Kornwestheim, 15. April. Vor einem jungen Menschen namens P. Gosch aus Kornwestheim, der sich als „Bruder" ausgibt, um mit Hilfe erdichteter Grüße von Gemeinschaftsleitern der Umgegend die Gastfreundschaft der Gemeinschaflshäuser auszunützen und ihre vertrauliche Offenheit zu mißbrauchen, wird öffentlich gewarnt.
Brackenheim. 16. April. Das Pfarrdorf Stetten am Heuchelberg wurde in der vergangenen Nacht von einem schweren Brandunglück betroffen. Wahrscheinlich infolge Brandstiftung ist in der Scheuer des Landwirts Börr ein Brand ausgebrochen. Das Feuer griff mit so großer Schnelligkeit um sich, daß ein großer Gebäudekomplex, die Wohnhäuser von 5 Besitzern samt den dazu gehörigen Scheunen und Ställen, eingeäschert wurden. Der Schaden wird auf etwa 30—35 000 Mk. geschätzt.
Brackenheim, 13. April. Der Gemeinderat hat beschlossen, zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms 5000 Büchsen für den Mottenfang anzuschaffen. Der Preis stellt sich auf Pfg. Die Büchsen sollen um die Hälfte des Anschaffungswertes an die Interessenten abgegeben werden. Auf das Viertel (ca. 8 Ar) werden etwa 10 Büchsen erforderlich sein. Sie werden mit altem Most, Weinrückständen, Hefe und sonstigen nicht mehr genuß- fähigen alkoholischen Getränken gefüllt und zur Flugzeit der Motten in den Weinbergen aufgehängt. Die Erfahrungen, die man in Teilen der Rheingegend mit diesen Büchsen gemacht hat, lassen mit gutem Grund darauf schließen, daß diese Art der Bekämpfung des Sckädlings unserer Weinberge gute Aussichten auf Erfolg öffnet.
Jmnau, 15. April. Wie man die Maulund Klauenseuche bannt, das sagen Zigeuner denen, die nicht alle werden. Zogen da kürzlich wohlbekannte braune Gäste durch unfern Ort. Bei dieser Gelegenheit suchte ein braunes Weib ihre
Wahrsagerkunst zu verwerten und sie hatte Glück dabei. Bei einer allein zu Hause weilenden Frau kamen die zwei auch auf die Maul- und Klauenseuche zu sprechen; die schlaue Braune gab den Rat, zur Fernhaltung dieser bösen Seuche eine Diele aufzureißen, Kuhdünger darunter zu legen und darauf sodann ein Zehnmarkstück. Gesagt, getan. — Das Zehnmarkstück ist natürlich seither verschwunden.
Lorch, 18. April. In der Kiesgrube des Rosenwirts Aichele wurde ein interessanter Fund gemacht; bei Grabarbeiten stieß man auf einen guterhaltenen Mammuthzahn von beträchtlicher Größe.
Reutlingen, 18. April. In Willmandingen wurde beim Graben eines Kellers ein kleiner irdener Topf mit 160 Silbermünzen gefunden, die von der Sammlung vaterländischer Altertümer in Stuttgart um 70 Mk. erworben wurden. Die Münzen sind papierdünn und tragen keine Inschrift. Es sind sogenannte Tübinger Heller und Pfennig aus dem 13. Jahrhundert..
Künzelsau, 18. April. 3 Monate vor seinem 100. Geburtstage ist in Hohenrot der älteste Mann des Bezirks, Michael Welz, gestorben.
In Zimmerbach brachte der Osterhase einem Ehepaar innerhalb ^/i Jahren zum zweiten Male Zwillinge, je ein Mädchen und einen Jungen.
Aus StaSt, Bezirk unS Umgebung.
In einer amtlichen Bekanntmachung über die Behandlung der das Meistgewicht überschreitenden Briefe wird angeordnet, daß von jetzt ab Briefe im Gewicht von mehr als 250 Gramm dem Ab- sende^zur Auflieferung als Pakete zurückzugeben sind.
Am 18. ds. Mts. wurde Oberlehrer Göhner in Birken seid in den Ruhestand versetzt.
Seine Majestät der König hat dem Oberlehrer Göhner in Birkenfeld die Verdienstmedaille des Kronordens verliehen.
Auf Grund der vom 28. März bis 8. April ab« gehaltenen Prüfung ist u. a. Bewerberinnen Martha Jacob von Dobel zur Erteilung des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten in Volks-, Mittel- und höheren Mädchenschulen für befähigt erklärt wo rden.
Pforzheim, 16. April. Hier sind in der letzten Zeit 2 Todesfälle bei Vergehen gegen den Z- 220 des R.St.G.B. vorgekommen. In letzterem Falle, welcher den Tod der Ehefrau Sofie Hirsch an Herzschlag hcrbeiführte, wurde der Goldarbeiter Eugen Burk verhu ct.
sDer Vornehmere.) Max und Kurt unterhalten sich beim Spiele über ihren späteren Berus. Der Aeltere möchte gern Oberstleutnant werden. Der kleine Kurt sagte: „Nein, ich werde Pferdebahnkutscherl" — Darauf Max: „Na, da werde ich aber was viel Feineres wie du!" — Kurt: „O nee, wenn ich klingele) mußt du mir aus dem Wege gehen!"
Voraussichtliche Witterung für 19. ds. Mts.
Im Westen zieht ein starker Luftwirbel aus, der aber voreist günstig wirkt, jedoch bei warmer, merkbar föhniger Temperatur bald Gewitter und Gewitterregen herbeiftrhren wird. Ein Rückfall zu kühlem Wetter ist aber nicht in naher Aussicht.
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Amtlich« Bekanntmachung«» unS Privat-Anzeigen»
K. Höeramt Wmenöürg.
Amc»>m- im Nkiidaiitk» undDauverbcjsttuugkn M Einschätzung üir dir Krbii»i>rdrl»idmsttümmg.
Es wird vielfach übersehen, daß Neubauten und Bauverbesserungen, um in die Gebäudebrandversicherung ausgenommen zu werden, vom Gebäudeeigcntümer unter Angabe ihres Wertbetrags beim Ortsvorsteher anzumelden sind.
Zur Sicherung der Gebäudebesitzer vor dem ihnen aus solcher Unterlassung erwachsenden Schaden wird folgendes bekannt gemacht:
1) Neubauten, Bauveräuderuugrn und Bauverbesserungcu einschließlich neuer Gebäudezubehördrn, welche noch nicht zur Gebäudebrandversicherung eingeschätzt sind und nicht den bloßen Ersatz abgebrannter, versichert gewesener Gebäude oder Gebäudebestandteile bilden, werden im Fall einer Brandbeschädignng nur dann als versichert behandelt, wenn sie vorher vom Gebäudebesitzer beim Ortsvorstehrr entweder zur sofortigen auf Kosten des Eigentümers erfolgenden Einschätzung oder zur ordentlichen auf Kosten der Gemeinde geschehenden Jahresschätzung ««gemeldet worden sind.
2) Durch eine bloße Vormerkung von Amtswegen, soweit eine solche überhaupt stattfindet, wird die erforderliche Anmeldung durch den Gebäudebesitzer nicht ersetzt.
3) Die Anmeldung kann während des ganzen Jahres erfolgen.
4) Ein Brandversicherungsbeitrag ist im Anmeldungsjahr nur dann und zwar nachträglich zu entrichten, wenn eine Brandentschädigung gewährt werden muß.
Die Herren Ortsvorstcher werden angewiesen, für tunlichste Verbreitung vorstehender Bekanntmachung zu sorgen und die Gemeindeangehörigen entsprechend zu belehren.
Die Baukoutrolleure haben bei Vornahme der Baukontrolle die Bauenden auf die Wichtigkeit der unverweilten Anmeldung ihrer Neubauten usw. ausdrücklich aufmerksam zu machen.
Den 14. April 1911.
Oberamtmann Hornung.
Wildvav.
Aus der Konkursmasse der verstorbenen Jdg Mager, Inhaberin einer Pension hier, wird am nächsten
Montag den 24. April ds. Js., vormittags 11 Uhr
auf der hiesigen Notariatskanzlei die
M« „Weitstem" mit 10 a Garten (Baylaß)
öffentlich versteigert. Die Einrichtung kann miterworben jund das Anwesen jederzeit besichtigt werden.
Den 18. April 1911.
Gerichtsnotar Oberdörfer, Konkursverwalter.
Neuenbürg.
Die hiesigen
Geschäftsleute
wollen (soweit dies noch nicht geschehen ist) ihre Rechnungen über Arbeitsleistungen u. Waren- Lieferungen im verflossenen Vierteljahr, 1. Januar bis 31. März 1911, — getrennt für die Stadtkasse u. Elektrisitätswerks- kasse — in de» nächsten Tagen einreichen.
Den 18. April 1911.
Gemelrrderat.
Vorstand Stirn. Neuenbürg.
Verloren
wurde ein mattgoldenes Armband auf der Strecke Brötzingen - Birkenfeld - Neuenburg. Abzugeben gegen Belohnung in der Expcd. ds. Blattes.
Schwann.
V schöne
5 Wochen alt, und ein trächtiges
Mutterschwein
(Erstling) hat zu verkaufen
Friedrich Jiick.
SM?
vaLllkLls milen cisn Lcknikmuk Mitteln,
(tslop-Osibme
Stadtgemeinde Nenenbürg.
Kotz-Werkcruf.
Am Donnerstag den 2V. April,
von morgens 9 Nhr an
kommen aus dem Stadtwald Distr. I Jlgenberg aus Abt. 3 Mittlerer Buchberg öffentlich zum Verkauf:
I. Laubholz: 1 Eiche VI. Kl. mit 0,18 Fm.;
II. Nadelholz: 689 Tannen mit Fm.: 15 III., 59 IV., 103 V. und 26 VI. Kl.;
Staugeu: Baustangen: St.: 186 la, 136 Id, 29 II. und 2 III. Kl.;
Hagstangen: St.: 12 I., 35 II. und 23 III. Kl.; Hopfenstangen: St.: 5 I. und 20 II. Kl.; Rebstecken: St.: 5 I. Kl. und 2 eich. Derbst. I. Kl.; Schichtderbholz: Rm.: 18 buch. Prügel, 23,5 Nadelh.-Prügel.
Den 10 . April 1911. Gememderat.
Vorstand Stirn.
Holz-Versteigerung.
Das Gr. Forstamt Mittelberg (Ettlingen) versteigert: 1. am Donnerstag, 29. April, um 1« Uhr
im Gasthaus zum „König von Preußen" in Fraueualb: aus dem Großklosterwald Abt. 37, 39, 50, 53, 54, 57 (Revier des Forstwarts Blöth in Metzlinschwand) 900 Ster buchenes, 650 tannenes und sorlenes und 100 Ster gem. Scheit- und Prügelholz, 95 Ster tannenes Spaltholz, 20 Lose Schlagraum und 160 Ster Reisprügel;
2. am Freitag, 21. April, nm 19 Uhr
in der „Marxzeller Mühle" aus dem Großklosterwald Abt. 27 (Revier des Forstwarts Eisele in Marxzell) 680 Ster buchenes, 55 Ster eichenes, 25 Ster gemischtes Scheit- und Prügelholz, Eichenstämme: 2 St. II. Kl.. 5 III. Kl., 260 St. IV.—VI. Kl.
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