bezirks Neuenbürg, erstellt werden wird. Um hier Stamm- und Brennholz unmittelbar in die Eisenbahnwagen verladen zu können, ist die Anlage eines entsprechenden Lager- und Ladeplatzes erforderlich, da auf der Station selbst die Ladeverhältnisse ungenügend find. Der Aufwand ist hiefür zu 50 000 ^ veranschlagt, welcher je hälftig für die beiden Etatsjahre 1911 und 1912 eingebracht ist.
6.-L. Wildbad, 25. Jan. Dem soeben ausgegebenen Etat der Kgl. Badanstalt Wildbad entnehmen wir u. a., daß in der Etatsperiode 1911/ 1912 jährlich 348 700 «-/L vorgesehen sind; hievon als Ertrag der Bäder 211000 nachdem in den letzten Jahren die Einnahmen hieraus erfreulicherweise stetig stiegen. Auch für die erhöhte Kurtaxe sind Mehreinnahmen vorgesehen. Mehrausgaben sind namentlich zu vermehrten Veranstaltungen für die Kurgäste, zusammenhängend mit Erstellung des Kursaalgebäudes, sowie für die notwendig gewordene Erwerbung des Aufführungsrechts neuer Musikwerke für das Kurtheater vorgesehen.
Neuenbürg, 25. Januar. (Fahrplan-Verbesserung.) Aus dem soeben ausgegebenen Eisen- Lahnetat geht hervor, daß die württ. Eisenbahn- verwaltung von der in der letzten Etatsperiode geübten allzu großen Sparsamkeit hinsichtlich der Zugvermehrungen im Personenverkehr erfreulicherweise zurücktreten will. Für eine Vermehrung der Schnell-, Eil- und Personenzüge sind in jedem der beiden neuen Etatsjahre 365 000 Lokomotivkilometer oder 1000 auf 1 Tag gegen 700 Kilometer täglich Lei der letzten und 1000 Kilometer bei der vorletzten, zweijährigen Etatsaufstellung vorgesehen. Schon für den diesjährigen Sommerfahrplan sind also diesmal mehr Zugsvermehrungen wie letztes und vorletztes Jahr zu erwarten. Wäre es ja auch falsche Sparsamkeit, den fortschreitenden Verkehr durch ungenügend fortschreitende Fahrplanverbesserung zu unterbinden.
Neuenbürg, 28 Jan. Wie wir hören, ist von der K. Generaldirektion der Staatseisenbahnen der Dienst des amtlichen Güterbeförderers auf hiesiger Bahnstation dem Landwirt Heinrich Paule in Degerloch übertragen worden. Hr. Paule hat das Anwesen samt Betriebsmaterial des bisherigen
Güterbeförderers Lutz käuflich erworben und es erfolgt die Geschäftsübergabe am 1. März ds. Js.
Neusatz, 26. Jan. Heute wurde hier Holzhauer I. Kull unter allgemeiner Teilnahme beerdigt. Der Verstorbene war am letzten Samstag in Dobel und befand sich noch bei Kollegen in Gesellschaft, als er beim Austreten die Treppe hinunterfiel. Nach diesem Unfall hielt sich Kull noch eine Zeit lang bei seinen Kameraden auf und ging alsdann nach Hause. Der am Montag gerufene Arzt stellte einen Schädelbruch fest, an dessen Folgen der Verunglückte, ein ruhiger, braver, allgemein beliebter Mann, Tags darauf starb. Zur heutigen Beerdigung war auch Herr Oberförster Baron von Gaisberg aus Neuenbürg erschienen.
Neuenbürg, 25. Jan. Die Januarnummer der Württ. Schwarzwaldvereinsblätter ist erschienen. Als verantwortlich für die Schriftleitung i. V. zeichnet Dipl.-Jng. Franz Völker; dem bisherigen Schriftleiter Prof. F. Völker ist ja leider die Feder für immer entsunken; sein Andenken wird in Schwarzwaldvereinskreisen in Ehren gehalten werden. Der 1. Artikel „Die Feldbergreise", geschmückt mit anmutigen Bildern, stammt von K. Blumenthal in Wildbad. Dr. Axel Schmidt, Geologe d. K. W. geol. Landesaufnahme in Stuttgart, veröffentlicht „Einiges über die Tektonik des Deckgebirges im östlichen Schwarzwald", auch das Freudenstädter Einbruchgebiet wird geschrieben. Ueber den „ersten Schnee" hat H. Schwarzweber in Pforzheim eine stimmungsvolle Schwarzwaldepistel verfaßt. Die „Burg und Herrschaft Sterneck in der Vergangenheit" wird von Hauptlehrer Huber in Tuttlingen geschildert. Mit den Mitteilungen „aus den Bezirksvereinen" schließt die Nummer.
Pforzheim, 27. Jan. Im benachbarten Ort Oeschelbronn herrscht Großfeuer. Bis heute mittag sind 5 Häuser abgebrannt. Die Betroffenen sind: Wilh. Schöpf, Jos. Kälbers Witwe, Andreas Vetter, Karl Reich (Doppelhaus mit Scheuer), Gottfried Laun Witwe und Karl Wolf (Schopf). Der Brand dauerte nachmittags noch an. Der Schaden ist sehr groß.
Aus Baden, 27. Januar. (Wer andern eine Grube gräbt . . .) Sehr hereingefallen ist der ge
schiedene Goldarbeiter Anton Kaufmann aus Pforzheim, der sich an einem „alten Bekannten" in Ersingen rächen wollte. Vor acht Jahren hatte er diesem, dem Baumschulbesitzer Vögele, einmal Obstbäume beschädigt und dafür 3 Monate Gefängnis erhalten. Jetzt fuhr er wieder nach Ersingen und brach, schnell aus der Bahnhofwirtschaft nach dem 600 Meter entfernten Grundstück gehend, dort vier Bäume ab. Er wußte nicht, daß Vögele inzwischen das Grundstück verkauft hatte. Noch unangenehmer war ihm, daß der Polizeihund „Hassan" von Pforzheim die Sache herausbrachte. „Hassan" lief von dem Acker nach der Bahnhofwirtschaft und verbellte den Stuhl, auf dem Kaufmann gesessen hatte. Das Gericht hielt ihn trotz Leugnens schuldig und verurteilte ihn wiederum zu 3 Monaten Gefängnis.
Ein lustiger Vorgang ereignete sich am Mittwoch abend um ff-9 Uhr auf der Lokalbahn in Brötzingen. An der dortigen Haltestelle war ein Fahrgast an die Luft gesetzt worden, vermutlich weil er kein Billet hatte. Ueber diese unkavaliermäßige Behandlung war der Fahrgast seelisch entrüstet und gab seiner Entrüstung in der Weise Ausdruck, daß er dem Heizer auf der Lokomotive einige weniger schmeichelhafte Bemerkungen zurief. Dieser aber brachte rasch entschlossen den schon im Gang befindlichen Zug wieder zum Halten, sprang von dem Dampfroß herab und verhaute den Frechling zum Gaudium der Umstehenden nach Noten. Nachdem dies geschehen, stieg er befriedigt wieder auf und fuhr mit Volldampf von dannen.
Neuenbürg, 28. Jan. Auf den heutigen Schweinemarkt waren 18 Stück Milchschweine zugeführt, für welche Preise von 22—25 Mk. pro Paar erlöst wurden.
Voraussichtliche Witterung für 29. ds. Mts.
Der Luftwirbel zieht, wie angekündigt, nach Rußland ab, während der Hochdruck sich besonders stark in Italien verbreitet. Wir werden nun ziemlich ruhiges, teilweise auf. geheitertes Wetter, ohne wesentlichen Niederschlag bekommen. Die Temperatur wird langsam sinken, so daß schließlich wieder Frostwetter eintreten wird.
Kmtlichs Bekanntmachungen unS Privat-Knzetgen.
Birkeuseld.
Vergebung von Pflasterarbeiten.
Offerte auf
Herstellung eines Halbkandels
an der Bahnhosstratze, berechnet zu 630 sind bis 1. Februar ds. Js. einzureichen.
Kostenvoranschlag und Akkordbedingungen liegen hier aus. Den 26. Januar 1911. Schnltheißeuamt.
_—_ Holzsch uh. _
Zwangs-Versteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Birkenfeld belegenen, im Grundbuch von da. Heft 28, Abt. I Nr. 1—11 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Karl Friedrich Reißer, Goldarbeiters in Birkenfeld, und seiner Ehefrau Philippine, geb. Wolfinger, eingetragenen Grundstücke:
Gemeinderätl. Anschlag: 91 gm Wohnhaus und Hofraum unten im Dorf, hinter dem Hauptortsweg,
94 am Scheuer und Hofraum daselbst,
86 gm Baumwiese in Nahwiesen,
6a 89 gm Acker im Gräßlesfeld .
11a 80 gm Acker und Grasrain
im Rain.150
16 a 19 gm Acker hinter dem
Bickle.
8 a 47 gm Acker und Ocde in Brötzinger Kelteräckern . . .
1155/2 4 a 3l gm Acker im Gräßlesfeld .
2953/1 5 a 63 gm Acker am Totenweg .
4711 6 a 40 gm Acker, Oede und Weg
im Dammfeld.120
6149 5 a 81 gm Wiese im Zwerlau . 100
Geb. Nr. 69
G. Nr. 68 F.
P.
175
1133
3805
5613
4828
6000
150
220
70
120
200
7130 ^
am Mittwoch den 15. März ds. Js..
nachmittags /-3 Uhr
auf dem Rathause in Birkenfeld versteigert werden.
Der Bersteigcrungsoermerk ist am 29. Dezember 1910 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Bersreigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichllich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldcn, und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Neuenbürg, den 23. Januar 1911. Kommissär:
Bezirksnotar Reuß.
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im „Hirsch und Lamm" in Hirsau aus Staatswald Ottenbronnerberg Abt. Fuchsloch, Kaiserwand, Steigwand, Kirchenweg; Altburgerberg Abteilung Löffelschmiede; Lützenhardt Abt. Brandhalde, Kohlsreigle, Heidelbergle, Schwartenhau, Ulrichsacker, Biehtricb, Ernstmühlerklinge und Bruderberg:
Stangen: ficht. Baustangen: 224 I., 26 II.; Hagstangen: 175 I., 154 II.; Hopfenstangen: 177 I.; tannene Baustangen: 2271., 283 II.; Hagstangen: 301., 253II. Kl.; Schichtderbholz: Rm.:Eich.: 2 Rugel, 2 Prügel, 5 Anbruch; Buch.: 61 Klotzholz, 51 Ausschuß; Nadelholz: 18 Prügel und 156 Anbruch, ferner 50 Flächenlose, geschätzt zu 1330 gemischten und 7280 Nadelholzwellen, sowie 950 gesch. Nadelholzwellen auf Haufen und 300 Schlagraum.
Calmbach.
Setze einige
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dem Verkauf aus, event. auch einige, welche trächtig sind.
Johann Georg Keck
zur „Tannmühle".