Besigheim, 30. Oktober. Das Neueste in den vielfachen Wendungen, die die Kandidatenfrage unseres Bezirks schon erfahren hat, ist die Aufstell­ung einer parteilosen Kandidatur in der Person des Oberamtspflegers Merz. Seine Entscheidung steht noch aus.

Uus StaSt, Bezirk uns Umgebung.

Neuenbürg, 31. Okt. Nach dem vorläufigen Abschluß der Wählerlisten für die kommende Land­tagswahl zählt der hiesige Bezirk 7118 Wahl­berechtigte. An erster Stelle steht Wildbad mit 888, dann folgen Birkenfeld mit 671, Neuenbürg mit 565. Calmbach mit 556, Gräfenhausen mit 358, Herrenalb und Loffenau mit je 300 Wäh­lern. Diese 7 Gemeinden verfügen also über mehr als die Hälfte sämtlicher Wahlberechtigten. Einsprachen gegen die Wählerlisten können noch bis 4. November bei den örtlichen Wahlkommisstonen erhoben werden.

Neuenbürg, 31. Oklbr. (Einges.) Wie aus dem Anzeigenteil des Montagblattes zu entnehmen war. hat die Männerriege des hiesigen Turn­vereins ihre Turnstunden am gestrigen Mittwoch abend in der Turnhalle wieder ausgenommen. Sie beginnen um 8 Uhr mit Kürturnen, dem sich von Uhr ab allgemeine Uebungen und Spiele an­schließen. Ueber den hohen gesundheitlichen Wert geregelter Leibesübungen, wie solche das deutsche Turnen darbietet, bestehen ja heutzutage glücklicher­weise keinerlei Zweifel mehr. Auch darüber, daß das Turnen und Turnspiel in den Schulen und Jugendabteilungen der Vereine als Erziehungs- und Körperbildungsmittel für das Heranwachsende Ge­schlecht unschätzbaren gesundheitlichen Nutzen schafft, ist längst alles einig. Nicht in gleichem Maßstab in die Allgemeinheit durchgedrungen ist aber bis jetzt die Tatsache, daß nicht nur die Jugend, sondern auch der erwachsene Mensch für seine Gesundheit höchst notwendig körperliche Uebungen treiben muß, will er nicht vorzeitig und noch in jungen Jahren alt und schwächlich werden und den Gefahren, die einseitige Berufsarbeit auf seinen Körper stetig aus­übt, unterliegen. Im Frühjahr und Sommer ist durch den Aufenthalt im Freien, Spazierengehen, Garten- und Feldarbeit rc. manchem noch die Mög­lichkeit zur Bewegung gegeben, im Herbst und Winter hört jedoch infolge der kurzen Tageszeit und zumeist

ungünstigen Witterung auch diese Tätigkeit auf und es trifft alsdann sehr viele das Sprichwort:Rast ich, so rost ich" in des Wortes wahrster Bedeutung in Bezug auf ihren Körper zu. Fettansammlung. Atmungs- und Verdauungsbeschwerden und alle Arten von Stoffwechselkrankheiten sind die Folge davon, daß Leute mit sitzender Lebensweise rc. sich nicht die unumgänglich notwendige Bewegung ver­schaffen. Da sind es nun die vielen Hunderte von den deutschen Turnvereinen ungegliederten Männerriegen, welche bei geeigneter Auswahl des Uebungsstoffs in ihren Turnstunden jahraus, jahrein tausenden von Männern die Gesundheit und körper­liche und infolgedessen auch geistige Leistungs­fähigkeit erhalten, welche bei dem heutigen Hasten und Jagen im Erwerbsleben für Jeden von uner­meßlichem Wert ist. Es gilt also für Jeden, der tagsüber unbeweglich in dumpfe Arbeitsräume und Stubenluft gebannt ist, die seiner Gesundheit verur­sachten Schäden auszugleichen durch kräftige körper­liche Arbeit auf dem Turnplatz. Die Uebungen selbst in den Turnstunden werden so gehalten, daß jeder, auch wenn er noch nie geturnt hat, sich an denselben beteiligen kann, da ein Gesundheitsturnen keine schwierigen Geräte-Uebungen erfordert und sich das sogen. Kunst-Turnen bei älteren Leuten ganz von selbst verbietet. Wir rufen daher nochmals allen, welchen die notwendige Bewegung fehlt, zu: Kommt zum Turnen, raff! Euch auf und tut etwas für Eure Gesundheit, das Höchsts irdische Gut. in Eurem eigenen Interesse, im Interesse Eurer Fa­milien und der Allgemeinheit.

* Neuenbürg, 31. Okt. Wie aus dem Inse­ratenteil der Mittwochsnummer ersichtlich, wird Repetent Schlatt er aus Tübingen, früher Stadt­vikar hier, zwei Lichtbildervorträge in hiesiger Kirche halten, den einen am Samstag für Schüler über das Thema:Bei Bauern und Beduinen im heiligen Land", den anderen am Sonntag für Er­wachsene über das Thema:Bilder aus der Heimat Jesu". Auf diese Vorträge möchten wir nicht ver­säumen auch, an dieser Stelle hinzuweisen. In weiten Kreisen der hiesigen Bevölkerung, in der Gemeinde bei jung und alt. steht der Vortragende von seiner früheren Tätigkeit her noch in dankbarem Andenken, und inzwischen hat der jugendliche Ge­lehrte, der im Jahre 1911 als Mitglied des unter Leitung van Professor v. vr. Dalman stehenden

iDeutschen evangelischen Instituts für Altertums­wissenschaft des heiligen Landes" in Palästina arbeiten durfte. Jerusalem und die denkwürdigen Stätten des heiligen Landes aus mehrmonatlicher eigener An­schauung kennen gelernt. Die trefflich gelungenen Lichtbilder, deren meistermäßige Herstellung wesent­lich von hiesiger befreundeter Seite ihm ermöglicht wurde, versprechen das Beste. Für die Vorführung der Bilder hat der Vorsitzende des Schwarzwald­vereins, Apotheker Bozen Hardt, seine bewährte Mitwirkung zugesagt. Den Vortrag am Sonntag abend wird der Posaunenchor des hiesigen Jüng­lingsvereins verschönern und bereichern.

Birke nfeld, 31. Okt. (Ein mildes Urteil.)

. In der Nacht zum 28. Aug. fand hier bekanntlich ! eins schwere Schlägerei vor einer Wirtschaft statt zwischen sieben Goldschmieden. Dabei wurde in der Dunkelheit der 26 jährige Emst Hüll durch zwei Dolchstiche in Herz und Nieren auf der Stelle ge­tötet. Die Beteiligten standen jetzt vor der Straf­kammer. welche die Angeklagten zu 12 Monaten Gefängnis verurteilte. Der an der Schlägerei Haupt- beteiligie GolSarbnter Karl Fischer, dessen Dolch j man später in einer Holzbeize versteckt fand, erhielt i sechs Monate. Der Dolch paßte in die Wunden ! des Erstochenen.

j ß. Herrenalb, 31. Okt. Ein bedauerlicher i Unfall ereignete sich heute im hiesigen Steinbruch bei der Kullenmühle. Ein großer Stein, der sich an­scheinend zu früh loslöste, kam ins Nutschen und s traf den Arbeiter August Pfeiffer von Bernbach ! so unglücklich, daß ihm ein Fuß abgedrückt wurde und er anscheinend auch innere Verletzungen erlitt. Pfeiffer wurde sofort mittelst Auto in das Kranken- I Haus überführt.

I Pforzheim, 30. Okt. Der heutige Schweine- ! markt war mit cr. 160 Milchschweinen befahren. ; von denen 120 Stück zu 3642 Mk. pro Paar l verkauft wurden.

^ WovcrusstcHMchs Witterung.

s Der Lustwirbel hat bereits die Nordsee überschritten und s zieht auf Polen, sodaß wir demnächst kühle westliche bis z nordwestliche Winde bekommen werden; diese werden uns s meist bewölktes, naßkaltes Wetter herbeiführeu.

j Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Mee), > für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

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K. HberamL Neuenbürg. i Schömberg.

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werden an die Einsendung der vom 1. August bis 31. Oktober werden im Hotel zurKrone"

ds. Js. umgetanschten Quittnugßkarten erinnert.

Den 31. Oktober 1912.

Regierungsrat Hornung.

Neuenbürg.

Bekanntmachung

Im Monat November 1942 beginnt:

1 Klavier, 1 Waschmange, 4 Fässer, 365/387, 327 und 363 Liter haltend, iw Wege der Zwangsvollstreckung öffentl. geg. sof. Barz. versteigert, wozu Kaufsliebhaber einladet Gerichtsvollz. Bott, Wildbad.

der Schweinemarkt um 7*/- Uhr morgens, der Wochenmarkt um 8 Uhr morgens.

Vor der festgesetzten Zeit darf auf dem Markt kein Kauf abgeschlossen werden.

Den 28. Oktober 1912. Stadtschnltheißenamt.

Stirn.

Gräfenhausen.

SKOn-Hene für zanBolMmerke.

Infolge Erweiterung des Wafferleitungsnetzes vom Reservoir an der alten Psorzheimer Straße bis zu dem Grundstück des Karl Scheerer, Graveurs in Reute, ist die Stratze von Neuenbürg aus die WilhelmshShe «nv de« Megerts» wase«

vom Montag den 4. bis Donnerstag den 7. Novbr. 1912, je einschließlich

für Langholzfuhrwerke gesperrt.

Die übrigen Fuhrwerke können verkehren.

Den 30. Oktober 1912. Schulthrtßeuamt.

Kircher.

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