hältnisse der dortigen kleinen evangelischen Gemeinde hielt, zeigte sehr interessant, wie sich eine Reinkultur des Jesuitismus ausnimmt an einem Ort, wo der­selbe frei schalten und walten kann, ganz an der Grenze unseres deutschen Vaterlandes, und was man dann zu gewärtigen hat, wenn er über die Grenze vollends nach Entfernung der gesetzlichen Schranke herüber kommt.

Calw, 11. Mai. In der letzten Sitzung der bürgerlichen Kollegien kamen die konkurrierenden Eisenbahnprojekte CalwBöblingen und Calw Herrenberg zur Sprache, wobei Stadtschultheiß Conz einen Rückblick auf die darüber bisher ge­führten Verhandlungen gab und erklärte, daß er bei den Beratungen über das Projekt CalwBöblingen erklärt habe, Calw stehe von früher her noch mit Herrenberg in Unterhandlung. Für beide Linien beständen Gründe für und gegen, so daß man zur Zeit einen abwartenden Standpunkt einnehmen müsse und Calw sich wahrscheinlich auch an den , Kosten für die Bearbeitung des Projektes Calw Böblingen beteiligen wird. Die bürgerlichen Kol­legien erklärten sich dann auch nach längerer Debatte bereit, sich an der Bearbeitung beider Projekte zu beteiligen.

LelzlL RachrichtLn u. LelLgramms

Karlsruhe, 12. Mai. Der Kaiser machte gestern, nachdem er den Vortrag des Reichs­kanzlers gehört hatte, mit diesem einen längeren Spaziergang im Schloßpark. Heute vormittag nahm der Kaiser mit den anderen anwesenden Fürstlich­keiten und dem Reichkanzler an dem Gottesdienste in der Schloßkirche teil.

Karlsruhe, 12. Mai. Der Kaiser ließ heute durch den Flügeladjutanten einen Kranz am Sarge des Großherzogs Friedrich im Mausoleum nieder­legen. Nach dem Gottesdienst machte der Kaiser einen Besuch beim kommandierenden General ! v. Hoiningen gen. Huene, beim preußischen Gesandten j v. Eisendecher, und beim Oberhofmeister der Groß- s Herzogin-Witwe, Graf v. Andlaw. Um 12stt Uhr !

nahm der Kaiser militärische Meldungen entgegen. Um 1 Uhr war Familienfrühstückstafel. Heute morgen kreuzte das Delag-LuftschiffViktoria Luise" über dem Schloß. Der Reichskanzler wurde heute nachmittag vom Großherzog und der Groß­herzogin Luise empfangen. Er ist um 8.31 Uhr abends nach Berlin abgereist, wo er morgen früh eintreffen wird. Botschafter Freiherr Marschall v. Biberstein und Staatssekretär o. Kiderlen- Wächter verlassen heute abend bezw. morgen früh Karlsruhe.

Berlin, 12. Mai. Der nationalliberale Parteitag, der heute unter Teilnahme von etwa 1500 Delegierten aus allen Teilen des Reiches statt­fand, nahm auf Befürwortung des Rechtsanwalts Dr. Marwitz, dem Vorsitzenden des Reichsoerbands der nationalliberalen Jugend, das von einer freien Kommission entworfene Vereinbarungsprogramm ohne Debatte einstimmig an. Auf Grund § dieses Programmes bildet der Reichsverband der nationalliberalen Jugend nicht mehr einen Teil der Organisation der nationalliberalen Partei, die einzelnen jungnationalliberalen Vereine haben aber das Recht, sich an die landschaftlichen nationalliberalen Vereine anzuschließen und zu den Parteitagen für je 500 Mitglieder einen Vertreter zu entsenden.

Straßburg, 12. Mai. Zur ersten Etappe StraßburgMetz des deutschen Zuverlässigkeils­fluges am Oberrhein starteten von 14 gemeldeten, 7 Offiziere und 1 Herrenflieger (Oberingemeur Hirth von den Rumplerwerken.) Oberingenieur Hirth, der als fünfter um 5 Uhr 03 aufgestiegen war, war als erster 6 Uhr 54 in Metz gelandet. Leutnant Mahnke mußte um 7 Uhr 20 Min. bei Remilly wegen Ben­zinmangels niedergehen. Die Flieger halten mit starken Gegenwinden zu kämpfen, wodurch die Fahrt­dauer sehr beeinträchtigt wurde. Der Apparat des Oberleutnants Wirth zerbrach beim Landen und der Flieger erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, s während der Passagier unverletzt blieb. Leutnant ! Fisch geriet infolge irriger Orientierung an die nahe französische Grenze und mußte bei Sales nieder- l gehen. Um 6 Uhr kehrte Oberleutnant Barends,

der auf einer Rumpler Taube um 4 Uhr 59 glatt abgefiogrn war, zurück, wegen schadhaften Motors. Nachdem der Propeller ausgewechselt worden war. erhob er sich um 6 Uhr 16 Min. wieder und nahm die Fahrt von neuem in der Richtung nach Metz auf. Oberleutnant zur See Hartmann mit dem Begleitoffizier Wobser mußte wegen Stillstehens des Motors bei Wolfisheim landen.

Kassel, 12. Mai. Als der Flieger Schani» gulski aus Berlin, der hier Schauflüge veranstaltete, heute nachmittag einen Höhenflug unternahm, kippte in etwa 100 Meter Höhe in einer Kurve der Apparat plötzlich um und stürzte senkrecht zur Erde. Schani» gulski erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach einigen Minuten starb.

Paris, 12. Mai. DemTemps" wird ge» meldet, die deutsche Regierung habe die Mitteilung von der Ernennung des Generals Liautey zum Generalresidenten in Marokko zur Kenntnis genommen und ihre Befriedigung über die Nachricht ausgedrückt, daß der Generalresident beauftragt worden sei, die Bestimmungen des Vertrages vom 4. November 1911 zur Durchführung zu bringen.

Konstantinopel. 12. Mai. Terdiuman Thakikat dementiert die Meldung, daß die Insel Karpathos von den Italienern besetzt worden sei. Die Ver» bindung mit Rhodos sei wiederhergestellt. Vor Rhodos befänden sich nur mehr zwei italienische Kriegsschiffe. In Smyrna seien ungefähr 50 Italiener verhaftet und als Kriegsgefangene nach Konstantinopel gebracht worden.

- - - - - - - »

Aus dt« AMIN LL7-L ---,,

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C, Me eh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

Kmtlichs rZskamMnachungsn uns privat-ktnseigen.

Zwangs - Versteigerung.

Zum Zweck der Aufhebung der Gemeinschaft, die in An­sehung der auf Markung Neuenbürg belegenen, im Grundbuch von Neuenbürg, Heft 341, Abteilung 1 Nr. I, 2 und 3 zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks auf den Namen der Karl Eberle, Sattlers Witwe, Friederike, geb. Wagner, in Neuenbürg und der Erben ihres verstorbenen Mannes Karl -Gherle, Sattlers in Neuenbürg, eingetragenen Grundstücke: Die Hälfte Stockwerkscigentum an Geb. Nr. 117 1 a 49 gm Wohnhaus mit Keller und Hof­

raum an der Mühlstraße,

Geb. Nr. H7d 03 gm Schweinstall an der Mühlstraße,

Parz. Nr. 122 04 gm Dunglcge am Zwingerweg, gemeinderätl. Gesamtanschlag der Grund­stücke vom 7. Mai 1912 . 3500 ^

besteht, sollen diese Grundstücke

am Freitag de« 28. Juni 1912,

vormittags 9 Uhr

auf dem Rathaus in Neuenbürg versteigert werden.

Der Bersteigerungsvermerk ist am 4. Mai 1912 in das Grundbuch eingetragen worden.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versreigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und, wenn der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zu­schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Neuenbürg, den 11. Mai 1912.

Zwangst, er steigerungs-Kommissär:

Bezirksnotar Reuß.

Zwangs - Versteigerung.

Zum Zweck der Aufhebung der Gemeinschaft, die in An­sehung der auf Markung Conweiler belegenen, im Grundbuch von Conweiler, Heft 310, Abteilung I Nr. 2 und Heft 156, Abteilung I Nr. 1 und 3 zur Zeit der Eintragung des Ber- steigerungsvermerks auf den Namen von Ludwig D«ß,

Maurers und Gemeindepflegers in Conweiler, und seiner Ehefrau Margarete, geb. Jäck, und Ludwig Friedrich Drrtz m,

Maurers in Conweiler, und seiner Ehefrau Amra Marie, geb. Fröhlich, eingetragenen Grundstücke:

Gemeinderätl. Anschlag vom 15. Febr. 1912: Geb. Nr. 105 3 a 46 gm Wohnhaus, Scheuer mit

Hofraum oben im Dorf an der

Mittelgasse. 5200

Parz. Nr. 105/2 3 a 16 gm Gras- u. Baumgarten, oben im Dorf beim Haus . . .

Parz. Nr. 105/3 66 gm Gemüsegarten oben im Dorf beim Haus.

5600

besteht, sollen diese Grundstücke

am Freitag den 28. Juni 1912, nachmittags ft-S Uhr auf dem Rathaus in Conweiler versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 26. April 1912 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Berfteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück­sichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zu­schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Neuenbürg, den 9. Mai 1912.

Zwaugsversteigerrmgs»Kommissär:

Bezirksnotar Reuß.

Die Rechnung des Gemeindeverbands der Schwarzwald-Wasserversorgung pro 1911

ist Vom 17. Vis 24. Mai 1812 aus dem Rathaus in Aichelberg zur Einsicht aufgelegt.

Aichelberg, den 13. Mai 1912.

O/A. Calw,

Gemeiadeverbavd der Schwarzwaldwasser-Versorgung.

Verbandsvorsitzender: Schultheiß Frey.

400

Feldrennach.

ZMss-NerstMmz.

Am Dienstag, 14. Mai 1912, vormittags 8ftr Uhr werden gegen sofortige Barzahl­ung zwangsweise verkauft:

2 Schweine,

1 Futterschneidmaschine,

2 Fässer,

1 Waschmaschine.

Zusammenkunft beim Rathaus. Den 11. Mai 1912.

Warmer,

Gerichtsvollzieher bei dem K. Amtsgericht Neuenbürg.

Wildbad.

Ein der Schule entlassener Junge wird als

Hauslmrsche

gesucht.

Villa Mathilde.

V»8 L«8l« lür Liv

bestes Stärkungs» und Erfrischungsmittel für schwache entzündete Angen und Glieder ist das seit bald 100 Jahren weltberühmte, ärztlich empfohlene

Kölnische Wasser

von lob. Vkr. ^oditonbsi'ger in Uelldeonn.

Lieferant fürstlicher Häuser, Ehrendiplom. Feinstes Aroma, billigst. Parfüm. In Fl. L 45, 65 und 110

4äolk Iinslnauer.

«V Alleinverkauf für

Neuenbürg: