75199,28 Mk. festgesetzt. Die rückständigen Lohn­forderungen der Arbeiter betragen 2 218,10 Mk.

Aussig, 13. Okt. Eine neu entdeckte warme Wasserquelle hat eine Mächtigkeit von 12 Se­kundenliter bei 30 Grad Celsius Wärme und schießt 7 Meter hoch empor.

Augsburg, 13. Okt. Auf der Station Kissing sind heute früh bei dichtem Nebel 2 Güterzüge zu­sammengestoßen, wobei viele Wagen zertrümmert wurden. Der Vorortzug Augsburg-Mering, der an­scheinend infolge der herrschenden Verwirrung nicht rechtzeitig zum Halten gebracht worden war, fuhr in die Trümmer hinein. Die Lokomotive und mehrere Wagen sind entgleist. Der Materialschaden ist sehr groß, wie verlautet, sind auch einige Personen ver­letzt worden.

Rappoltsweiler, 12. Okt. Sehr viele Wein­händler aus Württemberg kaufen Heuer von unserm Neuen. Man glaubt sich zuweilen nach Tübingen oder Stuttgart versetzt, so oft hört man den gemüt­lichen Nachbardialekt.

Freiburg i. B., 8. Okt. Die für Flüssigkeits­verkäufer und Konsumenten wichtige Frage:Wie viel Vorrat habe ich noch an Flüssigkeit in meinem angebrochenen Fasse", ist durch eine glückliche Idee des Steuerassistenten Meister dahier gelöst worden. Er hat eine übersichtliche und äußerst billige Tabelle aufgestellt, durch die jedermann seinen Weinbestand oder sonstigen Flüssigkeiten in angebrochenen Fässern ohne größeren Zeitverlust selbst und zuverlässig fest­stellen kann. Für Weinhändler, Hoteliers, Wirte, Küfer, Kaufleute und Private bietet diese Faßinhalts­berechnungstabelle, ein unentbehrliches Hilfsmittel. Durch das Abstechen des Fasses mit einem Meter­maß findet man Spund- und Naßtiefe. Diese beiden Zahlen merkt man sich und vergleicht sie dann mit den Berechnungen der Tabelle. Diese zeigt sodann ganz genau den Prozentinhalt des Fasses an.

Württemberg.

Stuttgart, 12. Okt. Der Verband württ. Wasserkraftbesitzer hielt unter Vorsitz von Fabri­kant Schickhardt-Betzingen im Hotel Textor eine Vorstands- und Ausschußsitzung. Syndikus Dr. Marquard berichtete zuerst über den Erfolg einer Eingabe an das Ministerium des Innern betr. die ausreichende Veröffentlichung der Pläne neuer Stau­anlagen über den einzelnen Oberamtsbezirk hinaus, betr. die rechtzeitige Bekanntgabe neuer Wasser­leitungsprojekte und betr. eine Aenderung des Ar­

tikels 3 des Wassergesetzes in dem Sinn, daß bei einer Schädigung von Werksbesitzern durch Wasser- leitungsanlagen von vornherein nicht nur auf Unter­sagung oder Beschränkung, sondern auch auf Leistung einer angemessenen Entschädigung vorgegangen werden kann. Zum ersten und letzten Punkt ist der Bescheid des Ministeriums ablehnend ausgefallen. Zum zweiten Punkt ist ein Ministerialerlaß unterm 30. Juni an die sämtlichen Oberämter ergangen, wonach die Verpflichtung der Veröffentlichung von Wasser­leitungsprojekten besonders eingeschärst wird. Mit der Ablehnung der beiden anderen Wünsche wird sich der Verband nicht zufrieden geben; er wird weitere Schritte tun, um die gerade bei dem jetzigen niederen Wasserstand wieder sehr zahlreich hervor­tretenden schweren Schädigungen der Werksbesitzer nach Möglichkeit zu verhindern.

Schwäbisches Sängerfest in Tübingen? Im Jahre 1913 soll ein Schwäbisches Sängerfest stattfinden (das Deutsche Sängerbundesfest findet 1912 in Nürnberg statt), es sind bekanntlich Vorbereitungen und Erhebungen von den vereinigten hiesigen Gesang­vereinen eingeleitet worden, das Schwäbische Sänger­fest nach Tübingen zu bekommen. Wie dieTüb. Chr." hört, haben die Erhebungen betreffend Garantie­fonds und Wohnungsgelegenheit ein außerordentlich günstiges Resultat gehabt. Schon heute läßt sich sagen, daß ein namhafter Garantiefonds gesichert ist und daß allein von privater Seite gegen 4000 Wohnungen zur Verfügung gestellt worden sind. Das ist ein sehr erfreuliches Resultat und es steht zu hoffen, daß wir das Sängerfest hierher bekommen. Ein diesbezüglicher Antrag ist natürlich erst zu stellen, aber schon jetzt läßt sich sagen, daß der Gedanke, die schwäbischen Sänger nach Tübingen zu laden, eine sehr gute Aufnahme bei den Bürgern der Stadt gefunden hat.

Eßlingen a. N., 13. Oktober. Die hiesigen bürgerlichen Kollegien haben für den Fall, daß das im Jahr 1913 stattsindende Schwäbische Lieder­fest hier abgehalten wird, die Garantiesumme von 20000 Mk. übernommen.

Heilbronn, 12. Okt. (Ein Zeichen der Zeit.) Der Fleischkonsum läßt hier infolge der Teuerung sehr nach. Während im September 1909 im hiesigen Schlachthaus 2224 Tiere mit zusammen 198 526 Kilo Schlachtgewicht geschlachtet wurden, waren es Heuer nur 2122 Tiere mit zusammen 186 830 Kilo Schlacht­gewicht. Zieht man noch in Betracht, daß in den zwei Jahren die Bevölkerung Heilbronns sich doch

auch vermehrt hat, so wird der Rückgang an Fleisch­konsum noch auffälliger und ist ein betrübendes Zeichen der Not der Zeit.

Kus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

-n- Herren alb. Hier stehen noch drei Apfel­bäume in schöner Blüte.

Nagold, 13. Okt. (Kraftwagenverkehr.) Der Probebetrieb der Kraftwagenverbindung Herrenberg NagoldHaiterbach wird am Dienstag den 17. Okt. eingestellt. Trotz guter Einnahmen und bei dem Anklang, den die Einrichtung beim Publikum gefun­den hat, waren die Vertreter der Amtskörperschaft und der beteiligten Gemeinden zur Einstellung ge­zwungen, angesichts der bevorstehenden Fröste (Not­wendigkeit einer heizbaren Halle) und weil die Ver­handlungen mit der K. Generaldirektion der Posten und Telegraphen wegen der Uebergabe des Post­dienstes noch nicht abgeschlossen sind. Gestern war eine Kommission der K. Generaldirektion der Posten und Telegraphen und des Ministeriums, Abteilung für Straßen- und Wasserbau hier, um die Berbind- ungsstraßen einer Besichtigung zu unterziehen.

Pforzheim, 11. Okibr. Gestern früh 7 Uhr mußte die Elektrolokomotive, mit welcher der Lokal­zug Pforzheim-Brötzingen befördert wurde, in der Nähe des Postamtes Brötzingen abgehängt und der Zug mit einer Dampfmaschine weiterbefördert werden, weil in der elektrischen Maschine Feuer entstanden ist und diese dadurch unbrauchbar wurde.

** Feldrennach. Der nächste Viehmarkt findet hier statt am Dienstag den 17. ds. Mts.

Neuenbürg, 14. Oktober. Auf den heutigen Schweinemarkt waren 42 Stück Milchschweine zu­geführt, für welche Preise von 1625 Mk. pro kauft wurden. Verkauf lebhaft.

WovausstcHMche Witterung.

Der Hochdruck schwächt sich zwar ab und wandert Süd­rußland zu, beherrscht aber bei uns noch immer die Wetter­lage, da das Tief im Westen nicht rasch zunimmt und sonach bei uns eine ziemlich gleichmäßige Druckverteilung sich er­halten hat. Dadurch wird ein Umschlag hintangehalten werden, weshalb Fortdauer des vorwiegend heiteren, trockenen, milden Wetters zu erwarten ist. Morgens werden, namentlich in den Niederungen, starke Nebel eintreten.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

Bmtliche Bekanntmachungen uns Privat-Knzelgsn.

Die Maul- und Klauenseuche

ist weiter ausgebrochen in Dürr» Bez. Pforzheim und in

Selbach und Kuppeuheim Bez. Rastatt.-

Kekannlnrachung.

Mit Rücksicht auf die im Amtsbezirk Rastatt in letzter Zeit wieder in verstärktem Maße ausgebrochene Maul- und Klauenseuche wird die Abhaltung sämtlicher Rindviehmärkte im Amtsbezirk Rastatt bis auf Weiteres wieder untersagt. Rastatt, den 12. Oktober 1911. Gr. Bezirksamt.

Frauen - Arbeitsschule.

Die Franenarbeitsschnle, I. Kurs, beginnt

am 23. Oktober und dauert bis 23. Dezember 1911.

Der Unterricht umfaßt die Fächer: Stricken, Hackeln, Flicken, Hand- und Maschinennäheu (Weißzeugnähe«), Kleider- nähen, Weiß- und Buntsticken, sowie Schuittmusterzeichneu. Das Schulgeld ist gleich wie im vorigen Jahr. Anmeldungen, auch von auswärtigen Schülerinnen, wollen vom 20. Oktober ab an die staatlich geprüfte Lehrerin Frln. Luise Schwäble hier (Villa Augusts) gerichtet werden. Wildbad, den 28. September 1911.

Stadtschultheitzeuamt:

Stellv. Schmid.

I K. Forstamt Enzklösterle.

> Wiederholter

St«m«lho>r-Nkrlia»s

im schriftlichen Aufstreich

> wegen Nichtzahlung

! aus IV Hirschkopf Abt. 10 Ebene: 75 Forchen III. Kl. (Aus­schuß) mit 88,23 Fm. (Los Nr. 33 vom Verkauf am 19. Mai ds. Js.).

Die bedingungslosen Angebote sind verschlossen und mit der AufschriftAngebot auf Stamm­holz" bis Freitag den 20. Okt. beim Forstamt einzureichen. Er­öffnung daselbst. Abfuhrtermin: 1. Februar 1912. Zahlungsfrist: 14 Tage.

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Wildbad.

IttlMigchrNWs-DcHlgelling

Friedrich Seitz, Fuhrmann in Christofshos, bringt seine Wiese P. Nr. 1440 15 a 64 qm beim Sprollenhaus

nächsten Montag den 16. d. Mts., vormittags 11 Uhr

auf der hiesigen Notariatskanzlei letztmals zum Verkauf.

Den 12. Oktober 1911.

Gerichtsnotar Oberdörfer.

Ar «sch wenige Lege

dann findet die Ziehung der

Stuttgarter Geld-Lotterie statt. Ziehung am 18. Oktbr.

Los s. ^ 1., für auswärts per Nachnahme ^ 1.25.

Zu haben in der C. Meeh'scheu Buchhaudlg.

K. HSerarnt Weuenöürg.

Zurückgenommen

wird das Ausschreiben vom 2. ds. Mts. (Enztäler Nr. 158), betr. die vermißte Wilhelmiue Schaible von Calmbach, nachdem deren Aufenthalt ermittelt worden ist.

Den 13. Oktober 1911. Amtmann Gaiser.

K. HSemrrtt Weuerröürg.

Wasserbenützungsanlage.

Der Sägwerksbesttzer Friedrich Koppler in Calmbach

beabsichtigt an der Wafferbenützungsanlage 1 9 an der Enz (Böhmlessägmühle), Markung Calmbach, den früher staatlichen und nunmehr in das Eigentum des Werksbesitzers übergegangenen Teil des Wehrs um 30 em zu erhöhen. Außerdem sucht Keppler um Belastung folgender Abweichungen vom genehmigten Be­stand nach:

a) am früher staatlichen Wehrteil

Breite der Leerlauffalle 2,54 m statt 2,50 in;

Höhe der Schwelle 1,66 m unter dem Festpunkt statt 1,64 m; Höhe der Schwelle an der Floßgassenfalle 1,85 m unter dem Festpunkt statt 1,96 bezw. 1,80 m;

b) am andern Wehrteil

Breite der Leerlauffalle 3,18 m statt 3,20 m;

Höhe der Schwelle 1,70 m unter dem Festpunkt statt 1,69 m; Höhe der Wasserfalle im Holzkanal 1,12 m unter dem Festpunkt statt 1,17 in;

Höhe der Schutzfalle außen am Sägmühlegebäude 1,43 m unter dem Festpunkt statt 1,39 m;

Höhe der Turbinenfalle 1,38 w unter dem Festpunkt statt 1,39 m.

Etwaige Einwendungen gegen dieses Unternehmen sind binnen 14 Tagen, vom Tage nach Ausgabe dieses Blattes an gerechnet, hier anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist bleiben Einsprachen, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, unberücksichtigt.

Pläne und Beschreibung der Anlage können in der Ober­amtskanzlei hier eingesehen werden.

Den 12. Oktober 1911. Amtmann Gaiser.