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Fleischer aus Grünberg wurde durch den auS- strömenden Dampf schwer verbrüht und mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Am Gebäude wurde großer Schaden angerichtet.

Berlin, 7. Dez. Nach einer Depesche des Berliner Tageblattes aus London dauern die Rei­bungen zwischen den Japanern und Russen fort. Die Japaner haben als Pfand für das von den Russen in den Grund gebohrte japanische Schiff Jakaimuru" durch das russische BootProgreß" letzteres mit Beschlag belegt. Die Russen drohen daher mit Repressalien gegen die japanischen Schiffe in Wladiwostok, weil der Zusammenstoß auf hoher See vorkam und die japanischen Gerichte weder für die Beschlagnahme noch für die Verurteilung der russi­schen Rheder zu 15,000 Pfund Schadenersatz com- petent seien.

Berlin, 7. Dez. Wie dem Berliner Tage­blatt aus Petersburg gemeldet wird, brachen am Freitag Nachmittag Unruhen daselbst aus. Die Studenten versammelten sich ohne Erlaubnis des Rektors in der Universität, um Protest dagegen zu erheben, daß die Polizei sie mit Knuten schlage. Die Aufforderung des Rektors zum Auseinander­gehen wurde mit Pfeifen und Geschrei beantwortet, sodaß der Saal von der Polizei geräumt werden mußte. Die Universität ist noch nicht geschlossen, doch befürchtet man ein weiteres Umsichgreifen der Unruhen, weil die Studenten auf Gewährung ihrer Forderungen bestehen.

Berlin, 7. Dez. Nach einer Madrider Depesche des Berliner Tageblattes herrscht seit Sonn­abend in ganz Spanien ein entsetzlicher Sturm. Alle Verbindungen sind unterbrochen. Der angerich­tete Schaden ist bedeutend.

Berlin, 7. Dez. Nach einem Telegramm aus Peking beschloß China im Falle eines russisch­japanischen Krieges 100000 Mann zu mobilisieren, um die Provinz Tschili zu schützen. Der chinesische Gesandte in Petersburg telegraphierte an seine Re­gierung, Rußland sei geneigt, eine friedliche Politik zu verfolgen.

Berlin, 7. Dez. Wie aus London berichtet wird, erhält dieDaily Mail" aus Peking die Nachricht, es herrsche dort große Aufregung in

Regierungskreisen über die britische Expedition nach Tibet, da man annehme, daß es sicher zu einer dauernden Besetzung dieses Gebietes durch England auf gleicher Grundlage wie die russische Okkupation der Mandschurei führen werde.

Berlin, 8. Dez. Wie dieTägl. Rsch." berichtet, beabsichtigen im Reichstage die Anti­semiten, die Abgeordneten des Bundes der Landwirte, die bayerischen Bauern­bündle r und die Christlich-Sozialen sich als wirtschaftliche Vereinigung unter der Führ­ung des Abgeordneten Liebermann von Sonnenberg zusammen zu schließen.

Berlin, 8. Dez. In Wien verlautet der National-Zeitung zufolge, daß angeblich Man- licher, der Erfinder des gegenwärtigen österreich­ischen Armee-Gewehrs in Berlin wegen Einführung seines neu erfundenen automatischen Repetirgewehres für die deutsche Armee unterhandelt.

Berlin, 8. Dez. Heute Morgen wurde auf dem Spittelmarkt durch den Revolver eines Mannes, der einen Selbstmord-Versuch verübt hatte, beim Entladen der Waffe ein Unbeteiligter, dessen Persönlichkeit bisher nicht festgestellt wurde, tödtlich verletzt.

Berlin, 8. Dez. Infolge der Verhaftung eines Armeniers in Alexandrette, der ein amerika­nischer Untertan ist, durch die türkischen Behörden und infolge der Bedrohung des dortigen amerika­nischen Konsuls, der nach Beirut flüchten mußte, verlangte die amerikanische Botschaft in Constanti- nopel nach einem von dort eingetroffenen Telegramm des Berliner Tageblattes die Bestrafung des Vali und beordnete ein Kriegsschiff von Beirut nach Alexandrette.

Berlin, 8. Nov. Der Lokalanzeiger meldet aus New - 2) ork: Die Botschaft des Präsidenten Roosevelt, mit der gestern der Kongreß der Ver­einigten Staaten eröffnet wurde und welches die dritte Jahresbotschaft des Präsidenten ist. unter­scheidet sich von den früheren durch Kürze und Wegfall des Hinweises auf die blühenden Finanz­verhältnisse Amerikas. Im Gegenteil kündigt die Botschaft ein Defizit an und empfiehlt in der Theorie Sparsamkeit, praktisch fordert sie dagegen Budget-

Erhöhung durch Vermehrung der Marine und Sub­ventionen für die Handelsflotte. Ferner empfiehlt die Botschaft Eintreten gegen die sich mehrende Corruption, wie sie in der jüngsten Zeit stärker denn je hervorgetreten sei. Schließlich rechtfertigt die Botschaft die amerikanische Handlungsweise gelegentlich des Panama-Coups.

Göttin gen, 8. Dez. Gestern brachen hier 5 Kinder auf dem Eise ein, von denen zwei ertranken.

Brüssel, 8. Dez. Gestern abend brach in einem Holzwarengeschäft in der Aloststraße eine große Feuersbrunst aus, welche infolge des starken Sturmes rasch an Ausdehnung gewann. In kurzer Zeit waren 7 Gebäude vollständig in Asche gelegt. Der Schaden ist enorm.

Vermischtes.

Ueber Hausierer-Aufdringlich­keit wird dem BiberacherAnzeiger vom Oberland" geschrieben:Die berechtigte Klage über Uhren­hausierhandel in No. 273 des Anz. v. O. hat in mir einen Fall von außerordentlicher Aufdringlichkeit von seiten eines ähnlichen Händlers wachgerufen. Saß ich da eines Tages in meinem Zimmer, und war dringend mit einer schriftlichen Arbeit beschäftigt. Unangeklopft tritt ein Tcppichhändler herein und preißt mit einem schier endlosen Wortschwall seine Ware an. Trotzdem ich ihm kurz und bündig er­klärte, daß ich, so lange ich am Platze meinen Bedarf decken kann, von einem Hausierer nichts kaufe, wollte er absolut nicht weichen. Im Gegen­teil trat er, als ich ihn schließlich auf den Gebrauch meines Hausrechts aufmerksam machte, mit drohen­den Augen einige Schritte näher.Nun wallt dem Deutschen auch sein Blut." Ich schritt auf eine Zimmerecke zu in welcher mein großer Bergstock lehnte und mit einer nicht mißzuverstehenden Pan­tomime gab ich ihm zu bedeutenentweder oder". Dies wirkte. Unter nicht wieder zu gebenden Ver­wünschungen entfernte sich polternd der Aufdring­liche und ich hatte endlich meine Ruhe."

Ein gemütliches Inserat findet sich im Villinger Volksblatt:Ein ovales schönes Weinfäßchen (160 Liter Inhalt) hat wegen Aufgabe des Trinkens umsonst abzugeben O. B., Triberg."

Amtliche nur PrioatanMM.

K. Amtsgericht Calw.

Gerichtstag

in Neu weil er wird am Montag, de« 14. d. M., vormittag- 10 Vis 18 Uhr, auf dem Rathause daselbst abgehalten.

Den 7. Dezember 1903.

Amtsgerichtssekretär Haux.

K. Amtsgericht Gakw.

In das Güterrechtsregister Bd. I. S. 13 wurde bei Julius Walz,

Schneider und Anna Maria Walz, geb. Bohnenderger in Kenlheim, Gde. Sommenhardt heute eingetragen:

Durch Ehevertrag vom 26. November 1903 haben die Ehe­gatten Gütertrennung t. S. der 88 14261431 B. G.-B. ver­einbart.

Den 5. Dezember 1903.

Oberamtsrichter Fischer.

Forstamt Wildberg.

GHristbäume-

Wevkcruf

am Montag, den 14. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, aus Staatswald Gaisburg 1200 Stück.

Verkaufsbedingung: Barzah­lung gleich beim Verkauf und sofortige Abfuhr.

Zusammenkunft bei der Blockhütte in der Gaisburg.

Wllbigtt-Aufllls.

In der Nachlaßsache der

Katharine Mühleise«, Kauf­manns- und Sonnenwirtswitwe von Schönbronn,

werden die Gläubiger hiemit aufge­fordert, ihre Ansprüche bei Gefahr der

Nichtberücksichtigung derselben bei der Nachlaßauseinandersetzung binnen

14 Tagen

dahier anzumelden, soweit dies nicht bereits geschehen ist.

Attenst-ig, 7. Dez. 1903.

K. Bezirksnotariat. Beck.

Mlhkll-Gchltj.

Ein ehrl. fleißiges Mädchen wird in einen Gasthof zur Besorgung der Wirt­schaft bis 15. Januar oder 1. Februar gesucht. Offerte unter 8 11 beförd. d. Exped. ds. Bl.

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Gust. Schrägte,

Teinach.

Danksagung.

Für die uns beim Hinscheiden unseres l. Gatten, Vaters und Schwiegervaters

Ludwig Uek

gewordene Teilnahme, für den Liebesdienst der HH. Ehrenträger, für die vielen Blumenspenden, sowie dem ^ Hrn. Dekan Roos für seine trostreichen Worte, sagen wir auf diesem Wege unfern innigen Dank.

A. 2lek mit ihren Aindern.

Liebeuzell, 7. Dezember 1903.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während des Krankseins und beim Ableben unseres lieben Kindes Luise, für die zahlreichen Blumenspenden, die ehrenvolle Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte und die trostreichen Worte des Hrn. Geistlichen, sowie für den erhebenden Gesang des Jungfrauenvereins und ihrer Mitschülerinnen, sprechen wir auf diesem Wege unfern herzlichen Dank aus.

Die trauernden Eltern:

Karl KarLmarm z. Sonne und Krau.

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Vom Zwinger bis zum Bad. Hof ging eine

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Man bittet, dieselbe abzugeben im Compt. ds. Bl.

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