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^ 9.

Neuenbürg,

Mittwoch dm 17. Januar 1912

70. Jahrgang.

Rundschau.

Die Nacht zum Sonntag dürfte für Berlin die kälteste der letzten 10 Jahre gewesen sein. In der sechsten Morgenstunde wurden 17 Grad unter Null verzeichnet. Auf den Seen in der Umgegend hat sich eine starke Eisplatte gebildet, die Schiffahrt auf der Spree und auf der Havel ist eingestellt. Der gestrige Sonntag hat mehrere Tote beim Schlittschuh­laufen gefordert, auch beim Rodeln ereigneten sich drei schwere Unfälle beim Kaiser Wilhelmturm. Besonders leiden unter der Kälte die Obdachlosen. Die Asyle waren gestern abend so überfüllt, daß viele abgewiesen wurden. In den Laubenkolonien sind an verschiedenen Stellen Personen in beinahe erstarrtem Zustande aufgefunden worden.

Berlin, 16. Jan. Zahlreiche Unfälle auf auf Rodel- und Eisbahnen haben sich auch gestern zugetragen. Auch aus München, Dresden und anderen Orten liegen Nachrichten über mehr oder weniger schwere Unfälle vor.

Vom bad. Schwarzwald, 14. Jan. Ein Offizier, ein Feldwebel und 14 Einjährig'Freiwillige, die ein Schneeschuhkommando bilden und sich aus dem Freiburger Infanterie Regiment Nr. 113 rekru­tieren, wurden Ende letzter Woche zu einem Kursus auf den Feldberg entsandt. Der Kursus dauert eine Woche. Die Ausbildung erstreckt sich vor allem auf Militär-Patrouillenläufe. Das Kommando ist im Feldberger Hof und in der Jägermatte untergebracht.

München, 14. Jan. Auch im abgelaufenen Jahr 1911 hat der weiße Tod wieder seine Opfer gefordert: 112 Touristen, darunter 11 Damen, verunglückten tödlich bei alpinen Unfällen. Gegen 1910, wo die Zahl sich auf rund 130 belief, ist diese Ziffer noch günstig zu nennen, wenn man den infolge des schönen Wetters außergewöhnlich starken Besuch der Alpen bedenkt. Andererseits ist aller­dings auch im Auge zu behalten, daß sich bei an­haltend schönem Wetter die Gefahren in den Bergen verringern. Mit 32 Unfällen wurde im Juli die Höchstzahl erreicht, der August folgt mit 21, der Juni mti 16 Abstürzen. Die geringste Zahl der Unfälle, nämlich nur 2, weist der November auf. Die hier genannten Ziffern schließen aber nur die Unfälle der Touristen in sich, wogegen für die zahl­reichen Unfälle der einheimischen Bevölkerung nament­lich beim Blumenpflücken ein genauer Anhalt fehlt.

Emden, 15. Jan. Gestern abend brach beim Schlittschuhlaufen eine große Anzahl Menschen ein. 27 wurden aus den Fluten geborgen. Einige werden noch vermißt.

Glatz, 16. Jan. Gestern nachmittag verbreitete sich hier das Gerücht, daß der in der Festung unter­gebrachte englische Spion, Kapitän French, einen Selbmordversuch begangen habe. Er sei jedoch da­bei überrascht worden. Infolge der Flucht von Kapitän Lux ist den Wachmannschaften eine schärfere Kontrolle auferlegt worden.

Mannheim, 14. Januar. Nachdem die Auf­forderung des Straßenbahnamtes an die weiblichen Fahrgäste, die Spitzen ihrer Hutnadeln durch Schutzhülsen oder auf andere Weise unschädlich zu machen, nicht den erwünschten Erfolg gehabt hat, beschloß der Stadtrat, daß Frauen, die lange, un- schützte Hutnadeln tragen, auf der Straßenbahn nicht mehr zugelassen werden sollen.

Rastatt, 14. Januar. Unter den Reichstags­wählern in hiesiger Stadt befand sich diesmal auch ein Gymnasiast, ein bemoostes Haupt aus dem Konvikt. Er wurde von seinen Komilitonen im ge­schlossenen Zuge nach dem Wahllokal begl itet, nach seiner Rückkehr mit Hallo empfangen und feierlich wieder nach Haus gebracht.

Karlsruhe. 14. Jan. Eine lustige Episode erlebten Wahlvorsteher und Beisitzer in einem Distrikt der Weststadt. Als der Wahlvorsteher vor Entgegen- > nähme des Wahlkuverts die übliche Frage an einen j Wähler richtete:Name und Wohnung", da gab ! der Gefragte die schüchterne Antwort:Freiherr r von Gemmingen". Der gute Mann hatte statt seines / eigenen Namens den des von ihm erkorenen Kandi- - daten genannt. Entweder hat der Mann noch nie etwas von einer geheimen Wahl gehört oder hat er

die Reichstagswahl mit der preußischen Landtags­wahl verwechselt.

Hochfelden i. Elf., 13. Jan. Die Unsitte, die Stangen von im Umbau begriffenen elektrischen Stromleitungen zu beklettern, hat ein junges Opfer gefordert. Der 12jährige Schüler Josef Bienfait bestieg eine Stange und erfaßte einen Draht mit beiden Händen. Der Unglückliche hielt sich am Drahte fest. Als er von Arbeitern heruntergeholt worden war, unternahmen einige Mitglieder der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Wiederbelebungs­versuche, jedoch ohne Erfolg. Hände und Beine waren entsetzlich verbrannt. Der Bedauernswerte war lediglich selber Schuld an seinem jähen Tode.

Die Pariser Kriminalpolizei unternahm Montag nachmittag in dem berüchtigten Hallenviertel, in dem sich in der letzten Zeit mehrere Ueberfälle durch Apachen ereignet hatten, eine Razzia vor. Da­bei gelang es ihr, 16 der gefährlichsten Verbrecher dingfest zu machen, die in zwei Banden organisiert waren und sich verschiedener Ueberfälle schuldig ge­macht hatten. Das Passieren des Hallenviertels nach 10 Uhr abends war in der letzten Zeit direkt lebensgefährlich, da die Passanten stets eines An­griffes der Apachen gewärtig sein mußten, die ihre Opfer vollständig ausraubten.

Mailand. 16. Januar. In Neapel ist man großen Betrügereien bei den Viehlieferungen für das Heer in Tripolis auf die Spur gekommen. Die Händler, die das Vieh vor dem Wiegen 10 Stunden lang nüchtern halten sollten, ließen es Salz und Heu fressen und darauf den Durst mit großen Massen von Wasser stillen. Sogar Bleistücke wurden in dem Magen der Tiere gefunden. Der Schaden des Fiskus wird auf mehrere 100 000 Lire gerechnet. Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchung eingeleitet.

Die Triest er Grabschänder sind von der Polizei ermittelt worden. Sie verhaftete den Stein­metz Scabar, der nach längerem Leugnen gestand, das Verbrechen mit zwei Franzosen und einem Ita­liener gemeinsam begangen zu haben. Die Ver­brecher vermuteten in dem Grabgewölbe des serbischen Königs einen großen Schatz. Der Polizei gelang es auch, die drei Komplizen Scaears zu verhaften.

In der kleinen, ungefähr 3000 Einwohner zählen­den Stadt Viktoria in Spanien hat sich am Sonn­tag ein entsetzliches Drama abgespielt. Der junge Graf Benjamin Marin war dort plötzlich wahnsinnig geworden. Cr bewaffnete sich mit einem Revolver und stellte sich mitten in der Hauptstraße, der Bahnhosstraße, auf und feuerte auf die des Weges kommenden Passanten. Ein Schutzmann, der hinzueilte, um den Unglücklichen zu entwaffnen, wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen und liegt im Krankenhaus in bedenklichem Zustande darnieder. Das zweite Opfer des Wahnsinnigen war die Gattin des Kommandanten des Kavallerieregiments eines Lorenzo, die von drei Kugeln durchbohrt wurde und sofort tot zu Boden sank, eine dritte Person erhielt einen Schuß in die rechte Lunge und mußte eben­falls in hoffnungslosem Zustande in das Hospital gebracht werden. Darnach wurde man des Täters, der sich verzweifelt wehrte, habhaft.

Aus New-Iork kommt die Meldung, daß die gewaltigen Wertsummen. die in den Stahlkammern des niedergebranvten Equitable-Gebäudes unterge­bracht waren und wegen der Trümmermassen bisher nicht geborgen werden konnten, jetzt in Sicherheit sind. Der Inhalt der Stahlgewölbe war vollständig unversehrt geblieben. Eine ganze Armee von Leuten war sofort an der Arbeit, um Wertpapiere im Be­trage von mehr als 375 Millionen Franken aus den Kammern der Mercantile-Gesellschaft und im Betrage von 1850 Millionen aus den der Equitable-Gesell­schaft herauszuschaffen. Außerdem hatte die Equitable- Gesellschaft an barem Gelds noch über 24'/- Mill. Franken in den Stahlräumen. Die Gewölbe der Merkantile Trust Gesellschaft wurden zuerst geöffnet. Gegen Mittag waren Geldschrankarbeiter zur Stelle mit Nitroglycerin und den neuesten Werkzeugen zum Knacken" der diebessichersten Geldschränke. Auch eine große Zahl von Polizisten war anwesend, um die berechtigen Einbrecher vor der Zudringlichkeit des Publikums zu schützen. Als die Türen jedoch

freigelegt waren, zeigte es sich, daß die Schlösser, wenn auch etwas schwerer als gewöhnlich, so doch gut funktionierten. Der Mercantile-Trust besitzt drei Gewölbe. In dem ersten befanden sich ungefähr 125 und im zweiten ungefähr 250 Millionen Franken in Wertpapieren. Das dritte Gewölbe ist bis jetzt noch nicht erreichbar. Das erste, was herausgenommen wurde, war eine kleine Blechschachtel, mit der der Vizepräsident der Gesellschaft, begleitet von einem Polizisten, nach den neuen Bureaus ging. Später erfuhr man, daß darin Wertpapiere im Betrag von 30 Millionen Franken lagen.

Aus New-Aork wird gemeldet: Die Kälte fordert andauernd enorme Opfer an Menschen und Vieh. Im Westen wurden Cowbons im Sattel auf toten Pferden erfroren aufgefunden. In New-Aork sind dis Asyle überfüllt, die Kirchen nehmen die Obdachlosen auf. Die Hospitäler werden bestürmt. In der New Jorker Umgegend waren gestern 33 Grad Reaumur Kälte zu verzeichnen. Auf der New-Dorker Stadtbahn ereignete sich Samstag abend bei der 116. Straße ein schwerer Unfall, der leicht verhängnisvolle Folgen hätte nach sich ziehen können. Dort gerieten plötzlich aus bisher noch nicht bekannter Ursache einige Wagen zweier Züge in Brand, die mit Passagieren dicht besetzt waren. Unter den Fahrgästen entstand eine heillose Panik. Viele sprangen über die brennenden Trittbretter hin­weg aus den Waggons, mehrere wurden dabei schwer verbrannt. Andere wurden von den Nachstürmenden zu Boden gerissen und erlitten Quetschwunden. Tote sn d glücklicherweise nicht zu beklagen.

Aus der ganzen Bukowina kommen Meldungen über große Kälte, die Anfang der Woche dort eingezogen ist und noch andauert. In vielen Gegen­den liegt der Schnee meterhoch, drei Ortschaften in der Bezirkshauptmannschaft Nadautz sind buchstäblich im Schnee begraben. Der Eisenbahnverkehr stockt vollständig, die Telephon- und Telegraphenleitungen sind zum Teil gestört, mehrere Personen sind bereits erfroren.

Christian! a, 16. Januar. Wie der Berliner Lokalanzeiger berichtet, ist gestern eines der bedeu­tendsten Holzlager Norwegens, dem Großhändler Mthiesen in Frederikstadt gehörend, niedergebrannt. Zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Der Schaden wird auf eine Million geschätzt.

Osaka. 16. Jan. Ein verheerendes Feuer ist hier um 1 Uhr nachts uusgebrochen. Bis 5 Uhr früh waren 1300 Häuser niedergebrannt. Die Feuersbrunft wütet infolge eines heftigen Sturmes noch immer unvermindert fort.

Tokio, 16. Jan. Bei dem großen Brand in Osaka sind 5268 Häuser eingeäschert worden. Ueber 30000 Menschen sind obdachlos.

Württemberg.

6.-L. Stuttgart, 17. Jan. (17,7°/» Reute der württ. Post.) Die württ. Post schloß auch im Etatsjahr 1910/11 recht günstig ab. Zwar ist die Postverwaltung so bescheiden, die Rente nicht anzu­geben; diese läßt sich aber aus den sonstigen An­gaben leicht feststellen. Es betrug nämlich der Be­triebsüberschuß, nach Abzug aller Ausgaben also einschließlich der Pensionen und Unterstützungen des Personals, 8 290 021 und das Anlagekapital der Post mit 46 750 000 ^ verzinste sich damit zu 17,7°/»; über eine 4°/oige Verzinsung des Anlage­kapitals hinaus ergab sich noch ein Ueberschuß von 6 362 021 Künftig wird jedoch mit einer ziem­lich niedrigeren Rente der Post zu rechnen sein; wird doch nicht nur der neue, ungünstigere Abrech­nungsmodus mit der Reichspost, sondern auch dir Erhöhung der Gehälter und Pensionen die Postrente Herabdrücken. Immerhin darf auch in Zukunft da­mit gerechnet werden, daß die Rente unserer Post über eine normale Verzinsung des Anlagekapitals hinaus gehen wird.

Stuttgart, 15. Jan. (Dummer Scherz.) Der Polizeibericht schreibt: Einen schlechten Scherz be­deutet zweifellos die Zusendung von Drohbriefen an reiche hiesige Einwohner. In den Briefen, die am 14. ds. Mts. vormittags zugestellt wurden, werden die Empfänger aufgefordert, postlagernd eine be-