5. Juli 1911.

gründe.

Hochdruck verboten.)

ein sangesfrohes Mäbischer Lieder es übergegangen, Häusern, Feld von Jung und ekannlesten unter a ist das Lied: meiner Heimat die Leser des wo dieses Herr­ae des Dichters. Heft genannt ist, wurde 1818 in ich Absolvierung Tübingen die Gerichtsaktuar r in Ulm, kam Neckarsulm und ahr 1880 starb, tin des früheren Aeilbronn. Als Ganzhorn wäh- g manche Wan­dern 1 Stunde Schwarzwalds, Herrenalb zwi- )orfe Conweiler, it wurde, lernte se Alber kennen.

abfallend ein e Viertelstunde n. Silberhelle Bächlein, das durch saftig- Hier in Con- inem Sommer­eines Baumes inen obstbaum- Lied schuf. An zählt, ruhte der errlichften Grün laumes.Wie a die Flur zur des Schwarz- 3lick ins Rhein- rrdt. Würziger g. Träumerisch u Tal springen- rg' so Helle tiefen Gemüts Gliche Gedicht", slied geworden ihren Freund oftmals weilte, um bei gutem knüpfen.Wie nicht Leid noch Ein jeder erinnern uns lich eines spä­rlich aus dem esEnztälers" nie Charakter- e Episoden von »Ojährigen Ju- echsel 1892/93 des verehrten seine schätzens- , wenn darin schuldet dem manche Dicht- i von Mainz", ital" und viele als waren es vensten Ereig- mitzuteilen in

sanwalt Sou- lch 1907 von rtt verstorbenen wir neben Be­iern Gedichten, GedichtDas icht wie so viele welchem wie Ns zum Tode wird in einem ) zur Prüfung dichtwunder- um des singen- Weg in die

Liederbücher gefunden hat."Stilles Tal" lautete zu Anfang der Titel des Gedichtes, der 1876 in die Ueberschrift:Im schönsten Wiesengrunde" umge­ändert wurde. Dr. C. Beyer sagt in seiner deutschen Poetik darüber:Eine schöne originelle achtzeilige Strophenform hat W. Ganzhorn gebildet, indem es nach den ersten vier jombischen Versen jeder Strophe den Rythmus wechselte und ein trochäisches Reimpaar als stehenden Refrain einschaltete, worauf er sodann die 3. und 4 jombische Zeile als volksliedartige Wiederholung folgen ließ. Das Lied ist Volkslied geworden." Ganzhorn hatte dem wirkungsvollen schönen Liede nicht weniger als 13 Strophen gegeben. Es bereitete ihm keine Freude, daß das Lied auf 3 Strophen beschnitten, da es in die Liedersamm­lungen oft einfach als Volkslied und ohne Angabe seines Namens ausgenommen wurde. Wir freuen uns, in der Lage zu sein, die vollständige Dichtung des stimmungsvollen Volksliedes, wie solche nach dem Original bereits im Februar 1877 und alsdann im September 1860, wie auch im August 1903 im Enztäler abgedruckt ist, heute unseren Lesern aber­mals mitteilen zu können. Gewiß dürfte die voll­ständige Veröffentlichung bei der jetzigen Generation dankbares Interesse erregen, besonders auch unter den zur Zeit im Bezirk anwesenden Kurgästen, Touristen rc.

Im schönsten Wiesengrunde Ist meiner Heimat Haus;

Da zog ich manche Stunde Jn's Tal hinaus.

Dich, mein stilles Tal,

Grüß' ich tausendmal:

Da zog ich manche Stunde Jn's Tal hinaus.

Wie Teppich reich gewoben Steht mir die Flur zur Schau:

O Wunderkind und oben Des Himmels Blau, j: Dich, mein stilles Tal rc. :>

Herab von sonn'ger Halde Ein frischer Odem zieht;

Es klingt aus nahem Walde Der Vögel Lied, j: Dich, mein stilles Tal rc.

Die Blume winkt dem Schäfer Mit Farbenpracht und Duft;

Den Falter und den Käfer Zu Tisch sie ruft.

>: Dich, mein stilles Tal rc. :!

Das Bächlein will beleben Den heimlich trauten Ort;

Da kommt's durch Wiesen eben Und murmelt fort.

I: Dich, mein stilles Tal rc. :j

Das blanke Fischlein munter Schwimmt aus und ab im Tanz,

Rings strahlen lausend Wunder Im Sonnenglanz.

>: Dich, mein stilles Tal rc.

Wie schön der Knospen Springen Des Taus Kristall im Licht!

Wollt ich es alles singen

Ich könnt' es nicht, st Dich, mein stilles Tal rc. :!

Kommt, kommt, der Tisch der Gnaden Winlt reichlich überall;

Kommt, all' seid ihr geladen Jn's stille Tal. st. Dich, mein stilles Tal rc. :i

Wie froh sind da die Gäste!

Da ist nicht Leid und Klag';

Da wird zum Friedensfeste Ein jeder Tag. st Dich, mein stilles Tal rc. st

Wie sieht das Aug' so Helle Im Buche der Natur!

Der reinsten Freuden Quelle Springt aus der Flur, st Dich, mein stilles Tal rc. st

Hier mag das Herz sich laben Am ew'gen Festaltar;

Kommt, bringet Opfergaben Mit Jubel dar. st Dich, mein stilles Tal rc. st

Müßt' aus dem Tal ich scheiden,

Wo alles Lust und Klang,

DaS war' mein herbstes Leiden Mein letzter Gang, st Dich, mein stilles Tal rc. st

Sterb' ich in Tales Grunde Will ich begraben sein;

Singt mir zur letzten Stunde Beim Abendschein:

Dir, o stilles Tal,

Gruß zum letztenmal!"

Singt mir zur letzten Stunde Beim Abendschein.

In der Tat, wessen Herz sollte sich nicht freuen, so oft er das schöne Lied hört und liest? Im Tales Grunde, auf dem Friedhof zu Cannstatt hat sein Verfasser in der Nähe des Grabes von Freiligrath die letzte Ruhestätte gefunden.

Nach der Veröffentlichung des Ganzhorn'schen Gedichtes in dessen erweiterter Form, sandte kst X. 8. i. 0. folgende Zuschrift: Saßen wir da unten an der Grenze von Südtirol 7 Schwaben auf der Am­torhütte und stimmten dasherrliche Lied" von GanzhornDas stille Tal" an. Außer uns waren auf der Hütte nur zwei Gäste ein Ehepaar, das unserem Gesang lauschte. Nachdem wir geendet, fragte die Frau vom Nachbarlisch herüber:Wissen die Herren auch, wer das Lied gedichtet?" Prompt lautete unsere Antwort: der Ganzhorn. Ob dieser kurzen Antwort, die heißen wollte:unser" Ganz­horn hat dieses herrliche Lied gedichtet, war dis Frau so entzückt, daß es fast schien, sie wollte uns deswegen der Reihe nach umarmen. Ob sie ihn wohl persönlich gekannt hat? Jedenfalls war sie eine begeisterte Verehren^ seiner Dichtkunst.

Vermischtes»

Von der*Stirne heiß rinnen muß der Schweiß", so befiehlt der diesmalige Juli. O, diese Hitze!" stöhnte es in den jüngsten Tagen in der Großstadt von allen Seiten. Sie drängt das Blut der einen zu Wallungen, die anderen schläfert sie ein. Dem einen ist heiß zum Umfallen, dem zweiten zum Verrücktwerden, wieder anderen zum Rasen, zum Zerfließen, zum Sterben. Man klagt über Bomben-, Siede-, Riesen-, Tropen-, Bären- und Höllenhitze; der Bayer macht gar seinem Unbe­hagen in dem Kraftausdruck Luft:Sakra, is dös a Sauhitzl"

Wohltätig ist des Sommers Macht Für den, der es so weit gebracht,

Daß er am Busen der Natur Genießet ihre Reize nur,

Doch furchtbar wird der Sonne Kraft,

Um nicht zu sagen grauenhaft,

Wenn sie im wüsten Häusermeer Durchglüht die Mauern ringsumher,

Wehe, wer nicht losgelassen,

Wer den Urlaub nicht erreicht Und durch schattenlose Gassen Zu der Arbeit täglich schleicht!

Die Amerikaner sind noch schlimmer daran als wir, da sie nicht nur die berüchtigteHitzwelle" haben, sondern auch das Thermometer Fahrenheit. Das ist auch so eine närrische Sache, daß wir Deut­schen die Hitzgrade nach dem Franzosen Reaumur, die Franzosen nach dem Schweden Celsius und die Amerikaner nach dem Deutschen Fahrenheit ^

berechnen ... !

Bei 32 Reaumur !

Stöhnt jedermann:Wie warm ist mir!" j

Verwandelt man's in Celsius,

Dann steigert sich der Hochgenuß Auf 40 Grad! Doch Fahrenheit,

Der treibt die Sache gar zu weit,

Denn 104 Grad Hitze Geht über alle Witze!

Die vielgeschmähte Hitze hat aber auch ihre Vorteile:

Scheltet nicht zu sehr die Hitze,

Denn sie ist zu vielem gut,

Fördert Obst und das Getreide Und zumeist das Traubenblut!

Wenn im Herbst im Glase blinket Feiner, süßer Elfer-Wein,

Werden auch die ärgsten Nörgler Dankbar dieser Hitze sein!

Leist« Nachrichten u. Telegramme

Konstantinopel, 26. Juli. Als erster unter allen Souveränen hat Kaiser Wilhelm dem Sultan sein Beileid zu der großen Brandkatastrophe ausgesprochen.

Sebastian, 26. Juli. Der englische Geschäfts­träger stattete gestern früh dem Minister des Aeußern einen Besuch ab, um sich über den Stand der französisch-spanischen Verhandlungen über die Schaffung eines inoäus vivonäi in Elksar zu er­kundigen.

Paris, 26. Juli. In Creuzy bei Orleans ist das Dach einer Scheuer eingestürzt, worin 6 Arbeiter vor einem schweren Gewitter Unterschlupf gesucht hatten. Fünf wurden getötet, der sechste lebens­gefährlich verletzt. Im Militärlager in To ul schlug der Blitz in ein Zelt. Ein Korporal wurde getötet, sechs Mann verletzt.

Cleve, 26. Juli. Hier gerieten zwei Schnitter in streit, wobei sie mit ihren Sensen aufeinander loshieben. Blutüberströmt wurden sie ins Kranken­haus geschafft, wo sie beide hoffnungslos darnieder­liegen.

Bad Kudowa, 26. Juli. Ein schwerer Wol­kenbruch ging gestern im Heuscheuertale nieder. Der ganze Kurpark wurde meterhoch überschwemmt. Das Küchenpersonal des Kurhotels konnte sich nur mit knapper Not retten.

WtllliWil Ms teilßnzMer"

für die Monate August und September

werden von allen Postanstalten und Postbote» von der Expedition und von unseren Austrägerinne»! entgegengenommen.

Voraussichtliche Witterung.

Im Nordwesten tritt ein Niederdruck auf, der auf die kleineren Gcwitierwirbel in Mittel-Europa hauptsächlich der in Frankreich entstandenen fördernd einwirkt, so daß weiterhin ziemlich wolkiges, gewitterhaftes, schwüles Wetter, auch einzelne Gewitter und Gewitterregen bevorstehen. Ernstliche Abkühlung ist aber immer noch nicht in naher Aussicht.

ReklamLteil.

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Sur urrci

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. M e eh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

Amtliche Bekanntmachungen unS Privat-Anzeigen-

Bekanntmachung.

Die Schultheißeuämter der an die Schwarzwaldwasser Versorgung angeschlossenen Gemeinden werden beauftragt, die bezirkspolizeilichen Vorschriften, wie solche in der oberamtlichen Bekanntmachung vom 30. März 1904, Calwer Wochenblatt Nr. 52, enthalten sind, wieder auf ortsübliche Weise zu veröffent­lichen, der Wasservergeudung ernstlich entgegenzutreten.

, Auf Grund dieser Vorschriften ist jeder Mißbrauch und jede Verschwendung des Wassers untersagt.

Insbesondere ist verboten:

das Fließenlassen des Wassers aus Privatleitungen oder sorunnen zum Verschwelten des Kübelgeschirrrs, die Entnahme A?sW<ffstrs zum Wässern der Gärten und Wiesen, sowie zur . "^sibereitung, das Offenlassen der Auslaufhahnen besonders nn Winter zur Verhinderung des Einfrierens der Leitung und me Unterlassung der Reparatur undicht gewordener Hahnen und Nohreri; desgleichen der Betrieb hydraulischer Motoren durch dre Wasserleitung

Die Benützung des Wassers für Kühlapparatc von Brannt­wein, Bier, Milch, Fleisch, für Entrahmungsapparate usw. darf nur nach vorher eingeholter Erlaubnis des betreffenden Orts- Vorstehers und mit äußerster Sparsamkeit geschehen.

Auch ist die Einrichtung von Wasserstrahlpumpen, die Erstellung von Eisgerüsten, der Betrieb von Luftventilatoren, Waschmaschinen u. dgl. durch die Wasserleitung für unzulässig erklärt.

Sollte für mißbräuchliche Verwendung oder Verschwendung des Wassers begründeter Verdacht vorliegen, so ist nach Z 2 des Statuts für die Benützung der Schwarzwaldwasserversorgung vom 20. Oktober 1900 der betreffende Ortsvorsteher berechtigt, durch Schließen des Haupthahnens den Wasserbezug zeitweise zu entziehen.

Den Feuerwehrkommandanten ist alsbald zu eröffnen, daß bis auf Weiteres keine Feuerwehrprobeu unter Verwendung von Wasser vorgenommen werden dürfen.

Neuenbürg, den 24. Juli 1911. Kgl. Oberamt.

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