früheren Postboten Matthäus Kübler von hier war heute früh 8 Uhr auf dem Weg zum Sammeln von Himbeeren, als sie am Ausgang des Orts durch einen Schlaganfall vom sofortigen Tod ereilt wurde. Das Mädchen war wegen seinem stillen und freundlichen Wesen sehr beliebt und ist die Teil­nahme deshalb allgemein.

Calw, 24. Juli. Die bürgerlichen Kollegien haben in Gegenwart des Oberstudienrats Dr. Reik, der von der Ministerialabteilung für höhere Schulen in Stuttgart entsandt war und des Rektors Dr. Weizsäcker vom Realprogymnasium den Wunsch der Bürgerschaft beraten, die Befähigung zum Dienst als Einjährig-Freiwilliger auf Grund einer Real­bildung ohne Latein hier zu erreichen. Wie das Calwer Tagblatt" berichtet, war das Ergebnis der Besprechung: Das Kollegium stellt an die Mini­sterialabteilung für höhere Schulen das Ersuchen, bis zum diesjährigen Schulbeginn am 9. September ds. Js. dem hiesigen Realprogymnasium die sechs- klassige Realschule anzuschließen und die Bitte aus­zusprechen, daß das Ministerium den bisherigen Staatsbeitrag beläßt und in diesem Fall auch die 7. Klasse. Die Schaffung dieses ersten Projektes wurde von den Kollegien einstimmig beschlossen. Die Anfrage, ob die 7. Klasse bestehen bleiben soll, auch wenn der Staatsbeitrag gekürzt würde, wurde vom Gemeinderat mit 6 Ja und 5 Nein beantwortet, vom Bürgerausschuß aber mit 9 Nein und einem Ja. Ein Beschluß kam nicht zustande, endgültig entschieden wird darüber erst nach der Erledigung der grundsätzlichen Seite durch die Oberschulbehörde.

Bad Liebenzell, 25. Juli. Bei dem in Na­gold anläßlich des Liederkranzjubiläums veranstalteten Preissingen erhielt derLiederkranz" Liebenzell, wie non beteiligter Seite mitgeteilt wird, nicht einen Ile Preis, sondern einen Io Preis.

Bad Teinach, 23. Juli. Um den Besuch des Teinacher Jakobifestes auch den auswärts Wohnenden zu ermöglichen, wurde seitens der Fest­leitung beschlossen, die Abhaltung des Festes auf Sonntag den 28. Juli zu verlegen. An diesem Tag, nachmittags 3 Uhr beginnt der Festzug beim Rathaus, bewegt sich durch die Straßen Teinachs und endigt auf dem sogenannten Lindenplatz beim Badhotel, woselbst gleich darauf die eigentlichen Volksspiele, Bauernwettrennen, Sacklaufen. Esels­wettrennen und alsdann der historische Hahnen- tanz beginnen. Am Umzug sowie am Fest selbst nehmen die Bewohner von Teinach und Umgebung regen Anteil und die schmucken Volkstrachten des

Schwarzwaldes und der GLugegend gefallen sicher allen Besuchern sehr. Nach Beendigung des Festes findet jeweils in der Wandelhalle des Badhotels eine musikalische Unterhaltung statt, woran sich die Kurgäste und die Volkstrachten immer beteiligen. Für sonstige Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt, deß- halb, lieber Leser, auf nach Teinach am Sonntag zum Jakobifest I

Pforzheim, 25. Juli. Nach langem, schwerem Leiden verschied gestern abend im Alter von 60 Jahren Hr. Kaufmann Paul Denzel, der Inhaber eines der bedeutendsten Ladengeschäfte in der Weiß­waren- und Teppichbranche. Der Verstorbene, welcher aus einem schwäbischen Pfarrhaus stammt, kam schon in jungen Jahren hierher, wo er in den 80er Jahren das Trittlersche Ladengeschäft über­nahm. Er wurde ein sehr geschätztes Mitglied der evangelischen Kirchengemeindevertretung und mehrerer Schulkommissionen, und eine Zeit lang Mitglied der Handelskammer, des Kaufmannsgerichts und des Bezirksrats.

Pforzheim. (Schöffengericht vom 19. Juli 1912.) Der Viehhändler Karl Wiedmaier von Nagold verbrachte am Pfingstmontag morgens gegen ff.9 Uhr zwei Pritschenwagen Schweine nach dem Schlacht­haus und stellte sie, da ihm wegen der Einfuhr dieselbe ist nur bis 7 Uhr morgens gestattet Schwierigkeiten entstanden, auf dem Viehmarkt auf, wo die Tiere den ganzen Tag ohne Futter der Sonnenhitze ausgesetzt waren. Er wurde deshalb wegen Uebertretung der Straßenpolizeiordnung zu 5 Geldstrafe event. 1 Tag Haft, sowie wegen Tierquälerei zu 2o ^ Geldstrafe event. 5 Tagen Haft verurteilt.

Pforzheim, 24. Juli. Die Straßburger Leut­nants Eigner vom Regiment 131 und Schmykal vom Regiment 64, die mit einem Albatros-Doppel­decker von Straßburg nach Stuttgart unterwegs sind, mußten auf der Markung Stein wegen Motor- und Propellerdefekts eine Notlandung vornehmen, die glücklich erfolgte. Die Ersatzteile zur Reparatur mußten von Pforzheim bezogen werden. Schon gestern waren die Flieger gezwungen, in Oos eine Notlandung wegen eines Gewitters vorzunehmen.

Eine falsche Annahme. Bei der Zwangs­versteigerung von Häusern und Feldgrundstücken ist das Publikum vielfach der Meinung, es finde, wie bei freiwilligen Verkäufen, ein zweiter Aufstreich statt. Diese Annahme ist irrig.' Nur ganz aus­nahmsweise kann ein zweiter Ausstreich stattfinden. Es ist deshalb durchaus unklug gehandelt, wenn

etwaige Liebhaber zum ersten Aufftreich nicht kommen, in der Meinung, es werde ein zweiter Aufstreich abgehalten werden. Da Zwangsversteigerungen auch sonst ganz anders vor sich gehen als freiwillige Ver­käufe, so empfiehlt es sich für die Beteiligten stets, wenn sie sich über die richtige Wahrung ihrer Inte­ressen vorher erkundigen.

Blumen frisch zu erhalten. Unsere Tafeln zieren die reizenden Kinder Floras, im Gürtel hängen ihre Köpfchen und in hohen Vasen ziehen sie ihre Blicke immer wieder auf sich. Aber nur allzuschnell wird man an dieLetzte Rose", welche wie alle ihre Gefährtinnen todesmatt dahinsinkt, erinnert. Senken die Rosen die Blüten, so stelle man sie schnell in heißes Wasser; denn kaltes Wasser ist selbst im heißen Sommer kein Labsal für die blühenden Blu­men, zumal Rosen. Man wird beobachten, wie die welken sich wieder beleben. Jeden Morgen gebe man ihnen frisches, heißes Wasser mit etwas Salz­gehalt, kürze die Stiele und setze sie dem Lichte aus. Von mancher Seite wird geraten, das Wasser nie ganz auszugießen, sondern einen Test wegzuschütten und nur diesen durch frisches Wasser zu ersetzen. Am längsten halten sich Blumen, wenn man Vasen und Jardinieren mit Scheuersand anfüllt, den man feucht erhält, und die Blumen an den Stielen hinein­steckt. Es sind kleine Mühen, mit denen man das Leben der Blumen verlängert, dafür sind sie aber dankbar und spenden Duft und verbreiten Schönheit.

Bienen zeigen bekanntlich ein Gewitter sicher und stundenlang vor Ausbruch desselben, wenn selbst noch kein Wölkchen am Himmel steht, durch ihr un­ruhiges, zweckloses Umherfliegen und stechlustiges Benehmen an und durch das Aufgeben ihrer ge­wohnten Tätigkeit. Wenn das Gewitter sich entladen hat, wenn auch nicht gerade genau in derselben Gegend, d. h. wenn die Spannung in der Atmo­sphäre ausgeglichen ist, gehen sie ruhig wieder ihrer gewöhnlichen Beschäftigung nach. Ueberhaupt zeigen viele Tiere durch ihr Benehmen Veränderungen der Luftverhältnisse an.

Worausfichtliche Witterung.

Die Weiterlage hat sich wenig verändert, doch greift das im Westen stehende Tief etwas um sich, so daß wir für später Störungen zu erwarten haben. Vorerst aber wird heiteres, trockenes, heißes Wetter die Herrschaft behalten. Die nächtliche Abkühlung wird sich veringern.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh. für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg,

Kmtlich« Bekanntmachung««! und pttvat-KnZSigen-

Forstamt Neuenbürg.

Wiederholter

Wegen nicht rechtzeitig ge­leisteter Bezahlung kommen am Montag den 29. Juli d. 3., vormittags 9 Uhr aus Staatswald Schnepfenrain: 7 Stück Buchen (Schlitten­läufer) mit Fm.: 0,54 IV. Kl. und 1,02 V. Kl. auf der Forstamtskanzlei dahier zum Wiederverkauf.

K. Forstamt Calmbach.

Rkisig-Verkaal

am Samstag den 27. Juli,

nachmittags 4 Uhr in derJägerhütte" im Distr. Kälbling aus Staatswald Kälb- ling Abteilung Kuchenbrückle, Schmiedsrain u. vom Scheidholz: 49 Rm. Nadelholz-Reisprügel, 28 Flächenlose breitl. Reis und Reppelrinde.

Loffenau.

Der Fahrweg vom Ritz- Wasen ans die Terrfels- Mühle ist auf 3 Wochen

gesperrt.

Schuttheikenamt.

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Sonntag, 28. Inli 1912, nachm, non 47 W

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ZM Militiirkonzert

der vollständigen Musikkapelle der Königs- Dragoner (2. Württ.) Nr. 26 von Stuttgart- Cannstatt, unter Direktion des Kgl. Musik­direktors Hrn. Berthold Stoy.

Eintritt SV Pfg. Kinder über 10 Jahren die Hälfte.

Wei ungünstiger Witterung findet das Konzert im grossen Saale des OastHofs z.Adler" statt.

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