* Neuenbürg, 8. Sept. Die Bau- und Ein­richtungsarbeiten im Evangel. Gemeindehaus sind nunmehr soweit gefördert, daß die Einweihung des Hauses auf Sonntag den 17. ds. Mts. in Aus­sicht genommen ist. Dank der umsichtigen und ener­gischen Bauleitung und der Hingebung der Bauleute ist es ermöglicht worden, binnen 5 Monaten den Umbau des alten, aus dem Jahre 1724 stammenden Gebäudes zu vollenden, und künftige Generationen werden noch zu genießen haben, was die heute lebende mit diesem Werk auf sich genommen hat. Soweit die Kirchengemeinde nicht durch Spenden und Bei­träge, wie sie ja bisher aus allen Kreisen der Be­völkerung geflossen sind und, wie wir zuversichtlich hoffen, noch weiter fließen werden, in die Lage ver­setzt ist, den Aufwand zu bestreiten, werden die Mittel durch Schuldaufnahme zu beschaffen sein, so daß die Verbindlichkeit der Abtragung auf einige Jahrzehnte sich verteilt. Zu Hilfe kommen Miet­zinseinnahmen im Betrag von ca. 600 jährlich. Das Eoang. Konsistorium hat der Kirchengemeinds aus der diesjährigenPfingstkollekie" einen Bei­trag von 500 ^ bewilligt. Auch ist das Gesuch um einen Staatsbeitrag in Aussicht genommen.

* Neuenbürg, 9. Sept. Das heurige Bezirks­missionsfest wird am Sonntag den 24. ds. Mts., von nachmittags 2ffr Uhr an in Wildbad statifinden. Non auswärtigen Rednern haben zugesagt Missionar Rottmann und Missionsprediger Münz. Die Fest­gesänge werden in der Kirche ausgeteilt werden. Am 27. ds. Mts. wird die Bezirkssynode hier ab­gehalten werden, bei welcher Pfarrer Bochteile (Höfen a./E.) über das neue Gesangbuch nach der textlichen, Pfarrer Kazmaier (Schwann) über das­selbe nach der musikalischen Seite Bericht erstatten werden.

Pforzheim, 8. Sept. Heute vormittag verließ uns unsere Einquartierung, nachdem sie zum Teil 17 Tage, zum Teil auch nur 15 Tage ununterbrochen

; unter uns geweilt hatte. In unserer garnisonlosen ! Stadt brachte die Einquartierung auch selbst für ^ diejenigen, welche die Kosten für sie auf sich nehmen ! mußten, eine angenehme Abwechslung, für die man j dankbar war, so daß sich zwischen beiden Teilen ! rasch ein, man darf wohl sagen, freundschaftliches

> Verhältnis entwickelte. Die Regiments- und Brigade- ! Hebungen erfreuten sich fortgesetzt stärkeren Besuches,

S der sich besonders gestern bei der Brigade Besichtig- i ung zu einer wahren Völkerwanderung nach dem ! Manöverfeld steigerte. Gegen 5000 Personen ! mochten heute alsSchlachtenbummler" auf dem ! Manöverfeld sich befinden, um dem wunderbaren j militärischen Schauspiel anzuwohnen, welches sich i den Zuschauern darbot. Der hier seltene Anblick ? von Kavalleriegefechten und Attacken rief eine wahre ; stürmische Begeisterung unter dem Publikum hervor, i Die Gartenkonzerte, welche die hier einquar- i tierten Militärkapellen bieten, erfreuen sich fort-

; während der Gunst des Publikums. In den letzten I i Tagen bewegten sich bei Doppelkonzerten 23000 j Personen im Stadtgarten. In weiten Kreisen der j Einwohnerschaft war seit einigen Tagen das Gerücht ' verbreitet, unsere Einquartierung würde uns am

> letzten Abend ihres Hierseins, also gestern abend, den Genuß eines großen Zapfenstreichs gewähren. In dessen Erwartung waren gestern abend Straßen und Plätze der Innenstadt außerordentlich belebt; es harrte aber alles vergebens. Die hier einquar-

: tiert gewesenen Infanterie-Abteilungen kommen heute j nach Dillweißenstein und Büchenbronn ins Quartier, i das Bataillon, das in Brötzingen lag, nach Huchen- I seid, während unsere weitere Einquartierung von § heute auf morgen und vom 12. ds. ab aus den Stäben der hier manövrierenden Truppen und (ein­schließlich Brötzingen) aus 5 Bataillonen Infanterie, der Maschinengewehrkompagnie Nr. 171, einer Es­kadron Jäger zu Pferd und einer Pionierkompagnie j bestehen wird. i

Leist« Nachrichten u. Telegramme

Paris, 8. Sept. Ministerpräsident Caillaux hat heute vormittag die Minister des Aeußeren, des Kriegs und der Finanzen empfangen. Da die Be­merkungen, die Hr. v. Kiderlen-Wächter gestern Hrn. Cambon übergeben hat, unverzüglich in eine end­gültige Fassung gebracht werden müssen, verweigert der Minister des Aeußeren die geringste Andeutung über ihre Ausdehnung und Bedeutung und über die Aufnahme, die ihnen die französische Regierung be­reitet hat. Immerhin besteht der Eindruck, daß ziemlich beträchtliche Unterschiede zwischen den beider­seitigen Standpunkten vorliegen.

Paris, 9. Sept. Die Kundgebungen in der Provinz gegen die Lebensmittelteuerung dauern fort. In Denain beschlossen die Bergarbeiter, auf 24 Stunden die Arbeit einzustellen. In Brest wurde eine Pcotestoersammlung der Arsenalarbeiter durch die Polizei auseinandergetrieben. Einzelne Haufen durchzogen darauf die Straßen und zertrümmerten viele Fensterscheiben. In Roubaix durchzogen große Volksmengen die Straßen und demolierten verschiedene Geschäftsauslagen. Als darauf Gendarmerie und berittene Truppen einschritten, errichteten die Mani­festanten eine Barrikade, von der aus sie die Gen­darmen und Soldaten mit Steinen bewarfen. Mehrere Soldaten und Sicherheitsbeamte wurden verletzt, 6 Personen wurden verhaftet.

Petersburg, 8. Sept. Der Kaiser hat den Beschluß des Ministerrates bestätigt, der den Wert der an Japan abgetretenen Eisenbahn von Port Arthur nach Kwang-Tschong-Tsze mit Betriebsmaterial auf 80 903 600 Rubel festgesetzt hat.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Ms eh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

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K. Höemmt HleuenLürg

Verleihung des Feukmhcktnslkhrliizrichkn«.

Durch Entschließung des K. Ministeriums des Innern vom 28. August ds. Js. ist den nachgenanntcn Mitgliedern der Feuer­wehren zu Neuenbürg, Calmbach, Dobel, Herreualb, Langenbrand, Rotensol und Wildbad das Ehrenzeichen für langjährige, treu geleistete Dienste in der Feuerwehr auf Grund des Z i des Statuts vom 20. Dezember 1885/22. November 1898 verliehen worden:

Heiner, Friedrich, Sensenschmied, Neuenbürg,

Bott, Philipp, Maurermeister, Calmbach,

Haug. Gottfried, Holzhauer,

Kappler, Christian, Säger,

Kraft, Karl, Schmiedmeister, Dobel,

Kubier, Gustav Adolf Gotthold, Landwirt. Herrenalb,

Kull, Philipp Friedrich. Schreiner,

Mönch, Karl Hermann, Hotelier u. Bierbrauereibesitzer, Romoser, Christ. August, Maurer, Kullenmühle, Gde, Herrenalb, Ruff, Gottlieb. Säger,

Waidner, Jakob Fr., Taglöhner u. Forstamtsdiener, Herrenalb, Waidner, Johann Friedrich, Schuhmacher, Kullenmühle, Gde. Herrenalb,

Waidner. Johann Friedrich, Straßmwart, Kullenmühle, Gde. Herrenalb,

Waldmann, Karl Gustav, Taglöhner, Herrenalb,

Eberhardt, Gottlieb, Schmiedmeister, Langenbrand,

Fischer, Gottlieb, Ortssteuerbeamter u. Gutsbesitzer,

Hartman», Johann, Staatshvlzhauer u. Gutsbesitzer,

Stickel. Gottlieb, Staatsholzhauer,

Waukmüller, Jakob, Feuerwehrkommandant und Gutsbesitzer, Langenbrand,

Knöller, Johann Gottfried, Fabrikarbeiter, Rotensol,

Fischer, Wilhelm, Dienstmann, Wildbad,

Hammer, Friedrich, Fabrikarbeiter,

Kappelmanu, Karl, Johann Sohn, Holzhauer, Riexinger, Hermann, Messerschmied,

Den 5. September 1911.

Oberamtmann Hornung.

K. Forstamt Langenbraud. j

Nadklholj-Aaumhch- ^

Wieder - Verkauf wegen Nicht­zahlung

am Samstag, 16 Sept. d. I.,

vormittags 10 Uhr in Langenbrand imHirsch" aus Staatswald Hohenacker, Hirschbusch, Bahnwiese, Hörnles- bergebene, Tannberg, Tann­mühleberg, Felbenwiese, Bahn­miß, Brünnle und Allmand (Los Nr. 12, 17, 21. 31, 64, 67. 76, 77, 79, 81, 82, 83 .84, 95. 99. 103, 112, 113, 114 vom Verkauf am 19.April1911): Stämme: 510 Ta. (Fi., Fo.) mit Fm.: 80 I., 173 II., 157 Hl., 120 IV. u. 4 V. Kl.

Ziehung

der

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am 20. September.

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Die Nktsdrhörden siir die Akdeiter»erßlhtt«ng

weiden beauftragt, gemäß Z 7 der Mm.Vers, vom 7. Dezember 1903 (Reg.Bl. S. 531) die Liste« über die fingierten Steuer- kapitale alsbald und spätestens bis 12. ds. Mts. hieher vorzulegen oder Fehlanzeige zu erstatten.

Den 8. September 1911.

Oberamtmann Hornung.

Bekanntmachung,

Maul- und Klauenseuche in Büchenbronn vetr.

In Büchenbronn ist die Maul- und Klauenseuche ansgebrochrn.

Es wurden die M 55, 57, 58 und 59 der B.O. Gr. Mini­steriums des Innern vom 19. Dezember 1895 in Kraft gesetzt. Pforzheim, 2. September 1911. Gr. Bezirksamt.

Bekanntmachung»

die Maul- und Klauenseuche in Rintheim betr.

Da die Maul- und Klauenseuche in Rintheim erlösche« ist haben wir die gemäß Z 6l der Verordnung vom 19. Dezbr. 1895, die Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen betreffend, für die Gemeinde Aue getroffene Anordnung wieder aufgehoben. Durlach, 7. September 1911. Gr. Bezirksamt.

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