er damit seine ganze bisherige dramatische Produktion weit überflügelt. So wurde bei der vor kurzer Zeit im Münchener Hoftheater stattgefundenen Eislauf- sührung ganz besonders gerühmt, daß es wieder einmal ein deutscher Autor wagt, mit starken und effektvollen Mitteln zu arbeiten, ohne deshalb an Gehalt und natürlichem Gang der Handlung etwas zu verlieren.

Bieselsberg, 20. Juni. Heute nacht ging ein schweres Gewitter über unfern Ort. Dabei schlug der Blitz in einen auf dem Felde stehenden Heu­schober, in den gerade kurz vorher neues Heu ein­gebracht worden war. Die Hütte mit Inhalt brannte nieder, was einen Schaden von mehreren hundert Mark verursachte.

Calw, 20. Juni. Wie verlautet, beabsichtigen der Bund der Landwirte und die Konservativen den Landwirtschaftsinspektor Ströhle in Leonberg als Landtagskandidaten für den Bezirk Calw aufzustellen.

Calw, 20. Juni. Der Rektor unseres Real- Progymnasiums Dr. Weizsäcker ist auf Ansuchen in den Ruhestand versetzt worden. Der König hat ihm bei seinem Scheiden aus dem Staatsdienst das Ritterkreuz des Ordens der Württ. Krone verliehen.

Calw. 19. Juni. Gestern früh vor Tages­anbruch entstand im Schlafzimmer der Familie Gaide in der Biergasse durch eine umgefallene Pe­troleumlampe ein gefährlicher Zimmerbrand. Das brennende Petroleum setzte rasch Betten, Vorhänge und den Stubenboden in Brand. Die ganze Ein­richtung des Schlafzimmers ist vollständig verbrannt, doch ist der Schaden durch Versicherung gedeckt. Dem Wagnermeister Stüber wurde bei den Lösch­arbeiten die Haare und der Bart versengt.

Vom hintern Wald, 18. Juni. Die Heu­ernte hat nun auch bei uns ihren Anfang genommen. Der Grasbestand auf den Wiesen ist ein befriedig­ender. Gut entfaltet haben sich auch die Kleefelder. Was den Stand der Halmfrüchte betrifft, so darf derselbe als recht günstig bezeichnet werden. Be­sonders schön stehen die Roggen- und Haberfelder. Die Kartoffelpflanzen haben sich bis jetzt recht üppig

entwickelt, ebenso Kraut, Kohlraben, Rüben usw. Zu wünschen wäre jetzt günstige Witterung zum Dörren des schönen Grases auf Wiesen und Aeckern. — Die Obstaussichten sind bei uns recht günstige, dagegen versprechen die Heidelbeerstauden in den Wäldern nur einen geringen Ertrag.

Letzte Nachrichten u. Telegramms

Hagenow, 21. Juni. Bei der gestrigen Reichs­tagsneuwahl im Wahlkreise Hagenow—Greeves- mühlen wurden abgegeben für Pauli (kons.) 6130, Sivkovich (lib.) 6580 und Kober (Soz.) 4065 Stimmen. Einige kleine Ortschaften stehen noch aus. Es wird Stichwahl zwischen Pauli und Sivkovich erforderlich.

Dresden, 21. Juni. Außer der gemeldeten einen Million sind weitere fünf Millionen für die Universität in Aussicht gestellt worden.

Köln, 21. Juni. Der in den letzten Tagen im Rheingau eingetrelene Wettersturz hat in den Weinbergen große Verwüstungen angerichtet.

Chicago, 21. Juni. Senator Dirton, der für Roosevelt den Wahlfeldzug leitet, hat nach einer Rücksprache mit Roosevelt bekannt gegeben, daß die Anhänger Roosevelts den republikanischen National­konvent nicht als gesetzmäßig anerkennen würden, wenn nicht die angefochtenen 78 Mandate durch Anhänger Roosevelts besetzt würden.

Letzter Gruß!

Des Schlafes Engel fühl' ich niederfliegen,

Er will mich führen in der Träume Land, Und seine leichten Nebelschleier wiegen Mir süß hervor, was Mißgeschick verbannt.

Ich seh' im Geist viel liebe Sterne winken, Die mich erinnern an mein kurzes Glück,

Die freundlich lächelnd aus mich niederblinken, Wie einer treuen, lieben Mutter Blick.

Sie zeigen mir aus still vergangnen Tagen Des Heimatstädtchens holde Zauberpracht,

Wo frohe Vöglein ihre Lieder schlagen Und wo der Lenz mit Blüten ist erwacht.

Ich seh' mich selber wandeln auf dem Wege, Großmütterlein gibt sorgsam das Geleit Dem blinden Kind, daß ihm am Brückenstege Nicht rasch begegne ungeahntes Leid.

Wir gehen weiter, wortlos, in Gedanken,

Bis wir uns wissen in des Städtchens Hut;

Die Freude tritt aus stillgezognen Schranken Und höher färbt die Wangen dunkle Glut.

Und weiter wallt der Fuß zum blüh'nden Garten,

Wo die Entschlafnen ruhn in ihrer Gruft,

Wo liebe Hände teure Gräber warten,

Bis zu dem eignen Herd die Pflicht sie ruft.

Des Schlafes Engel rührt mit sanftem Flügel Die Lider an und spricht voll Innigkeit:

„O, laß sie ruhn, die Toten und die Hügel,

Du siehst sie jubelnd in der Ewigkeit!"

Ich will ihm folgen, diesem milden Engel,

Der manches Leid aus kurze Zeit verbannt,

Und der deS Lebens ungestillte Mängel Uns gern ersetzte durch ein Traumgewand.

Behüt Euch Gott! — Mög Euch zur Seite stehen,

Ihr edlen Bürger, reicher Freude Kranz,

Bis wir in jenen Höhn uns Wiedersehen,

Wo uns umgibt ein ew'ger Sonnenglanz!-

Indem ich den Bürgern meines lieben GeburtsstädtchenS für die freundliche und gütige Aufnahme danke, sende ich die besten Grüße und hoffe nocheinmal auf ein Wiedersehen.

Die blinde Martha «ichele.

Worausstchttiche Witterung.

In Mitteleuropa steht die Wetterlage noch immer vor­wiegend unter dem Einfluß von Hochdruck, doch sind von Westen ausgehend einzelne Störungen in Rechnung zu nehmen, so daß wir zeitweise wolkiges, gewitterschwüles Wetter und einzelne Entladungen gefolgt von kurzen Ge­witterregen zu erwarten haben.

Hinweis.

Zahrrleiderrde wenden sich am besten an das große, erstklassige Zahnatelier H. G. Schmidt, Stuttgart, Königstr. 58, das aufs beste empfohlen werden kann infolge seiner tadelosen Anfertigung von künstlichem Zahnersatz und der äußerst gewissenhaften und schonenden Behandlung bei billigen Preisen. Wir verweisen auf den der heutigen Nummer beigelegten Prospekt.

amtlich« Bekanntmachungen unS privat-ktnzsigM

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh, für den Inseratenteil: G. Conradt in Neuenbürg.

Felbrenuach.

Pftasterarbeiten.

Die Gemeinde hat die Herstellung von

ca. 30V qjv» Stratzenkandel in Pfinzweiler und das Umpflaster« von ca. 100 gM daselbst

zu vergeben.

Offerte wollen innerhalb 10 Tagen und zwar getrennt für Pflaster mit neuen, vom Akkordanten zu stellenden Steinen und für Pflaster mit alten Steinen der Gemeinde, je einschl. sonstiger Materiallieferung, eingereicht werden. Die Bedingungen liegen auf dem Rathaus auf.

Den 16. Juni 1912. Gemeinderat.

Birkenfeld.

Grundstücks - Versteigerung.

Im Aufträge des Hrn. Karl Gähner, Kaufmanns in Uktertürkheim, bringe ich folgende Grundstücke hiesiger Markung: Parz. Nr. 2658: 4 g. 78 gm Acker beim Kirchweg,

„ „ 2167: 2 a 79 gm Wiese in Hohwiesen,

„ „ 3529: 8 g. 78 gm Acker in Straßenäckern

am Samstag den 22. d. Mts., nachm. 6 V 2 Uhr

im Rathaussaal hier zum zweiten und letztenmal zur freiwilligen öffentlichen Versteigerung. Die Parzellen 2658 und 2167 sind

zu Bauplätzen geeignet.

Auskunft an Kaufsliebhaber wird auf meinem Amtszimmer gerne erteilt.

Den 19. Juni 1912. Ratschreiber Fazler.

W ü r z b a ch.

Am Montag den 24. Juni d. I., nachmittags um 2 Uhr

kommt aus dem Würzbacher Farren- stall, bei dem Gasthaus z. „Hirsch", ein zum schlachten geeigneter schwerer

Icrrren

im Aufstreich zum Verkauf.

Den 18. Juni 1912.

Schultheitzenamt.

Girrbach.

Kgl. Forstamt Herrrenalb.

Das

Emnmln m Beem

im Staatswald des Forstbezirks Herrenalb vor 1. Juli ds. Js. und die Benützung des Reffs Vor 15. Juli ds. Js. ist verboten. Zuwiderhandelnde werden auf Grund von § 29 des Forstpol.- Gesetzes bestraft.

Mt. AeltrizitiitMkk

Neuenbürg.

Der Strom wird bis auf Weiteres jeden Werktag von bis 6 Uhr morgens und von 6 bis 8fl- Uhr abends

ausgeschaltet, am Samstag abend jedoch nicht.

Stadtpfleger Knobel.

2-3 tüchtige

Schreiner

(speziell für Bureaumöbel)können sofort eintreten bei

Karl Roller, Höfen a/E.

Kupl-ÄMlur

einer großen Lebens- und Volks-Versicherung ist mit bestehendem Inkasso per so­fort an einen tüchtigen Herrn

zu vergeben,

der sich auch um Neuabschlüsse bemüht. Gefl. Offerten unt. Chiffre L 5107 an Haaseu- stein L Vogler A.-G., Stutt­gart, erbeten.

Arbeits-Vergebung.

Zu einem Lanbhanfe in Neuenbürg a/E. haben wir im Aufträge folgende Arbeiten in Akkord zu vergeben:

Erd- und Maurerarbeit, Zimmerarbeit,

Blechnerarbeit,

Dachdeckerarveit.

Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen liegen in unserem Büro zur Einsicht offen und sind Angebote, in Prozenten des Voranschlags ausgedrückt, bis

Samstag den 22. ds. Mts., abends 5 Uhr

daselbst einzureichen.

Pforzheim, l 5. Juni 1912.

M. «k R. Popp, Architekten.

KindtruuM«, HorlmM, FkitkiM-tll, Km-ermöliel, Gurten- nnd Dernn-a-Mölitl,

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am 30. Juni, nachmittags 5 Uhr.

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