gleises unbedingt nötig. Die jetzt schon hervor­getretene Unzulänglichkeit des jetzigen Perrons weise schon auf die Notwendigkeit einer solchen Erweiter­ung hin, soll nicht die Prosperität des Bergbahn­unternehmens unter den durch die Unzulänglichkeit der Räume dem Publikum verursachten Unbequem­lichkeiten auf die Dauer notleiden. Die unteren Räume des Gasthauses zum Adler seien bei weiterer Ausdehnung der Bebauung des Sommerbergs über­dies zur Schaffung von Aufbewahrungsräumen für die Frachtgüter der Bergbahn erforderlich; dringend erwünscht sei auch dis Beseitigung der Schweineställe und anderer häßlicher Gebäulichkeiten auf den Kuch- schen Grundstücken. Auch müsse der Stadt die Möglichkeit gewahrt sein, einen lästigen, den Berg­bahnbetrieb störenden Wirtschafts- und sonstigen Gewerbebetrieb aus dem das Bergbahneigentum auf zwei Seiten umschließenden Kuch'fchen Anwesen ver­hindern zu können. Da die Kaufsumme von der Bergbahn selbst aufgebracht und auf eine 4prozentige Rente aus dem Kuchschen Anwesen gerechnet werden könne, sei zu der Erwerbung weder eine Schuld­ausnahme nötig, noch sei durch sie irgend welche Be­lastung der Stadtkasse oder der Steuerzähler zu be­fürchten. Der Vorsitzende empfiehlt daher, mit dem Besitzer Gustav Kuch einen provisorischen Kaufvertrag mit zweimonatlichen Rückirittsrecht der Stadt abzu­schließen, wodurch der Stadt Gelegenheit geboten wäre, sich die Erwerbung eingehender zu überlegen. Verpachtungsversuche und für den Fall, daß die Stadt das ganze Anwesen nicht behalten wolle, auch Wiederverkaufsversuche anzustsllen. Der Vorsitzende betont noch, daß zu der beabsichtigten Erweiterung der Perronanlage auch die Erwerbung des Anwesens des Fabrikarbeiters Franz Leicht hier (Gebäude-Nc.

L 54) nebst dazu gehörigen Plätzen, erforderlich sei. Trotz eingehender Begründung findet jedoch der An­trag des Vorsitzenden keine Mehrheit im Schoße der bürgerlichen Kollegien und beschließen dieselben, von der käuflichen Erwerbung des Gasthauses zum Adler abzusehen. Noch wird beschlossen, eine Strecke des Blöcherwegs von etwa 1000 Meter mit Vorlage und Kalksteinbeschotterung versehen zu lassen.

Wildbad, 2. Dez. In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien wurde beschlossen, die bis­her im Winterhalbjahr auf 12 Uhr festgesetzte Polizeistunde für Sommer und Winter auf 1 Uhr nachts zu verlängern.

/X Herrenalb, 3. Dezbr. Unter Vorsitz von Dr. Leer hat sich hier auf Grund der Beschlüsse einer vorbereitenden Versammlung imBahnhotel" ! ein Wintersportverein gebildet, welcher alle einschlägigen Fragen (Herrichtung einer Wiese für Eislauf. Rodel- und Schnreschuhsport. Sprunghügel rc.) mit vereinten Kräften in Angriff nehmen will. Einer weiteren Versammlung im Hotel Bellevue bleibt die Regelung der Einzelheiten Vorbehalten.

Arbeiterkolonien und Wanderarbeits- stätten. In dem kürzlich ausgegebenen 28. Jahres­bericht des Vereins für Arbeiterkolonien in Württem­berg über das Vereinsjahr 1. April 1910/11 ist unter anderem auch das Verhältnis der Arbeiter­kolonien zu den Wanderarbeitsstätten erörtert. Der Arbeiterkolonieoerein erblickt in den Wanderarbeits­stätten eine freudig zu begrüßende Ergänzung seiner eigenen Arbeit und weist zugleich nach, daß die Arbeiterkolonien durch die Wanderarbeitsstätten nicht etwa entbehrlich geworden sind, wie vielfach irrtüm­licher Weise angenommen zu werden scheint. Viel­mehr hat es sich gezeigt, daß infolge des seit Ein­führung der Wanderarbeitsstätten erfolgten strengen polizeilichen Einschreitens gegen Bettel usw. dis Arbeitslosen, insbesondere die in ihrer Leistungs­fähigkeit mehr oder weniger beschränkten, viel früher als zuvor die Arbeiterkolonien aufsuchen, zumal eine Wanderarbeitsstätte innerhalb 3 Monaten von dem­selben Wanderer nicht mehr als zweimal in Anspruch genommen werden darf. Die beiden Arbeiterkolo­nien Dornahof bei Altshausen. OA. Saulgau, und Erlach bei Sulzbach a. d. Murr, OA. Backnang, waren denn auch in den beiden letzten Jahren sehr stark besucht: 680 und 715 Aufnahmen gegen 614, 515 und 538 in den vorhergegangen Jahren. Die Bitte des Vereins für Arbeiterkolonien, dis den beiden Kolonien Dornahof und Erlach bisher ge­währte nötige und wohlangebrachte Beihilfe auch fernerhin zukommen zu lassen, ist daher zu freund­licher Beachtung aufs Wärmste zu empfehlen. Der Vertreter des Arbeiterkolonievereir.s im Oberamts­bezirk Neuenbürg ist Hr. Sägewerksbesitzer Keppler in Calmbach, von dem Gaben für den Verein und dessen Kolonien dankbar entgegengenommen werden.

Leiste NachrichtM u. Telegramms

Berlin, 2. Dez. DieNordd. Allgem. Ztg." schreibt in ihrer Wochenrundschau: Der britische Staatssekretär Sir Edward Grsy hat am vergangenen Montag in längeren Darlegungen vor dem Unterhaus die Haltung Englands in der marokkanischen Frage während des verflossenen Sommers auseinandergesetzt. Er hatte sich die Aufgabe gestellt, zu begründen, wie die englische Politik dazu gelangt sei, in die Anfang Juli in London abgegebenen amtlichen deutschen Er­klärungen über unsere Absichten in Marokko Zweifel zu setzen. Auf die dabei zur Sprache gekommenen Einzelheiten möchten wir für jetzt nicht eingehen, weil es angebracht erscheint, abzuwarten, ob nicht bei der zweiten Besprechung des Marokko-Kongo- Abkommens im Reichstage etwa noch ergänzende Mitteilungen von deutscher Seite erfolgen.

Berlin, 2. Dezbr. In der Wochenrundschau gibt dieNordd. Allg. Ztg." eine Schilderung der Ereignisse in Persien während der letzten Zeit,

und schreibt hierbei: Eine russische Besetzung einzelner Teile Persiens scheint angesichts der zunehmenden inneren Wirren nicht abwendbar. Für uns kommt dabei nur in Betracht, daß die Ordnung im Lands wieder hergestellt und aufrecht erhalten wird.

Täbris, 2. Dez. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) In den Moscheen rufen die Geistlichen alle Perser zur Einigung und zum Kampfe gegen die Ausländer auf. Viele Ge­wehre sind verteilt worden. Russischen Patrouillen ist es zu verdanken, daß heute die Ruhe nicht gestört worden ist.

Rom, 3. Dezbr. Aus Tripolis wird wenig neues gemeldet. An die Ostfront der italienischen Stellung gingen die 5. und 6. Brigade. Bersaglieri, Grenadiere und Alpenjäger gingen zur Reserve. In > Benghasi erschienen in der letzten Nacht Gruppen von Beduinen bei den Vorposten, verschwanden aber ! wieder bei den ersten Kanonenschüssen.

Paris, 2. Dezbr. Der amerikanische Multi­millionär Bis hop, der an einer unheilbaren Krank­heit litt, hat sich hier erschossen.

Reims, 2. Dez. Der Flieger Prevost hat mit einem Fahrgast eine Höhe von 3000 w er­reicht und damit einen neuen Weltrekord für den Pasfagierflug aufgestellt.

i München, 3. Dez. Der Flieger Reeb, der heute mittag 1 Uhr aus dem Flugplatz Milbertshofen zum Ueberlandflug nach Nürnberg aufgestiegen war, ist bei Breitenfurt in Mittelfranken abgestürzt und war sofort tot.

Der 4. Dezember ist der heiligen Barbara gewidmet. Sie. wurde nach der Legende wegen ihres Bekenntnisses zum Christentum nach grausamen Martern von ihrem eigenen Vater Dioskus enthauptet. Der Vater wurde unmittelbar nachher vom Blitz erschlagen. Deshalb wird die heilige Barbara bei Gewittern angerufen. Sie ist die Schutzheilige der Artilleristen, Waffenschmiede und Bergleute. Auf französischen Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch jetzt Saint-Barbe. Die bildende Kunst gibt ihr als Symbol den Kelch in die Hand, aber auch das ^ Schwert und eine Gefängnistüre. Im Oberamt Ellwangen wird am Barbaratag ein Kirschbaumzweig in ein Wassergefäß gestellt und mit Marzipan ver­ziert. Der Zweig schlägt allmählich aus und wenn er zwischen Weihnachten und den heiligen drei Königen blüht, so soll es ein gutes Jahr geben.

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! Uhr aufgegeben werden.

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(nicht erst abeuds.s

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh für den JrtfeEenteA: GT'Eonradi in Neuenbürg

Kekarrntmachrrng.

Die K. Regierung des Schwarzwaldkreiscs hat am 1. Dezember 1911 die Wahl des

Gemeindepflegers Jakob Schaible in Beinberg

zum Ortsvorsteher der Gemeinde Beinberg bestätigt.

Neuenbürg, den 2. Dezember 1911. Kgl. Oberamt.

Hornung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Oberniebelsbach belegenen, im Grundbuch von Oberniebelsbach, Heft 770, Abt. I Nr. 1, 2, 3, 4, 5 und 6 zur Zeit der Ein­tragung des Versteigeruvgsvcrmerks auf den Namen des Karl Friedrich Faaß, Bäckers in Oberniebelsbach, eingetragenen Grundstücke:

Geb. Nr. 26 2 a 77 gm Wohnhaus, Scheuer, Schätzung:

Schweinstall und Hofraum unten im Dorf an der Dorfgasse . . ^ 4700.

Parz. Nr. 24/1, 2 60 qm Gras- u. Baumgarten das. 70.

280 42 qm Gemüsegarten im Neubruch 80.

281/2 2 a 64 qm Grasgarten im Neu­bruch . 120.

281/3 3 a 32 qm Wiese und Acker im

Neubruch.. 120.

281/1 2g, 16 qm Baumacker daselbst 110.

5200.

am Samstag den 20 Januar 1S12,

nachmittags 3 Uhr

auf dem Rathaus in Oberniebelsbach versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 22. November 1911 in das Grundbuch eingetragen worden.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück­sichtigt und bei der Verteilung des Bersieigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zu­schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Berstcigerungs- erlös an die.Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Neuenbürg, den 2. Dezember 1911. Kommissär:

Bezirksnotar Reuß.

Der

Mein siir BiemzM ReueMrz«. IlmBnnz

170 Mitglieder zählend und in jedem Ort vertreten, bietet seine diesjährige Ernte dunkle« WaldhonigS Tanuenhonig in garantiert reiner Ware zu

Lanves'Vereinspreiseri Pr. Psund 1.2V Mk. von 2V Pfund ab eu-Aros-Preise

zur gefl. Abnahme an.

Jedes Mitglied des Bezirksvereins leistet volle Garantie für echten Bienenhonig frei von Kunsthonig, Zuckerhonig oder Vermischung mit ausländischem Honig.

Zuwiderhandelnde werden strenge bestraft.

Es wird gebeten, auf Etikette und Garantieband zu achten.

Ottenhausen. Vorstand: M. Kiirkle, Hauptlehrer.

Stadt Wildbad.

Kmnhch-Nerlmf

am Montag de» 11. Dez. 1911, vormittags 11 Uhr

auf dem Rathaus in Wildbad aus

Stadtwald VI Kegeltal, Abt. 7k, Schönlann:

103 Rm. Nadelholzprügel II. Kl.

14

tanncne Rinde

55

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8

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Stadtwald VI Kegeltal, Abt. 6e, Schöngarn:

18 Rm. Nadelholzprügel II. Kl. 5 Nadclholzreisprügel;

Stadtwald VI Kegeltal, Abt. 8k, Hirschweg:

100 Rm. Nadelholzprügel II. Kl.

19 Nadelholzreisprügel; Stadtwald VI Kegeltal, Abt. 9 k,

Diebstich:

11 Rm. Nadelholzprügel II. Kl. 5 Nadelholzreisprügel.

Wildbad, den 1. Dezember 1911, Stadtschultheißeuamt.

Bätzner.