regungslos auf einer Stelle verharrte. Da schloß sie sich willig der Frau an, die raschen Schrittes ihren Weg fortsetzte. Bald gelangten beide Frauen in eine jener Seitenstraßen, die weniger mit Häuserfronten besetzt sind, sondern meist aus hohen, einförmigen Hof- oder Gartenmauern bestehen.
„Gleich sind wir am Ziele," sagte die Frau.
„Falle ich Ihnen auch nicht lästig," fragte Martha bescheiden.
„Nein, nein," wehrte die Frau freundlich ab. „Kommen Sie nur, ich bin Ihnen recht gern gefällig."
Damit zog sie einen großen Schlüssel aus der Tasche und öffnete eine kleine Pforte, die sich in der hohen, düsteren Mauer befand. Sie traten in einen Garten, der rechts in einen gepflasterten Hof ausmündete. Unheimliche Stille lagerte über allem, und kein Lichtschimmer erhellte eins der Fenster in dem Gebäude, das groß und dunkel vor ihnen lag. Martha beschlich ein unheimliches Gefühl unerklärlicher Angst, als die Frau das Tor wieder verschloß und sie an der Hand faßte.
„Sie finden sich besser zurecht, wenn ich Sie führe" sagte sie so freundlich, daß Martha sich ordent- lich ihres Angstgefühls zu schämen begann. Trotzdem aber bereute sie, den Weg nicht allein fortgesetzt zu haben. (Fortsetzung folgt.)
Druck und Verlag der E. Mekh'scheo Buchdruck-»' !>»« Enztäi«rs (Jndakkr E. LouradO iu Neuenbürg!
Erscheii Montag, Mi Freitag und 5
Areis vierte in Neuenbürg Durch die Post im Grts- und ! orts-Verkehr im sonstigen Verkehr ^ l.4 je 20 -s Best
Abonnement- ne Postanstalten und jederzeit ent-
Berlin, haben gesterr ralvorstande des Arbeiter Tarif abzus etwa zehn H Berlin, zweiten Si worden. M Jahre dauer Paris, wissen, daß bund beizut schäftigt sein schließen.
A ch e r n, brennt heute dagegen in den meisten l stätt mit Dr gestern die den letzten b Tausender.
Zu der is Wahlkreis Rechtsanwalt im Interesse Wiederwahl, bittet, die ih der Partei in Vertreter Re
Freude! i Vs Jahren Teuchelwald Besitz von Christophsau Luz, das ne „Villa Wald sühren. Die Tage.
Schönm von Forbach ischen Arbeit! zumeist Jtalie wärtig geräur erbaut.
Göppinj ausschußwc recht ausübe nicht wählen, der Liste gestr sich aber her man sein Sö und gestorben Aufklärung ko wählen.
Ulm, 14. buch von 100 geld hat ein Wohnhaus dl zahlreiche We! das Dach in ! sche Ehepaar s Hund noch d
Nereshe maßregeln ge Pockenepidl des württ. Ar dem hiesigen aus weiteres kei abgeschickt wer