Feuerwehrleute haben bei den Löscharbeiten Verletzungen davongetcagen.
Ulm, 29. Januar. Der Kaiser stiftete der 8. Kompagnie des Infanterie Regiments 120, die vor zwei Jahren den vom Kaiser für seine Leib regimenter ausgesetzlen Schießpreis gewann, ein prächtiges Gemälde vorn Sturm der Wü-ttemberger auf Fröscdweiler. Das Bild, das von Professor Röchling in Berlin ausgeführt wurde, ist rm Auftrag des Kaisers gestern vom Festungegouoerneur dem Regiment übergeben worden.
Hohenheim, 27. Jan. An der hiesigen Gartenbauschule 'st ein ehrenamtlicher Beirat aus der Zahl der Gärtner des Landes gebildet worden. Er hat die Ausgabe, die Wünsche des Gärtnerstandes bei der Schule zu vertreten und diese auf Grund der Erfabrung seiner Mitglieder in ihren Brstrebungen zu unle, stützen Die Mitglieder des Beirats werden vom Kultministerium je auf die Dauer von 3 Jahren ernannt.
Waiblingen, 25. Jan. In der neuen Bahn- hosstraße schossen einige schulpflichtige Buben aus einer Luflbüchle kleine Schrote auf die Leute, die vom Zug heimkamen. Ein Schrot drang-der 15 Jahre alten Tochter des Monteurs Hägele über dem Auge in die Slnnhaut. Wenige Millimeter tiefer hätte es das Auge ausgeschossen. Die Belohnung für den guten Schuß in Gestalt einer gehörigen Tracht Prügel für den Schützen blieb nicht aus.
Ein schlechter Streich wurde in dem Lagerkeller einer Nürtinger Brauerei ausgeführt, wo 3000 Liter Gerstensaft zugrunde gingen. Man vermutet einen Racheakt.
tLandeSprod«kt»«börse Stuttgart). Bericht vom SS. Januar. Die feste Stimmung aus dem Getrcidemarkte I hat auch in abgelaufener Berichtswoche angehalten, wesentliche Veränderungen sind nicht zu verzeichnen. Die Kauflust war schwach, da sowohl die Großmühlen wie auch die s Händler sich abwartend verhielten. Die argentinischen Be« ! richte lauteten etwas günstiger, dock sind die Arbeiterstreiks, sowie dicdamitzu'ammenhängenden Verladungsschwierigkeiten noch nicht behoben. Das Wetter war die ganze WoLe über , milde und regnerisch, erst gestern trat wieder strenge Kälte j «in, die hoffentlich den ungeschützten Saaten keinen > Schaden zusügen wird. Die heutige Börse war fest und es kamen auch einige Umsätze hauptsächlich in inländischer Ware zustande. — Mehlpreise per 100 Kilogramm inklufiv Sack Mehl Nr. 0: 84.- bis 34.50 ^4, j Nr. l: 83.— bis 33.50 ^4, Nr. 2: 32.— -44 bis 32.50 ^4, !
Nr. 3: 30.50 bis 3l.— -4t, Nr. 4: 27.- ^4 bis 27.50 ^4
Kleie 13.— ^4 bis >3.50-44 (ohne Sack netto Kasse).
vermischtes.
Schwarz und Rot. Von der Reichstagswahl in Offenburg wird folgendes Geschichtchen erzählt: In einem hiesigen Wahlbezirk war der erste Wähler am letzten Samstag Punkt 10 Uhr ein eifriger Zentrumsmann und Agitator. Er legte seinen Zettel in die Urne mit den Worten: „Schwarz beginnt", womit er offenbar andeuten wollte, daß das ein günstiges Omen für den Ausgang der Wahl sei. Sein Hintermann war ein Sozialdemokrat, der seinem Zettel prompt folgendes Geleitwort in die Urne mitgab: „Und Rot gewinnt", was von der Wablkom- mission mit le'ser Hei'erkeit ausgenommen wurde.
(Der Ausgang der Wahl hat beide Prophezeihungen Lügen gestraft, da der Naiionalliberale gewählt wurde. Für das Gesamlresultat im Reich hat der Rote frei- , lich Recht behalten.)
j Grünwinkel, 28. Januar. Am Stichwahltag kommt eine Frau mit einem krampfhaft in der Hand gehaltenen Stimmzettel in das Gebäude, in dem sich das Wahllokal befindet. Auf der Treppe frägt sie jemanden: „Wo isch denn das Käschtle, wo mer de Adolf Geck nein schmeißen tut?" Es wird ihr entgegnet : „Ja liebe Frau, das dürfen Sie nicht machen, da müssen Sie ihren Mann schicken!" Sie antwortete ebenso prompt: „Io dowege kom ich jo grad', wenn ich den gehe laß', kommt er mar heit abend mit dem gröschle Rausch heim."
Aus St. Ingbert wird der Franks. Ztg. ein Geschichtchen erzählt, das in artiger Weise von der Schlagserligkcil des Pfälzers zeugt. In einer mit Kindern reich gesegneten, sonst aber in ärmlichen ! Verhältnissen lebenden Familie, machte der Klapperstorch wieder einmal Visite, suchte aber diesmal, nächtliche'weile die älteste, noch unverheiratete Tochter des Hauses, mit Namen Marie, heim. Da war für den um Anstand und gute Sitte besorgten Familienvater nun guter Rat teuer, wie er am Morgen seiner großen Kinderschar, die wohl alle schon den neuen Familienzuwachs schreien geköit, das Ereignis bekannt geben könne. Kam Zeit, kam Rat. Am j Morgen riefen die Kinder aus den Betten: „Papa, l gell, m'r Han wider e kleen Kind krie'l?" „Jo, , mei' Kinner" sagt der Papa, „awer die Mama hat f ke Zeit un do hat sich deßmol 's Marie zum Kind ? in's Bett gelegt." So. nun war die Sache für die ! Kinder plausibel und für den besorgten Vater erledigt. ! Eine Rettung Friedrichs des Großen aus schwerer Gefahr. Im siebenjährigen Kriege ! befand sich bekanntlich Friedrich der Große in einer ° schweren Gefahr, durch den Verrat des berüchtigten Barons Warkotsch auf Woiselwitz in Schlesien, von den Oesterreichern gefangen genommen zu werden. Das „Militär-Wochenblatt" brachte darüber jüngst sehr ausführliche neue Mitteilungen, von denen die interessantesten hier wiedergegeben seien. Am 8. November hatte König Friedrich auf dem Schlosse des Barons Warkotsch Aufenthalt genommen. Einem Diener des Barons namens Kappel war es ausgefallen, daß sein Herr sehr viel schriftlich mit dem Grafen Wallis verkehre und am 28. November 1761 öffnete er auf Anraten seiner Frau einen Brief an Wallis, aus dem ganz deutlich hervorging, daß der König verraten werden sollte. Er begab sich nun mit einer Abschrift des Brieses sofort in das Hauptquartier. Hier band er sein Pferd vor der Tür des Königs an und wollte sich geradeswegs in das Zimmer des Königs begeben, wurde aber von der Leibwache abgewiesen, der ihn zu dem Generaladjutanten Krusemark schickte. Diesem übergab er seinen Brief, der sich sofort zum König begab. Kappel wurde nun augenblicklich zum König geholt und mußte ihm genau berichten, wie lange der Briefwechsel schon gedauert habe, und was in der letzten Nacht vorgegangen sei. Schließlich fragte er, ob Kappel katholisch sei, was
Der Diamant des alten Frik.
Autorisierte Uebersctzung aus dem Norwegischen! des Fredrik Viller von Friedrich Känel.
4) (Nachdruck verboten.'
Monk machte einen Gang durch die Stube, wie es seine Gewohnheit war, wenn seine Gedanken stark beschäftigt waren, und fuhr dann fort:
„Ja, ich glaube Dir nun einen äußern Umriß meiner Verhältnisse bis zum heutigen Tage gegeben zu haben, gleichsam als Einleitung zu demjenigen, was später die Hauptrolle in meinem Leben spielte und es auch jetzt noch thut. Höre also:
Es war eine regnerische und stürmische Nacht zu Ende September vor sieben Jahren. Müde und bis auf die Haut durchnäßt, kam ich zu meiner Wohnung in der Universitätsstraße gefahren. Ich wohnte damals immer im ersten Stockwerk, um so schnell und unbemerkt als möglich ein- und ausgehcn zu können. Ich hatte Nachforschung nach einigen Einbrechern hoch droben in der Egeberggegend angestellt. Die Reise war sowohl für mich als meine Gehilfen lang und mühsam gewesen und hatte kein Resultat gehabt.
Ich bediene mich immer des gleichen Droschkenkutschers, wenn ich eines solchen bedarf, — nun, Du kennst ja Peter Syoerscn? Gut, ich weiß, daß Tu Dich seiner erinnerst. Genug, mein Kutscher war ebenso naß wie ich selber — er hatte fünf Stunden lang in einer der äußersten Gassen auf Grönland (Stadttheil in Christiania) auf uns gewartet — und
war ebenso entmutigt über das schlechte Ergebnis, so daß ich mich veranlaßt sah, ihn mit in mein Zimmer zu nehmen und ihm ein Glas guten Kognak anzubieten. Das Pferd duselte unterdessen draußen im Regen unter einer Decke. Mein guter Syversen hatte gerade sein Glas geleert und unter den herzlichsten Danksagungen sich eine Trabukos angezündct, womit er sich zurückzog, als am Telephon kräftig geklingelt wurde. .
„Warten Sie ein wenig!" rief ich dem Kutscher zu und sprang zu dem Apparat.
„Sind Sie Monk, der Polizeibeamte Monk?"
„„Ja — mit wem spreche ich?""
„Mit Bartholomäus Frik, dem alten Frik in der Drammensstraße, wie man mich nennt. Können Sie gleich herauskommen? Bei mir hat ein Einbruch stattgefunden. Ich glaubte, daß ein Mann wie Sie der erste auf dem Fleck sein möchte und dies so schnell als möglich."
„„Gut, ich werde kommen.""
Angenehm war es nicht; aber Frik hatte recht, wenn er sagte, daß ich der erste auf dem Platze sein möchte. Einige Minuten später fuhr die Droscyke in strömendem Regen durch die öden Gassen nach der Drammensstraße. Ich benützte unterwegs die Zeit, um mich zu besinnen, was ich von dem alten Frik wußte.
Bartholomäus Frik oder Kapitän Frik, wie er auch genannt wurde, hatte als ganz junger Mann in den zwanziger oder dreißiger Jahren Norwegen verlassen. Beinahe ein ganzes Menschenalter hindurch hatte
dieser bejahte. „Und Euer Herr lutherisch?" — „Ja, Euer Majestät!" — „Seht," sagte der König, „es gibt unter allen Religionen ehrliche Leute und Schelme. Die Sache kommt nicht von Euch selbst, Ihr seid ein bestimmtes Werkzeug für mich, von einer höheren Hand abgesandt. Ich werde Euch vor der Hand recht gut aufheben lassen." Kapitän von Rabenau vom Dragonerregiment Zastrow wurde mit 80 Dragonern nach Schönbrunn gesandt, um Warkotsch zu verhaften. Er traf den Baron bei Tisch im Schlafrock an. Baron Warkotsch zeigte sich sehr bereitwillig, mitzugehen und ließ den Wagen Vorfahren. Inzwischen hatte er sein bestes Pferd gesattelt und -war durch allerlei Schliche entflohen. Auch sein Mitschuldiger, Kuratus Schmidt, der gleichfalls von den Soldaten angetroffen wurde, konnte durch die Leichtgläubigkeit der Mannschaften entfliehen. Die Breslauische Oberamtsregierung führte die Untersuchung und erkannte am 22. März dahin, daß Warkotsch und Schmidt des Verrates schuldig befunden worden seien. Warkotsch sei lebendig zu vierteilen, Schmidt erst zu enthaupten und sein Körper dann ebenfalls zu vierteilen. Bis zu ihrer Ergreifung, die niemals erfolgte, sollte das Urteil an ihren Bildern vollzogen werden, was in Breslau auf dem Salzringe am 11 Mai 1762 geschah. Warkotsch war nach Ungarn entflohen, wo er kümmerlich von einem österreichischen Gnadengehalte lebte und in Raab starb. Schmidt war spurlos verschwunden. Kappel erhielt zur Belohnung eine Anstellung als Hegemeister. Rabenau, der den Baron hatte entfliehen lassen, wurde vom Kriegsgericht mit Arrest bestraft und seine Dragoner längere Zeit im Avancement zurückgesetzt.
Der Millionenschatz im Brunnen. Eine merkwürdige Historie, die soeben bekannt wird, hält die guten Römer augenblicklich in Atem. Bei der vielfach gepriesenen aqua cetosa am Tiber in Rom liegt die altehrwürdige Villa einer ebenso altehrwürdigen G äfin mit Namen Gandolfi. Neulich hatte die G'üfin eine schlaflose Nacht und begab sich in ihre Biblothek, wo sie zerstreut in einem Pergamentbande blätterte. Plötzlich stieß der Blick der alten Dame auf ein vergilbtes Blatt Papier. Aus diesem Papiere ging hervor, daß der Ahnherr des Hauses im Garten der Villa in einem bestimmten Brunnenschacht dreißig Meter tief einen Schatz von nicht weniger als 37 Millionen Zechinen vergraben habe, um ihn vor irgendwelchen räuberischen Händen zu retten. Sofort berief die hochbeglückte Gräfin eine Arbeiterkolonne und Ingenieure nach dem Park, wo der Brunnen bereits 25 Meter tief freigelegt ist. Es heißt, dank besonderer elektrischer Apparate sei es bereits gelungen, das Vorhandensein von Gold in der Tiefe des Brunnens festzustellen. Mittlerweile sitzt die Gräfin wie ein Drache oder auch wie Tizians himmlische Liebe am Brunnenschächte und hütet ihre leider etwas hypothetischen 37 Millionen. Ihre Spannung teilt ganz Rom. das mit Ungeduld der Hebung des köstlichen Goldfundes entgegenharrt.
niemand viel von ihm vernommen, bis er Plötzlich als alter Mann in sein Vaterland zurückkehrte, einige Jahre vor Beginn meiner Geschichte. Er schleppte eine ganze Schiffsladung von Raritäten und Kostbarkeiten mit nach Christiania, wie er überhaupt als sehr reicher Mann galt. Sein Kapitänstitel stammte vermutlich daher, daß er, wie eS im Volksmunde hieß, sein Geld als Kapitän eines Seeräuberschiffes und später als Sklavenhändler erworben hatte. Eine wahrscheinlichere Erklärung, die wohl auch mit der Wahrheit übereinstimmte, war die, daß er sein Vermögen mit Goldwäschen in Australien und Diamantengraben in Afrika verdient hatte.
Er war in beiden Ländern einer der ersten gewesen, welche die reichen Schätze ausbeuteten. Nach Christiania gekommen, kaufte er sich ein großes Haus an der Drammensstraße. das er fast ganz mit den auS allen Gegenden der Erde mitgeführten Raritäten anfüllte. Bei seiner Heimkehr fand er von seinen Verwandten nur die Witwe seines Bruders nebst zwei halberwachsenen Kindern in dürftigen Verhältnissen vor. Wahrscheinlich um seine frühere Gleichgültigkeit wett zu machen, hatte er die arme Witwe mit Wohl- thateu überhäuft und ihre schwachen geistigen Fähigkeiten in die größte Verwirrung gebracht, indem er große und nach ihren Begriffen fabelhafte Summen zu ihrer Verfügung stellte. Sie war indessen kurz daraus verstorben, und Frik hatte ihre beiden Kinder — einen Sohn und eine Tochter — zu sich genommen. Allgemein glaubte man, daß sie ihn beerben würden.
(Fortsetzung folgt.)
Erscheint Montag, Mittv Freitag und San
Hkrti» vierteljS Sn Neoe.itörg durch d'. Post bez kn Vrts- und Na mts-Verkehr ^4 Im sonstigen ii Verkehr ^>41.25; je 30 ^ Bestell
nehmi
SsHattstülteri und p' jederzeit rntgegr
i
Danksag! anzeiger" verö an den Reich? nähme auf di Großen heißt bare Gesinnunx Toten bei jury bürgt trotz ma Gegenwart das im preußischen es jemals noti übernommene Gütern vor Gef sich einmütig alle Parteihade cianischen Ged für das Vate Berlin, geordneten nack die Landwirte die meisten Ab tretern stehen d übrigen. Hinte 41 Rechtsanwäl auch unter dei Landräten, nock Reichstag 21 P überraschen; in Herren natürli aber auch die sj liberalen und - — die Volkspa Die Parteisekr« der Sozialdemc haben aber auck Unter den 62 19 Gutsbesitzer, die 8 Fabrikan kereibesitzer, 12 wählten 11 Ho den aber auch anderen Berufs Essen (Ru in einem Tele Halbach mit, dl stattfindenden ! annehme.
Berlin, 3 Luftschiff, da- Abnahmekommi in seinem Aeuß Typ. Die Gor überdies unmitt daß sie wesent Fahrzeuges bei Aenderung bei luftschiffe der i Basenach bemer ganzen Länge gondel sozusage die Zeppelinkre schlugen und d reichte, waren aber jetzt weit i Aenderung erw Eigengeschwindil gleiche wird vr verlangt. Wir! im Besitz einer brauchbar, d. l man sie in äl anderen Nation Karlsruhl setzten allgemeü Kammer erklärte daß die badische
Druck und Verlag der C. Veeh'schen Buchdruckerei des EnztLlers (Inhaber G. Conradi) iu Neuenbürg.