11. Januar 1911.
SSLAS.
iten die schmerzliche htigen gefallen hat, achter, Schwester,
SS
ewigen Heimat ab- nterbliebenen:
r «nd Fra«
»isterrr.
g den 2. Februar, statt.
Z
G
leuenbürg
IM
88« ÄSSk» (Irülioros -12 Ki8 '/ül vkr;
88 10 lllir.
elbstgeber
sonen zu vergeben.
ebskapitalieu
»ro Nürnberg,
esncht!
Nerrstonrn, Private. ::
anze Inventar des
orzheim einem Ans» owpl. feine Zimmerein- tze, gutrrh. Herde, 2 gnt ! ke, Saal-Znveutar, ca. ! re Theaterbtthue, 4 gr. > ast noch neue größere se, sowie Silbergeschirr
Pforzheim, ^
Neuenbürg.
l möbl. ZlMtt I
rnplatz hat sofort zu ^ n. >
rfragen in der Exped. ! iztälers".
lüjähriges, kräftiges
s 1. März Stelle ge»
rfragen in der Exped. tres.
leis-Isdletten
cnutren 8ie vor
msende von Menscden sen zu ihrer Tiiligkeit im e gesunder, trastiger norgane. Während der n Jahreszeit sind diese st. Schützen Sie sich täglichen Gebrauch von ert - Tabletten vor r, Heiserkeit, Katarrh, Probe derselben beweist rlsvieleWorte- Vorrätig m Apotheken ä Ml. l,—
»weites Blatt.
Der Lnztäler
Zweites
Blatt.
^ 18.
Reuen bürg, Mittwock den 1. Februar Ml.
69. Jahrgang.
RunSschau.
München, 30. Jan. Wie man in geistlichen Kreisen vernimmt, soll im Zusammenhang mit der vom jetzigen Papst ungeordneten Kodifikation des Kirchenrechts neuerdings die Bestimmung eingeschärft und auch bei uns in Deutschland durchgeführt werden, daß die Geistlichen fortan ständig den Talar zu tragen haben und weiter den Besuch der Gasthäuser und Theater vermeiden sollen.
München, 28. Jan. Nach 3 tägigen Verhandlungen wurde gestern nacht der Prozeß gegen die 8 wegen schlechten Einschenkens angeklagten Schankkellner im Malthäserbräu zu Ende geführt. Interessant ist besonders in diesem Prozeß, die durch Zeugen bewiesene Behauptung des Staatsanwalts, daß der jährliche Gewinn des Wirtes vom Malthäser- bräu 210 000 Mk. lediglich durch das schlechte Einschenken der Schankkellner beträgt. Das Gericht verurteilte, wie schon mitgeteilt, die Angeklagten bis auf einen, der freigesprochen wurde, zu 2—7 Wochen Gefängnis und Geldstrafen bis zu 200 Mk. Der Wirt konnte nicht verurteilt werden, da durch Zeugen festgestellt war, daß er die Schankkellner vor dem schlechten Einschenken gewarnt hatte.
München, 30. Jan. „Man soll den Teufel nicht an die Wand malen." Am Donnerstag abend hat man im Malthäser-Saal beim Karnevalsabend „in Revolution gemacht." Und fast gleichzeitig ist die Revolution tatsächlich im Mathäser eingezogen. Die Schenkkellner — man sollte es nicht für möglich halten — haben am Freitag abend gleich nach Bekanntwerden des Urteils im Schenkkellnerprozeß die Arbeit niedergelegt und zwar, weil sie das „Risiko der Arbeit" nicht mehr tragen wollen. Heute mittag war Aushilfspersonal an den Schenken tätig, am Abend soll geschultes Personal herangezogen werden.
München, 30. Jan. Auf der letzten Redoute im Kolosseum wurde ein feingekleideter Herr festgenommen, der verdächtig war, ungefähr eine halbe Stunde zuvor einer Dame, die sich ebenfalls auf der Redoute befand, ein Täschchen gestohlen zu haben, das 30 Mk. enthielt. Als die Polizei dann sofort eine Haussuchung in der nahe gelegenen Wohnung des Feftgenommenen, die dieser richtig angegeben hatte, vornahm, wurden nicht weniger als 80 Damentäschchen und Portemonnaies vorgefunden, ferner zwei lange Messer und ein Revolver. Unter den Täschchen befand sich auch das der Dame kurz vorher Gestohlene. Dieses hatte also der Dieb, nachdem er es entwendet, in seine Wohnung getragen und war dann zu weiteren Diebstählen auf die Re- doule zurückgekehrt, wo er verhaftet wurde, ehe er weitere Diebstähle ausführen konnte. Er hatte ferner aus dem Täschchen die Garderobenummer genommen und sich die Garderobe der Dame geben lassen, die er dann in einem Restaurationszimmer, angeblich als dienstbeflissener Kavalier seiner Dame, dem Kellner, zur Aufbewahrung übergeben hatte, um sie bei gelegener Zeit in seine Wohnung zu nehmen. — Die Polizei glaubt in dem Redoutenbesucher einen ganz gemeingefährlichen Burschen erwischt zu haben.
Saarbrücken, 31. Jan. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde ein gutgekleideter Mann verhaftet, in dessen Begleitung sich zwei junge Mädchen befanden. Diesen wollte er angeblich in Argentinien eine Stellung verschaffen. Die Polizei glaubt, einen gefährlichen Mädchenhändler erwischt zu haben, der schon eine große Anzahl Mädchen aus dem Saarrevier verschleppt hat.
In Bochum hat der Stukkateur Aug. Breitenbach seiner Frau mehrere Messerstiche in den Kopf beigebracht, ihr die Pulsader geöffnet, darauf seine 4 Kinder und schließlich sich selbst erhängt. Die Frau, die noch schwache Lebenszeichen von sich gab, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann und die vier Kinder sind tot.
Der Bedarf an Eisen ist in Deutschland so ungeheuer gestiegen, daß etwa ein Drittel der ganzen deutschen Eisenerzeugung aus ausländischem Erz hergestellt werden muß. Schweden, Spanien, Algier, Griechenland, Indien, Rußland, Oesterreich u. a., in neuerer Zeit insbesondere in stark steigendem
Maße Frankreich, versorgen die deutsche Hochofenindustrie mit ihren Erzen und machen sie diesen Ländern tributpflichtig; die neuerschlossenen Erzlager in Marokko ändern an dieser Lage nichts. Nicht ohne Unruhen hat man die Bestrebungen verfolgt, die in einigen dieser Ländern zutage traten, die Erzausfuhr durch gesetzliche Maßnahmen einzuschränken, ganz abgesehen von der Besorgnis, daß im Falle kriegerischer Verwicklungen die Zufuhr zu Wasser und zu Lande ganz unmöglich werden könnte. Diese unsicheren Verhältnisse können jetzt nebst allen Sorgen für die Zukunft als geschwunden betrachtet werden, denn die in den letzten Jahren auf der fränkischen Alb erschürften Eisenerzlager haben nach den jetzt zu Ende geführten Feststellungen so gewaltige Braunerzlagerstätten ergeben, daß sie die allgemeinste Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Die ersten Erzfunde wurden im Sommer 1906 in der Nähe des oberfränkischen Städtchens Hollfeld gemacht, denen allmählich immer größere Bedeutung beigemessen wurde. In letzter Zeit herrschte auf dem weiten Plateau des Fränkischen Jura von Kasendorf im Norden bis Hersbruck im Süden, von Auerbach- Kircheniumbach im Osten bis Ebermannsstadt im Westen eine fieberhafte Schürftätigkeit, an der sich die Maximilianshütte, das bayerische Staatsärar, die Gewerkschaft Wittelsbach, die deutsch luxemburgische Bergwerks- und Hütten Aktien Gesellschaft, die Bohr- und Schürfgesellschaft Mülheim (Tyssen) und andere mehr beteiligten. Der Erfolg war, daß fast das ganze, zwischen den genannten Orten liegende Gebiet, nämlich rund 100 000 Hektar, als eisenerzführend festgestellt wurde. In diesem Gebiet liegt unter einer in der Regel wenig mächtigen Decke von losen Sanden und Tonen, der sogenannten Albüber- deckung, der im Mittel 2 bis 3'/- Meter mächtige Erzkörper auf dem Dolomitenuntergrund flächenhaft ausgebreitet. Vielfach tritt das Erz sogar zutage. Es weist nach 500 amtlichen Fundesbesichtigungsanalysen 40 bis 42 Prozent Eisen auf. Prof. Dr. Holzapfel in Straßburg, der das Revier im Oktober 1909 untersuchte und damals die durchschnittliche Mächtigkeit auf 1'/- bis 2 Meter schätzte, hat unter Zugrundlegung von nur 1 Meter die Erzmenge auf 1700 Millionen Tonnen berechnet. Bei den Aufschlußarbeiten haben sich aber erheblich größere Mächtigkeiten und damit wesentlich günstigere Gewinnungsverhältnisse ergeben. Die neuen, im Herzen Deutschlands gelegenen gewaltigen Erzlager bieten also einen sicheren Rückhalt auf viele Jahrzehnte hinaus.
Die Sabotage, die mutwillige Beschädigung von Eisenbahnanlagen und Eisenbahnmaterial, grassiert in Frankreich noch immer fort. So wurden dieser Tage am Bahnhofe Venissieux in Lyon die Signaldrähte abermals durchgeschnitten, was an dieser Stelle nun schon etwa ein halbes Dutzend Mal passiert ist. Die Sabotage kam als eine Folge des letzten großen Ausstandes der französischen Eisenbahnbediensteten auf und gewann rasch einen solchen Umfang, daß sich die Regierung veranlaßt sah, einen besonderen Gesetzentwurf in der Deputierlenkammer einzubringen, welcher die Urheber von Sabotage mit strengen Strafen belegt. Trotzdem dauert dieser Unfug noch fort, wie eben der erwähnte Fall von Lyon wieder zeigt. Ueberdies wird schon wieder über eine neue Bewegung unter den französischen Eisenbahnern berichtet, welche auf vollständige Erfüllung der Forderungen, die von den Eisenbahnern bei ihrem letzten Streik erhoben wurden, zielt.
Manila. 30. Jan. Nach einer Meldung über den vulkanischen Ausbruch im Taalbezirk sind fünf kleine Dörfer zerstört worden. In der Flutwelle sind mindestens 300 Menschen umgekommen. Viele sind bei den Feuersbrünften verbrannt, die durch die geschmolzenen Lavamassen entstanden.
Württemberg.
Stuttgart, 30. Januar. Der Beirat der württ. Verkehrsanstalten setzt sich für die Kalenderjahre 1911, 1912 und 1913 wie folgt zusammen: vom Staatsministerium im Vollmachtsnamen des Königs ernannte Mitglieder: Oberlandesgerichtsrat Dr. v. Kiene - Stuttgart, Rechtsanwalt
Liesching-Tübingen, Fabrikant Meyer-Karlstal bei Haigerloch, Oekonomierat Hege-Heutingsheim (Ersatzmann: Karl Commerell in Höfen a. Enz), Kaufmann Stübler-Stuttgart, Kaufmann Theodor Jäger- Stuttgart. Vertreter der Landwirtschaft: Rentamtmann Aldinger - Ludwigsburg, Oekonomierat Stieren - Ludwigsruhe, Frhr. v. Wöllwarth - Hohenrode», Oekonomierat v. Ruoff Herrenberg, Landesökonomierat Schoffer-Weinsberg, GutsbesitzerV. Weiß- Ottenhausen O/A. Neuenbürg, Landesökonomierat Köstlin-Ochsenhausen, Gutspächter Otto Bräuninger- Ulm. Vertreter des Handels und der Industrie: Kommerzienrat Schiedmayer-Stuttgart, Kaufmann Hugo Stieler-Heilbronn, Spediteur Karl Nörpel- Ulm, Kommerzienrat Erhard-Gmünd, Kommerzienrat Krauß-Pfullingen, Fabrikdirekior Scheerer-Tuttlingen, Fabrikant Dethleffs-Jsny, Fabrikant Albert Koch- Rohrdorf O/A. Nagold. Vertreter des Handwerks: Malermeister Schindler-Göppingen, Uhrmachermeister Stroh - Backnang, Schreinermeister Uebel - Biberach, Schreinermeister Vollmer Rottenburg. Vertreter der Arbeiter: Schriftsetzer Hanusch - Stuttgart,, Former Esenwein-Reutlingen. Monteur Barth-Ulm, Damas- zierer Büttner-Gmünd.
Stuttgart. 30. Januar. Einer der hervorragendsten Vertreter des deutschen Buchhandels, Geh. Kommerzienrat Dr. Adolf v. Krön er, der Chef der bekannten Cottaschen Verlagsbuchhandlung ist im Alter von 74 Jahren hier gestorben. Noch vor wenigen Jahren konnte Kröner sein 50jähriges Verlegerjubiläum begehen. Der Verstorbene war Ehrenbürger der Stadt Leipzig und Ehrendoktor der philosophischen bezw. staatswissenschaftlichen Fakultät der Universitäten Tübingen und München. Außerdem war er Ehrenmitglied des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, dessen Vorstandschaft er längere Zeit führte.
Göppingen, 30. Jan. Unter dem Verdacht der Brandstiftung ist, dem Staatsanzeiger zufolge, der Metallwarenfabrikant I. Weber in Rechberghausen verhaftet worden; er wird beschuldigt, seine Fabrik in Brand zu stecken versucht zu haben. Ueber seine Fabrik ist jetzt der Konkurs verhängt worden. Weber soll schon früher einmal der Brandstiftung bezüchtigt worden sein, da seine Fabrik schon einmal abgebrannt ist.
Vom Schwarzwald, 31. Jan. Die Ausfuhr von Uhren hat im Jahre 1910 eine starke Zunahme aufweisen können: Es wurden im ganzen Jahre 72 226 Doppelzentner Uhren ausgeführt gegen 63 905 Doppelzentner im Jahre 1909, so daß sich ein Plus von 13 Prozent ergibt. Auch im Vergleich zu der Ausfuhr der Jahre 1907 und 1908 ist die letztjährige Ausfuhrmenge sehr hoch gewesen. Der Wert der deutschen Uhrenausfuhr ist ebenfalls kräftig in die Höhe gegangen, er stellte sich im Jahre 1910 auf 25,49 Millionen Mark gegen 22,06 Mill. Mark im Jahre 1909, 24,61 Millionen 1908 und 26,37 Millionen Mark im Jahre 1907. Der Wert bleibt demnach hinter dem des Jahres 1907 zurück und es ist anzunehmen, daß im Jahre 1910 etwas geringere Ware als damals exportiert worden ist. Eine kräftige Vermehrung von 1909 auf 1910 war bei der Ausfuhr von Taschenuhren in Stahl und Nickelgehäusen, bei der Ausfuhr von Wand- und Standuhren und von Uhrenteilen usw. zu beobachten. Die Länder, nach denen die Uhrenausfuhr Deutschlands in erster Linie eine Zunahme erfuhr, waren Schweden, die Schweiz, Rußland und Großbritannien. Es ist hervorzuheben, daß Deutschlands Uhrenindustrie auch in der Schweiz einen beträchtlichen Absatz findet.
In Buchheim bei Beuron schoß der Küfermeister Knobelspies Spatzen. Dabei drang ihm aus Unvorsichtigkeit ein Schuß in die Hand. Eine Blutvergiftung, die dazu kam, hat den Mann hoffnungslos niedergeworfen.
In Guten stein bei Beuron machen die dortigen jungen Burschen gute Geschäfte mit ihren Schnurrbärten. In letzter Zeit wurden mindestens schon ein halbes Dutzend Verkäufe abgeschlossen in Höhe von 2, 5, ja sogar 10 Mk. für den Bart, je nach Qualität. Jedenfalls stehen bei diesem Handel die Verkäufer besser als die Abnehmer.