schwerer Arbeit bei dem hohen Wellengang die Rettung vollbrachten. Besonderen Dank verdiente das sofortige Eingreifen des Bademeisters vom Jakob" und seiner Mithelfer. Das Segelboot war alsbald an der Unfallftelle etwa 30 Meter tief versunken.

Aus StaSt, Bezirk unv Umgebung.

Seine Majestät der König hat die Forst­amtmannstelle bei dem Forstamt Enzklösterle dem Forstassessor Hudelmaier in Hirsau übertragen.

§. Neuenbürg. 16. Juli. Wandervögel, waschechte, direkt von Berlin sind gestern in unserem Enztal dem Zage entstiegen, um sich 14 Tage in unseren Wäldern aufzuhallen. Aber keine Berliner Jungen, sondern junge Berliner Mädchen (Schülerinnen höherer Lehranstalten), welche unter Obhut eines Führers unsere Wälder durchstreifen wollen, als richtige Wandervögel im Freien abkochen und in Heuschober oder Scheunen übernachten. Dazu suchen sie hauptsächlich ländliche Ortschaften, in denen sie gefüllte Scheuern, in denen sie Wasser und Gelegen­heit zum Abkochen finden, auf. Nehmt diese lustigen Vögel, welche der Berliner Luft entflogen sind, und auch etwas von unserer herrlichen Waldluft profitieren wollen, gut auf, geht ihnen beim Wasserholen, beim Abkochen, beim Uebernachten etwas zur Hand, damit sie einen guten Eindruck vom Schwarzwald nach Berlin mitnehmen, denkt daran, daß sie als Fremde für jede Aufmerksamkeit dankbar sind. Nehmt sie so auf, wie ihr wünscht, daß ihr. daß eure Kinder im Norden ausgenommen werden.

Calmbach, 14. Juli. (Vom Rathaus.) In der am 12. ds. Mts. stattgefundenen Sitzung der Gemeindekollegien wurden die Etats der öffentlichen Gemeindeverwaltungen festgestellt. Der Voranschlag für die Gemeindepflege auf 1912 schließt ab mit Einnahmen 69 286 Ausgaben 106 871 und einem Abmangel von 37 885 welcher durch eine Gemeindeumlage von 10°/» auf die Ertragskataster und Erhebung eines Zuschlags von 50°/» auf den Einheitssatz der staatlichen Einkommenssteuer gedeckt werden kann. Eine Erhöhung der Gemeindesteuern gegen seither konnte vermieden werden, trotzdem der Erlös aus dem Gemeindewald infolge des Sinkens der Holzpreise um 6000 ^ gegen das Vorjahr zurückblieb. Sonst haben sich die Einnahmen gegen dem Vorjahr nicht wesentlich verändert; auch die Ausgaben bewegen sich mit einigen Ausnahmen in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr. Erhöht haben sich

insbesondere die Ausgaben für das Schulwesen durch Errichtung einer weiteren Schulstelle um 1600 Für die Farrenhaltung wurde zwecks Reichung eines unverzinslichen Vorschusses von 1000 ^ an den Farrenhalter zum Ankauf von Farren 735 ein­gestellt (265 früherer Vorschuß sind schon vor­handen). Für die Anschaffung eines Straßen­bespritzungskarrens, eines Schlammkarrens und einer weiteren Seilwinde für die Kanalreinigung wurden 1500 eingestellt. Dem Amisdiener und Wald­schützen wurde eine Gehaltsaufbesserung von je 100 </A, dem Straßenwart eine solche von 50 verwilligt. Letzterem wird die Funktion des Frohnmeisters ohne besondere Belohnung übertragen. Die Gemeinde­nutzung wurde wieder auf 15 ^ pro Portion fest­gesetzt und beträgt im Ganzen 7500 ^ Der Vor­anschlag für die Armenpflege auf 1912 schließt mit 1220 Einnahmen und 3409 ^ Ausgaben ab, ergibt somit einen Abmangel von rund 2200 ^!l. welche von der Gemeindepflege der Armenpflege zw zuschießen sind. In der hieran sich anschließenden Gemeinderatssitzung wurde über den vom Kgl. Forstamt angeregten Tausch eines Trennstückes von der Gemeindeparzelle Nr. 1092 am Eiberg, (in den Leimenäckern) gegen die Parzelle Nr. 1031/4 des Fiskus beraten und beschlossen, den vorgeschlagenen Tausch einzugehen. Der Wert beider Grundstücke wird auf 1000 pro Morgen festgesetzt und ist bienach ein etwa zu zahlendes Aufgeld zu rechnen. Daneben hat die Forstverwaltung auf den Bezug des jährlichen Rekognirionszinses von 46 für die Benützung der aus Staatseigentum kommenden, durch den Leimenacker fließenden und zur Wasserung des­selben benützten Quelle zu verzichten. Alfred Gauthier, Fabrikant hier, will seinen hiesigen Fabrikbetrieb umfangreich erweitern und dieserhalb seine Wasserkraft am Calmbächle vollständig aus­bauen. Zu diesem Zweck plant er die Erstellung eines Stauweihers im oberen Calmbachtal. Nach seiner Eingabe zwingen ihn die Terrainverhältnisse, den Weiher so zu erstellen, daß gerade die der Ge­meinde gehörigen Tann- und Stickelswiesen unter Wasser gestellt, bezw. mit andern, um Platz für den Damm zu gewinnen, abgegraben würden. Er bittet deshalb um käufliche Uebsrlassung dieser Parzellen im Meßgehalt von 33 a 91 gm. Der Gemeinderat ist der Ansicht, daß die Gemeinde von ihrem Grund­eigentum nichts veräußern sollte, will aber anderer­seits der Weiterentwicklung einer guten Industrie nicht hindernd im Wege stehen und. da die besagten Grundstücke für die Gemeinde nicht unbedingt erfor­

derlich sind, wird deshalb beschlossen, die Grundstücke um 1200 an den Gesuchsteller abzutreten. Weiter wurde anbedungen, daß der Bruder des GesuchstellerS auf sein Rückkaufsrecht an den Jgelswiesen verzichtet, und daß der Gesuchsteller für den Fall, daß die Gemeinde einen Holzabfuhrweg aus dem Gemeinde­wald durch das Calmbachtal führen wollte, den von seinen Grundstücken erforderlichen Platz zum Preis von 1500 pro Morgen der Gemeinde zur Ver­fügung stellt. Sodann wurden noch einige Gemeinde- waisenratssachen, Armenfälle und Grundstücksschätz­ungen erledigt.

Der Bahnhof-Umbau in Pforzheim fin­det im jüngst erschienenen Jahresbericht über die badischen Slaatseisenbahnen für 1911 mit nachfolg­enden Einzelheiten Erwähnung: Von den Erd­arbeiter» zur nördlichen Verbreiterung des Bahnhof­teils zwischen dem Brettener Urbergang und der Luisendurchfahrt, wurden 10 Prozent ausgeführt, l Der Steinbau für die Ueberführung als Ersaß des Brettener Uebergangs wurde fertig gestellt, die Liefer­ung und Aufstellung des Eisenwerkes kam zur Ver­gebung. für die Entwässerung der südlichen Auf­fahrtsrampe und für die Fahrbahnherstellung, sowie für die Unterführung und den Bahnsteigtunnel östlich des Aufnahmegebäudes wurden die Entwürfe in Be­arbeitung genommen. Die Wasserleitungen im Stück­gut und Freiladebahnhof sowie der 6 Meter breite Wegübergang am letztgenannten Bahnhofteil wurden ; fertiggestellt. Die Erdarbeiten sowie die Schächte

- und Fundamente für die Erweiterung der Gasfüll- ^ anlage im Freiladebahnhof wurden ausgeführt.

! Für diese Arbeiten wurden im Jahre 1910 282 787 ! Mark und im letzten Jahr 137 692 Mk. aufgewen- ! det. Auf dem Bahnhof Wilferdingen wurde

- die Erweiterung der Gleisanlagen, welche in den i letzten zwei Jahren 115 934 erforderte, zu Ende

geführt.

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WorcrusfüHMcHe Witterung.

Der Hochdruck wandert langsam nach Nordwesten, was für schön Wetter keine günstige Lage ist, so daß wir uns aus eine Wendung gefaßt machen müssen. Zunächst werden nun etwas Wolken sich zeigen, doch wird bei vorwiegend heiterem Himmel das trockene und heiße Wetter sich noch erhalten.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

LLM ZWES

amtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Knzeigen«

K. chöeramt Weirenöürg.

Die Grtsxoliiridkhördk«

werden auf die Bestimmung in ß 28 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern, betreffend den Vollzug des Allgemeinen Sportelgesetzes, vom 13. September 1911 (Reg.Bl. S. 561), nach welcher von den polizeilichen Meldungen über den Anzug und Diensteintritt ausländischer Saison-Arbeiter (Italiener nsw.) dem Ortssteueramt (in Neuenbürg dem Bezirkssteueramt) alsbald Mit­teilung zu machen ist, zur genauen Beachtung hingewiesen.

Zugleich werden die Ministerialerlasse vom 31. Dezember 1809, betr. die ansläudische« Wanderarbeiter (Amtsbl. 1910, S. 10) und vom 28. März 1912 (Amtsbl. S. 172) zur pünkt­lichen Einhaltung in Erinnerung gebracht. Es empfiehlt sich, über den erfolgten Nachweis der Staatsangehörigkeit auf der Anmeldung unter Bezugnahme auf die vorgelegte Urkunde Vermerk zu machen.

Den 15. Juli 1912.

Regierungsrat Hornung.

VergebungvonHochbauarbeiten.

Für die Erstellung eines Dach- aufbaus auf dem Verwaltungsgebäude der Station Calmbach sind folgende Arbeiten im Akkord zu vergeben: Zimmerarbeit 323 Gipser­arbeit 114 Schreinerarbeit 248 ^

Die Unterlagen können im Zimmer Nr. 7 der Eisenbahn­bauinspektion Pforzheim, Luisenstraße 2, eingesehen werden.

Angebote sind schriftlich, verschlossen und portofrei, mit entsprechender Aufschrift versehen, spätestens bis Donnerstag de« 2S. Juli 1912, vormittags 11 Uhr bei Unterzeichneter Stelle einzureichen. Um diese Zeit findet die Oeffnung der Angebote statt, welcher die Bieter anwohnen können.

Die Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten.

Zuschlagsfrist 3 Wochen.

Pforzheim, den 13. Juli 1912.

K. Württ. Eiseubahnbauinspektion.

K. Forstamt Liebenzrll.

Calw.

Neuenbürg.

den 2. Juli 1912.

am Dienstag den 23. Juli,

nachmittags 2*/r Uhr s in derSonne" in Liebenzell Scheidholz aus Staatswaldungen! der Hut Liebenzell:

Rm.: 2 Laubholz- und 326 Nadelholzanbruch.

Gemeinde Schwann.

Nadelholz-

Stammholz-Verkauf

im schriftlichen Aufstreich.

Aus Abtl. Langeschlucht und Kirchenweg (bei der Schwärmer Warte) kommen zum Verkauf: 417 St. Langholz I.VI. Kl. und Sägholz I.III. Kl.

Die bedingungslosen Gebote auf die einzelnen Lose, in ganzen und Zehntelsprozenten der An­schlagspreise ausgedrückt, wollen verschlossen mit der Aufschrift Gebot auf Langholz" bis fpätestens

Samstag, 20. Jnli 1912,

abends 7 Uhr

beim Schultheißenamt eingereicht werden.

Neuenbürg.

Mahnung

mit 2 Zimmern und Zubehör gesucht. Anfr. an die Exp. d. Bl.

Araßtn-Kpkm wegen Dmpswchbrtmb.

Die Dampfstraßenwalze wird in der Zeit vom 3. Juli bis 22. August die Staatsstraße von der unteren Sensenfabrik Schwarzloch bis Birkenfeld befahren und bearbeiten.

Die betreffende Straßenstrecke wird über die Zeit ihrer Neubeschotterung und Bewalzung für schwere Fuhrwerke ins­besondere Laugholzfuhrwerke und Lastautomobile von morgens 8 Uhr bis abends 5 Uhr vollständig gesperrt.

Im übrigen haben Reiter, Fuhrwerke und Automobile vor den aufgestellten Schranken so lange anzuhalten, bis die Erlaubnis zum Durchgang gegeben wird, was in der Regel geschieht, sobald die Walze in die Nähe der Schranken kommt.

K. Oberamt. K. Stratzenbauinspektiou.

Hornung. Hehd, A.V.

Neuenbürg.

Krkarrrrlmachnttg.

Das Besprengen der Gärten usw. darf bis auf Weiteres nur noch morgens bis 8 Uhr stattfinden. Das Besprengen zu andern Zeiten, sowie jede Wasserverschwendung ist strengstens untersagt.

Den 17. Juli 1912. Stadtfchnltheitzenamt.

Stirn.

Unterreichenbach.

Am nächste« Montag den 22. ds. Mts.

findet hier

Vieh- und Schweinemarkt

statt, wozu einladet

Den 16. Juli 1912.

der Gemeinderat.

Srieslsssellell

in allen Preislagen sind zu haben in der C. Meeh'fchen Buchdr.