Brescia starke Anschwellungen der Flüsse und Bäche zur Folge gehabt. Im Atrompia-Tale riß ein Bergsturz 65 000 odm Gesteinsmasse fort, die den Mella-Fluß staute. Man erwartet militärische Hilfe, um größerem Unglück vorzubeugen.
Berlin, 19. Dez. Infolge des Krim- mitschauer Weber st reiks ist wie der Lokalanzeiger aus Schweidnitz meldet, in einigen Webereien des Schweidnitzer Bezirks Arbeitsmangel eingetreten. Besonders in Langenbilauer Webereien ist dieser Arbeitsmangel sehr erheblich. Trotzdem bleibt die Nachfrage nach Arbeitswilligen im Schweidnitzer Bezirk erfolglos.
Berlin, 17. Dez. Zu dem tötlichen Unglücksfall, dessen Opfer der englische Ingenieur Davison in Berlin geworden ist, berichtet der „Lokalanz.": Herr Davison war vor 4 Tagen mit 2 anderen Ingenieuren als Vertreter einer bedeutenden Gewehrfabrik in Newcastle in Berlin cinge- troffen, um im Aufträge der englischen Firma die Anlagen der Gewehrfabrik von Ludwig Loewe und Co. zu besichtigen. Die drei englischen Ingenieure sollten an einer Sitzung deutscher Techniker in der Charlottenburger Technischen Hochschule teilnehmen. Sie bestiegen vor ihrem Hotel Prinz Heinrich von Preußen in der Dorotheenstraße einen Wagen der Linie N (Kupfergraben-Charlottenburg). Eine kurze Strecke darauf mußte der Straßenbahnzug seine Fahrt verlangsamen, weil durch vorauffahrende Lastwagen die Geleise gesperrt waren. Einen Moment, in dem die Straßenbahn fast stillzustehen schien, benutzte Baronesse v. Rheinbaben, die 17jährige Tochter des Finanzministers Frhrn. v. Rheinbaben, um auf den Hinterperron des Straßenbahnwagens aufzuspringen. Im Augenblick aber, als die junge Dame einen Fuß auf das Trittbrett setzte, kam der Wagen mit einem jähen Ruck in schnellere Gangart, so daß das Fräulein den Halt verlor und ins Wanken geriet. Herr Davison, der auf dem Hinterperron unmittelbar neben dem Trittbrett stand, wollte hilfsbereit Baronesse v. Rheinbaben mit der Hand erfassen und sie auf den Wagen ziehen, wobei er sich vom Perron aus weit hinausdeugte. Die Dame ergriff die dargcreichte Hand, glitt dabei aus und Davison stürzte über jene hinweg, so unglücklich auf das Asphaltpflaster, daß er mit gebrochenem Schädel liegen blieb. Die junge Dame, die keinerlei Verletzungen davongetragen hatte, schrie laut auf, als sie sah, wie schlimme Folgen der ibr erwiesene Dienst hatte.
Hannover, 19. Dez. Der Kaiser fuhr heute Vormittag gegen 10 Uhr in offenem Wagen, begleitet von dem General-Adjutant von Scholl zum Festgottcsdienst in die Garnisonskirche. Der Monarch, der die Uniform der Königsulanen trug, schritt die Front der Ehrenkompagnie, die vor der Kirche aufgestellt war, ab und begab sich dann in das Gotteshaus. Hinter ihm schritt die Fahnen- kompagnic, welche zu beiden Seiten des Altars sich gruppierte. Die Festrede hielt Konststorialrat Rocholt. Sofort nach Beendigung des Gottesdienstes begab sich der Kaiser zur Parade auf den Warerlooplatz, Hier hatten die drei jubilierenden Regimenter Kavallerie und Artillerie zu Fuß, mit den Kriegervereinen und ehemaligen Regimentsangehörigen Aufstellung genommen. Der Kaiser ritt die Front ab, wobei er mehrfach Veteranen ansprach. Hierauf verlas der Chef des Militär-Kabinets Graf Hülsen-
Häseler eine allerhöchste Käbinetsordre, welche in ehrenden Worten der ruhmvollen Geschichte der jubilierenden Regimenter gedenkt. In einer Ansprache dankte der kommandierende General von Stünzner für die hohe Ehre und Gnadenbeweise, welche den Regimentern zu Teil geworden seien und versicherte in deren Namen, daß dieselben ihre alten Traditionen jederzeit Hochhalten werden. Die Rede schloß mit einem dreifachen Hurrah auf den Kaiser worauf der Vorbeimarsch erfolgte. Eine weitere Käbinetsordre wurde bekannt gemacht, in welcher die Stiftung einer Denkmünze zur Erinnerung an die Jubiläumsfeier mitgetcilt wird. Die Denkmünze ist aus Bronze und zeigt auf der Vorderseite die Waterloo-Säule, auf der Rückseite das Datum der Stiftung und des Jubiläumstages.
Nordenham, 17. Dez. Der Fischdampfer „Bayern" der deutschen Dampffischereigesellschaft „Nordsee" ist von seiner ersten Reise nach Island heute hierher zurückgekehrt. Er überbrachte einen Fang von 120 000 Pfund Fische. Der Dampfer „Württemberg" geht nach der befriedigend verlaufenen Probefahrt gleichfalls nach Island.
Graz, 17. Dez. In der Sitzung des Gemeinderates teilte Bürgermcisterstellvertreter Po- schachcr mit, daß sich seit mehreren Jahren in den Gemeindefonds ein Defizit von 700000 Kronen eingcschlichen habe, das in den Rechnungsabschlüssen nicht ausgewiesen erscheine. Wohin das Gelb gekommen sei, könne man nicht feststellen, lieber die große Mißwirtschaft, welche eine neuerliche Steuerbelastung der Bevölkerung nach sich ziehen wird, herrscht in Graz die größte Bestürzung.
Paris, 19. Dez. Im Scala-Theater kam es gestern abend anläßlich der Aufführung eines Stückes zu ernsten Krawallen. In dem Stück tritt eine betrunkene Hochzeitsgesellschaft auf, was als eine Anspielung auf den Marineminister Pelletan, der sich kürzlich verheiratet hat, angesehen wird. Eine Anzahl Studenten protestierten gegen die Aufführung, andere Zuschauer wollten die Studenten zum Schweigen bringen. Es kam schließlich zu großen Tumulten, sodaß die Polizei einschreiten und das Theater geräumt werden mußte. Auf der Straße kam es zu erneuten Zusammenstößen und die Polizei mußte Verstärkungen heranziehen. Die Studenten erklären, sie würden die Kundgebungen solange forlsetzen, bis die Aufführung des Stückes untersagt würde.
Paris, 19. Dez. Die „Lanterne" will wissen, daß der Berichterstatter des Revistonskowitees im Justizministerium, Mercier, seinen Bericht über das R ev isio nsg esu ch des Exhauptmann Dreyfus beendet und sich für die Zulässigkeit dieses Gesuches ausgesprochen habe. Die Kommission wird wahrscheinlich die Entscheidung hierüber gegen Ende dieses Jahres treffen.
London, 19. Dez. Aus Tokio wird gemeldet: Die Lage wird ernster. Der Korrespondent des „Daily Mail" meldet, daß das aktive japanische Geschwader den Hafen von Sasebo am 16. ds. verlassen hat. Es heißt, das Geschwader begebe sich nach den koreanischen Gewässern. Andererseits wird behauptet, das Ziel sei ein weit entfernteres, die Kommandanten hätten versiegelte Ordre. Die Regierung dementiert die Meldung, daß sie beabsichtige, Truppen auf Korea zu landen.
vermischte».
Irren ist mens chlich. In der „Rhein. Wests. Ztg." erzählt Georg Buß folgendes drollige Geschichtchen von Adolf Menzel: „UebrigenS kann sich auch ein Menzel irren. Er erklärte mir den im Jahre 1872 gemalten Ehrenbürgerbrief der Stadt Berlin für den Fürsten Bismarck. Links im Blatte stehen drei gekrönte Frauengestalten, von denen eine zu dem Kaiserpaar emporschaut. — „Die drei", fuhr er fort, indem er auf sie hinwies, personifizieren die drei Königreiche in Deutschland!"
— „Drei?" warf ich ein. Wir haben doch vier
— Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg!" Er schaute mich an. In seinen Mienen prägte sich Ueberraschung und Bestürzung aus. Eine Weile herrschte Schweigen. Dann schlug er sich vor die Stirn und rief: „Na, aber daß mir das passieren mußte! Sogar den allerhöchsten Herrschaften habe ich die Darstellung auseinandergesetzt aber keiner hat etwas gemerkt.
— Vor einiger Zeit kam aus Luxemburg die Nachricht, daß im Nachlasse eines Fleischers ein Sattel aus dem Kriege von 1870/71 gefunden worden sei, der 85 000 Frankenscheinc enthielt. Es scheint, daß jetzt der ursprüngliche Besitzer dieses Sattels gefunden ist. Der „Tag" berichtet: Dem Herzog von Sachsen-Meiningen war im Feldzuge von 1870/71 auf unerklärliche Weise ein Sattel abhanden gekommen, in welchem er eine Barsumme von 85 000 Franken geborgen hatte. Die seinerseits angestellten Nachforschungen blieben ohne Erfolg. Als der Herzog von dem Fund in Luxemburg Kenntnis erhielt, veranlaßte er die Einleitung näherer Ermittelungen."
— Eine merkwürdige Hochzeit.) Es hat schon viele „erstaunliche Hochzeiten" gegeben, aber eine der seltsamsten wurde doch vor einigen Tagen in Weggenstein (Kanton Aargau, Schweiz) gefeiert. Der Bräutigam war ein Gefangener, der gerade zu 2 Jahren Kerkerhaft wegen Einbruchs und Raubanfolls verurteilt worden war. Bevor er jedoch den Gerichtshof verließ, richtete der Gefangene eine Bitte an den Richter. Er bat um nichts weniger, als daß er die Erlaubnis bekäme, zu heiraten, bevor er sich an die prosaische Wirklichkeit harter Arbeit machte. Der Richter teilte diese Bitte dem Gefängnisvorsteher mit, der so liebenswürdig war, sie zu bewilligen. Am Hochzeitsmorgen wurde daher der gefangene Bräutigam, gehörig mit Handfesseln versehen, vom Gefängnis zum Standesamt gebracht, wo die Ziviltrauung stattfand, wobei zwei Gefängniswärter in Uniform als Zeugen gegenwärtig waren. Darauf begab sich die Hochzeitsgesellschaft in das Haus der Neuvermählten und setzte sich zu einem üppigen Mahl nieder. Der Tag verging mit Feiern und Singen, da der junge Mann sich offenbar vorgenommen hatte, noch einmal recht vergnügt zu sein. Der einzige Schatten bei dem Fest waren die uniformierten Hüter des Gesetzes, die jedoch ihre Anwesenheit so wenig lästig zu machen schienen, als es mit der notwendigen Erfüllung ihrer Pflichten vereinbar war.
— (1l,000 Kisten Orangen.) Der Argodampfer „Bingen" trifft Sonntag, von Valencia und Cartagena kommend, in Bremen ein mit 11 Tausend Kisten Orangen. Es ist die größte derartige Ladung, die bisher nach Bremen gekommen ist. Die Früchte werden am Donnerstag durch eine Bremer Fruchthandelsgesellschaft in öffentlicher Auktion verkauft.
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Kriegecverein Ceinaek».
Am Stephansseiertage, den 26. Dezember, hält der Kriegerverein im Festsaale des Bad Hotels hier seine
Miknacktsfeier
mit Musik, Gabenverlosung, komischen Vorträgen und theatralischen Aufführungen.
Anfang abends 6 Uhr. Eintritt für Nichtmitglieder 40 Anlegung von Vereinszeichen deshalb erforderlich.
Der Ausschuß.
Einladung.
Alle im Jahre 1863 Geborenen von Altburg und Umgebung werden
auf den 26. Dezember (Stephansseiertag), nachmittags 2 Uhr, in
das Gasthaus zum „Ochsen" freundlichst eingeladen.
Mehrere 6)er.
sttug. llullingsn