schlugen. Trotz aller Hydranten und Schläuche war nichts zu »ollen und ist es einzig allein den Mini» max-Feuerlöschapparaten, deren 8 Stück in Tätigkeit gesetzt wurden, zu verdanken gewesen, daß ein größeres Brandunglück verhütet wurde und diese Apparate für sämtliche Anstalten und größere öffent­liche Gebäude nicht warm genug empfohlen werden können.

Württemberg.

Stuttgart, 8. Febr. Der Ausschuß der Zwei­ten Kammer für das Einführungsgesetz der Reichs- versicherungsordnung hat gestern und heute die Frage der Behördenorganisation behandelt und zu Ende geführt. Eine von dem Berichterstatter gegebene Anregung, an Plätzen, an denen ein Versicher­ungsamt sich befindet, die Geschäfte der Qrtsbehörde diesem fakultativ zu übertragen, fand keine Unter­stützung. Die Absicht der Regierung, bei jedem Oberamt ein Versicherungsamt einzurichten mit Aus­nahme von Stuttgart, wo für Stuttgart-Stadt und

I -Amt und Cannstatt ein gemeinsames Oberverficher- , ungsamt bei der Stadt eingerichtet werden soll, fand keinen Widerspruch. Lebhafte Erörterung rief die Frage hervor, ob ein Oberamtsversicherungsamt nach Absicht der Regierung oder 4 Oberversicherungsämter unter Beibehaltung des Landesverstcherungsamts ein­gerichtet werden sollen. Ein Antrag des Zentrums, das Landesversicherungsamt beizubehalten und damit 4 Oberamtsversicherungsämter, wurde gegen die Stim­men des Zentrums und der Sozialdemokratie abge­lehnt. dagegen fand ein Antrag Baumann und Ge­nossen Annahme, wonach von dem Oberversicherungs­amt auswärtige Spruchkammern abgeteilt werden sollen.

Hohenheim, 12. Febr. Zu der Errichtung einer funkentelegraphischen Empfangsstation in Hohenheim teilt die Leitung der Erdbebenwarte mit. daß nicht geplant sei, in Hohenheim eine voll­ständige Station für drahtlose Telegraphie einzu­richten. wozu zunächst für Württemberg kein Bedürf­nis vorliege. Die Absicht gehe vielmehr lediglich

dahin, im Interesse der Erdbebenwarte genaue Zeit­zeichen auf funkentelegraphischem Wege aufzufangen.

Gmünd, 12. Febr. Die Nationale Kranken­kasse hielt gestern eine Versammlung ab. in der zur Reichsoersicherungsordnung Stellung genommen wurde. Der Zentralvorstand der Kasse, die in Gmünd ihren Sitz hat, Gemeinderat Klaus, betonte, die Kasse brauche den Mut nicht zu verlieren. Die Kasse werde weiterbestehen, voraussichtlich aber in einer neuen Form, da sie als Ersatzkasse kaum weiter existieren könne. Tatsache sei, daß wohl drei Viertel von sämtlichen Mitgliedern jetzt schon den reichs­gesetzlichen Krankenkassen angehören. Die anderen Mitglieder müssen sich eben ins Unvermeidliche schicken. Einige Kassen werden zwar den Versuch machen, als Ersatzkassen weiter zu leben. Auf die Dauer wird es ihnen aber kaum gelingen. Was die Hauptkasse der Nationalen Krankenkasse betrifft, so wurde im vergangenen Jahr nicht gerade schlecht abgeschloffen. Dem Reservefonds wurden etwa 85 000 Mk. zugeführt, so daß er jetzt etwa 625000 Mk. beträgt. Unter den Ausgaben im Vorjahr be­fanden sich 21660 Mk. für Krankengeld und 820 Mk. für Begräbnisgeld, 1590 Mk. für ärztliche Be­handlung und 1070 Mk. für Medizin und Ver­pflegungsgeld.

Kus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

Schömberg, 13. Febr. Am Sonntag fand im Gasthof zum Lamm die Hauptversammlung des hiesigen Bezirksvereins des Württ. Schwarzwald­vereins statt. Die gut besuchte Versammlung wurde durch Schultheiß Hermann eröffnet mit einem Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr. Der Rechner, Bezirksnotar Schausler, trug hierauf den Rechenschaftsbericht vor, der einen günstigen Stand der Finanzen erkennen ließ. Der 2. Punkt der Tagesordnung betraf die Neuwahlen. Per Akklamation wurde der Ausschuß und der Weg­ausschuß wieder mit den alten Mitgliedern besetzt. Punkt 3 der Tagesordnung handelte von den Vereins­arbeiten und Wanderungen im laufenden Jahre. Es wurde neben einigen Wegmarkierungen das An­bringen zweier Orientierungstafeln in Schömberg be­schlossen. Wie alljährlich, so soll auch Heuer eine 2tägige Wanderung (an Pfingsten), eine Tages- und 4 Halbtagestouren auszeführt werden. Etwaige anderweitige Veranstaltungen bleiben dem Ausschuß Vorbehalten. Am Schluß der Verhandlung konnte der Vorsitzende den Mitgliedern für ihr lebhaftes Interesse, das sie der Vereinssache entgegenbrachten, herzlich danken und mit einem Appell an dieselben, auch fernerhin der guten Sache des Schwarzwald­vereins treu zu bleiben, die gelungene Versammlung schließen. Or.

Calw, 13. Febr. Seit dem 12. Dez. vor. Js. wird der Pensionär der Hirsauer Bleiche, der 90 Jahre alte Johann Saussele von Weikersheim, vermißt. Er war am genannten Tag in Stuttgart und hatte 500 Mk. eingenommen. Es wird deshalb vermutet, daß er das Opfer eines Verbrechens ge­worden ist. Alle Nachforschungen sind bis jetzt ver­geblich geblieben.

Nagold, 9. Febr. Das in romantischer Lage in einem Seitentale der Nagold gelegene Schloß Berneck, das selten schöne Motiv eines Schwarz­waldlandschaftsbildes, soll im Laufe des kommenden Sommers einer durchgreifenden Renovation unter­zogen werden. Freiherr von Gültlingen hat mit dieser Arbeit den Architekten Dollinger in Stuttgart betraut.

Worairssi«HM<He Witterung.

Das Hoch im Norden breitet sich weiter nach Südwesten aus. Das westliche Tief hat sich ausgefüllt. Der Kern des Lustwirbels befand sich heute früh über der Irischen See. Das Tief im Osten entfernt sich nach Südrußland. Nord- Italien zeigt etwas höheren Barometerstand. Bei südwest­lichen bis westlichen Luftströmungen ist daher zeitweise hei­teres Wetter, kein wesentlicher Niederschlag und mäßg milde Temperatur zu erwarten.

Reklameteil.

Die zunehmende Verteuerung

der Lebenshaltung macht die Empfehlung gesunder und billiger Genußmittel besonders wertvoll. Eines der besten Getränke bietet zweifellos Meßmer's Tee (von Mk. 2.60 per Psd. an), der Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit mit außerordentlicher Ausgiebigkeit verbindet. Meßmer's London-Tee" stellt sich auf nur 1 Pfg. pro Tasse, Meßmer'sEnglische Mischung" (Mk. 3.20 per Psd.) auf nur einen Bruchteil höher.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Merh, für den Inseratenteil: G. Conradt in Neuenbürg.

WM" Hisz« AwstteS M«tL.

Der Verkehr des Bezirks Neuenbürg.

Der Post- und Telegraphenverkehr Neuen­bürgs gestaltete sich nach stattstischen Erhebungen wie folgt; es sind

Neuenbürg, 13. Februar. Ueber den Ver­kehr Neuenbürgs im Etatsjahr 1910 (1. April 1910 bis 31. März 1911) entnehmen wir dem so­eben erschienenen Verwaltungsbericht der Verkehrs­anstalten folgende Angaben und fügen zu Vergleichen die Ergebnisse des Vorjahrs in Klammern teilweise bei. Im Personenverkehr betrug die Zahl der abgegangenen Personen in Neuenbürg Hauptbahnhof 349919 (369870). Neuenbürg-Stadt 79143 (42 945). Neuenbürg-Hauptbahnhof steht in dieser Beziehung an 26. (23.) Stelle unter den 605 württ. Stationen, Neuenbürg-Stadt an 147. (258). Arbeiterwochen­karten würden insgesamt gelöst: von Neuenbürg nach anderen Stationen 42 803 (39 944) für doppelte und 1 (0) für einfache Fahrt; nach Neuenbürg 1728 (1707) für doppelte und 175 (0) für einfache Fahrt. Arbeiterrückfahrkarten wurden gelöst: Abgang 575 (762) Stück, Ankunft 2 (0) Stück. Der Gesamtgüterverkehr Neuenbürgs bewegte sich im Versand und Empfang wie folgt in Tannen: Neuen­bürg-Hauptbahnhof 27022 (24 854) t, Neuenbürg- Stadt 82 (0) 1, und es nimmt hierin Neuenbürg- Hauptbahnhof die 126. (124.), Neuenbürg-Stadt die 482. Stelle ein.

Der Versand betrug: 85 t Gepäck und ländliche Traglasten, 75 1 Milch, 83 1 Expreßgut, 1227 t Stückgut. 2686 t Wagenladungsklaffengüter und 268 t Dienstgut. Der Empfang bezifferte sich auf 60 t Gepäck und ländliche Traglasten, 54 t Milch, 138 t Expreßgut, 1992 t Stückgut, 19 717 t Wagen­ladungsklassengüter und 659 t Dienstgut. Unter den empfangenen Wagenladungsklassengütern befinden sich 3455 (3187) t Steinkohlen. Nach einer beigegebenen Warenstatistik war der Güterversand des Be­zirks Neuenbürg am bedeutendsten in: Werkholz, Schnittwaren 57 148 t, Brennholz. Schwellen 22 771 Tonnen, Holzzeugmasse 5311 t, Stammholz 4126 t, Papier 4036 t, Mehl, Mühlenfabrikate 511 t, Kleie 493 t, gebrannten Steinen, Bruchsteinen 480 t, Eisen- und Stahlwaren 460 t; auch sind 4 Pferde. 535 Stück Rindvieh, 6 Schafe und 301 Schweine auf­geführt.

Der Eisenbahnkassenverkehr (Verkehrsein­nahmen) betrug in Neuenbürg-Hauptbahnhof 252 598 (242 400) Neuenbürg-Stadt 20 480 (11 030) und es steht hierin Neuenbürg-Hauptbahnhof an 81. (81.), Neuenbürg-Stadt an 360. (415.) Stelle.

Briefsendungen Postanweisungen Postauftragbriefe Pakete ohne Wert

abgegangen 286 880 26 119

(Nicht ermittelt) 21061

Briefe und Pakete mit Wert 2 483 Postnachnahmesendungen (Nicht ermittelt) Zeitungsnummern (Enzlsker) 323 968 Staats- u. Prioattelegramme 781

Der Postscheckverkehr umfaßte 6759 karten und 629 Zahlungsanweisungen, der

angekommen 396 340 23 704 899 29197 2 771 6 427 187 720 938 Zahl- Fern­

sprechverkehr bei 65 (60) Teilnehmern im Orts­verkehr 84071 (60124) Gespräche; im Fernverkehr 23 328 abgegangene und 47 775 angekommene Ge­spräche. Die Zahl der hier abgegangenen Post­wagenreisenden betrug 107 (116). Bei einer Ein­wohnerzahl des Postbestellbezirks von 7434 Personen betrug in Neuenbürg die Gesamteinnahme an Post-, Telegramm- und Fernsprechgebühren 63221 (65 770) und zwar nimmt das Postamt in Neuenbürg in dieser Beziehung die 79. (84.) Stelle unter den 299 Postämtern 1, 2. und 3. Klasse des Landes ein (die 78. Stelle Nagold, die 80. Stelle Vaihingen a. F.). Der Gesamtverkehr Neuenbürgs hat also in allen Beziehungen zugenommen. Der Verkehr der übrigen Eisenbahnstationen des Bezirks weist folgende Ziffern auf:

Abgang Güterverkehr Verkehrs- Personen- (Abgang u. Ankunft) Einnahmen

zahl

Tonnen

Birkenfeld

333 475

13 222

98183

Engelsbrand 47 820

2

Rotenbach

45 491

78 961

306 462

Höfen

90 620

29 525

145 943

Calmbach

112 250

28 930

75 733

Wildbad

181876

40 339

405 920

Grunbach- Salmbach 91 563

2

17 410

Mit einer Einnahme an Post-, Telegramm- und Fernsprechgebühren von' 10 539 (9804) ^ steht Calmbach an 203. (202.), Herrenalb mit 34239 (32 581) an 114. (114.), Höfen mit 12 069

(11 642) an 185. (186.), Schömberg mit 22 165

(20 029) an 135. (136.), Wildbad mit 94 092

(88176) ^ an 53. (55.) Stelle.

Telegraphen- und Fernsprechverkehr bei nachstehenden Postämtern gestaltete sich

Der Post-, wie folgt; es sind abgegangen:

Briefsendungen Postanweisungen Pakete ohne Wert Briefe und Pakete mit Wert Zeitungsnummern Staats- und Privattelegramme Ferngespräche Postwagenreisende angekommen:

Briefsendungen Postanweisungen Postauftragsbriefe Pakete ohne Wert- Briefe und Pakete mit Wert Postnachnahmesendungen Zeitungsnummern Staats- und Privattelegramme Ferngespräche

Vermittelte Ortsgespräche waren es in Wildbad 132493.

almbach

Herrenalb

Höfen

Schömberg

Wildbad

90 580

146 020

84 290

136 600

152 050

7 310

12 310

4883

7 085

24409

5147

7 336

3 352

5 088

17 655 '

280

693

385

252

1684

27 021

536

2 843

1751

8 219

_

15 058

7 676

11098

36 826

197

2 235

127 970

174 250

81430

157 200

328 330

4 057

5 694

2 592

3 995

10 904

373

1293

169

323

1110

11 915

16 543

6 478

14 212

37 973

425

963

580

585

2154

3 071

4 797

1648

2 662

8 859

111 540

142 220

63 490

88 040

128 600

542

2 539

1581

7 288

9 447

6 354

11156

25 812

Herrenalb 33 575, Höfen 11882, Schömberg 24565,