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eine geringe Zufuhr aufzuweisen. Preis für in­ländisches Obst 8.70 bis 9 per Zentner. Wochenmarkt. Auf dem Engrosmarkt waren besonders Aepfel und Birnen zngeführt und kosteten elftere 14—20 letztere 12—20 per Pfund. Trauben kosteten 22—25 A, Ztpetschgen 25 A, Quitten 20—25 c)., Nüsse 25—30 A per Pfund. Auf dem Kleinmarkt war Obst aller Art 5—10 teurer. Auf dem Gemüsemarkt, der jetzt alles auf­zuweisen hat, was die Küche verlangt, kostete Blumenkohl 10—30 A, Blaukrallt 10—15 A, Wir­singkohl 8—10 A, Rosenkohl 15—25 Endivien­salat 4—8 ^., Kartoffeln 4—6 A das Pfund. Landbutter 1.10 —1.15 Tafelbutter 1.20

per Pfund. Ein frisches Ei 7 A, 1 Kalkei 6 A Auf dem Wildbret- und Geflügelmarkt kostete eine Gans 4.80 ^5.-5 1 Ente 2.20 -A.—2.50

1 Rehschlegel 4.50 -^.—6 ^., ein Feldhase 3 bis 3.30 ^

Stuttgart, 19. Okt. Im Kaiser!. Gesund­heitsamte ist unter dem Titel „Alkoholmerkblatt" eine Belehrung über das Wesen und die Folgen des Alkoholmißbrauches ausgearbeitet werden. Das Merkblatt klärt in kurzer gemcinfaßlicher Darstellung über die Gefahren auf, die der übermäßige Genuß des Alkohols im Gefolge hat, und ist zur Ver­breitung in den weitesten Kreisen bestimmt.

Cannstatt, 17. Okt. Tie hiesige Volks­partei hat in einer Versammlung ihrer Mitglieder u. a. auch die kommenden Gemeinderatswohlen be­sprochen und ist somit vor anderen Vereinigungen in die Wahlagitation eingetreten. Da die Volks­parteiler aus eigener Kraft keinen der Ihrigen auf das Rathaus bringen können, wird Wohl auch dies­mal das Wahlbündnis zwischen Sozialdemokratie und Volkspaitei zustande kommen.

Reutlingen, 17. Okt. Der Gemeinde­rat hat, dem Vorgang anderer Städte folgend, die Mietzinsentschädigung der Volksschullehrer mit Wir­kung vom 1. Okt. ab von 400 bis 500 erhöht. Diese Erhöhung ist auf die Ministerialverfügung vom 30. Mai hin erfolgt, ohne daß die Lehrer darum nachsuchen mußten. Von den größeren Städten des Landes zahlt Cannstatt im Verhältnis zu den tatsächlichen Mietpreisen die geringste Ent­schädigung.

Göppingen, 17. Okt. Wie dem Hohen­staufen zu der Meldung über den Stand der Thphus- epidemie von der Heilanstalt mitgetcilt wird, sind der Seuche nur 5 Kranke erlegen. Die Epidemie ist entschieden im Rückgang begriffen.

Mar b a ch, 17. Okt. Am Zug 634 Beilstein- Marbach ist kurz vor dem Bahnhofe Maxbach an einem Rollschemel der Luftschlauch geplatzt. In­folgedessen wurde der Zug zum Stehen gebracht. Nach einigen Minuten konnte aber derselbe wieder weiter fahren.

Bückingen, 17. Okt. In einer gestern abend hier stattgefnndenen Versammlung wurde die

Gründung einer Motorwagengesellschaft, welche durch Anschaffung und den Betrieb mehrerer Motor­wagen einen besseren Verkehr mit Heilbronn zu stände bringen soll, beschlossen. Die Gesellschaft wird den Heilbronner Zeitungen zufolge, mit einem Anlagekapital von 50000 on welchem 60 Proz. in Anteilscheinen von je 100 einbezahlt werden müssen, zunächst 3 Motorwagen mit einigen An­hängewagen beschaffen, welche in halbstündigem Ver­kehr in einer Rundfahrt durch den hiesigen Ort zur Neckarbrücke und umgekehrt geleitet werden, der eine durch die Großgartacher- der andere durch die Heilbronneistraße. In der Versammlung wurde ein Ausschuß gewählt, welcher die Angelegenheit weiter fördern soll.

Ulm, 16. Okt. (Strafkammer.) Eine abscheuliche Behandlung ließen der Schmied Mich. Hücker von Untermarchtal und der Dienstknecht Joh. Sandherr der Ehefrau des elfteren an­gedeihen. In der Nacht vom 2. auf 3. Juli d. I. saßen die beiden Genannten in einer Wirtschaft. Als der Schmied Hücker nicht heimkam, begab sich seine Frau nach der Wirtschaft, vermochte aber den Mann nicht zur Heimkehr zu veranlassen. Da sie selber einen guten Tropfen nicht verachtet, ging sie in die Küche und ließ sich dort Bier geben. Als die beiden Männer gegen 2 Uhr den Heimweg an- traten, fanden sie die Frau sinnlos betrunken im Hausgang der Wirtschaft liegen. Der selber stark betrunkene Hücker und Sandherr versuchten nun, indem sie die Frau unter den Armen faßten, sie fortzubringen. Da aber die Frau eine starke Person ist, konnten sie dieselbe nur zum Hause Hinaus­schleppen, wobei die Beine vom Knie abwärts auf dem Boden fortgesetzt aufschlugen. Der Versuch, die Betrunkene auf einem Wägelchen heimzuschaffen, gelang nicht. Sandherr löste nun vom Wagen einen Strick, band das eine Ende um einen Fuß der Frau, legte sich das andere über die Achsel und schleifte sie unter Beihilfe ihres Mannes eine Strecke Weges fort. Die Frau erlitt auf dem rauhen Wege erhebliche Wunden und Abschürfungen. Ein An­wohner, der über den Lärm erwacht war und die unwürdige Behandlung mit ansah, erstattete Anzeige. Das Schöffengericht Ehingen sprach Sandherr frei und verurteilte Hücker wegen Körperverletzung zu 30 Geldstrafe. Auf die eingereichte Berufung hin wurden beide Angeklagte von der Strafkammer zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt.

Ulm, 17. Okt. Wie die „Ulmer Zeitung" meldet, überfuhr der um 10 Uhr 40 Minuten hier fällige Schnellzug München-Ulm vor Augsburg zwischen Westheim und Dicddort ein mit 2 Pferden bespanntes Kleefuhrwcrk, das von 2 Personen be­setzt war, von denen die eine sofort getötet, die an­dere schwer verletzt wurde. Da die Pferde das Ge­leise bereits passiert hatten als der Zusammenstoß erfolgte, soll nur ein Pferd verletzt worden sein. Der Zug traf in Ulm mit 25 Minuten Verspätung ein.

Waldsee, 18. Okt. Dem 49 Jahre alten Bahnwärter Johann Schräge von Durlesbach wurden gestern nachmittag beide Beine vom Zuge abgefahren. Als Schräge bis 11 Uhr nachts noch nicht heimgekehrt war, machte sich seine Frau mit einer Laterne auf die Suche. Sie fand ihren Mann bereits entseelt am Bahnkörper liegen.

Wiesbaden, 17. Okt. Heute Morgen wurde das Rentner-Ehepaar Pohl erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Die Eheleute, welche in anderthalbjähriger kinderloser Ehe lebten, lagen neben einander in Gesellschaftstoilette. Anscheinend hat Pohl zuerst seine Frau und dann sich selbst erschossen. Pohl war 24, die Frau 23 Jahre alt.

Berlin, 17. Okt. Der Lokalanzeiger meldet aus Paris: Heute verhaftete die Polizei die Wirtschafterin Giriat, die bei der ermordeten Eugenie Fougere in Stellung war. Die Giriat gestand, ihren Geliebten, einen im Montmartre-Viertel als Messerhelden berüchtigten Menschen, zu dem Raub in Aix les Bains verleitet zu haben. Er sei es auch gewesen, der sie nach Ausführung der Tat in Aix les BainS gefesselt habe. Der Mörder wurde ermittelt und gleichfalls verhaftet. Einer seiner Spießgesellen wird noch gesucht. Ferner ist ein Brief der Frau Giriat beschlagnahmt worden, in dem diese einer Freundin das Verbrechen in seinen Einzelheiten harklein geschildert. Die Verhaftung der Giriat erfolgte auf die Anzeige einer Frauens­person hin, die wegen ihres schlechten Lebenswan­dels festgenommen worden war und sich erboten hatte, die Namen der an der Ermordung der Fou- gsre beteiligten Personen bekannt zu geben.

Paris, 17. Okt. Außer den beiden in der Mordaffäre Fougere bereits vorgenommenen Verhaftungen ist eine dritte heute in aller Frühe hier erfolgt, nachdem einer der gestern Verhafteten ein Geständnis abgelegt hatte. Eine vorgenommene Haussuchung ergab den Beweis der Täterschaft der drei verhafteten Personen.

Paris, 18. Okt. Der gestrige Jagdtag in Ramboullet ist äußerst glänzend verlaufen. Der König und Präsident Loubet sowie die eingela­denen Gäste brachten im Ganzen 641 Stück Wild zur Strecke, wovon der König 130 Stück erlegte. Nach der Jagd fand im Schlosse eine Lunch statt, worauf die Rückreise nach Paris erfolgte. Abends 7'/-> Uhr war im Elysee ein Gala-Diner zu 52 Gedecken, dem das Königspaar beiwohnte. Um 10 Uhr kehrte es in das auswärtige Amt zurück. Bei der Rückfahrt brachten Tausende von Schau­lustigen dem Königspaar lebhafte Ovationen dar. Dem Gaulois zufolge wohnte daS Königspaar heute früh der Messe in der St. Clothilden-Kirche bei und begab sich alsdann in Begleitung des Präsi­denten Loubet mit Gemahlin nach Vincennes zur Truppenschau.

Amtliche «i> Primtaujeige».

Hirsau.

Im Uollßnikiingsmrgk

verkaufe ich am Donnerstag» den 22. ds. Mts., vormittags 9'/, Uhr,

161 Liter Wein, Schiller, u. etwa 150 Liter Rotwein

gegen Barzahlung, wozu Liebhaber ein­geladen werden. Zusammenkunft beim Rathaus vormittags 9 Uhr.

Gerichtsvollz.-Stellvertreter: Schumacher.

Nächsten Mittwoch

Sing-mde». Winmiing.

Der Vorstand.

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Die MiiMmege

ist wieder zusammengetreten und turnt jeden Mittwoch 'Abend von 8 Uhr an.

- Freunde des Turnens im Alter von über 23 Jahren sind höfl. eingeladen.

Der Turnrat.

TAMtenW.

Der Unterricht beginnt demnächst und wollen Herren und Damen, welche sich noch zu beteiligen wünschen, sich bis zum 20. ds. spätestens in der Brauerei Haydt hier anmelden. Der Beginn wird noch besonders bekannt gemacht werden.

akademisch gebildeter Tanzlehrer.

Gesucht

für sofort ein jüngeres kräftiges Mäd­chen als Silberspülerin.

Handelsschule.

Handwerkskammer Reutlingen.

Meisterprüfungen.

Die Handwerkskammer läßt im November und Dezember ds. Js- Meisterprüfungen abhalten.

Die Prüfungsgebühr beträgt 20 und ist vor der Prüfung zu zahlen. Anmeldebogen können vom Bureau der Kammer unentgeltlich bezogen werden. Die Anmeldungen sind bis zum 25. Oktober einzusenden.

Beizufügen sind:

1) ein kurzer, vom Prüfling selbst verfaßter und eigenhändig geschrie­bener Lebenslauf;

2) ein amtlich beglaubigter Nachweis, daß der Prüfling miudesteus drei Jahre lang als Geselle in dem Handwerk, in welchem er geprüft werden will, tätig gewesen ist.

Die Prüfungsordnung kann bei den Vorständen der gewerblichen Vereinigungen und im Bureau der Kammer durchgesehen werden, ist auch von diesem für 7 portofrei zu beziehen.

Für diejenigen, welche früher nicht Gelegenheit hatten, sich die erforder­liche» Kenntnisse in Buch- und Rechnungsführung zu erwerben, veranstaltet die Kammer in Reutlingen einen kurzen Vorbereitungskurs (Gebühr 2

Wer an diesem Kurs teilzunehmen wünscht, hat es bei der Anmeldung mit zu erklären.

Reutlingen, 10. Oktober 1903.

Für die Handwerkskammer:

Der l. Vorsitzende: Der Sekretär:

Chr. Fr. Fischle. Rud. Dietrich.